Lager der Römer in Thüringen

Das heißt, Du hast die Wüstungskarte auch nie gesehen?
Bei Schwarz steht allerdings, es ließe sich der Darstellung "nicht entnehmen, ob es sich um einen Graben, Weg oder Ackerrain handelt"...
EDIT:
Was mir von Fundorten von Marschlagern bekannt ist, so haben sich nirgends 1900 Jahre nach Anlage des Lagers noch oberirdisch sichtbare Strukturen erhalten, egal ob die Standorte nun überflutet waren oder nicht.
Wie soll ich das verstehen?

Eine Latein-Lehrerin würde gern einen lateinischen Text verfassen, um ihn in ihrem Lateinunterricht zu verwenden, der Rektor untersagt ihr das aber mit der Begründung, er akzeptiere an seiner Schule nur Lateintexte, die vom Chef des Landesdenkmalamts stammen?
Oder geht es um die Pflug- und Friebe-Jünger, die unter dem Vorwand des Tiberius-Jubiläums versuchten, sich in den Latein-Unterricht eines Gymnasiums einzubringen? Dann wäre die Reaktion des Rektors verständlich. Wenn sich Spinner für eine an sich gute Sache einsetzen, dann ist das oft zum Schaden der guten Sache.
Ich habe eine Menge alter Karten und neuer Luftbilder mit einer Menge an Linien ausgewertet, aber nach zwanzig Jahren kann ich mich nicht mehr an diese Karte erinnern.
Es gibt auch nur selten Marschlager, in welche im Mittelalter ein unsymmetrisches Dorf eingebaut wurde. Der Graben wurde vermutlich gleich als Viehgatter benutzt und instandgehalten. Erst mit dem Wüstwerden des Dorfes verfüllte man ihn, um die Fläche zu beackern.
Der Direktor kannte sicherlich das lokale Affentheater um Pflug und wollte sich wohl keinem Gespött aussetzen. Nur ein Wort vom Landeschef hätte ihn der Verantwortung enthoben. Allerdings hätte man sich ja auf eine reine Analyse der Klassiker beschränken können. Aber, wie gesagt, das Klima war versaut, und Hachelbich noch nicht entdeckt.
 
Da nun die Theorie, die Germanen hätten Baumstämme von einem holzreichen Gebiet in ein anderes holzreiches Gebiet geflößt nun ziemlich an der Realität vorbei ist und mittelalterliche Quellen dazu nichts aussagen können, war die Saale schiffbar. Die Frage ist, wie weit.
Dann will ich mal wieder den alten Klauß zitieren.
"Ursprünglich ist die Saale von Handelsschiffen überhaupt nicht benutzt worden. Es war ein flacher, verschlammter, von umgestürzten Bäumen und ähnlichen Hindernissen versperrter Fluss, der wegen geringen Gefälles sich in vielen Armen durch die von ihm abgelagerte Hochwassertrübe, also Schlickmassen, bewegte."
 
Rio, du vergisst bei deinen Überlegungen: Prahmen müssen getreidelt werden und sind nicht hochseetüchtig. Es ergab gar keinen Sinn, erst vom Main oder von der Lippe aus zur Elbe zu marschieren und dann noch Prahmen zu bauen. Was Sinn ergab, war sich aus dem Land zu ernähren, was also entweder die Plünderung der einheimischen Speicher bedeutete oder aber voraussetzte, dass man mit den germanischen Stämmen kooperierte. Caesar berichtet das vom gallischen Krieg, aber auch, dass die Gallier sehr säumig waren, was dem Nachkommen ihrer Versorgungspflichten waren, was irgendwo verständlich ist. Mit den Prahmen über die See in die Elbe funktionierte nicht. Wir wissen allerdings, das es durchaus konzertierte Aktionen gab, bei denen die Römer über unterschiedliche Marschwege an einem Ort zusammenkamen, wobei auch die Flotte eine Rolle spielte. Eine solche Gelegenheit ist für das Jahr 5 verzeichnet, wo Tiberius sich mit der Flotte an der Elbe traf oder eben für das Jahr 15, als sein Neffe Germanicus Caecina befahl, zur Ems zu marschieren und selber mit der Flotte die Ems hinauffuhr. Die Reiterei kam ihren eigenen, dritten, Weg zum Treffpunkt.
 
Du kannst recht leicht ausrechnen, dass ein Heer nicht genügend Proviant für einen ganzen Feldzug mit sich führen kann.
Zumindest nur für eine begrenzte Zeit. Nach ein paar Wochen ist Schluss.
Daher musste Drusus beim Feldzug des Jahres 11 v. Chr. an der Weser umkehren: Die Vorräte gingen zur Neige.

Wenn nun eine gewisse Strecke -wie lang diese sein muss ist je nach Zeit und Ort unterschiedlich- über einen Wasserweg transportiert werden kann, bedeutet das eine ziemliche Erleichterung.
Daher haben die Römer auch Stützpunkte an der Lippe, an der Lahn und am Main eingerichtet. Damit kam man schon ein Stück weit ins Landesinnere. Irgendwann kam aber der Punkt, wo auf Maultiere umgeladen werden musste.
Als Tiberius bis zur Elbe zog, kamen die Versorgungsschiffe über die Nordsee und die Elbe aufwärts. Die Truppen haben keine Schiffe an der Unstrut gezimmert, um Unstrut-Saale-Elbe-abwärts ihren Proviant mitzuführen.

Gerade die römische Armee ist doch bekannt davor, dass sie nicht loszog wie ein mittelalterlicher Heerhaufen, so wie du das hier beschreibst.
Gerade das beschreibe ich ja nicht.
 
Es gibt auch nur selten Marschlager, in welche im Mittelalter ein unsymmetrisches Dorf eingebaut wurde. Der Graben wurde vermutlich gleich als Viehgatter benutzt und instandgehalten.
Auch dazu hätte sich der Graben bis ins Mittelalter in einem benutzbaren Zustand erhalten müssen. Wenn die mittelalterlichen Siedler für ihre Zwecke einen Graben brauchten, waren sie sicher in der Lage, den selber auszuheben.
 
Genau 20 km Wegstrecke saaleaufwärts vom mutmaßlichen Lager Pömmelte liegt heute die Stadt Nienburg auf einer Anhöhe an der Mündung der Bode in die Saale — mithin eine ähnlich perfekte Lage mit gleichen Kriterien wie in Pömmelte oder auch in Koblenz (das Kastell Confluentes dürfte zu Drusus' Zeiten gegründet worden sein).

Hochinteressanter Standort, aber leider völlig zugebaut.

Auch zugebaute Standorte (und gerade zugebaute Standorte) wurden und werden immer wieder mal archäologisch untersucht. Zu Nienburg finde ich folgende kurze Angaben:

"Das Stadtgebiet war aufgrund der topographischen Lage schon in ur- und frühgeschichtlicher Zeit ein ideales Siedlungsgelände. Archäologische Funde belegen, dass hier seit der Jungsteinzeit immer wieder Menschen siedelten. Eine starke Siedlungsaktivität muss es auch während der späten Bronzezeit und während der vorrömischen Eisenzeit gegeben haben. Dies belegt zumindest die großflächige Streuung von Funden dieser beiden Zeitstufen im Stadtgebiet. Im Zuge der Erneuerung von Teilen der Stadtmauer im Jahre 2005 konnten neue Befunde der neolithischen Baalberger Kultur und der spätbronzezeitlichen Saalemündungsgruppe gewonnen werden. Im gesamten Stadtgebiet konnte obendrein eine Vielzahl an Funden aus dem Mittelalter registriert werden, welche die Bedeutung der Ansiedlung als Kloster- und Verwaltungsstandort bezeugen."​
Das untere Saaletal - Eine landeskundliche Bestandsaufnahme zwischen Halle und Bernburg (Hrsg. Gerd Villwock und Haik Thomas Porada), Köln/Weimar/Wien 2016


Da das Thema "Lager der Römer in Thüringen" heißt, möchte ich mal dazwischenfragen: Wonach sucht Ihr denn eigentlich? Nach germanischen Siedlungen? Nach römischen Limesbesfestigungen? Nach Städten, die die Römer an der Saale gegründet haben? Oder nach Marschlagern?
Da auf einem Feldzug Zeit kostbar ist, werden die Römer versucht haben, am Tag möglichst weit vorwärts zu kommen und ihr Marschlager gegen Abend an einer zum Lagern geeigneten Stelle aufgeschlagen haben. Da werden weder Zukunftsträume über Städtegründungen noch exakte 20-km-Vermessungen eine ausschlaggebende Rolle gespielt haben.
 
Da das Thema "Lager der Römer in Thüringen" heißt, möchte ich mal dazwischenfragen: Wonach sucht Ihr denn eigentlich? Nach germanischen Siedlungen? Nach römischen Limesbesfestigungen? Nach Städten, die die Römer an der Saale gegründet haben? Oder nach Marschlagern?
Da auf einem Feldzug Zeit kostbar ist, werden die Römer versucht haben, am Tag möglichst weit vorwärts zu kommen und ihr Marschlager gegen Abend an einer zum Lagern geeigneten Stelle aufgeschlagen haben. Da werden weder Zukunftsträume über Städtegründungen noch exakte 20-km-Vermessungen eine ausschlaggebende Rolle gespielt haben.

Und wohl auch ebensowenig Verproviantierungsüberlegungen auf Wasserwegen im tiefsten Irgendwo.
Die effektive Logistik der römischen Truppen unter Einbeziehung von Flüssen ist fraglos beeindruckend, doch die Voraussetzungen dafür zu schaffen braucht seine Zeit. Innerhalb der Grenzen ist solches bis hinab zu kleineren Fließgewässern reichlich belegt und bestens nachvollziehbar, doch im Kontext von saisonalen raumgreifenden Operationen im “Ausland“ erscheint mir die Erörterung optionaler Nutzung von Wasserwegen seitens der Römer mitunter gehörig überbewertet.

Treideln bedingt hindernisarme Ufersäume. Uferbäumen lässt sich mit halbwegs überschaubarem Aufwand vielleicht noch kurzfristigst zu Leibe rücken, Auenwald und Sumpf oder Altarmen schon weitaus weniger.
Unter dem Wasserspiegel liegende Hindernisse sind schwer auszumachen und noch schwerer zu beseitigen.
Mit einfachen Mitteln lässt sich ein befahrbar gemachter Fluss zudem massivst beeinträchtigen. Ein paar hineingestürzte Bäume und Buschwerk machen so ziemlich jede Fortbewegung auf dem Wasser reichlich unkalkulierbar und riskant. Ich spekuliere mal dass dies in spannungsgeladenen Konstellationen allen Beteiligten sehr wohl bewusst war. Insofern...

Was Sinn ergab, war sich aus dem Land zu ernähren, was also entweder die Plünderung der einheimischen Speicher bedeutete oder aber voraussetzte, dass man mit den germanischen Stämmen kooperierte.
 
Auch dazu hätte sich der Graben bis ins Mittelalter in einem benutzbaren Zustand erhalten müssen. Wenn die mittelalterlichen Siedler für ihre Zwecke einen Graben brauchten, waren sie sicher in der Lage, den selber auszuheben.
Dann hätte man näher am Siedlungskern einen kreisförmigen Graben angelegt. Für gerade Strecken und rechte Winkel gab es keinen Grund. Der Graben war aber da, bevor das Dorf hineingebaut wurde. Nur dann konnten die Scherben bei der späteren Verfüllung nur bis fast zum Grund reichen. Wäre der Graben erst nach der Wüstwerdung angelegt worden, hätten sie bis zum Grund gereicht.

Da das Thema "Lager der Römer in Thüringen" heißt, möchte ich mal dazwischenfragen: Wonach sucht Ihr denn eigentlich? Nach germanischen Siedlungen? Nach römischen Limesbesfestigungen? Nach Städten, die die Römer an der Saale gegründet haben? Oder nach Marschlagern?
Da auf einem Feldzug Zeit kostbar ist, werden die Römer versucht haben, am Tag möglichst weit vorwärts zu kommen und ihr Marschlager gegen Abend an einer zum Lagern geeigneten Stelle aufgeschlagen haben. Da werden weder Zukunftsträume über Städtegründungen noch exakte 20-km-Vermessungen eine ausschlaggebende Rolle gespielt haben.
Sicherlich nach Marschlagern. Und diese dürften oft überbaut sein. Die 20km-Grenze ist ein reiner Orientierungswert, vor allem, wenn es sich um sumpfreiches Gebiet handelte. Und deshalb habe ich auf Stassfurt verwiesen. Über den Namen streitet man, wie üblich. Eine Variante ist Starasfurt, die "alte Furt".
Aber wir wollten ja nicht mehr spekulieren.
 
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Aber wir wollten ja nicht mehr spekulieren.

Dann hätte man ...
Hätte, hätte, hätte...
Erst einmal hätte der Graben jahrhundertelang in einem benutzbaren Zustand erhalten geblieben sein müssen. Und dann hätte er entweder jahrhundertelang unverändert instandgehalten oder sonstwie konserviert werden müssen. Auch wenn die Ecke vielleicht nie überschwemmt war, so ist doch in der Zwischenzeit bei jedem Regenguss Schmodder in den Graben geschwemmt worden. Wie lange bleibt denn so ein unbefestigter Graben benutzbar?


Sicherlich nach Marschlagern.
Das dachte ich eigentlich auch.
Daher wundere ich mich ja auch sehr über solche Beiträge:

Zur damaligen Zeit war das Land an den Flüssen hier ziemlich sumpfig.
...
Wir wissen, dass Römerlager vorzugsweise an Flüssen angelegt wurden. Ich liebäugele deshalb mit der Bode, und zwar mit Stassfurt. Einem wichtigen Flussübergang durch die Bodesümpfe.
Warum sollen die Römer ihre Marschlager ausgerechnet in Sümpfen (an nicht schiffbaren Flüssen) angelegt haben, und das auch noch "vorzugsweise"?

Es gibt auch nur selten Marschlager, in welche im Mittelalter ein unsymmetrisches Dorf eingebaut wurde.

Sicherlich nach Marschlagern. Und diese dürften oft überbaut sein.

Also, Marschlager wurden "oft" überbaut, allerdings "selten" mit asymmetrischen Dörfern.
D. h. wir müssen nur symmetrische Dörfer suchen, und schon haben wir die Marschlager gefunden.
 
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Hätte, hätte, hätte...
Erst einmal hätte der Graben jahrhundertelang in einem benutzbaren Zustand erhalten geblieben sein müssen. Und dann hätte er entweder jahrhundertelang unverändert instandgehalten oder sonstwie konserviert werden müssen. Auch wenn die Ecke vielleicht nie überschwemmt war, so ist doch in der Zwischenzeit bei jedem Regenguss Schmodder in den Graben geschwemmt worden. Wie lange bleibt denn so ein unbefestigter Graben benutzbar?
Warum sollen die Römer ihre Marschlager ausgerechnet in Sümpfen (an nicht schiffbaren Flüssen) angelegt haben, und das auch noch "vorzugsweise"?
Am Limes und auch im Taunus sind manche Gräben sogar nach 2000 Jahren noch nicht völlig zugeschwemmt. Der fundleere Anteil unten im Pömmelter Graben bildet die "Zuschwemmung.
Im sumpfreichen Germanien gab es nur wenige Furten zur Überquerung der Bode. Das Sumpfwasser schmeckte den Römern und ihren eventuellen Trag- und Zugtieren nicht. Deshalb blieb man in der Regel am Fluss, da die germanischen Brunnen nicht ausreichten.
Übrigens- wenn ein Dorf so groß war, dass es das alte Lager völlig und symmetrisch ausfüllte, so nannte man das später eine Stadt. Und da blieb vom Graben nicht viel übrig.
 
Übrigens- wenn ein Dorf so groß war, dass es das alte Lager völlig und symmetrisch ausfüllte, so nannte man das später eine Stadt. Und da blieb vom Graben nicht viel übrig.
Von Haltern war obertägig nichts zu sehen. Die Stadt Haltern ist erst in der Neuzeit über die römischen Einrichtungen gewachsen. In León - auch augusteisch, aber natürlich im Laufe der Zeit mit Steinmauer ausgebaut - sieht man bis heute im Stadtbild die Umrisse des Römerlagers.
Nienburg scheint gut ergraben zu sein, von den Römern scheint man dort aber nichts zu wissen.
Starasfurt, wenn darin denn das slawische Wort stary* 'alt' steckt, würde nur bedeuten, dass im sechsten oder siebten Jhdt. slawische Siedler dort eine Siedlung an einer Stelle gegründet hätten, wo ein Weg einen Fluss kreuzte und später deutsche Siedler nur einen slawischen Namensbestandteil übernommen und den zweiten übersetzt hätten. Auf römische Anwesenheit gäbe es keinen Hinweis. Einmal mehr, dass steile Hypothesen ohne irgendwelche dahingehende Indizien formuliert werden und deren Fehlen mit einem „ist halt überbaut“ (wörtlich: „da blieb vom Graben nicht viel übrig“, „...Marschlagern. Und diese dürften oft überbaut sein.“) hinweggewischt wird.
 
Von Haltern war obertägig nichts zu sehen. Die Stadt Haltern ist erst in der Neuzeit über die römischen Einrichtungen gewachsen. In León - auch augusteisch, aber natürlich im Laufe der Zeit mit Steinmauer ausgebaut - sieht man bis heute im Stadtbild die Umrisse des Römerlagers.
Nienburg scheint gut ergraben zu sein, von den Römern scheint man dort aber nichts zu wissen.
Starasfurt, wenn darin denn das slawische Wort stary* 'alt' steckt, würde nur bedeuten, dass im sechsten oder siebten Jhdt. slawische Siedler dort eine Siedlung an einer Stelle gegründet hätten, wo ein Weg einen Fluss kreuzte und später deutsche Siedler nur einen slawischen Namensbestandteil übernommen und den zweiten übersetzt hätten. Auf römische Anwesenheit gäbe es keinen Hinweis. Einmal mehr, dass steile Hypothesen ohne irgendwelche dahingehende Indizien formuliert werden und deren Fehlen mit einem „ist halt überbaut“ (wörtlich: „da blieb vom Graben nicht viel übrig“, „...Marschlagern. Und diese dürften oft überbaut sein.“) hinweggewischt wird.
Zumindest heisst es von Wilkenburg:
"Nach derzeitiger Erkenntnis ist es das einzige archäologische Zeugnis des literarisch überlieferten „gewaltigen Kriegs“ (immensum bellum, 1-5 n. Chr.). Es ist zudem das nördlichste Marschlager Deutschlands und das einzige nicht überbaute nördlich des Limes."
Wenn von Marschlagern, die nur wenige Tage benutzt wurden, genau so wenig übrig bleibt, wie z.B. von Hachelbich, so ist nach einer Überbauung wohl außer einem heute zufällig angeschnittenen Graben nichts mehr zu finden.
 
Wenn von Marschlagern, die nur wenige Tage benutzt wurden, genau so wenig übrig bleibt, wie z.B. von Hachelbich, so ist nach einer Überbauung wohl außer einem heute zufällig angeschnittenen Graben nichts mehr zu finden.

Auf Luftbildern kann man solche Lager oft identifizieren, auch wenn der Graben schon seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden zugeschüttet ist.
 
Salve,
dass mit der angeblichen nicht-Schiffbarkeit der Saale würde ich mal nicht so stehenlassen. Ich habe mal eine Publikation gelesen, dass die Saale in der Bronzezeit Teil der Bernsteinstraße an bzw. von der Ostsee war. Was Bronzezeitler schafften, müsste Römern nicht unmöglich erscheinen.

Treideln muss man gegen den Strom, vor allem, wenn dieser stark fliesst. Wenn die Saale nun tatsächlich weit ausgreifend weit ausgreifend war, war die Fließgeschwindigkeit gering. Dann kann man auch rudern.
Ob sie das getan haben, weiß ich natürlich nicht, unmöglich war es jedenfalls nicht. Und für ein paar Prahme brauchst Du Holz, Seile, ggf. Nägel oder Pflöcke, Werkzeug, ein paar Männer, die wissen, was sie tun und was ihr Ziel ist. Was davon könnte den Römern gefehlt haben?
 
Auf Luftbildern kann man solche Lager oft identifizieren, auch wenn der Graben schon seit Jahrhunderten oder Jahrtausenden zugeschüttet ist.
Wenn es außer einem verfüllten Graben keine Steinbauten gab, siehst Du von oben nichts mehr, wenn eine Stadt darüber gebaut wurde.

Salve,
dass mit der angeblichen nicht-Schiffbarkeit der Saale würde ich mal nicht so stehenlassen. Ich habe mal eine Publikation gelesen, dass die Saale in der Bronzezeit Teil der Bernsteinstraße an bzw. von der Ostsee war. Was Bronzezeitler schafften, müsste Römern nicht unmöglich erscheinen.

Treideln muss man gegen den Strom, vor allem, wenn dieser stark fliesst. Wenn die Saale nun tatsächlich weit ausgreifend weit ausgreifend war, war die Fließgeschwindigkeit gering. Dann kann man auch rudern.
Ob sie das getan haben, weiß ich natürlich nicht, unmöglich war es jedenfalls nicht. Und für ein paar Prahme brauchst Du Holz, Seile, ggf. Nägel oder Pflöcke, Werkzeug, ein paar Männer, die wissen, was sie tun und was ihr Ziel ist. Was davon könnte den Römern gefehlt haben?
Die Römer hätten aber erst das tun müssen, was man im Mittelalter zwangsläufig tat: die angeschwemmten Bäume entfernen und die vielen flachen Verzweigungen zu einem tieferen Flussbett vereinigen.
 
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Salve,
wie gesagt, wenn Deine Quelle das so feststellt hätten sie das wohl machen müssen. Mir erscheint jedoch die Aussage nicht plausibel, das dort mehr als tausend Jahre Baumstämme herumliegen, bis im Mittelalter jemand kommt, um sie weg zu räumen.;)
Was macht die Saale im Gegensatz zu anderen Flüssen so besonders, dass dort lauter Bäume rumliegen? Warum liegen sie in der Werra oder Fulda nicht herum?
 
Zumindest heisst es von Wilkenburg:
"Nach derzeitiger Erkenntnis ist es das einzige archäologische Zeugnis des literarisch überlieferten „gewaltigen Kriegs“ (immensum bellum, 1-5 n. Chr.). Es ist zudem das nördlichste Marschlager Deutschlands und das einzige nicht überbaute nördlich des Limes."
Wenn von Marschlagern, die nur wenige Tage benutzt wurden, genau so wenig übrig bleibt, wie z.B. von Hachelbich, so ist nach einer Überbauung wohl außer einem heute zufällig angeschnittenen Graben nichts mehr zu finden.
Ich verstehe nicht, warum das eine sinnvolle Replik auf mein Posting sein soll.

Treideln muss man gegen den Strom, vor allem, wenn dieser stark fliesst. Wenn die Saale nun tatsächlich weit ausgreifend weit ausgreifend war, war die Fließgeschwindigkeit gering. Dann kann man auch rudern.
Ob sie das getan haben, weiß ich natürlich nicht, unmöglich war es jedenfalls nicht. Und für ein paar Prahme brauchst Du Holz, Seile, ggf. Nägel oder Pflöcke, Werkzeug, ein paar Männer, die wissen, was sie tun und was ihr Ziel ist. Was davon könnte den Römern gefehlt haben?
Der Nutzen für den Prahm nach 200 km Marsch, wenn der Proviant aufgebraucht ist.
Einen Prahm rudert man nicht, dafür ist der nicht gebaut.
 
Salve,
wie gesagt, wenn Deine Quelle das so feststellt hätten sie das wohl machen müssen. Mir erscheint jedoch die Aussage nicht plausibel, das dort mehr als tausend Jahre Baumstämme herumliegen, bis im Mittelalter jemand kommt, um sie weg zu räumen.;)
Was macht die Saale im Gegensatz zu anderen Flüssen so besonders, dass dort lauter Bäume rumliegen? Warum liegen sie in der Werra oder Fulda nicht herum?
Das steht im Text. Die Saale war so flach und in viele Teilstränge zerteilt, dass die aus dem Gebirge kommenden Bäume nicht in die Elbe geschwemmt wurden, sondern unterwegs hängenblieben.
 
Salve,
wie gesagt, wenn Deine Quelle das so feststellt hätten sie das wohl machen müssen. Mir erscheint jedoch die Aussage nicht plausibel, das dort mehr als tausend Jahre Baumstämme herumliegen, bis im Mittelalter jemand kommt, um sie weg zu räumen.;)
Was macht die Saale im Gegensatz zu anderen Flüssen so besonders, dass dort lauter Bäume rumliegen? Warum liegen sie in der Werra oder Fulda nicht herum?
Das steht im Text. Die Saale war so flach und in viele Teilstränge zerteilt, dass die aus dem Gebirge kommenden Bäume nicht in die Elbe geschwemmt wurden, sondern unterwegs hängenblieben.
Auch der Rhein der Antike war viel flacher und breiter als der Rhein heute, wenn man mal vom Mittelrheintal absieht, wo der Rhein durchs Rheinische Schiefergebirge an der Ausbreitung nach links und rechts gehindert wurde. Dennoch war er schiffbar. Klar, die Saale ist sehr viel kleiner als der Rhein, dennoch würde ich solche Verabsolutierungen mit Vorsicht genießen und nicht überinterpretieren.
 
Ich verstehe nicht, warum das eine sinnvolle Replik auf mein Posting sein soll.
Es geht um die Hypothesen. Irgendwer hat mal ausgerechnet, dass die Feldzüge aller (damals bekannten) Heerführer ins freie Germanien ungefähr 60 Marschlager hinterlassen haben müssten. Gefunden wurde bisher nicht ein einziges (von Thrax sprach noch niemand). Nach meinem zitierten Text sind also tatsächlich alle überbaut, denn die "Pilotstudien" brachten bis auf Pömmelte kein einziges diskussionswürdiges Beispiel. Und trotz aller Mühe hat man in ostdeutschen Städten keine brauchbaren Grundrisse entdeckt. (Von Pflugs Entgleisungen, Zörbig usw., mal abgesehen) Es gibt nicht mal Indizien. Also was tun?

Auch der Rhein der Antike war viel flacher und breiter als der Rhein heute, wenn man mal vom Mittelrheintal absieht, wo der Rhein durchs Rheinische Schiefergebirge an der Ausbreitung nach links und rechts gehindert wurde. Dennoch war er schiffbar. Klar, die Saale ist sehr viel kleiner als der Rhein, dennoch würde ich solche Verabsolutierungen mit Vorsicht genießen und nicht überinterpretieren.
Es gibt keinen Grund, an Klauß zu zweifeln. Er dürfte sich auch nur auf zeitgemäße Quellen berufen haben.
 
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