Jetzt hätte ich gerne Mal ein paar Belege:
1. Das Aliso ein Nachschubbasis war.
2. Das Römer nicht in der Lage waren, Nachschubtransporte zu organisieren. Bisher geht man davon aus, dass es ihre Stärke war. Cäsar erwähnt die Transporte. Und wieso sollte es zu teuer sein? Je nach Jahreszeit konnte bis Ringboke, etwa eine Leute vor Anreppen oder bis zum Zusammenfluss von Lippe, Alme und Pader in Schloss Neuhaus getreidelt werden.
3. Woher kennst Du die Nachschubachsen so genau, woher die Strategie? Mit diesen Behauptungen ist schon Delbrück gescheitert. Wir kennen gerade mal die Lippe. Und den Weg von Haltern zum Bielefelder Pass. Unbekannt ist insbesondere:
A- welcher Pass benutzt wurde, um von der Lippe zur Weser zu kommen.
B- welche Wege von der Lippe nach Süden führten. Würde dem Frankfurter Weg bei Paderborn gefolgt, dem Eisenweg, der an schon angesprochener Stelle bei Boke die Lippe querte oder der Lippstadt abgehende Weg benutzt? (Die Liste wäre fortzusetzen.) Existierten die überlieferten Wege überhaupt schon?
C- Wie ging es hinter dem Gebirge weiter?
D- Wo lagen jenseits der Lippe die Zentren der römischen Raumerfassung?
E- Wie steht es um Verbindungen zu nördlichen und südlichen Gebieten, insbesondere zu möglichen Brückenköpfen an der Ems?
F- Schließlich: Wie sah die Strategie insgesamt aus. Allenfalls zu Germanicus liegen genug Informationen vor. Zu Tiberius Vorgehen ist kaum etwas bekannt. Und Drusus erfasste durch seine Feldzüge erst den Umfang des Unternehmens.
Überhaupt gibt es zu viele Unbekannte. Das übliche Spiel des divide er impera ist in Germanien nicht gut zu beobachten, was an wechselnden Partnern und vielleicht unterschiedlichem Planungsumfang verschiedener Stadien liegen mag. Frieden und Verkündigen grrrr, Autokorrektur, gemeint ist: Friesen und Hermunduren an den Rändern können allenfalls als längere Zeit Verbündete gelten. (Weshalb bei diesen Stämmen militärisch wenig zu tun war.) So schön zu verfolgen wie in Gallien, Britannien oder im Nahen Osten ist es nicht.
Ich bestreite nicht, dass das Land zur Versorgung der Armee ausgebaut wurde. Nur, dass die Transporte zu teuer waren, stimmt einfach nicht.
Flüsse ein im Altgriechischen maskulin, die o-Deklination nur selten Feminin. Ich gehe also von der Elison aus.
Wie du sagst, Varus ließ Steuern eintreiben, ob man das Sammeln der Steuern/Naturalien auch archäologisch nachweisen kann weiß ich nicht. Fakt ist aber dass die Römer wirtschaftlich gehandelt haben, und daraus kann man und muss man auch Rückschlüsse ziehen.
Die Armee kaufte Getreide in der Regel an. Allein das reichte, um den Getreideanbau zu fördern. Ob Germanen die Gelegenheit nutzten, oder ob sich Reichsangehörige auf das Geschäft stürzten, wird unbekannt sein.
Das ist nicht so einfach. Peregrine Civitates hatten einen bestimmten Tribut als Steuern zu leisten. Germanische oder keltische Stämme würden als Civitates behandelt. Daneben gab es Gebiete, die von der Armee verwaltet wurden. Da bestimmte der Statthalter. Bei Stadtgründung en kam es auf den Status an und auch die Stämme würden unterschiedlich behandelt. Das Linksrheinsche Germanien bestand ursprünglich Recht einheitlich aus Gebieten der Armee und des Fiskus. In der Germania Magna war das anders.
Die angeblich zufällig verteilten Gebiete unterschiedlichen Status werden durchaus geplant gewesen sein, so dass Armee und Veteranensiedlungen die Civitates der Stämme kontrollieren könnten.