Streitwagen und ihre Bedeutung für die Kriegskunst

Streitwagen oder gar keine Reiterei, was ist besser. Als Reiter aufkamen verschwanden dann ja auch die Streitwagen. Die Rolle, die sie noch spät einnehmen konnten, beschreibt Cäsar dennoch als effektiv.

Und natürlich blieben sie als Statussymbol, ich sage nur Triumphzug.

Dein Hauptnachteil gilt auch für jeden Reiter. Ich habe gerade nicht viel Zeit, daher ganz kurz: Kängurus können hüpfen. Und Streitwagen wurden als wichtige Waffe benutzt.

Und was die 4/2 Pferde angeht, beziehe ich mich nicht in erster Linie auf Verluste in Folge von Gefechten. Pferde sind empfindliche Tiere und sterben so gut oder sogar besser als Menschen an Krankheiten. Die Bespannung an Streitwagen soll meist aus nur 2 Pferden bestanden haben. Ersatzpferde waren ein Zwang.

Ich habe gerade nochmal nachgeschlagen. Richtige Sättel wurden erst um 500 v.Chr. erfunden.
 
Das hat jetzt aber nichts mehr mit Streitwagen zu tun, das waren die Behausungen der Goten. Sonst könnten wir auch die Planwagen aus einem Siedlertreck, die unter indianischem Beschuss eine Wagenburg formen, als "Streitwagen" apostrophieren. Sinn ergäbe das nicht.
 
Hat jetzt nichts mit der Vierradfrage zu tun:
Sich einem Wagen, am End gar noch mit Sicheln ausgestattet, in den Weg zu stellen war sicherlich riskanter als einem Pferd mit Reiter. Oder gab es da schon so was wie gepanzerte Kavallerie ?
 
Habe mir nun ein enthusiastisches Dok’filmchen über ägyptische Streitwagen angeschaut, wo behauptet wird, der Streitwagen sei für den militärischen Erfolg der Ägypter verantwortlich gewesen. Obwohl mit Superlativen nicht gespart wurde, konnte kein einziger Vorteil des Wagens im Kampf dargelegt werden. Als Argument dienten lediglich paar Filmaufnahmen von heranbrausenden Streitwagen, die viel Staub aufwirbelten, das Ganze mit heroisierender Musik untermalt.

Das Lenken eines Streit- oder Rennwagens war schon immer sehr gefährlich. Die vierte Abbildung zeigt die zerlegten Streitwagen des Tutanchammun. Sechs davon waren als Beigaben in seinem Grab:

http://www.pharao-tutanchamun.de/grab-des-tutanchamun.htm

Wiki: Eine neue Untersuchung, die den verzerrenden Einfluss einer durch den Balsamierungsprozess bedingten Überhitzung des Leichnams auf bisherige Analyseergebnisse berücksichtigte, kam 2013 zu dem Schluss, dass Tutanchamun – wie schon früher vermutet – durch einen Unfall ums Leben gekommen sei, und zwar wahrscheinlich bei einem Wagenrennen, jedenfalls nicht durch die Schädelverletzung, die postmortal entstanden sei.
 
Ich habe gerade nochmal nachgeschlagen. Richtige Sättel wurden erst um 500 v.Chr. erfunden.

"Richtige Sättel", mit Steigbügeln, doch wohl eher erst 1000 Jahre später, mit Auftauchen der Hunnen.
Und bis dahin war doch wohl die Reiterei im Wesentlichen damit beschäftigt, sich auf dem Gaul zu halten. Zum Kämpfen stieg man dann lieber ab.
 
"Richtige Sättel", mit Steigbügeln, doch wohl eher erst 1000 Jahre später, mit Auftauchen der Hunnen.
Und bis dahin war doch wohl die Reiterei im Wesentlichen damit beschäftigt, sich auf dem Gaul zu halten. Zum Kämpfen stieg man dann lieber ab.
Das berichtet uns zwar Caesar von den Sueben und der Pseudo-Maurikios speziell von den Franken, aber Pferde waren doch mehr als das Taxi zum Schlachtfeld. Wir haben schließlich seit der klassischen Zeit auch Darstellungen von Reiterschlachten und zwar sowohl literarisch als auch in der bildenden Kunst. Etwa das berühmte Alexander-Mosaik, das zwar erst aus dem ersten Jhdt. v. Chr. stammt, aber auf ältere Vorlagen zurückgeht. Und der römische Stand der equites kommt auch nicht von ungefähr. Was halt ohne den Steigbügel nicht ging, waren die Dinge, für welche die Reitervölker so berüchtigt waren: Fernwaffennutzung aus dem Sattel. Mit dem Steigbügel hatte man dann beide Hände frei.
 
Die Hunnen beutzten keine Steigbügel, erst die Awaren brachten sie nach Europa.
Man stabilisierte sich über den Sattel(auch die Römer und Kelten).

Bei einem ausbalancierten Steitwagen muss das Pferd nur ziehen und nichts tragen. Dadurch ist das Pferd schneller und länger belastbar.
 
Und noch ein weiteres Problem auf dem Streitwagen wird wohl auch die Kommunikation zwischen Wagenlänker und Soldat gewesen sein. Zum einen der Lärm, wenn man im Kampf ist und anderen das man zu sehr mit seiner eigenen Aufgabe beschäftigt ist. Hinweise waren garantiert bitter nötig. Und nebenbei werden der Fahrer und der Soldat gut auf einander eingespielt gewesen sein müssen um im Kampf als Waffensystem wirken zu können.
Das teure am Streitwagen wird wohl nicht der Wagen als solches gewesen sein, sondern das permanente üben der Besatzung und der Verschleiß an der Ausrüstung, inclusive der Pferde.
 
Bei einem ausbalancierten Steitwagen muss das Pferd nur ziehen und nichts tragen. Dadurch ist das Pferd schneller und länger belastbar.
Der heutige Geschwindigkeitrekord liegt beim Trabrennen bei 54,55 km/h.[1] Die höchste erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit beim Pferderennen liegt bei 70,76 km/h über 200 m und bei 60,86 km/h über 1½ Meilen.[2] Das Verhältnis dürfte in der Antike ähnlich gewesen sein…

1. „World's fastest harness horse[…]“, Daily Mail, 2015.
2. „Fastest speed for a race horse“, Guinness World Records.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem ausbalancierten Steitwagen muss das Pferd nur ziehen und nichts tragen. Dadurch ist das Pferd schneller und länger belastbar.

Tatsache ist aber, daß der Streitwagen im Kampf trotzdem schneller an Bedeutung verlor. Der Gegner hat sich durch eine disziplinierte Infanterie, angeordnet in mehreren Reihen hintereinander, auf die eigentlich verletzlichen Pferde mit Wagen eingestellt. Außerdem sind zwei Pferde mit Reiter billiger als ein Streitwagen. Die Zucht brachte dann auch robustere Pferde hervor die sogar gepanzert waren wie ihre Reiter. Der Gewichtsunterschied zum Streitwagen verlor an Bedeutung. Die Beschaffenheit des Terrains verlor bei der Kavallerie auch an Bedeutung.
 
Sättel mit Steigbügel waren genauso wenig gemeint, wie Wagenrennen. Wenn jemand etwas missverstehen will, wird er das immer schaffen.

Vor 500 v.Chr. soll es nur bessere Decken gegeben haben. Erst danach richtige Sättel als besondere Konstruktionen, um besser auf dem Pferde zu sitzen.
 
Könnte ich mir auch vorstellen. Der Wagen muss nicht instand gehalten werden. Das Zaumzeug ist nicht so aufwendig für Reiter als das Geschirr für den Wagen. Und man bekommt pro Pferd auf einen bewaffneten Kämpfer. Beim Streitwagen hat man einen Bewaffneten pro 2 Pferden.
 
Der heutige Geschwindigkeitrekord liegt beim Trabrennen bei 54,55 km/h.[1] Die höchste erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit beim Pferderennen liegt bei 70,76 km/h über 200 m und bei 60,86 km/h über 1½ Meilen.[2] Das Verhältnis dürfte in der Antike ähnlich gewesen sein…

1. „World's fastest harness horse[…]“, Daily Mail, 2015.
2. „Fastest speed for a race horse“, Guinness World Records.
Und die Streitwagen wurden nur im Trab gefahren?

Wieso vergleichst Du nicht gleich im Schritt gefahrene Wagen mit gallopierenden Pferden ohne Reiter?
 
Apvar@Beim Streitwagen hat man einen Bewaffneten pro 2 Pferden.

Es ist die Rede von Kämpfern. Das müssen zwei sein. Der Wagenlenker hat genug mit den Pferden zu tun.
 
Hast Du das Handbuch zum Betrieb eines Streitwagens? Das eventuell 2 Kämpfer drauf sind ist möglich, ebenso nur einer neben dem Fahrer. Mehr Personen reduzieren automatisch die Leistungsfähigkeit des Systems. Sprich Geschwindigkeit nimmt ab und auch die Ausdauer. Und bei hohen Geschwindigkeiten sollte es auch schwieriger werden die Kurve zu kriegen.
Beispiel währe beim Seitenwagenrennen. 2 Beifahrer, die würden sich gegenseitig beim ausreiten behindern.
 
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