Dieter
Premiummitglied
Über viele Dinge sind wir uns völlig einig.
Vermutlich gab es besonders im Neolithikum eine starke Ausprägung der Magna Mater, der "Großen Mutter", die zuständig war für die Fruchtbarkeit der Felder (und auch die der Frauen, wie wir aus dem späteren griechischen Demeter-Kult wissen). Da Missernten existenzbedrohend waren, kam der Verehrung einer Muttergöttin gewiss große Bedeutung zu. Sicher gab es daneben noch weitere jungsteinzeitliche weibliche und männliche Gottheiten, von denen wir weder die Namen noch das spezielle Betätigungsfeld kennen.
Wie solche Kulte ausgesehen haben könnten (!), lässt sich noch an den antiken Kulten der Demeter, Kybele, Astarte, Isis oder der germanischen Nerthus erahnen, deren Kult Tacitus überliefert hat. Man darf allerdings nicht vergessen, dass es daneben auch männliche Fruchtbarkeitsgötter gab, so in antiker Zeit Osiris, Baal oder Cernunnos. Vielfach kam es zu einer Doppelgottheit wie Kybele und Attis, wo männliches und weibliches Prinzip miteinander verbunden waren.
Das alles ist meist gut belegbar, sei es durch Sachfunde im Neolithikum (zahllose weibliche Skulpturen und Statuen) oder Schriftquellen in der Antike. Allerdings muss man sich hüten, allzu weite Folgerungen daraus zu ziehen. So ist aus dem neollithischen Götterszenario nicht abzuleiten, dass z.B. Frauen eine größere reale Macht ausübten als in späteren Epochen. Wenn man auf eine günstige Stellung der Frau innerhalb der Gesellschaft schließt - was später längst nicht überall der Fall war - so ist das bereits das äußerste, was man ohne weitschweifige Spekulationen sagen kann.
Das gilt auch für die minoische Gesellschaft. Mutterkulte waren weit verbreitet, wenn man den wenigen Statuen und Bildern Glauben schenken will. Aber auch hier möchte ich ein bereits erwähntes Gegenbeispiel nennen: Ebensogut könnte ein Archäologe, der in 5000 Jahren Reste europäischer Kulturen ausgräbt, wegen der zahlreichen Marienstatuen auf die Idee verfallen, die Europäer seien in einem matriarchalen System von Frauen regiert worden. Wer also behauptet, auf dem Thron von Knossos hätte eine Hohepriesterin gesessen, begibt sich in das Reich der wilden Spekulation, da nichts davon belegbar ist. Die wenigen Sachfunde können eine solche Aussage jedenfalls nicht stützen.
Vermutlich gab es besonders im Neolithikum eine starke Ausprägung der Magna Mater, der "Großen Mutter", die zuständig war für die Fruchtbarkeit der Felder (und auch die der Frauen, wie wir aus dem späteren griechischen Demeter-Kult wissen). Da Missernten existenzbedrohend waren, kam der Verehrung einer Muttergöttin gewiss große Bedeutung zu. Sicher gab es daneben noch weitere jungsteinzeitliche weibliche und männliche Gottheiten, von denen wir weder die Namen noch das spezielle Betätigungsfeld kennen.
Wie solche Kulte ausgesehen haben könnten (!), lässt sich noch an den antiken Kulten der Demeter, Kybele, Astarte, Isis oder der germanischen Nerthus erahnen, deren Kult Tacitus überliefert hat. Man darf allerdings nicht vergessen, dass es daneben auch männliche Fruchtbarkeitsgötter gab, so in antiker Zeit Osiris, Baal oder Cernunnos. Vielfach kam es zu einer Doppelgottheit wie Kybele und Attis, wo männliches und weibliches Prinzip miteinander verbunden waren.
Das alles ist meist gut belegbar, sei es durch Sachfunde im Neolithikum (zahllose weibliche Skulpturen und Statuen) oder Schriftquellen in der Antike. Allerdings muss man sich hüten, allzu weite Folgerungen daraus zu ziehen. So ist aus dem neollithischen Götterszenario nicht abzuleiten, dass z.B. Frauen eine größere reale Macht ausübten als in späteren Epochen. Wenn man auf eine günstige Stellung der Frau innerhalb der Gesellschaft schließt - was später längst nicht überall der Fall war - so ist das bereits das äußerste, was man ohne weitschweifige Spekulationen sagen kann.
Das gilt auch für die minoische Gesellschaft. Mutterkulte waren weit verbreitet, wenn man den wenigen Statuen und Bildern Glauben schenken will. Aber auch hier möchte ich ein bereits erwähntes Gegenbeispiel nennen: Ebensogut könnte ein Archäologe, der in 5000 Jahren Reste europäischer Kulturen ausgräbt, wegen der zahlreichen Marienstatuen auf die Idee verfallen, die Europäer seien in einem matriarchalen System von Frauen regiert worden. Wer also behauptet, auf dem Thron von Knossos hätte eine Hohepriesterin gesessen, begibt sich in das Reich der wilden Spekulation, da nichts davon belegbar ist. Die wenigen Sachfunde können eine solche Aussage jedenfalls nicht stützen.