Patient Hitler

War Hitler wirklich krank?

Hallo Geschichtsforum,​

ich weiß das man dieses Thema von vielen Wissenschaftler behandelt wurde ob Hitler wirklich Psychisch Krank im Kopf war, aber hat man schon bedacht das Hitler eigentlich gesund im Kopf war und sich ein Ziel im Kopf gesetzt hat und dieses mit allen zu Verfügung stehenden Mittel durchsetzten wollte, ich hab den beim Film " Hitler - Aufstieg des Bösen " gesehen das Hitler die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg nicht verarbeiten konnte und den Juden dafür verantwortlich machte das Deutschland verloren habe, man kann im Film auch genau sehen das manche Offizieren deren Hitler gedient hatte auch Juden waren und diese Hitler angeordnet haben seinen Männern zu befehlen sich aus Frankreich zurück zuziehen. Nach dem Krieg landete Hitler auf der Straße, und wer war daran Schuld das Hitler auf der Straße war? Die Juden natürlich.​

Ich glaub die Niederlage im 1. Weltkrieg hat Hitler hass gegen die Siegermächte geschürt haben, hinzu kommt noch dazu das sein Kunstdirektor Jude war der ihn rausgeschmissen hat, der Versailler Vertrag hat die ganze Sache so gemacht, das Hitler durch die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland damals (Weimarer Republik) seine Hassreden frei praktizieren konnte, wenn jetzt jemand in Zeiten des Elends kommt und den Leuten Besserung verspricht ist es wohl klar das diese in bejubeln.​

Ich glaub Hitler war gesund im Kopf und hatte sich ein Ziel gesetzt und war bereit dafür über Leichen zu gehen, natürlich war er von Hass und auf Rache fixiert, ich denke er wollte sich an die Juden und Siegermächte rächen, und durch die Erniedrigungen die er in seinem Leben erlitten hatte wollte er die Welt neu umstrukturieren und alle Menschen die Minderwertig und dumm für ihn erschienen beseitigen. Also kann man ruhig sagen das er sich in einem Rachefeldzug gegen alle befand die er als Minderwertig und dumm betrachtete. Nicht zu vergessen wollte er sich an die Siegermächte rächen.​

Wurde diese Option schon mal betrachtet.​
 
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saki2 schrieb:
Ich glaub Hitler [...] hatte sich ein Ziel gesetzt und war bereit dafür über Leichen zu gehen, natürlich war er von Hass und auf Rache fixiert, ich denke er wollte sich an die Juden und Siegermächte rächen, und durch die Erniedrigungen die er in seinem Leben erlitten hatte wollte er die Welt neu umstrukturieren und alle Menschen die Minderwertig und dumm für ihn erschienen beseitigen.

Hälst du das für "gesund"?

Dein Beitrag hat den Anstrich einer Rechtfertigung für die Greueltaten des dritten Reiches unter Hitlers Führung. Aber da du dich wohl nur sehr marginal mit dem Thema befasst hast, fehlt dir ohnehin eine differenzierte Sichtweise.

Zur Forschung und Beurteilung des Nationalsozialismus und der Person Adolf Hitler ein paar Bemerkungen.

Nach der Kriegsniederlage erschienen einige deutsche Bücher, die wohl Aufarbeitung schaffen wollten. Darunter Gerhard Ritters "Die Dämonie der Macht" (1947). Er betreibt darin die klassische "Hitlerisierung" in Form von Hitler sei ein "aus der Tiefe hervor gegurgelten Dämon" gewesen, der das deutsche Volk "für das Böse verführt" hätte. Solch eine Hitlerzentrierung bestimmte auch den Inhalt nachfolgender Werke der frühen Historiographie. Es herrschte damals eine allgemeine Ratlosigkeit, die sich durch monokausale Betrachtungen und einseitigen Argumentationen ausdrückte. So hieß es unter anderem, der Nationalsozialismus sei ein "Betriebsunfall" in der deutschen Geschichte gewesen.

Darauf folgten weitere Versuche, in den 50ern ausschließlich seitens Politologen (u.a. K.D. Bracher: Die Auflösung der Weimarer Republik). Es fehlte jedoch eine Geschichte des Nationalsozialismus, da bisher nur eine Beleuchtung desselben erfolgte.

1964 wurde der Auschwitzprozess durchgeführt, vor dessen Hintergrund ein historisches Gutachten fällig wurde. Daraus entstand Martin Broszats:
„Anatomie des NS-Staates“.

Zudem gab es marxistische Argumentationen in Bezug auf den NS, die diesen als Konsequenz des Kapitalismus postulierte.

Zu nennen sei auch die Fischerkontroverse, als Ereignis, das während eines immer stärker werdenden Bewusstseins, dass die Genese des NS weit in die deutsche Geschichte zurückreiche, entstand. Fritz Fischers Werk dazu:
"Griff nach der Weltmacht. Kiregszielpolitik des kaiserlichen Deutschland“

Das schuf eine neue Tendenz - nämlich dass deutsche Machteliten auf die Entwicklung der deutschen Gesellschaft vor allem zu Zeiten Willem zwos erheblichen Einfluss hatten. Dies griff Hans Ulrich Wehler auf und schrieb
„Das deutsche Kaiserreich“.

So ging es dann sehr dynamisch weiter, bis man im Jahr 2000
40.000 literarische Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus zählte. Schätzungsweise sind in den nachfolgenden 10 Jahren nochmal 10.000 Werke erschienen.

Dadurch sollte dir ersichtlich werden, wie monströs dieses Thema für die Geschichtswissenschaft ist.

Um Hitler und damit auch die gesamte Gesellschaft des dritten Reiches besser verstehen zu können empfehle ich dir Ian Kershaws Hitlerbiographie "Hitler
1889–1945".
 
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Um Hitler und damit auch die gesamte Gesellschaft des dritten Reiches besser verstehen zu können empfehle ich dir Ian Kershaws Hitlerbiographie

Neben dieser Biographie sollte saki vielleicht auch noch Brigitte Hamann, Hitlers Wien, Lehrjahre eines Diktators, lesen.

Und sich vielleicht näher mit der Geschichte des Antisemitismus beschäftigen. Als gute Einführung kann ich folgendes Empfehlen:

Werner Bergmann, Geschichte des Antisemitismus. Beck Wissen Verlag.
 
ich weiß das man dieses Thema von vielen Wissenschaftler behandelt wurde ob Hitler wirklich Psychisch Krank im Kopf war, aber hat man schon bedacht das Hitler eigentlich gesund im Kopf war und sich ein Ziel im Kopf gesetzt hat und dieses mit allen zu Verfügung stehenden Mittel durchsetzten wollte, ich hab den beim Film " Hitler - Aufstieg des Bösen " gesehen das Hitler die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg nicht verarbeiten konnte und den Juden dafür verantwortlich machte das Deutschland verloren habe, man kann im Film auch genau sehen das manche Offizieren deren Hitler gedient hatte auch Juden waren und diese Hitler angeordnet haben seinen Männern zu befehlen sich aus Frankreich zurück zuziehen. Nach dem Krieg landete Hitler auf der Straße, und wer war daran Schuld das Hitler auf der Straße war? Die Juden natürlich.​

Ich glaub die Niederlage im 1. Weltkrieg hat Hitler hass gegen die Siegermächte geschürt haben, hinzu kommt noch dazu das sein Kunstdirektor Jude war der ihn rausgeschmissen hat, der Versailler Vertrag hat die ganze Sache so gemacht, das Hitler durch die hohe Arbeitslosigkeit in Deutschland damals (Weimarer Republik) seine Hassreden frei praktizieren konnte, wenn jetzt jemand in Zeiten des Elends kommt und den Leuten Besserung verspricht ist es wohl klar das diese in bejubeln.​

Ich glaub Hitler war gesund im Kopf und hatte sich ein Ziel gesetzt und war bereit dafür über Leichen zu gehen, natürlich war er von Hass und auf Rache fixiert, ich denke er wollte sich an die Juden und Siegermächte rächen, und durch die Erniedrigungen die er in seinem Leben erlitten hatte wollte er die Welt neu umstrukturieren und alle Menschen die Minderwertig und dumm für ihn erschienen beseitigen. Also kann man ruhig sagen das er sich in einem Rachefeldzug gegen alle befand die er als Minderwertig und dumm betrachtete. Nicht zu vergessen wollte er sich an die Siegermächte rächen.​


Dass Christian Griepenkerl jüdisch gewesen sei, halte ich für ein Gerücht. Ist aber auch egal. Wie erklärst du dir den Holocaust alleine aufgrund von Hitlers Psyche?
 
Dass Christian Griepenkerl jüdisch gewesen sei, halte ich für ein Gerücht. [/LEFT]

Ich auch.

@Saki

Hitler viel durch die Aufnahmeprüfung der Akademie für Bildende Künste. Hier ein Ausschnitt aus Ian Kershaws Biographie:

"Die Zulassung zur Prüfung selbst hing von einem Eingangstest ab, dem die Einschätzung der von den Kandidaten eingereichten Arbeitsproben zugrunde lag (...). Er war einer von 113 Kandidaten und bekam die Zulassung zur eigentlichen Prüfung. Nach dem ersten Test mussten 33 Kandidaten ausscheiden. Anfang Oktober absolvierte er zwei schwierige dreistündige Prüfungen, wobei die Kandidaten Zeichnungen nach festgelegten Themen anfertigen mussten. Nur 28 Kandidaten bestanden. Hitler war nicht dabei. Das Urteil lautete: "Probezeichnungen ungenügend, wenig Köpfe."
 
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[...]
Ich glaub Hitler war gesund im Kopf und hatte sich ein Ziel gesetzt und war bereit dafür über Leichen zu gehen, natürlich war er von Hass und auf Rache fixiert, ich denke er wollte sich an die Juden und Siegermächte rächen,​

Würde ich so nicht sagen... Hitler wollte keinen Krieg mit GB und er glaubte bis zuletzt (damit meine ich den Beginn des 2.WK) daran, GB als Verbündeten gewinnen zu können, um sein Mächteviereck (Deutsches Reich-GB-Italien-Japan) zu verwirklichen.
In Bezug auf die Juden muss ich dir auch widersprechen, schließlich ging es Hitler nicht um Rache, es ging um die symstematische Ausrottung des Weltjudentums! Das ist zumindest für meinen Begriff ein gewaltiger Unterschied.

und durch die Erniedrigungen die er in seinem Leben erlitten hatte wollte er die Welt neu umstrukturieren und alle Menschen die Minderwertig und dumm für ihn erschienen beseitigen. Also kann man ruhig sagen das er sich in einem Rachefeldzug gegen alle befand die er als Minderwertig und dumm betrachtete. Nicht zu vergessen wollte er sich an die Siegermächte rächen.
Wurde diese Option schon mal betrachtet.​
Nach Hitlers Ideologie waren die Japaner eigentlich auch eine niedere "Rasse", dennoch zog er ein Bündnis mit ihnen in Betracht. Hitler war zuweilen opportunistisch, wenn es darum ging, sein Ziel zu erreichen, in diesem Fall die Gewinnung vom Lebensraum im Osten. Deshalb brauchte er Japan als Verbündeten, um gegen Russland einen Zwei-Fronten-Krieg führen zu können, wozu es aber nicht kam.
Es gibt mehr als genug Lektüre zu diesem ganzen Themenkomplex, teilweise schon von den anderen verlinkt oder aufgelistet. Sollte dich das Thema wirklich so brennend interessieren, ist er sicherlich nicht verkehrt, dir diese Literatur zu Gemüte zu führen.
Den Film, den du ansprachst, habe ich in meiner Schulzeit auch gesehen und fand ihn ebenso spannend, jedoch muss man zu bedenken geben, dass er größtenteils oberflächlich bleibt und nur einen kleinen Einblick in das Thema bietet.
 
ich weiß das man dieses Thema von vielen Wissenschaftler behandelt wurde ob Hitler wirklich Psychisch Krank im Kopf war, aber hat man schon bedacht das Hitler eigentlich gesund im Kopf war und sich ein Ziel im Kopf gesetzt hat und dieses mit allen zu Verfügung stehenden Mittel durchsetzten wollte,
Wenn das Erreichen des Zieles mit Krieg, Vernichtung, Rassismus, Ausrottung anderer Völker, mit zig MIllionen von Toten verbunden ist, ist das gesund im Kopf?
Ist jemand gesund im Kopf wenn er andere Menschen wegen ihrer nationalen Zugehörigkeit als minderwertig und deswegen als auszurotten betrachtet? Sie deswegen in Lagern einsperrt? Deswegen an ihnen lebend medizinische Experimente macht? Deswegen ihre Kinder vergast?
ich hab den beim Film " Hitler - Aufstieg des Bösen " gesehen das Hitler die Niederlage Deutschlands im 1. Weltkrieg nicht verarbeiten konnte
Sein Problem. Hätte er zum Psychiater gehen sollen, anstatt andere umzubringen.
und den Juden dafür verantwortlich machte
"den Juden"? Welchen denn? Kenn ich den auch?
Ich glaub Hitler war gesund im Kopf und hatte sich ein Ziel gesetzt und war bereit dafür über Leichen zu gehen,
So jemand ist gesund im Kopf?Diskussion mit dir überflüssig. Deine Sprache ist übelste braune Sose.
 
Wenn das Erreichen des Zieles mit Krieg, Vernichtung, Rassismus, Ausrottung anderer Völker, mit zig MIllionen von Toten verbunden ist, ist das gesund im Kopf?
Ist jemand gesund im Kopf wenn er andere Menschen wegen ihrer nationalen Zugehörigkeit als minderwertig und deswegen als auszurotten betrachtet? Sie deswegen in Lagern einsperrt? Deswegen an ihnen lebend medizinische Experimente macht? Deswegen ihre Kinder vergast?

Hallo Peter,

nach diesen Ausführungen müsstest du dieselbe Frage beantworten, die auch Saki bisher noch offen gelassen hat:

Wie erklärst du dir den Holocaust alleine aufgrund von Hitlers Psyche?
 
Es gibt ein schon etwas älteres Buch, das im Verlag Werner Piepers Die grüne Kraft erschienen ist und sich mit der NS- Drogenpolitik und ihrer Doppelmoral beschäftigt. Darin geht es auch um den Drogen, Medikamenten und Alkoholmissbrauch namhafter Nazigrößen darunter auch Hitler, der in seinen letzten Lebensjahren eine große Mengen verschiedener Stimulanzien in hoher Dosis zu sich nahm. Piper erwähnt darunter Pervitin und Eukodal, möglicherweise auch Kokain.

Werner Piper, Nazis auf Speed
 
@ Arne: das ist der springende Punkt und so hab ichs auch gemeint. Hat natürlich nicht unbedingt mit heutigen Neonazis zu tun, die eher andere Rechtfertigungsstrategien haben. Die "geisteskrank"-Erklärungen gehen dafür aber in die Richtung den Nationalsozialismus als Taten eines einzelnen, verwirrten Irren zu sehen.

Das ist ein wesentlicher Gesichtspunkt bei der Betrachtung.
So wie ich es verstehe, gibt es keine belastbaren Anzeichen dafür, dass Hitler geisteskrank im Sinne eine Psychose war,
oder durch eine etwaigen exzessiven Drogenkonsum seine Handlungen erklärbar wären.

Das berührt unmittelbar die Schuldfähigkeit.
Und zwar auch in besonderer Weise die der breiten Gefolgschaft des deutschen Volkes.

Vergleicht man den Erklärungsansatz, Hitler sei wahnsinnig gewesen oder geworden,
mit der Annahme ein geistig gesunder Mensch hätte derartige Verbrechen angeführt,

... dann kann man vernünftig annehmen,
dass erstere Erklärung sehr viel angenehmer für den Betrachter des Geschehenen ist,
weil diese nicht geeignet ist grundsätzliche Selbstzweifel hervorzubringen.

Das Postulat des "verrückten" Hitlers ist schon deshalb sehr attraktiv, weil es der Vorstellung der "Unverrückbarkeit" der eigenen Person schmeichelt.

Es ist stets nützlich, die Attraktivität einer Vorstellung mit der entsprechenden Faktenlage hierzu abzugleichen.
Insbesondere dann, wenn diese nicht vollständig sein kann.

hatl

Sehr zutreffend in diesem Zusammenhang finde Folgendes aus dem letzen Link des Beitrags von Silesia hierzu:
...Es soll noch auf eine Besonderheit pathographischer Betrachtungen
verwiesen werden. So machte Susanne Hilken in ihrer
Arbeit zur psychiatrischen Pathographie geltend, dass das
Sujet „in besonders hohem Maße geeignet [ist], als eine mehr
oder weniger leere Projektionsfläche zu dienen, die vom
Pathographen – mehr oder weniger quellengetreu – gefüllt
wird. Unter Umständen kann eine Pathographie damit weit
mehr über den Pathographen und seine Eingebundenheit in
seine Zeit als über das Sujet der Pathographie selbst aussagen"
.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganz so sehe ich das nicht. Man sollte hier drei völlig unterschiedliche Betrachtungsebenen scharf trennen, wir das Ashigaru auch gemacht hat:

1. die Frage der Verantwortung anderer Deutscher, im Extremen die Betrachtung von ganzen Teilen des Deutschen Volkes, soweit diese Hitler Gefolgschaft geleistet haben. Das berührt die Verantwortung der Zeitgenossen, die völlig unabhängig von der Einschätzung von Hitler als "verrückt" oder krank etc. Zu sehen ist, weil dieses Argument nicht exkulpieren kann.

2. die zweite Ebene ist die Nachkriegs-Verdrängung von Mitläufern, die eventuell leichter fiel, wenn eine Verführung durch einen "Wahnsinnigen" vorliegt.

3. schließlich - und darauf stellt Ashigaru auch ab - ist das Problem der Relativierung und "Erklärung" der Verbrechen im Dritten Reich mit der Behauptung zu sehen, ein Verrückter habe dieses verschuldet. Die Frage nach der Motivation solcher Relativierungen kann man mal offen lassen, die mögen vielfältig sein.



Ein ganz anderes Feld: Völkerstrafrecht bzw. Deutsches Strafrecht. Dazu zwei Hinweise:

- auch monströse, sozusagen unvorstellbare Verbrechen belegen (allein) noch keine Unzurechnungsfähigkeit eines Täters.

- liegt diese Unzurechnungsfähigkeit aber im forensisch-medizinischen Sinne zB aufgrund von Erkrankung, Drogenabhängigkeit etc. vor, ist der Täter in jedem Fall schuldunfähig, unabhängig davon, wie monströs die Verbrechen auch immer sein mögen.
 
Ganz so sehe ich das nicht. Man sollte hier drei völlig unterschiedliche Betrachtungsebenen scharf trennen, wir das Ashigaru auch gemacht hat:

1. die Frage der Verantwortung anderer Deutscher, im Extremen die Betrachtung von ganzen Teilen des Deutschen Volkes, soweit diese Hitler Gefolgschaft geleistet haben. Das berührt die Verantwortung der Zeitgenossen, die völlig unabhängig von der Einschätzung von Hitler als "verrückt" oder krank etc. Zu sehen ist, weil dieses Argument nicht exkulpieren kann.

2. die zweite Ebene ist die Nachkriegs-Verdrängung von Mitläufern, die eventuell leichter fiel, wenn eine Verführung durch einen "Wahnsinnigen" vorliegt.

3. schließlich - und darauf stellt Ashigaru auch ab - ist das Problem der Relativierung und "Erklärung" der Verbrechen im Dritten Reich mit der Behauptung zu sehen, ein Verrückter habe dieses verschuldet. Die Frage nach der Motivation solcher Relativierungen kann man mal offen lassen, die mögen vielfältig sein.



Ein ganz anderes Feld: Völkerstrafrecht bzw. Deutsches Strafrecht. Dazu zwei Hinweise:

- auch monströse, sozusagen unvorstellbare Verbrechen belegen (allein) noch keine Unzurechnungsfähigkeit eines Täters.

- liegt diese Unzurechnungsfähigkeit aber im forensisch-medizinischen Sinne zB aufgrund von Erkrankung, Drogenabhängigkeit etc. vor, ist der Täter in jedem Fall schuldunfähig, unabhängig davon, wie monströs die Verbrechen auch immer sein mögen.

silesia,

hierzu kein Widersrpruch.

Es ging mir lediglich hier darum die Attraktivität von Vorstellungen im Verhältnis zum Selbstverständnis des Betrachters vor dem Hintergrund der Faktenlage zu betrachten.
Denn wenn Hitler nicht "verrückt" war, erreicht das Grauen ja eine ganz andere und viel realere Qualität.
Es ist naheliegend anzunehmen, dass eine solche Einsicht schmerzhaft sein muss.
 
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