Nun möchte ich um Gottes willen hier kein Öl in ein Feuer gießen, aber...
Aber Luther als Antisemitisch zu bezeichnen, nein und nochmals nein.
Wie würdest du denn Luthers Einstellung gegenüber den Juden bezeichnen, angesichts folgender Äußerungen:
"Ich will meinen treuen Rat geben.
Erstlich, dass man ihre Synagoge oder Schule mit Feuer anstecke, und was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich..
Zum andern, dass man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre. Denn sie treiben eben dasselbige darin, was sie in ihren Schulen treiben ..."
(Luther: Handbuch der Judenfrage, S. 233-238)
"Wie es unmöglich ist, dass die Aglaster ihr Hüpfen und Getzen lässt, die Schlange ihr Stechen: so wenig lässt der Jüde von seinem Sinn, Christen umzubringen, wo er nur kann."
(Tischreden. Erlanger Ausgabe der Werke Luthers, Bd. 62, S. 375)
"Die Juden sind ein solch verzweifeltes, durchböstes, durchgiftetes Ding, dass sie 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen...; Man sollte ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecken, ... unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien (...) ihre Häuser desgleichen zerbrechen und zerstören."
(Von den Juden und ihren Lügen, Tomos 8, S. 88ff)
"Wenn ein Dieb zehn Gülden stiehlet, so muß er henken; raubet er auf der Straßen, so ist der Kopf verloren. Aber ein Jüde, wenn er zehn Tunne Goldes stiehlet und raubet durch seinen Wucher, so ist er lieber denn Gott selbs."
(Luther: Von den Jüden und ihren Lügen. Erlanger Ausg. Bd. 32. S. 244)
Wie soll man das nennen? Antijüdisch? Antisemitisch?
Da steckt zweifellos eine große Portion Antisemitismus dahinter. Dass das damals verbreitete Ansicht im Volk war, macht die Sache nur gerinfügig besser.