Religionsursprung

Schon mal daran gedacht, daß man das, was Du Unsinn nennst, deshalb immer wieder liest, weil es ganz einfach ein bei vielen Völkern verbreiteter Mythos ist: Germanen, Ägyptern, Babyloniern usw., der einfach den Tod der Vegetation und Fruchtbarkeit im Winter und die neu erwachende Natur im Frühjahr verkörpert?:grübel:

Alle angeblich auch im Zeitungsartikel genannten gekreuzigten Götter sind nicht gekreuzigt worden, jedenfalls kann man es nirgends nachlesen und auferstanden. Einige sind gestorben aber nicht gekreuzigt. Natürlich kann man zwischen der Auferstehung Jesu und einigen Göttern Pararellen findet wenn man es soweit hindeutet bis es passt.

Und natürlich wollte ich keineswegs den für seine feministischen Tendenzen bekannten Islam herabsetzen. Ich möchte gar nicht daran denken, wie es den Frauen dort ergehen würde, wenn Mohammed sich nicht so stark für sie eingesetzt hätte...:yes:

Ich wollte nur darauf hinweisen das es hinweise davon gibt, dass Mohammed einen Patriarchat im arabischen Raum angetroffen hat. Dafür das es irgendeine Art bessere Stellung für Frauen in vorislamischer Zeit gegeben hätte, haben wir garnichts.

Genau deshalb sind wir auf Hypothesen angewiesen, die sich erhärten lassen oder eben nicht.
@Dieter: Das versuche ich auch zu verdeutlichen, indem ich meinen Hypothesen ein meines Erachtens, ich glaube oder Forscher X meint dieses oder jenes hinzufüge.

An die Glaubenswelt der Steinzeimenschen kommen wir halt nicht ran. Leider.

@Muspilli
Das halte ich deshalb für wahrscheinlich, weil die Beobachtung / Erfahrung der frühesten Menschen schon sehr früh zur Erkenntnis geführt haben dürfte, daß aus der männlich-weiblichen Vereinigung das Wunder der Geburt neuen Lebens hervorgeht. Auch wenn wir aus der Altsteinzeit hauptsächlich weibliche Fruchtbarkeitsdarstellungen, wie die Venus-Statuen kennen, existierten doch auch männliche Pendants, wie man inzwischen weiß.

Es gibt sogar relativ viele Phallusdarstellungen. Wobei ob die Venus von Willensdorf eine Fruchtbarkeitsgöttin darstellt können wir nicht wissen.

Ich halte dies für unwahrscheinlicher als die Herleitung aus der Beobachtung, daß nomadisierende Völker ebenso wie sehr kriegerische Stämme stets einen sehr patriarchalen Glauben besitzen - etwa die Stämme, aus denen Judentum und Islam hervorgingen. Auch bei den Germanen zeigt sich die klassische Zurückdrängung der Bedeutung des Weiblichen im Zuge kriegerischer Wanderungen.

Mit Istar haben wir bei den Summern eine waschechte Kriegsgöttin. Ganz zu schweigen das Ares im Vergleich zur Athene (die auch in Kriegen mitmischt) ein netter Raufbold ist. Athene ist die Göttin der Atomwaffe und des Völkermords. Sie will ihren Feind auslöschen während Ares sich ein wenig raufen will.


Odin und Walhall sind typische Begleiterscheinungen dieser Epoche. Damit rede ich keinem ursprünglichen europäischen Matriarchat das Wort, sondern betone lediglich die offensichtliche größere Bedeutung des Weiblichen vor dem Beginn von Wanderungszügen.

Offensichtlich für wenn, woher willst du wissen was als typisch weiblich galt und was nicht.

Der Sonnenbefreier ist die Person, welche die Sonne im Winter aus dem Kerker, der Höhle, der Trojaburg befreit. Dahinter stand die Beobachtung in einem nördlichen Gebiet, daß die Sonne im Winter für eine längere Zeit nicht mehr erscheint. Einem nachvollziehbaren Glauben zufolge, muß die Sonne in dieser Zeit von einer bösen Macht gefangen gehalten werden - einem Drachen, einer Schlange, einem Riesen. Daß die Sonne dann aber immer wieder irgendwann im Frühjahr wieder aufsteigt und so der Natur zu neuer Fruchtbarkeit verhilft, konnte nur damit erklärt werden, daß jemand sie befreit. Dies konnte nur ein junger männlicher Krieger sein, der den Drachen erschlägt und die als weibliche Jungfrau gedachte Sonne befreit. Auf diesen Urmythos sollen letztlich nicht nur die Mythen von den in die Unterwelt reisenden Götter zurückgehen, sondern auch spätere Sagen und Märchen:Theseus, Herakles, Siegfried-Sage und das Märchen von Dornröschen. (Siehe etwa Ernst Krause: Tuiskoland. Glogau 1893, S. 231 ff.)


Dornröschen war vielleicht nur ein Regional bekanntes (Frankreich und Diaspora) bekanntes Märchen vor den Brüdern Grimm. Wie kommst du darauf daraus eine urreligiöse Deutung.

@Dieter Die nordische und Aunjetitzer Bronzezeit liefern im Gegenteil eine Reihe von Hinweisen auf die große Bedeutung der Sonne: Sonnenwagen von Trundholm, Himmelscheibe von Nebra, zahlreiche Rasiermesser u.ä. mit Sonnendarstellungen, skandinavische Felsbilder mit entsprechenden Zeichen.(Siehe auch Muspillis Aufzählung) Nur so wird auch erklärbar, warum einige Völker / Stämme später noch "Sonnengötter" aufweisen, die vielfach ohne Funktion scheinen: Es sind einfach althergebrachte Götter, die in den Hintergrund gedrängt wurden.

Die Himmelsgötter Zeus und Jupiter sind auch bei den Griechen die Nummer eins.


Was vorkolumbianische Besucher in Amerika betrifft -
@ Muspilli
denke ich, daß einfach zu viele Hinweise darauf vorliegen, als daß man sie ignorieren könnte - und dies eben nicht nur aus "nationalistischer Ecke".

Nein es gibt da natürlich viele Löcher, es kann sein, aber wir haben keine Hinweise. Wann soll das gewesen sein nachdem Grippe, Poken e.t.c in Europa bekannt waren sicher nicht, sonst hätte es mit der Ankunft von Europäern keine Epedemie gegeben. Ganz zu schweigen vom Problem was und wer weiß ist, ist relativ. Was in Schweden als schwarz gilt, geht schon in Griechenland als blond durch.
 
Zuletzt bearbeitet:
@Galeotto: Das ist richtig. Bei fast allen indogermanischen Völkern wird die Sonne männlich eingestuft. Der Sonnenbefreier-Mythos muß daher älter, mindestens vor dem 2. Jahrtausend v.Zw. entstanden sein. Daher halte ich ihn für megalithzeitlich. Warum aber wurde bei den Völkern, ja selbst bei den im hohen Norden verweilenden Germanen der so positiv besetzte Sonnenbefreier in den Hintegrund gedrängt? Meine Hypothese: einerseits durch längere Wanderungen, insbesondere in sehr warme Gebiete wie bei den Indoariern.
Andererseits durch ein Ereignis, das in Nord-/Mitteleuropa die Sonne negativ belastete. Ich denke dabei an einen möglichen Einschlag eines Himmelskörpers, also eines feurig in die Erdathmosphäre eintretenden Kometen (?), der als der Sonne verwandt begriffen für Tod und Zerstörung sorgte. Darauf könnte sich auch die Phaeton-Sage gründen. Dadurch würde sich auch die Versenkung des Sonnenwagens von Trundholm in einem Moor erklären. Seitdem wandeln sich bei diesen Völkern die einstigen Sonnenbefreier in keulenbewehrte Donnerer (Herakles, Thor, Taranis, Perkunas, Marduk) oder Regenbefreier (Indra). Die Kometen-These wird heute vielfach abgelehnt, allerdings ist sie eine befriedigende Erklärung für den Beginn der europäischen Urnenfelderzeit und den anschließenden Seevölkersturm im Mittelmeergebiet.
Feuer frei...:devil:

@Caro91: Danke für die interessante Ergänzung, die ich als Bestätigung werte, daß auch Jahweh vom älteren Sonnenkult beeinflußt war.

@Zoki55
Alle angeblich auch im Zeitungsartikel genannten gekreuzigten Götter sind nicht gekreuzigt worden, jedenfalls kann man es nirgends nachlesen und auferstanden. Einige sind gestorben aber nicht gekreuzigt.
Es gibt eine bildliche Darstellung eines phrygischen "gekreuzigten Gottes" - ebenso sollen spanische Missionare über die Vorstellung eines gekreuzigten Gottes bei den Indios berichtet haben. Der "Gekreuzigte" als Felsskulptur an den Externsteinen ist demgegenüber zu spekulativ... aber es ging ja hauptsächlich um die Reise in die Unterwelt, um verstorbene Götter wiederauferstehen zu lassen.

Ich wollte nur darauf hinweisen das es hinweise davon gibt, dass Mohammed einen Patriarchat im arabischen Raum angetroffen hat.
Ich denke, daß dies aus den genannten Gründen für den Großteil des nordafrikanisch/arabischen Raum galt.

Mit Istar haben wir bei den Summern eine waschechte Kriegsgöttin. Ganz zu schweigen das Ares im Vergleich zur Athene (die auch in Kriegen mitmischt) ein netter Raufbold ist. Athene ist die Göttin der Atomwaffe und des Völkermords. Sie will ihren Feind auslöschen während Ares sich ein wenig raufen will.
...
Offensichtlich für wenn, woher willst du wissen was als typisch weiblich galt und was nicht.
Ich meine hier ganz allgemein weibliche Gottheiten in hoher Stellung, die sie bei den indogermanischen Völkern nicht mehr einnehmen, auch wenn sich kriegerische Frauen als Göttinnen erhalten haben.

Was die europäischen "Besucher" in Amerika betrifft, halte ich Wikinger auch in Südamerika für möglich. Ebenso Kelten. Vor allem aber megalithzeitliche Besucher, die zahlreiche Megalithbauten in Südamerika errichteten.
 
Ebenso Kelten. Vor allem aber megalithzeitliche Besucher, die zahlreiche Megalithbauten in Südamerika errichteten.
Dass Wikinger in Amerika, zumindest im nördlichen Amerika waren gilt als ziemlich sicher. Kelten waren zwar viel auf Wanderschaft aber als großes Seefahrervolk sind sie bisher nicht bekannt.
 
@Zoki55
Es gibt eine bildliche Darstellung eines phrygischen "gekreuzigten Gottes" - ebenso sollen spanische Missionare über die Vorstellung eines gekreuzigten Gottes bei den Indios berichtet haben. Der "Gekreuzigte" als Felsskulptur an den Externsteinen ist demgegenüber zu spekulativ... aber es ging ja hauptsächlich um die Reise in die Unterwelt, um verstorbene Götter wiederauferstehen zu lassen.

Das Bild stammt von einem Buch, wo der Autor nicht gesagt hat woher er es hat. Selbst wenn es stimmen würde, müsste bewiesen werden das es vor dem Christentum entstand. Das mit den spanischen Missionaren finde ich schon sehr interessant sollte es stimmen. Welcher Gott war es und welche Missionare, kannten die Inka überhaupt eine Art Kreuzigung. Welche Götter werden aus der Unterwelt zurückgeholt, bei welchen Kulturen und wo kann man diese Überlieferung nachlesen.

Ich denke, daß dies aus den genannten Gründen für den Großteil des nordafrikanisch/arabischen Raum galt.

Ich meine hier ganz allgemein weibliche Gottheiten in hoher Stellung, die sie bei den indogermanischen Völkern nicht mehr einnehmen, auch wenn sich kriegerische Frauen als Göttinnen erhalten haben.

Wir wissen über die Götterwelt der vorindoeuropäischen Völker genau.

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Was die europäischen "Besucher" in Amerika betrifft, halte ich Wikinger auch in Südamerika für möglich. Ebenso Kelten. Vor allem aber megalithzeitliche Besucher, die zahlreiche Megalithbauten in Südamerika errichteten.

Warum sollte den Europäern dies damals gelungen sein, was denen im Mittelalter nicht gelungen ist eine langfristige Verbindung mit den Amerikanern aufrecht zu erhalten.

Warum haben sich die durch das Zusammenleben mit Nutztieren entstandenen Krankheiten nicht verbreitet.

Warum sollen die Indianer das selbst nicht gebaut haben.
 
Schon mal daran gedacht, daß man das, was Du Unsinn nennst, deshalb immer wieder liest, weil es ganz einfach ein bei vielen Völkern verbreiteter Mythos ist: Germanen, Ägyptern, Babyloniern usw., der einfach den Tod der Vegetation und Fruchtbarkeit im Winter und die neu erwachende Natur im Frühjahr verkörpert?:grübel:
In der Tat sollte dich das zum grübeln anregen, denn die Sonne könnte dabei noch keine Hauptrolle gespielt haben.

@Muspilli
Das halte ich deshalb für wahrscheinlich, weil die Beobachtung / Erfahrung der frühesten Menschen schon sehr früh zur Erkenntnis geführt haben dürfte, daß aus der männlich-weiblichen Vereinigung das Wunder der Geburt neuen Lebens hervorgeht. Auch wenn wir aus der Altsteinzeit hauptsächlich weibliche Fruchtbarkeitsdarstellungen, wie die Venus-Statuen kennen, existierten doch auch männliche Pendants, wie man inzwischen weiß.
Es sei so, so macht es immer noch keinen Sonnegott.

Ich halte dies für unwahrscheinlicher als die Herleitung aus der Beobachtung, daß nomadisierende Völker ebenso wie sehr kriegerische Stämme stets einen sehr patriarchalen Glauben besitzen - etwa die Stämme, aus denen Judentum und Islam hervorgingen. Auch bei den Germanen zeigt sich die klassische Zurückdrängung der Bedeutung des Weiblichen im Zuge kriegerischer Wanderungen. Odin und Walhall sind typische Begleiterscheinungen dieser Epoche. Damit rede ich keinem ursprünglichen europäischen Matriarchat das Wort, sondern betone lediglich die offensichtliche größere Bedeutung des Weiblichen vor dem Beginn von Wanderungszügen.

Das kann man argumentieren, aber ich komme in meinen Überlegungen dahin, daß Kriegsführungem auch eine Folge der Seßhaftwerdung und Besitzaneignungen zustande gekommen sein könnten und Besitztümer werden umso bedeutender gesellschaftlich relevanter, wie sich Hierarchien bilden und hier könnte ich mich mir gut eben auch städtische Entwicklungen vorstellen, die dann eine Tendenz zur Expansion aufweisen könnten und schon schon könnte Einflußbereiche zu Streitigkeiten und Kriegsauslösern führen. (So als eine Möglichkeit)
Ich erinnere mich wage an theoretische Erklärung für Entstehung kriegerischer Konflikte zwischen Hirten und Bauern in neolithische Zeit, die man als eine Art mythologisierten Kern bspw. in der Brudererzählung von Kain & Abel sehen wollte.

Ich hatte bereits das Beispiel aus dem Grab von New Grange genannt, wo zur Wintersonnenwende der Strahl tief in das Grab eindringt. Ich halte dies für keinen Zufall, sondern für Ausdruck der angesprochenen Vorstellung der Befruchtung - hier der Toten - durch den Sonnenstrahl. Sicherlich ist dies erst einmal eine Hypothese.
Du sagst es: eine Hypothese, die aber im Fortschritt deiner Überlegungen spekulativer Hintergrund bleibt:

Der Sonnenbefreier ist die Person, welche die Sonne im Winter aus dem Kerker, der Höhle, der Trojaburg befreit. Dahinter stand die Beobachtung in einem nördlichen Gebiet, daß die Sonne im Winter für eine längere Zeit nicht mehr erscheint. Einem nachvollziehbaren Glauben zufolge, muß die Sonne in dieser Zeit von einer bösen Macht gefangen gehalten werden - einem Drachen, einer Schlange, einem Riesen. Daß die Sonne dann aber immer wieder irgendwann im Frühjahr wieder aufsteigt und so der Natur zu neuer Fruchtbarkeit verhilft, konnte nur damit erklärt werden, daß jemand sie befreit. Dies konnte nur ein junger männlicher Krieger sein, der den Drachen erschlägt und die als weibliche Jungfrau gedachte Sonne befreit. Auf diesen Urmythos sollen letztlich nicht nur die Mythen von den in die Unterwelt reisenden Götter zurückgehen, sondern auch spätere Sagen und Märchen:Theseus, Herakles, Siegfried-Sage und das Märchen von Dornröschen. (Siehe etwa Ernst Krause: Tuiskoland. Glogau 1893, S. 231 ff.)
Der Name dieses Sonnenbefreiers ist mit der Silbe Bal/ Bel verbunden, die idg. hell, strahlend bedeutet. In diese Reihe fallen: Baldur, Belenus, Baal, Belbog, Apollo.

Jetzt hast du ausgehend von deiner Grundthese ein urmythisches Szenario entwickelt; unerklärt bleiben:
1. Die unbedingte Annahme eines jungen Kriegers als Befreier der Sonne
2. Ansatz der Breitegraden für das geschilderte Sonnenlaufgeschehen. (In Schleswig Holstein und Irland geht die Sonne noch täglich auf.)
3. Herkunft des Begriff "Trojaburg" und Relevanz
4. Der Zusammenhang mit den von dir angeführten Fundstücken.
Ohne diese Klärung bleibt eine Ableitung einer Urmythe aus verschiedensten Märchen und Mythen, die sowieso noch (abgesehen von ihrer Überlieferungsgeschichte, die man eigentlich noch gesondert durcharbeiten muß) verschiedensten Zeiten entstammen, völlig willkürlich.

Was vorkolumbianische Besucher in Amerika betrifft -
@ Muspilli
denke ich, daß einfach zu viele Hinweise darauf vorliegen, als daß man sie ignorieren könnte - und dies eben nicht nur aus "nationalistischer Ecke".

Ich verurteile die Vernichtung der mittel- und südamerikanischen Reiche aufs Schärfste! Dies war aber m.E. nur möglich, weil sich innerhalb der Überlieferung dieser Völker die Erinnerung an einstige weiße Besucher erhalten haben muß, die eben nicht so waren wie die Spanier, sondern ganz im Gegenteil durch "gute Taten" in Erscheinung traten.

Ach, Schuld sind die Opfer! Kein Kommentar.
Was vermeintliche Hinweise betrifft: Solche sind meines Wissens nur krude Kopfgeburten.
Vor einigen Jahren habe ich mich da noch vornehmer ausgedruckt: "Für einen Roman vielleicht spannend, aber wissenschaftlich bedeutungslos"
(http://www.geschichtsforum.de/421723-post42.html; http://www.geschichtsforum.de/637250-post64.html).
 

Vor einigen Jahren habe ich mich da noch vornehmer ausgedruckt: "Für einen Roman vielleicht spannend, aber wissenschaftlich bedeutungslos"
(http://www.geschichtsforum.de/421723-post42.html; http://www.geschichtsforum.de/637250-post64.html).


Die Mehrheit der Links führt leider nur auf die Startseite. :(
 
Andererseits durch ein Ereignis, das in Nord-/Mitteleuropa die Sonne negativ belastete. Ich denke dabei an einen möglichen Einschlag eines Himmelskörpers, also eines feurig in die Erdathmosphäre eintretenden Kometen (?), der als der Sonne verwandt begriffen für Tod und Zerstörung sorgte. Darauf könnte sich auch die Phaeton-Sage gründen. Dadurch würde sich auch die Versenkung des Sonnenwagens von Trundholm in einem Moor erklären. Seitdem wandeln sich bei diesen Völkern die einstigen Sonnenbefreier in keulenbewehrte Donnerer (Herakles, Thor, Taranis, Perkunas, Marduk) oder Regenbefreier (Indra). Die Kometen-These wird heute vielfach abgelehnt, allerdings ist sie eine befriedigende Erklärung für den Beginn der europäischen Urnenfelderzeit und den anschließenden Seevölkersturm im Mittelmeergebiet.
Blöderweise scheint der Phaethon-Mythos eher jüngeren Datums zu sein. Homer (der auf praktisch jeden Mythos zumindest kurz anspielte) erwähnt ihn überhaupt nicht. Hesiod nennt zwar einen Phaethon, aber nicht als Sohn des Sonnengottes, außerdem legt er ihm eine andere Lebensgeschichte bei. Die Geschichte von Phaethons Absturz scheint erst im 5. Jhdt. v. Chr. bildlich und literarisch belegt zu sein.
Somit ist es schon aus Gründen der Überlieferungsgeschichte arg zweifelhaft, ob sie durch einen Kometeneinschlag im 2. Jahrtausend v. Chr. inspiriert wurde.
 
Südamerika

Hallo

@Trojaburg
Was die europäischen "Besucher" in Amerika betrifft, halte ich Wikinger auch in Südamerika für möglich. Ebenso Kelten. Vor allem aber megalithzeitliche Besucher, die zahlreiche Megalithbauten in Südamerika errichteten.

Worauf beziehst du dich da im einzelnen, also quellenmäßig ?


mfg
schwedenmann
 
Inzwischen denke ich, Trojaburg und seinen spekulativen Thesen ist sowohl in diesem Faden, als auch bei den arktischen Paläolithikern durch Argumente und Humor so ausreichend und überzeugend widersprochen worden, dass sich jeder User und Gastleser seine Meinung bilden kann.
Wahrscheinlich ist sogar Trojaburg insgeheim überzeugt, es würde mich aber überraschen, wenn er uns das mitteilen würde. Denn leider fällt es den meisten Menschen schwer zu sagen, ihr habt mich überzeugt. :winke:
 
es gibt eine "Quelle" zur Besiedlung Nordamerikas im 6. vorchristlichen Jahrhundert per Schiff aus Jerusalem: der Prophet Nephi samt Familie setzte über und vermehrte sich zahlreich.
Buch Mormon ? Wikipedia
:D:D

Richtig, die fuhren damals mit U-Booten rüber.
6 Und es begab sich: Viele Male wurden sie in den Tiefen des Meeres begraben, wegen der Wellenberge, die über sie hereinbrachen, und auch der großen und schrecklichen Unwetter, die von der Heftigkeit des Windes verursacht wurden.
7 Und es begab sich: Als sie in der Tiefe begraben waren, war da kein Wasser, das ihnen schaden konnte, denn ihre Wasserfahrzeuge waren dicht wie eine Schüssel, und sie waren auch dicht wie die Arche Noachs
https://www.lds.org/scriptures/bofm/ether/6?lang=deu&country=de
 
Was die europäischen "Besucher" in Amerika betrifft, halte ich Wikinger auch in Südamerika für möglich. Ebenso Kelten. Vor allem aber megalithzeitliche Besucher, die zahlreiche Megalithbauten in Südamerika errichteten.
Worauf beziehst du dich da im einzelnen, also quellenmäßig ?
Diese "Theorie" ist alt. Der meines Wissens normalerweise an sich durchaus seriöse Arthur Schurig schrieb in seinem 1922 erschienenen Buch "Francisco Pizarro, der Eroberer von Peru":
Die Inkas, ein kleines Herrenvolk, ursprünglich wohl keine Amerikaner, sondern fremdländische Seefahrer, Mongolen oder vielleicht Wickinger, um das Jahr 900 nach Südamerika verschlagen, seit etwa 1150 in Kuzko und am Titikaka-See ansässig, hatten um 1325 alle andern bildungsärmeren Stämme an der langen Küste unterjocht. Überall hatten sie Heeresstraßen und Burgen angelegt und den Unterlegenen ihre Religion aufgezwungen, den Sonnenkult.
Für mich Grund genug, da die Lektüre abzubrechen.
Das dahintersteckende Gedankengut ist wohl, dass die Indigenen Amerikas zu "primitiv" gewesen seien, um ihre Kulturen eigenständig hervorbringen zu können, sie hätten einen Anschub von außen gebraucht.
 
Megalthbauten in Südamerika

Hallo

Ich wolte nur mal nachhaken, welche Megalithbauten gemeint sind, allgemein wird dann von den Laien Cuzco und Thehuanaco in Spiel gebracht. beides hat der der Megalthkultur, rein architektonisch soviel zu tun, wie ein Schwein mit dem Tanzen und sollten auch von "primitiven" indigenen Bevölkerungsgruppen locker zu errichtet gewesen sein. Wobei ich natürlich bei Cuzco die Parallele zu Mykene nicht verschweigen will :scheinheilig:.

mfg
schwedenmann
 
Diese "Theorie" ist alt. Der meines Wissens normalerweise an sich durchaus seriöse Arthur Schurig schrieb in seinem 1922 erschienenen Buch "Francisco Pizarro, der Eroberer von Peru":
.

Und die Wikinger haben in einem Anfall von Amnesie das Schmieden vergessen und keiner ist auf die Idee gekommen Pferde mitzunehmen.=)

Auf was für Ideen manche Menschen kommen.
 
Inzwischen denke ich, Trojaburg und seinen spekulativen Thesen ist sowohl in diesem Faden, als auch bei den arktischen Paläolithikern durch Argumente und Humor so ausreichend und überzeugend widersprochen worden, dass sich jeder User und Gastleser seine Meinung bilden kann.
Wahrscheinlich ist sogar Trojaburg insgeheim überzeugt, es würde mich aber überraschen, wenn er uns das mitteilen würde. Denn leider fällt es den meisten Menschen schwer zu sagen, ihr habt mich überzeugt. :winke:

Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedanken:autsch:.
Was Dir ofenbar entgangen ist, ist die Tatsache, daß meine Hypothese zumindest in Teilen Bestätigung durch andere Mitglieder fand: Etwa was die Bedeutung der Sonne in der nordeuropäischen Bronzezeit betrifft (Dank an Muspilli) oder die Spirale als weibliches Fruchtbarkeits- und Sonnensymbol (Dank an Chan). Deine Beiträge sind dagegen tatsächlich ausreichend, denn sie sind nicht weiterführend.:gaehn:

Bezüglich der Quellen zur Anwesenheit europider Besuche:
1. Barry Fell: Bronze Age America, zit. und übersetzt bei Heinz Maas: Deutschlands Urahnen. Lemwerder 1998, S. 10 ff.: Hier nimmt Fell Bezug auf eine bronzezeitliche Ogham-Inschrift bei Petersborough. Dort hatte sich ein skandinavischer Seefahrer verewigt.
2. Hans-Joachim Zillmer: Kolumbus kam als Letzter. München 2004
Hier sind eine Reihe von möglichen vorkolumbianischen Besuchern aufgeführt, allerdings quellenkundlich nicht so gut belegt.
3. Jacques de Mahieu: Die Flucht der Trojaner. Wie ihre Hochkultur über Afrika und die Kanaren nach Amerika gelangte. Tübingen 1985, S. 167 ff.. Hier bringt De Mahieu eine ganze Reihe von Hinweisen auf die Anwesenheit von Wikingern und Megalithikern in Südamerika.
4. Marcel F. Homet: Die Söhne der Sonne. Auf den Spuren vorzeitlicher Kultur in Amazonas. Freiburg 1958. Hier sind megalithische Felsmalereien und Megalithdenkmäler zusammengestellt.
5. Hans Giffhorn: Wurde Amerika in der Antike entdeckt? Karthager, Kelten und das Rätsel der Chachapoya. München 2013

Fürs erste sollte das genügen.

@ Ravenik: Das sich die Phaeton-Sage auf den Einschlag eines Himmelskörpers im 2. Jht., genauer gegen 1300 v. Zw. (nach Spanuth) bezieht, ist nur ein Ansatz und daß Homer ihn nicht erwähnt, ist kein letztlicher Beweis für das Gegenteil. Die Einschlagsthese steht noch auf schwachen Füßen, ist aber mangels überzeugender Alternativen für die Auslösung der Umbrüche am Ende der Bronzezeit (Urnenfelderbewegung, Seevölkersturm, Zusammenbruch der bronzezeitlichen Reiche) am überzeugendsten.

@Muspilli
Jetzt hast du ausgehend von deiner Grundthese ein urmythisches Szenario entwickelt; unerklärt bleiben:
1. Die unbedingte Annahme eines jungen Kriegers als Befreier der Sonne
2. Ansatz der Breitegraden für das geschilderte Sonnenlaufgeschehen. (In Schleswig Holstein und Irland geht die Sonne noch täglich auf.)
3. Herkunft des Begriff "Trojaburg" und Relevanz
4. Der Zusammenhang mit den von dir angeführten Fundstücken.
Ohne diese Klärung bleibt eine Ableitung einer Urmythe aus verschiedensten Märchen und Mythen, die sowieso noch (abgesehen von ihrer Überlieferungsgeschichte, die man eigentlich noch gesondert durcharbeiten muß) verschiedensten Zeiten entstammen, völlig willkürlich.
1. Die Führung kriegerischer Auseinandersetzung oblag traditionellerweise jungen Männern, die sich oft zusammenschlossen und Kriegszüge unternahmen (analgo zu den späteren Wikingern) - Einzelfunde von mit Waffen bestatteten Frauen stehen dem nicht entgegen, da es wohl immer Ausnahmen gibt. Außerdem wurde die sonne in Nordeuropa Sonne weiblich vorgestellt.
2. Ich tendiere zu einem Gebiet, jenseits des 65. Breitengrades, etwa Grönland. Der indische Forscher Balghangadar Tilak hat diese Region übrigens ebenfalls als Herkunftsgebiet der Protoarier angesehen ("Die arktische Heimat in den Veden.")
3. Die Trojaburg (schwedisch trojeborg, von troje= drehen, winden und borg= Anlage, Festung) ist das Urlabyrinth und verkörpert das Sonnengefängnis. Eine der frühesten bekannten Darstellung bietet eine etruskische Vase aus Tragliatella aus dem 7. Jahrhundert v. Chr., wo der Name "Truia" eingeritzt ist. Sie zeigt Reiter beim Verlassen des Labyrinthes, was die Sonnenbefreiung symbolisiert und noch im Festbrauch des Maitanzes fortlebte.
4. Die für jeden nachvollziehbare Ableitung bedarf einer umfangreicheren Aufführung, die hier zu weit führen würde. Nur so viel an dieser Stelle: Die auf Arbeiten Wirths u.a. fußende Hypothese ist in sich stimmig, auch wenn Details angreifbar sind.

Ach, Schuld sind die Opfer! Kein Kommentar.
Der Sinn dieses Kommentars erschließt sich mir im Hinblick auf meine Ausführungen nicht :confused:

@Zoki55
Das Bild stammt von einem Buch, wo der Autor nicht gesagt hat woher er es hat. Selbst wenn es stimmen würde, müsste bewiesen werden das es vor dem Christentum entstand. Das mit den spanischen Missionaren finde ich schon sehr interessant sollte es stimmen. Welcher Gott war es und welche Missionare, kannten die Inka überhaupt eine Art Kreuzigung. Welche Götter werden aus der Unterwelt zurückgeholt, bei welchen Kulturen und wo kann man diese Überlieferung nachlesen.
Auf welches Buch beziehst Du Dich? Eine Zusammenstellung der Auferstehungsmythen der Völker findet sich in D. Krüger: Der unbesiegte Sonnengott. Glaubenskontinuität von den Megalithkulturen bis zum Christentum. Bottrop 2013.

Warum haben sich die durch das Zusammenleben mit Nutztieren entstandenen Krankheiten nicht verbreitet.
Tatsächlich gibt es solche Berichte: "Als ich nach der Ursache dieses Unterschiedes fragte (gemeint war die Größe einiger Einwohner), ward mir von ihnen gesagt, daß vor vielen Jahren, so erinnerten sich ihre Väter, als sie dieses Land noch ganz alleine bewohnt hätten, eine schreckliche Krankheit, Vioreles genannt, durch einen großen General in den Stamm der Ayamanes eingeschleppt worden sei. (Nicolaus Federmann, in: Die ankunft der weißen Götter. Edition Erdmann, Stuttgart 1992, S. 292)

P.S.: Anbei nun noch meine Seite 49 mit speziellen Grüßen an Sepiola
 

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Ogham-Inschift

Hallo

1. Barry Fell: Bronze Age America, zit. und übersetzt bei Heinz Maas: Deutschlands Urahnen. Lemwerder 1998, S. 10 ff.: Hier nimmt Fell Bezug auf eine bronzezeitliche Ogham-Inschrift bei Petersborough. Dort hatte sich ein skandinavischer Seefahrer verewigt.

Das kanst du getrost verggessen, einheimsiche Indianer malen ähnlicges i Felsne und sind von amerik. Ethnologen, etc. von Ogham-Runen zu unterscheiden, was hier als europ. Scxhrift verkauft wird, ist einheimische Malerei.

Wikinger gabs nur in Nordamerika.

mfg
schwedenmann
 
Und die Wikinger haben in einem Anfall von Amnesie das Schmieden vergessen und keiner ist auf die Idee gekommen Pferde mitzunehmen.=)

Auf was für Ideen manche Menschen kommen.
Nur seltsam, daß auch in Nordamerika, wo die Anwesenheit der Wikinger nicht mehr abgestritten wird, ebenfalls kein Metall bekannt war, als die späteren Einwanderer dort eintrafen:grübel:

@schwedenmann
Ich wolte nur mal nachhaken, welche Megalithbauten gemeint sind, allgemein wird dann von den Laien Cuzco und Thehuanaco in Spiel gebracht. beides hat der der Megalthkultur, rein architektonisch soviel zu tun, wie ein Schwein mit dem Tanzen und sollten auch von "primitiven" indigenen Bevölkerungsgruppen locker zu errichtet gewesen sein.
Das bezieht sich auf Menhire und Dolmen, die kaum von europäischen zu unterscheiden sind: 1. Steinrelief eines europiden Schädels in Tihuanaku 2. Menhire in Argentinien
 

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Nur seltsam, daß auch in Nordamerika, wo die Anwesenheit der Wikinger nicht mehr abgestritten wird, ebenfalls kein Metall bekannt war, als die späteren Einwanderer dort eintrafen:grübel:
sonderlich viel vor Ort geschmiedet hatten die paar Handvoll isländischer Wikinger nicht, siehe L?Anse aux Meadows ? Wikipedia
das sieht nicht nach Technologietransfer, Industriespionage etc. aus - kurzum hatten die Kontakte der Einheimischen zu den kurzfristig siedelnden Isländern wohl keine Folgen für die Einheimischen.
(weder Winnetou noch die Eskimos haben Odin und Walküren übernommen :still:)
 
Inzwischen denke ich, Trojaburg und seinen spekulativen Thesen ist sowohl in diesem Faden, als auch bei den arktischen Paläolithikern durch Argumente und Humor so ausreichend und überzeugend widersprochen worden, dass sich jeder User und Gastleser seine Meinung bilden kann.
Wahrscheinlich ist sogar Trojaburg insgeheim überzeugt, es würde mich aber überraschen, wenn er uns das mitteilen würde. Denn leider fällt es den meisten Menschen schwer zu sagen, ihr habt mich überzeugt. :winke:

Da ist wohl der Wunsch Vater des Gedanken.
Ach wie schön, dann kann´s ja weitergehen mit den nordischen Spekulationen. Hast du schon mal eine Polarexpedition erwogen, um in Arktis und Grönland nach Spuren der herrlichen Sonnenanbeter zu suchen?
Mal Klimakarten angeguckt? Die grönländischen Wikinger konnten nur in einem kleinen Klimaoptimum mehr schlecht als recht ihr Dasein auf Grönland fristen. Als die kleine Eiszeit kam, sind sie kläglich ausgestorben. Aber die waren ja auch degeneriert:grübel:?
 
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