Römische Latrinen

Die Benutzung der Llatrinen war nicht gratis. Man kann davon ausgehen, dass die Unterschicht und die Sklaven sich das Geld sparten und Nachttöpfe benutzte. Ich glaube es war Juvenal, der sich über die nächtlichen Geschosse beklagte, die von den, nachts aus den Fenstern geleerten Nachtgeschirren stammten. Wer im 6. Stock einer Insula lebte wird nicht erst die Trppen heruntergerannt sein, um zu einer öffentlichen Latrine zu gelangen und dafür auch noch bezahlen. Begüterte Römer und Römerinnen werden sich natürlich , wenn sie unterwegs waren, in den edel eingerichteten Bedürfnisanstalten erleichtert haben.
 
144 öffentliche Klos, in denen sich zugleich gut 20 Besucher erleichtern können, kommt mir im Gegensatz zu dir recht großzügig vor.

Für eine antike Stadt werden das traumhafte Verhältnisse gewesen, selbst wenn sie eine Million Einwohner hatte. Die Frage ist doch aber: wo sind diese Latrinen? Nicht am Forum, nicht am Colosseum, am Circus Maximus wissen wir nicht?


Die Benutzung der Latrinen war nicht gratis. Man kann davon ausgehen, dass die Unterschicht und die Sklaven sich das Geld sparten und Nachttöpfe benutzte. ...Begüterte Römer und Römerinnen werden sich natürlich , wenn sie unterwegs waren, in den edel eingerichteten Bedürfnisanstalten erleichtert haben.

Daß wir davon wissen, daß bei einigen Latrinen Gebühren erhoben wurden, heißt ja noch nicht, daß wir dies als allgemeine Regel festsetzen können. Wer ließ Latrinen bauen und unterhielt diese? war das eine öffentliche oder eine private Bauaufgabe? Es wird wohl sicher beide Möglichkeiten gegeben haben.

Bei begüterten Römerinnen - Frau Senator zum Beispiel - würde ich noch am ehesten sagen, daß sie meist nicht solange in der Stadt unterwegs waren, um in die Verlegenheit zu kommen. Wenn allerdings die Senatorenfamilie in den Sommerferien auf die Landgüter zog, wird auch den edlen Damen unterwegs nur die einfachste Möglichkeit zur Verfügung gestanden haben.
 
Bei begüterten Römerinnen - Frau Senator zum Beispiel - würde ich noch am ehesten sagen, daß sie meist nicht solange in der Stadt unterwegs waren, um in die Verlegenheit zu kommen. Wenn allerdings die Senatorenfamilie in den Sommerferien auf die Landgüter zog, wird auch den edlen Damen unterwegs nur die einfachste Möglichkeit zur Verfügung gestanden haben.
Es gab ja nicht nur Senatorinnen sondern auch andere wohlhabende Damen. Nicht alle besaßen aber ein eigenes Haus, sondern lebten im Erdgeschoss einer Insula. dieser Bereich wurde ebenfalls Domus genannt. Das Forum war ein öffentlicher Platz für allen Klatsch und Tratsch. Da gingen nicht nur arme Leute hin. Auch wurden öffentliche Bäder gern von reichen Leuten benutzt, obwohl sie ein Bad zu Hause hatten . Selbst Kaiser besuchten gelegentlich die Thermen. Dort wurden Geschäfte abgeschlossen und Intrigen gesponnen. Wer etwas darstellte, hockte nicht nur in seiner Villa, sondern wollte gesehen werden und wer sich lange in der Öffentlichkeit aufhielt, musste auch mal auf die Toilette. Gerichtsverhandlungen waren gern besuchte ,öffentliche Veranstaltungen und diese konnten stundenlang dauern.
 
Es ist ja auch gar nicht gesagt, dass alle Römer das als angenehm empfanden, nebeneinander sitzend ihr Geschäft zu machen. Es fragt ja auch heute niemand danach, ob es allen Männern gefällt, nebeneinander stehend zu pinkeln. Vielen bereitet das Unbehagen, mit fremden, anderen Männern, halb auf Tuchfühlung Wasser lassen zu müssen. Da ist die natürliche Fluchtdistanz erheblich unterschritten. Erwiesenermaßen ist bei drei vorhandenen Becken, das Mittlere das unbeliebteste , da man sich von beiden Seiten bedrängt fühlt. Irgendwer hat das mal fesgelegt ,dass Männer nebeneinander zu stehen haben und da muss man das so hinnehmen. Bei den Römern war das mit den Latrinen vielleicht ähnlich.
 
Bei dem Bild handelt es sich um die Rekonstruktion der Latrine im Römerlager Housesteads am Hadrianswall.
 
Auch heutige Toiletten sind noch Keimschleudern. Insbesondere die öffentlichen Bedürfnisanstalten. Die Frage ist doch viel eher, ob es den Römern (und der modernen Hygiene) gelang (gelingt) die Keimschleuderei in einem signifikanten Maß zu reduzieren.
Durch den Abtransport der Fäkalien durch fließend Wasser ist doch schon eine Menge getan.
 
Ich habe das schon im anderen Thread gepostet, aber hier paßt es ja auch hin:
Im verlinkten Artikel wird erwähnt, dass man zahlreiche Überreste von Flöhen und Zecken gefunden hat - damals wie heute war das Klo nicht der hauptsächliche Liferant von Zecken und Läusen.
Wie dem auch sei: unhygienische bandwurmverseuchte städtische Latrinen in der Römerzeit sind gewiß nicht schuld daran, dass man z.B. in Köln und Mainz kein latein mehr spricht ;)
 
Im verlinkten Artikel wird erwähnt, dass man zahlreiche Überreste von Flöhen und Zecken gefunden hat - damals wie heute war das Klo nicht der hauptsächliche Liferant von Zecken und Läusen.
;)
Vielleicht haben die Römer Flöhe, Läuse und Zecken gegessen, wie sollen sonst diese Hautparasiten in die Lateinerkacke gekommen sein.
Bandwürmer passen ja, aber Zecken doch nicht.
 
Auch heutige Toiletten sind noch Keimschleudern. Insbesondere die öffentlichen Bedürfnisanstalten. Die Frage ist doch viel eher, ob es den Römern (und der modernen Hygiene) gelang (gelingt) die Keimschleuderei in einem signifikanten Maß zu reduzieren.
Durch den Abtransport der Fäkalien durch fließend Wasser ist doch schon eine Menge getan.


Bei Toiletten mit Wasserspülung ist schon eine Menge getan. Aber wie sahen denn die römischen Toiletten aus? Bei fließenden Wasser oder regelmäßiger Durchflutung und Kanalisation werden die Fäkälien sofort oder zumindest zeitnah weggeschwemmt. Aber wenn nur eine Art von Grube vorhanden ist (ohne Anschluß an ein Kanalisationssystem), dann muß regelmäßig eine Entleerung bzw. Abtransport organisiert werden.

Die im oben zitierten SPON-Artikel genannte Studie ist hier zu finden:

Cambridge Journals (englisch)
 
Bei Toiletten mit Wasserspülung ist schon eine Menge getan. Aber wie sahen denn die römischen Toiletten aus?
selbst im unbedeutenden provinziellen kleinen Sumelocenna floß permanent frisches Wasser (aus dem Rommelstalbach) durch die öffentliche Latrine - das kann man im exzellenten kleinen Museum dort nachschauen (eine tiefer gelegene, stärker durchflossene Rinne mit Quellwasser unter den Kacksitzen, eine kleinere Rinne mit frischem Wasser zum waschen im Boden vor den "Sitzgelegenheiten")
Rottenburg am Neckar, Römermuseum:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sumelocenna-Museum
Sumelocenna-Museum - Museen - Bildung & Kultur - Rottenburg am Neckar

ebenfalls permanent frischwasserdurchflossen war die Latrine der Hechinger Villa rustica https://de.wikipedia.org/wiki/Römisches_Freilichtmuseum_Hechingen-Stein
 
Vielleicht haben die Römer Flöhe, Läuse und Zecken gegessen, wie sollen sonst diese Hautparasiten in die Lateinerkacke gekommen sein.
Bandwürmer passen ja, aber Zecken doch nicht.

Läuse mögen beim "Geschäfte machen" ja ab und an mal an- bzw. abgefallen sein, doch bezüglich Zecken und Flöhen schließe ich mich Galeottos Skepsis an. Vielleicht entstammen sie doch eher Wirtstieren wie Ratten die auch mal in Latrinen vorbeischauten.
Flohlarven können sich meines Wissens unter anderem auch vom Kot ausgewachsener Flöhe ernähren, möglicherweise sind ja auch menschliche Ausscheidungen nicht ganz unattraktiv für sie.
 
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