Ich weiß nur, dass man in Frankreich ziemliche viele deformierte Schädel gefunden hat, die man Goten, Alanen und anderen völkerwanderungszeitlichen Völkern zuordnet.
in gepidischem, thüringischem und burgundischem Gebiet hat man auch solche völkerwanderungszeitlichen deformierten Schädel gefunden (nicht auffallend viele, aber immerhin doch ein paar) - ob diese "Sitte" von der thüringischen, gepidischen, burgundischen, alanischen, gotischen Oberschicht übernommen wurde oder nicht, dürfte vermutlich im dunklen bleiben
Trachten, die sich insbesondere in Fibeln archäologisch noch ausdrücken, ist man inzwischen vorsichtig geworden, festen Völkern zuzuordnen. Man kann allenfalls feststellen woher eine Mode kommt, aber nicht, ob der damit bestattete Träger dieselbe Herkunft hatte.
gewiß, das tragen einer auffallenden, Zugehörigkeit demonstrierenden Tracht sagt streng genommen nichts über die ethnische Herkunft des Tägers / der Trägerin, aber es sagt, wohin er / sie sich zugehörig zeigen wollte ((oder musste))
zeitweilig war das tragen "germanischer Tracht" (Pelze, lange Haare usw.) im weströmischen Reich verpönt, sogar verboten - das weist ein wenig darauf hin, dass solche "Moden" gelegentlich recht politisch wahrgenommen wurden. (mokierte sich nicht Ausonius zu einer Zeit, da die weströmische Pracht und Herrlichkeit schon perdu war, über die Trachten und Sitten der burgundischen Soldateska?)
-----da fällt mir ein, dass Hunnenherrscher Attilas "Tracht" als auffallend schlicht beschrieben wurde (berühmt ist der Holzbecher, aus dem er anstelle aus güldenen Pokalen trank)-----
(((nicht dass ich wegen OT Schelte kriege)))
natürlich kann man keine streng voneinander verschiedenen bzw. unterscheidbaren gepidischen, ostgotischen, westgotischen, burgundischen usw usw Trachten vorweisen und anhand von diesen die jeweiligen Gruppen streng unterscheiden - aber interessant ist die Auswertung eines gepidisch-awarischen Friedhofs, an welcher man ablesen kann, dass die Awaren die Gepiden dominierten (hab ich mal in einem archäolog. Aufsatz gelesen) --- also ein paar Indizien liefern gehäufte Grablegen mit Tracht / Beigaben durchaus (ist eigentlich Bierbrauer bzgl. der Goten noch aktuell?)
...sagen wir so: ein wenig ist es mit den Fibeln / Trachten / Grabbeigaben so wie mit den Namen: wer eine gotische Adlerfibel trug musste deswegen nicht gotischer Herkunft sein, wer lateinisch Flavus genannt wurde musste deswegen nicht einer stadtrömischen alten Senatorenfamilie entstammen
(((der RGA Sonderband über Fibeln steht bei mir im Regal, ich hab ihn sogar mal mit Interesse gelesen)))