Die schönsten B-Filme

Zwei deutsche Nibelungen-Verfilmungen könnte man noch in den Ring werfen.

Die Verfilmung von 1967 braucht sich nicht hinter den italienischen Sandalenfilmen a la Maciste zu verstecken und ist wohl komplett in der Vergessenheit versunken:
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Nibelungen_(1967)

Dann gibt es noch die ebenso grottenschlechte Variante von 2004, bei der man wohl hauptsächlich stolz darauf war, irgendwie die damals noch bekannte "Terminatrix" Kristanna Loken als Brunhild bekommen zu haben:
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Nibelungen_(2004)

Die darf dann auch Hagen erledigen. Gedreht von Uli Edel, der neben wenigen herausragenden Filmen einige Leichen im Keller hat.

Die deutsche Verfilmung von 1967 hat mich sogar positiv überrascht, die hatte ich mir nach den gängigen Kritiken viel schlechter und vor allem dümmer vorgestellt. Einige der Schauspieler haben mich sehr positiv überrascht, offensichtlich konnte die damals noch schauspielern und die meisten Änderungen waren dramaturgisch betrachtet durchaus schlüssig.

Einige Zeit war der Film auf Youtoube zu sehen.
 
Ich fand die Verfilmung aus den 60ern eigentlich auch ganz nett - zumindest, als ich sie in meiner Jugend sah. Die Änderungen gegenüber der Vorlage empfand ich allerdings schon als unnötig und störend, wobei sie sich aber einigermaßen in Grenzen hielten. Wir sahen uns den Film (vermutlich nur in der gekürzten Fassung) sogar in der Schule an, als wir das Nibelungenlied behandelten. Besonders bemerkenswert fanden wir Mario Girotti in seiner frühen Rolle als Giselher - in einer Zeit, als die Filme mit Terence Hill im Fernsehen im Sonntagsnachmittagsprogramm noch rauf und runter liefen, wurde er natürlich auf Anhieb erkannt.

Mir gefiel aber eigentlich auch die Verfilmung von Uli Edel ganz gut, wobei mich am meisten die Handlung störte. Sie war ein wilder Mix aus verschiedenen Vorlagen und viel frei Erfundenem. Überhaupt ist es (in meinen Augen) eine Schwäche vieler Nibelungen-Adaptionen, dass in ihnen Elemente der verschiedenen, deutlich voneinander abweichenden bzw. sich vielfach sogar widersprechenden Fassungen des Stoffes (Nibelungenlied, Eddas, Thidrekssaga, Völsungasaga) kombiniert werden, statt einfach einer Version zu folgen, aber das ist Geschmackssache.
 
Die Verfilmung von Uli Edel kenne ich nicht, also kann ich das nicht beurteilen. War in diesem Film das "Nibelungenlied" wenigstens noch zu erkennen?
 
Ja schon. Zumindest kamen ein paar Figuren aus dem Nibelungenlied vor. Allerdings fehlten, wenn ich mich recht erinnere, Etzel und die Hunnen völlig, was mich am meisten enttäuscht hat. Statt Kriemhilds Rache gab es am Ende eher Brunhilds Rache. Überhaupt war Brunhild neben Siegfried die (überaus kämpferische) Hauptfigur.

Für sich selbst betrachtet fand ich den Film ganz gut, als Nibelungen-Adaption (egal welcher Fassung des Stoffes) kann man ihn aber kaum noch bezeichnen. Eher als Fantasy-Film, der von den Nibelungensagen inspiriert wurde.
 
Bei der Verfilmung von 1966/67 fand ich diese eher naive Spielweise des Siegfried durch Uwe Beyer, der ja insgesamt nie als ein besonders cleverer Bursche daher kommt, ebenso wie die Giselhers durch Mario Girotti ziemlich passend für die Rollen. Giselher ist ja eher der gutmütige jüngere Bruder. Diese Rolle liegt einfach in dem Darstellungsspektrum, das Girotti damals fast immer abdeckte bis er im Italowestern als Protagonist mit den Django-Ablegern (wie "Django und die Bande der Gehängten") den Durchbruch erzielte.
 
In einer Kritik habe ich einmal gelesen, dass es jammerschade ist, dass Siegfried in diesem Film die wunderschöne Brunhilt von Karin Dor zugunsten der Kriemhilt von Maria Marlow aufgibt. (Hier wurde als positives Beispiel Fritz Langs "Nibelungen" zitiert, wobei dieser Film von Lang heute sicher in manchen auch kritisch zu hinterfragen wären.)

Jedenfalls fand ich, dass der Film von Harald Reindl für sich jedenfalls doch recht schlüssig wirkte. Uwe Beyer war wirklich kein Schauspieler, aber wenn als netter, wenn auch nicht wirklich cleverer Siegfried hat er mich durchaus überzeugt (wenn ich bereit bin, mich auf diese Interpretation der Figur einzulassen). Daher war für mich auch vollkommen nachvollziehbar, dass dieser Siegfried mit Karin Dor als Brunhilt nicht wirklich etwas anfangen kann, außer sie vielleicht anzuhimmeln. Wenn er wenig später in Burgund mit der Krimhilt von Maria Marlow, die ebenfalls in Teil 1 recht unreif rüberkommt, herumtollt, wirken die beiden wie rechte Kinder, seine Entscheidung für Krimhilt war so gesehen eigentlich verständlich, die beiden passen wirklich besser zusammen.

Recht interessant fand ich auch Rolf Henninger als Gunther. In den schwarzen Klamotten machte er optisch eine gute Figur, und zunächst wirkt er recht vernünftig und durchaus sympathisch, sodass es sogar vorstellbar wäre, dass er und Karin Dor ein passendes Paar abgeben würden. Im Film entpuppt er sich erst relativ spät als rechter Waschlappen.

Dramaturgisch fand ich es auch eine gelungene Idee, dass z. B. die Hunnen bereits in Teil 1 eingeführt werden, sodass ihr Auftauchen in Teil 2 keineswegs völlig unvorbereitet wirkt. Schon hier lässt Etzel durch Rüdiger um Krimhilt werben, da sie Siegfried heiratet, wird die Werbung abgewiesen, wodurch aber die spätere Heirat von Kriemhilt und Etzel bereits vorbereitet ist. Auch wenn Etzel (Herbert Lom) in Teil 1 noch nicht auftritt, fand ich diese indirekte Einführung von ihn als Figur in die Handlung eine überzeugende Lösung.

Wenn man den Film als das gelten lassen kann, was er ist, ein etwas naiver und nicht gerade besonders tiefsinniger Abenteuerfilm, ist er durchaus gelungen.
 
"The Pathfinder" 1996 Donald Shebib

Ein echter B-Film, wenn ich mir auch nicht 100% sicher bin, ob er mir gefällt ist: "The Pathfinder" (1996).

Mit einer regelrecht diabolisch schlechten deutschen Synchronfassung wird der ohnehin von Klischees strotzende Streifen mit lächerlich gestelzten Franzosen, die nüscht mal eine eigene Sprache aben, sondern nur diese dämlische Akzon... in seiner wahrscheinlich ungewollt komischen Ausstrahlung noch gesteigert. Selbst Graham Greene ("Der mit dem Wolf tanzt", "Revolution"), der hier im Übrigen herzlich unmotiviert agiert, kann an diesem langweiligen Trash nix mehr ändern. Glücklicherweise erfährt man mehrfach den historischen Hintergrund des TV-Filmchens, da man ansonsten irritiert wäre und nicht recht wüsste in welcher Zeit, 1850, 1750, 1650 oder wann auch immer das Ganze spielen soll.

Basieren soll der Film wohl auf "The Pathfinder" von Cooper. Kevin Dillon spielt den jugendlichen Hawkeye/Pathfinder, der sowas wie ne gewaschene Version derselben Rolle aus dem Streifen von 1992 scheinbar sein soll, Graham Greene ist sein hier deutlich älterer und eher väterlich wirkender Freund Chingachgook, während Laurie Holden die Mabel Dunham darstellt und Stacy Keach einen blasierten Comte de Leon, den Chef der bösen Franzosen, gibt.

Wer die Ausdauer hat und sich über richtig schlecht und billig gemachte TV-Kost amüsieren kann, dem sei dieses Filmchen freilich ans Herz gelegt. Die teilweise schönen Drehorte stehen allerdings in einem eigenwilligen Kontrast zu Besetzung, Ausstattung, Drehbuch, Schauspielerei, Kamera usw..
 
Ein echter B-Film, wenn ich mir auch nicht 100% sicher bin, ob er mir gefällt ist: "The Pathfinder" (1996).

Mit einer regelrecht diabolisch schlechten deutschen Synchronfassung wird der ohnehin von Klischees strotzende Streifen mit lächerlich gestelzten Franzosen, die nüscht mal eine eigene Sprache aben, sondern nur diese dämlische Akzon... in seiner wahrscheinlich ungewollt komischen Ausstrahlung noch gesteigert. Selbst Graham Greene ("Der mit dem Wolf tanzt", "Revolution"), der hier im Übrigen herzlich unmotiviert agiert, kann an diesem langweiligen Trash nix mehr ändern. Glücklicherweise erfährt man mehrfach den historischen Hintergrund des TV-Filmchens, da man ansonsten irritiert wäre und nicht recht wüsste in welcher Zeit, 1850, 1750, 1650 oder wann auch immer das Ganze spielen soll.

Basieren soll der Film wohl auf "The Pathfinder" von Cooper. Kevin Dillon spielt den jugendlichen Hawkeye/Pathfinder, der sowas wie ne gewaschene Version derselben Rolle aus dem Streifen von 1992 scheinbar sein soll, Graham Greene ist sein hier deutlich älterer und eher väterlich wirkender Freund Chingachgook, während Laurie Holden die Mabel Dunham darstellt und Stacy Keach einen blasierten Comte de Leon, den Chef der bösen Franzosen, gibt.

Wer die Ausdauer hat und sich über richtig schlecht und billig gemachte TV-Kost amüsieren kann, dem sei dieses Filmchen freilich ans Herz gelegt. Die teilweise schönen Drehorte stehen allerdings in einem eigenwilligen Kontrast zu Besetzung, Ausstattung, Drehbuch, Schauspielerei, Kamera usw..


Mich stört es immer, wenn Literaturverfilmungen sich so große Freiheiten nehmen, dass das literarische Original kaum noch zu erkennen ist, und das ist bei Verfilmungen der Leatherstocking Tales eher die Regel als die Ausnahme. Michael Manns Verfilmung von The Last of the Mohicans von 1992 wich stark von der Vorlage ab. Das (historische) Massaker von Fort William Henry war damals RTL noch zu blutrünstig, so dass die Szene, in der Magua Colonel Munro das Herz herausschneidet gekürzt wurde. Im literarischen Original wird Cora Munro getötet, während ebenso wie Duncan Heyward, im Original kein Brite, sondern ein schottischstämmiger Offizier aus Virginia, der mit Alice Munro verlobt ist. Im chronologisch letzten Teil der Lederstrumpf Romane The Prairie- A Tale rettet Hawkey deren Enkel, Captain Duncan Unkas Middleton, das Leben. Was mich aber mit Manns Verfilmung einigermaßen versöhnt, ist Wes Studi in der Rolle des Magua- meiner Meinung nach einer der überzeugendsten Bösewichte der Filmgeschichte.

In einer frühen Verfilmung des "Deerslayers" von 1920 spielt in der Bela Lugosi Chingachgook. Lugosi, neben Gary Oldman der wohl überzeugendste Draculadarsteller musste sich später in B-Filmen verdingen, um seine Morphinabhängigkeit zu finanzieren.

The Pathfinder or the Inland Sea (Der Pfadfinder oder das Binnenmeer) spielt 1758 am Ontariosee. Hawkeye, Chingachgook und ein junger Seemann namens Jasper Western genannt Süßwasser geleiten Mabel Dunham, die Tochter eines Sergeanten und deren Onkel Cap, ein furchtbar besserwisserischer Seebär sicher in ein britisches Fort die von einem Tuscaroro namens Arrowhead und dessen Frau Dew of June in die Irre geführt wurden, ganz wie Heyward und die Munro-Schwestern in "The Last of the Mohicans".

In dieser Folge segelt Natty Bumpo beinahe in den Hafen der Ehe. Im ersten Band gibt Natty am Ende Judith Hutter einen Korb, die ihre alte Liason mit einem Captain Warley wieder aufnimmt. Sergeant Dunham möchte seine Tochter mit dem Waldläufer verheiraten, der auch nicht abgeneigt ist. Aber auch Jasper Western und ein zwielichtiger Offizier namend David Muir, der schon dreimal verheiratet war, haben ein Auge auf Mabel geworfen. Bei einem Preisschießen lässt Hawkey Western gewinnen, der allerdings bald darauf verdächtigt wird, ein Verräter zu sein.

Nur durch Dew of June wird Mabel vor einem Hinterhalt der Indianer gewarnt, an deren Spitze Arrowhead steht. Dank Chingachgook, Hawkey und Jasper wendet sich die Geschichte zum Guten, wobei allerdings Sergeant Dunham beim hinterhalt ums Leben kommt. Arrowhead, einige seiner Krieger und ein französischer Offizier werden gefangen genommen. Als, Leutnant Muir die Tat Jasper Western in die Schuhe schieben will, nennt ihn Arrowhead einen Verräter und Lügner. Muir will seinen degen ziehen, wird aber von Arrowhead erstochen, den anschließend von Chingachgook mit dem Tomahawk erschlägt. Natty erkennt, dass die weit jüngere Mabel Dunham Jasper Western liebt und tritt als Bewerber zurück. Das Paar nimmt die verwitwete Dew of June auf. "The Pathfinder or the Inland Sea" wurde in den 70ern von der BBC originalgetreu verfilmt- es handelt sich um die genaueste westliche Verfilmung, denn auch Fritz Umgelter nahm sich in den 70ern große Freiheit bei der Verfilmung der Lederstrumpfgeschichten mit Helmut Lange in der Titelrolle.

Wie sah es eigentlich mit der Detailtreue der östlichen Verfilmungen aus? Die Sowjetische Post gab einige Marken mit Lederstrumpfillustrationen heraus und Gojko Mittek spielte ebenfalls den Chingachgook, doch erinnere ich mich nicht mehr daran, ob "Chingachgook die Große schlange" und andere Streifen originalgetreuer waren.
 
Wie sah es eigentlich mit der Detailtreue der östlichen Verfilmungen aus? Die Sowjetische Post gab einige Marken mit Lederstrumpfillustrationen heraus und Gojko Mittek spielte ebenfalls den Chingachgook, doch erinnere ich mich nicht mehr daran, ob "Chingachgook die Große schlange" und andere Streifen originalgetreuer waren.
Ich hatte mal den Film "Chingackgook, die große Schlange" rezensiert. http://www.geschichtsforum.de/648156-post251.html
Wenn nun auch natürlich v.a. ausstattungsmäßig eher schlecht gemacht, hat er immerhin für sich etwas ambientiger zu sein. Anders als die Dréville-Verfilmung war die der DEFA erstaunlich wenig angestaubt und dem Hauptdarsteller konnte man wenigstens den jungen, noch ein bisschen unerfahrenen Mann halbwegs abnehmen. Allerdings gibt es auch wie angesprochen wesentliche Abweichungen wie das Fehlen Hettys, die ich persönlich für eine wichtige Figur in der Charakterisierung der Indianer durch Cooper halte.

Die BBC-Produktion, die Du ansprichst, würde ich mal suchen. Ich dehe mir eh derzeit immer mal schlechte TV-Produktionen rein - nur um meinen Horizont zu erweitern (gestern war die BBC-Verfilmung des "Casanova" mit Peter O'Toole dran).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein B-Film, der mir sehr gut gefallen hat: Ravenous. Nicht so wirklich ein historischer Film, vielmehr ein Horrorfilm mit historischem Setting. Leider hatte Regisseurin Antonia Bird damit keinen großen Erfolg, ich fand ihn sehr innovativ. Lose inspiriert ist er von den Vorfällen um die Donner-Party, einem Siedlertreck nach Kalifornien, der in einen so harten Winter geriet, dass es zu Vorfällen von Kannibalismus kam: https://de.wikipedia.org/wiki/Donner_Party und auch Alfred Packer, dem der Schurke in Ravenous sehr ähnlich sieht: https://en.wikipedia.org/wiki/Alferd_Packer
Hier geht es um die skurrile Belegschaft eines abgelegenen Forts, in dass Captain John Boyd wegen Feigheit versetzt wird. Bald stoßen sie auf Colonel Ives, den einzigen Überlebenden eines Siedlertrecks. In ihrer Verzweiflung wurden diese kannibalistisch und begannen sich gegenseitig zu töten. Bald stellt sich jedoch heraus, dass Ives kräftig dabei mitgeholfen hat..
Ohne wirklich "historisch akkurat" zu sein, ein nettes Spiel mit dem Frontier-Mythos, wobei ein paar Fantasy-Elemente eingebaut sind... Für mich war es auch einer der letzten Horrorfilme, die etwas Neues in dem von Klischees plattgewalzten Genre versuchten, ohne, was sich doch letztendlich durchsetzte, immer noch brutaler zu werden.
Durchweg Top-Besetzung, u.a. mit Guy Pearce und Robert Carlyle in den Hauptrollen, oder in den Nebenrollen Jeffrey Jones und Neil McDonough, der in der Folge noch unzählige weitere Soldatenrollen (u.a. Band of Brothers) übernahm.
Der einzige ähnliche neuere Horrorfilm, den ich kenne und der, relativ tiefgehend (sagen wir mal, soweit im Genre möglich), sich mit Geschichte beschäftigt, ist der ungarisch-deutsche Film "Taxidermia". Der ist allerdings derart eklig, dass ich ihn - obwohl es satirisch beabsichtigt ist - nicht weiter empfehlen und ihn mir auch kein 2. Mal anschauen möchte.
 
Wie wär's mit einem Thread zu herrlich trashigen Dokus? :rofl:Ich liebe sowas manchmal. Also nicht nur welche, die inhaltlich vor Fehlern strotzen, sondern auch so richtig unabsichtlich billig daher kommen.
 
Das Problem wäre, dass ein solcher Thread sehr schnell SEHR unübersichtlich werden würde.... einfach viel zu viele schlechte Dokus :-D
 
Kennt zufällig jemand den Streifen Dacii? Das ist ein rumänischer Spielfilm von 1966, der mit großem Aufwand gedreht wurde und zur Zeit von Domitians Dakerkrieg spielt. Nach allem was ich darüber erfahren habe, muss es sich um den erfolgreichsten Film handeln, der jemals in Rumänien gezeigt wurde. Ich habe davon bis jetzt nur Internetschnipsel ohne englische Untertitel gesehen und zuwenig davon verstanden, um sagen zu können, ob man den Streifen wirklich als B-Movie bezeichnen kann. Anscheinend wurde dafür eine außergewöhnlich große Zahl von Komparsen und Statisten mobilisiert, ähnlich wie für Sergej Bondarschuks Verfilmung von "Krieg und Frieden", der für die Darstellung der Schlachten von Austerlitz und Borodino auf Soldaten der Roten Armee zurückgreifen konnte. Die Produktionskosten dürften also relativ hoch gewesen sein. In einer Hauptrolle spielte übrigens Pierre Brice mit.
 
Kennt zufällig jemand den Streifen Dacii? Das ist ein rumänischer Spielfilm von 1966, der mit großem Aufwand gedreht wurde und zur Zeit von Domitians Dakerkrieg spielt. [...] In einer Hauptrolle spielte übrigens Pierre Brice mit.
Ich kenn' den Film nicht, aber es finden sich online durchweg positive Kommentare von Menschen, die den Film aus dem DDR-Fernsehen unter dem Titel "Der letzte große Sieg der Daker" kennen. In Rumänien scheint der Film in 2006 auf DVD erschienen zu sein mit englischen und französischen Untertiteln. Hierzulande bekommt man ihn auch, sogar deutsch synchronisiert, unter dem völlig irreführenden Titel "Kampf der Titanen gegen Rom", zudem offenbar auf 92min zusammengeschnitten (wobei das möglicherweise die DDR-Fernsehfassung ist, jedenfalls gibt auch IMDB eine Laufzeit von 92min an). Klingt trotzdem ganz spannend, mal schauen, ob ich den irgendwo auftreibe.
 
Bei Youtube findet man den komplettenFilm unter "Sergiu Nicolaescu - Dacii (1967) [Film Complet HQ]" 1 Stunde 41 Minuten ist der lang.
 
Habt ihr die Uralt-Filme von Sergej Eisenstein "Iwan der Schreckliche" und "Alexander Newski" gesehen ? Überlang und die geballte Ladung Heroismus (und natürlich Propaganda-Filme). Vom Aufwand her sind sie allerdings keine B-Movies.
 
Habt ihr die Uralt-Filme von Sergej Eisenstein "Iwan der Schreckliche" und "Alexander Newski" gesehen ? Überlang und die geballte Ladung Heroismus (und natürlich Propaganda-Filme). Vom Aufwand her sind sie allerdings keine B-Movies.

Er hat mit seiner Kameraführung Filmgeschichte geschrieben, ich denke dabei weniger an Alexander Newski und Iwan den Schrecklichen, sondern an Panzerkreuzer Potemkin und die Szene mit den Kosaken, von denen man nur die Beine und Bajonette auf der Badetreppe von Odessa sieht während gleichzeitig ein Kinderwagen die Treppe herunter rollt. Brian de Palma hat in "The Untouchables" eine Hommage an Eisenstein hinterlassen in der Szene am Bahnhof von Chicago wo ebenfalls ein Kinderwagen herunterrollt. Auch Stanley Kubrick und Saul Bass sagten, dass sie sich in der Entscheidungsschlachtszene in Spartacus von Eisensteins Alexander Newski haben inspirieren lassen.
 
Auch Stanley Kubrick und Saul Bass sagten, dass sie sich in der Entscheidungsschlachtszene in Spartacus von Eisensteins Alexander Newski haben inspirieren lassen.

Das habe ich nicht gewusst. Ich habe leider gerade das Berühmteste "Panzerkreuzer Potemkin" nicht gesehen, nur Alexander Newski und die zwei Teile vom Iwan (ich bin eben etwas einseitig auf "Mittelalter" fokussiert). -:)
So gesehen kann man die Eisenstein-Filme aber wohl überhaupt nicht als B-Movies klassifizieren.
 
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