Robert Guiskard
Aktives Mitglied
Ich frage mich ob fruehe Kulturen ueberhaupt nachhaltig wirtschaften konnten. Der Begriff der Nachhaltigkeit setzt doch Kenntnisse natuerlicher Kausalzusammenhaenge vorraus, die in der Fruehzeit noch gar nicht vorhanden waren.
Im Antiken Griechenland war beispielsweise bekannt, dass die Übernutzung der Wälder zu Erosion, Unfruchtbarkeit der Böden, Wassermangel und dem Austrocknen von Quellen führt. Trotzdem rodete man munter weiter, schließlich brauchte man Schiffe, Baumaterial, Holzkohle, Heizmaterial usw ...
Je mehr Nachkommen eine erfolgreiche Gesellschaft bekam, desto höher war der Druck, den eigenen Zugang zu Ressourcen auszuweiten - und Gewalt gegen andere auszuüben sowie die vorhandenen Ressourcen rücksichtslos auszubeuten. In diesem Umfeld, wären auf Nachhaltigkeit bedachte Stämme schnell von Konkurrenten überfallen und ausgelöscht worden. Mit anderen Worten - die Menschen konnten es sich nicht leisten, auf die Natur zu achten, sie hätten es nicht überlebt.
Abgesehen von der größeren Zahl von Nachkommen bietet die totale Ausbeutung der Ressourcen ohne die Nachhaltigkeit zu beachten kurzfristig natürlich immer zu einem ökonomischen Vorteil. Wenn ich alle Wälder für Holzkohle zur Stahl- und Eisengewinnung niederbrenne und vollständig niederode für Schiffe, habe ich im Hier und Jetzt eben mehr Eisen und mehr Schiffe als der Gegner. Der Wald ist zwar dann weg, aber Hier und Jetzt habe ich einen Vorteil.
Und die Menschen ergreifen im Zweifelsfall immer den kurzfristigen Vorteil, weil sich dieser zunächst Hier und Jetzt durchsetzt. Worauf es bei einer Auseinandersetzung auf Leben und Tod ja primär ankommt.