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Der Neffe. Sohn der Quinctilia.Irgendwo habe ich mal gelesen, Dolabella sei der Schwiegersohn des Varus gewesen, hab aber keine Idee, wo.
Sepiola, nicht drücken will ich mich
Es gibt noch eine ganze Menge weiterer Wörter, die sich im Lateinischen mit "saltus" überschneiden, z. B. "nemus" (Wald, Gehölz), "iugum" (Joch, Gebirgszug, Bergrücken), "dorsum" (Bergrücken, Kamm), "montes" (Berge). Wie austauschbar diese Wörter sein können, sieht man z. B. an den Bezeichnungen:
- "Hercynia silva"
- "Hercynii montes"
- "Hercynii saltus"
- "Hercynium iugum"
- "Hercynium nemus"
Nur wenn Du den Kontext ausblendest. Der Kontext ist: Caecina muss zu diesem Zweck erst einmal Wege durch die Wildnis anlegen. Das ist ein Problem.Caecina konnte ich auch ohne große Probleme die Verstecke der Ländereien durchsuchen lassen.
Nicht nur konstruiert, sondern wieder im Widerspruch zum Kontext. Der lautet nämlich: Die Akteure befinden uns ausdrücklich "in unwegsamen Gebieten".Ebenso konnten die Krieger des Arminius aus den Verstecken in den Ländereien hervorbrechen - aber das hört sich ein wenig, naja, konstruiert an.
Der unvoreingenomme Leser liest "dunkle Wälder" und schon ist er zufrieden.Auch konnten Römer durch dunkle Ländereien ziehen/marschieren. So richtig zufrieden bin ich hier auch nicht.
Wenn Du Dir je nach Kontext "gebirgiges Gelände" oder "bewaldetes Gelände" dazudenkst, passt es noch besser. Freies und ebenes Gelände ist nämlich bei den Beispielen oben und unten ausgeschlossen. Freies und ebenes Gelände ist schlecht als Versteck geeignet, das kann auch kein Echo zurückwerfen, und als Beschreibung für die Pyrenäen scheidet es auch aus.Besser passt in beiden Fällen "Landen" oder noch besser "Gelände".
Wieder fehlt der Kontext: Der Krach erfüllt nämlich erst mal "die Täler unten". "Gelände" als Gegensatz zu "Tälern" ergibt keinen Sinn. Was spricht dagegen, die Berghöhen widerhallen zu lassen?Der Gesang hallte ... vom Gelände wider (bei Caecina)
... das Wort, das Du bei Deiner Übersetzung unterschlagen hast.Auch Caesar hat ganz Gallien, dass durch das Gelände der Pyrenäen, der Alpen und der Cevennen,...
Allerdings ist hier die Benutzung von "Saltus" völlig überflüssig, auch in alter Zeit waren die Alpen und Pyrenäen in Rom allbekannt, bei den Cevennen ist ja richtig Mons angegeben.
Hast Du Dich schon bis hier durchgeklickt?Zu der einen davon, einer Inschrift aus Dalmatien, finde ich auf Anhieb herzlich wenig.
Das Gegenteil ist richtig: Dolabella war nicht Konsul, sondern Legat. Also Chef der Provinzverwaltung. Das erwähnte Dekret war eben kein konsularisches Dekret, sondern ein Akt der Provinzverwaltung.Augusto schrieb:Die Einrichtung erfolgte in unmittelbarem Anschluß an die Errichtung einer Provinz (Illyricum superius 9 n.Chr., saltus Tarionae 10 n.Chr.) durch konsularisches Dekret (nicht durch Akt der Provinzverwaltung!)
Allerdings sehe ich keinen Anhaltspunkt dafür, dass Abbott/Johnson widerlegt seien:Die zweite Nennung allerdings, das Urteil gegen Gnaeus Calipurnius Piso, ist von der Datierung her dagegen eindeutig und deutlich vor Nero oder gar Vespasian...
Jedenfalls wurde der saltus des Cn. Piso gerade nicht verstaatlicht. Er war und blieb Privatbesitz:Die Flächen, die speziell unter Nero verstaatlicht wurden, waren so riesengroß, daß sie nicht mehr einfach der nächstgelegenen civitas zur Verwaltung übergeben werden konnten, sondern in eine neu geschaffene Rechtsform, den "saltus", überführt wurden. Festgeschrieben worden sei der rechtliche Status eines "saltus" und das Rechtsverhältnis zu den anderen verwaltungsrechtlichen Körperschaften im Imperium erstmals im Lex Manciana, laut Abbott/Johnson unter Vespasian.
...dasss der Besitz des Cn. Piso pater für den Staat eingezogenen werden solllte mit Ausnahme des saltus, der in Illyricum liege. Dieser saltus solle, so habe man beschlossen, dem Ti. Caesar Augustus, unserm Princeps, von dessen Vater, dem vergöttlichten Augustus, er Piso pater geschenkt worden sei, zurückgegeben werden
mal eine andere Frage dazu:Caecina konnte ich auch ohne große Probleme die Verstecke der Ländereien durchsuchen lassen.
mal eine andere Frage dazu:
warum versteckten sich Robin Hood und der Schinderhannes nicht auf großen Landgütern, sondern im Wald? weil sie nicht Latein konnten, oder weil unwegsame bergige Wälder / "Waldgebirge" besseren Unterschlupf speziell für gößere Scharen boten?
Hatte ich, aber zu unaufmerksam zu fortgeschrittener Stunde.Hast Du Dich schon bis hier durchgeklickt?
http://hrcak.srce.hr/file/58199
Nach Abbott/Johnson definiert "saltus" eine klar umrissene Rechts- und Verwaltungsform für staatlichen Landbesitz, der im Zuge der Enteignung privater Domänen neu geschaffen wurde.Allerdings sehe ich keinen Anhaltspunkt dafür, dass Abbott/Johnson widerlegt seien [...] Jedenfalls wurde der saltus des Cn. Piso gerade nicht verstaatlicht. Er war und blieb Privatbesitz:
Ein "saltus" in Privatbesitz widerspricht dem schon deutlich, ein "saltus" deutlich vor Nero/ Vespasian stellt das new in Frage....with the formation of the saltus a new and far-reaching principle was introduced...
...wenn es kein solches jemals gab, ist wenig verwunderlich, dass es nicht weiter erwähnt wird...Dass ein mögliches Landgut "teuto burgiensi", welches, grade angelegt, kurz danach gleichzeitig mit Varus unterging, außer zur Beschreibung ders Schlachtortes, zukünftig weiter in den Quellen nicht mehr genannt wird, ist doch sicher normal.
laut Wörterbuch:
saltus -u-s, m
1. Schlucht, Gebirgspass
2. Waldgebirge, Waldschlucht, Waldung
saltus Teutoburgiensis - der Teutoburger Wald
3. Viehtrift, Weideplatz
4. Landgut
5. bedenkliche Lage
6. weibliche Scham
Die Etymologie von saltus ist zwar ungeklärt, ganz klar ist aber, daß die Bedeutung, von der auszugehen ist, "waldiges Hügelland" ist, solches, das wegen seiner Beschaffenheit nicht zum Landbau geeignet ist (so der Altmeister Mommsen im Hermes Bd. 15, lt. van Vaan, Et. Dict.). Das ist auch an den Ableitungen erkennbar: saltuosus ist `waldreich', ein saltuarius ein `Revierförster'.
Die Lesarten 1-3 sind kontextabhängige Varianten dieser Bedeutung, Nr. 6 eine durchsichtige Metapher, ebenso Nr. 5, gebildet auf der Basis von angustiae `Enge -> Problem'.
Nr. 4 ist klärlich eine Metonymie, etwa `Alm': Landgut, das auf Viehwirtschaft spezialisiert ist. Hierher gehört auch die fachsprachliche Verwendung als Flächenmaß, die natürlich in jedem alten Lexikon steht und keine sensatioelle Entdeckung ist. Wie dt. `Morgen' zum Flächenmaß wurde, wurde es hier die prototypische Vorstellung von der Größe einer Alm. Eine solche Bedeutung gibt es aber nur im technischen Kontext (Landwirtschaft - erster Beleg bei Varro - und Geodäsie). Derlei ist typisch für die Substantivarmut des Lat. (man denke an Lukrenzens `patriae sermonis egestas'); auch vox etwa bedeutet fachsprachlich nicht Stimme, sondern Wort, und dennoch kämen wir nicht auf die Idee, bei der Übersetzung einer Äußerung über einen Sänger zu postulieren, der Autor meine, der Sänger habe ein schönes Wort.
Entscheidend ist, daß Tacitus in allen 21 Belegen für saltus immer mit der Bed. (großes) Waldgebiet arbeitet, z.B.
Ger. 30.1 Ultra hos Chatti initium sedis ab Hercynio saltu incohant,
Ger. 43.2 omnesque hi populi pauca campestrium, ceterum saltus et vertices montium insederunt
Altphilologen sind für lateinische Texte zuständig - das ist alles nötige, was aus deren Perspektive zur Vokabel saltus bei Tacitus zu bemerken ist.
Und, Sepiola, bestritten habe ich die inzwischen bekannte Polysemie von "saltus" grundsätzlich in keinster Weise.
Falsche Übersetzung. Saltuum ist Plural.einerseits den Zielort zu sichern (die Verstecke des Saltus zu erforschen)
Wozu muss man einen direkten Weg suchen, der durch Moore und Wildnis führt?und zweitens den direkten Weg dorthin, der durch Moore und Wildnis führen musste
Gerade, wenn von Herciynio saltu geschrieben wird, ist da bestimmt kein Silva mit gemeint, was ja nun ein richtiger Wald wäre.
Gibt es dafür auch irgendeine sinnvolle Begründung? :nono:
Gerade, wenn von Herciynio saltu geschrieben wird, ist da bestimmt kein Silva mit gemeint, was ja nun ein richtiger Wald wäre.
Germania 28 schrieb:igitur inter Hercyniam silvam Rhenumque et Moenum amnes Helvetii, ulteriora Boii, Gallica utraque gens, tenuere.
=
So wohnten zwischen dem herkynischen Wald und den Flüssen Rhein und Main die Helvetier, weiterhin (nach Osten) die Boier, beides gallische Völkerschaften.
Germania 30 schrieb:Ultra hos Chatti initium sedis ab Hercynio saltu incohant...
=
Über diese (nach Norden) hinaus wohnen die Chatten. Ihre Wohnsitze beginnen mit dem herkynischen Wald...
Ich bin mir nicht sicher, ob Du das begreifst, denn Du beantwortest die Frage nicht.Ach, jetzt begreife ich, was Du von mir willst, Sepiola!
Mach Dir keine Sorgen, keine dieser Bedeutungen habe ich bestritten, warum soll ich die auch nicht anerkennen?
Sepiola schrieb:Dass wir hier die ganze Zeit über den Zeitraum 1. Jh. v. Chr. / 1. Jh. n. Chr. sprechen, sollte doch eigentlich klar sein.
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