@ Shinigami, du weisst viel aber alles nur halb, Auch brauchst Du Dich nicht zu Mutmaßungen über mein Souveränitätsverständnis hinreißen zu lassen
In dieser Hinsicht muss ich überhaupt nicht mutmaßen, Einblicke da hinein hast du schließlich selbst geliefert, wenn die die "Zubilligung" der Wahl der Regierungsform und der Wahrnehmung der Wehrhoheit durch den Souverän, für eine mildtätige Gabe dritter hälst.
Was hat der Aufenthalt von Paulus in der DDR mit Adenauers Außenpolitik zutun.
Gar nichts. Aber es stellt eine entsprechende Antwort auf deine Vorhaltung des "Uneinsichtigen" Westdeutschlands dar.
Wenn man den Kommandanten von Stalingrad und einem der ausgemachten Lieblingsgeneräle Hitlers Apanage und Sekretäre zur Verfügung stellte, statt ihn als Kriegsverbrecher anzuklagen, während das einfache Volk knechten durfte, spricht das Bände sowohl über den "Antifaschismus", als auch über den "Kommunismus" in der DDR.
MIR ist allerdings ein allimentierter Paulus lieber als ein Hans Globcke, Kommentator der Nürnberger Rassegesetze, Intimus Adenauers und Chef des Bundeskanzleramtes, oder ein BK Kiesinger, strammer Mitarbeiter bei Goebbels, oder Marinerichter Filbinger , Minister Oberländer unter einem CDU-Chef.
Nunja, die Pendents zu den genannten Figuren wäre ja auch eher der Polizistenmörder Mielke und Komplizen, nicht wahr? Fakt ist einmal, dass die Abrechnung mit der Vergangenheit in der DDR bei weitem nicht so gründlich war, wie sich die Selbstsicht der DDR gerne herausnahm.
Was hat das rechtslastige Wahlverhalten in Ostdeutschland mit dem Thema zutun ?
Nun, wenn man dem uneinsichtigen westdeutschland vorwirft nicht ordentlich entnazifiziert zu haben, sollte man vielleicht einen blick auf die politische Karte werfen, wo Entnazifizierungen auf Grund des Ergebnisses freier Wahlen besonders notwendig waren, oder?
Wenn man das tut, müsste einem auffallen, dass die Tatsache, dass Hitler nach 1930 noch einige Zeit von der Macht weggehalten werden konnte, vorrangig den Wahlergebnissen in Ober- und Niederbayern, so wie in Rheinpreußen geschuldet gewesen ist.
Da du ja selbst an anderer Stelle mehrfach beschworen hast, dass die Deutschen Hitler gewollt hätten, mutet es hier etwas grottesk an, dass du auf einmal von denen, die Hitler tatsächlich gewählt haben, nichts mehr wissen willst, weil die nunmal mehrheitlich im Osten saßen, während du dem Westen mangelnde antifaschistische Haltung vorwirfst.
Das ist nun ein wenig sehr schizophren, würde ich meinen. Hätte die Gesamtbevölkerung Deutschlands so gewählt, wie das Rheinland und der Löwenanteil von Bayern und Westfalen, wäre es zu keinem Hitler gekommen, sondern dann wären die demokratischen Parlamentsmehrheiten stabil geblieben.
Die moralische Zwielichtigkeit eines Berija hat doch nicht mit seinem Gedanken zutun, die DDR aus wirtschaftlichen Gründen zur Disposition zu stellen.
Seine mangelnde Qualifikation über solches allerdings machtpolitisch verfügen zu können sehr wohl. Das ist als wenn ich behaupten würde die Nazis seien prinzipiell russlandfreundlich gewesen, weil Ribbentropp sich seinerzeit seine "Kontinentalblock"-Phantasien zusammengeschustert und sie intern ventiliert hatte.
Richtig erkannt , action unthinkable wurde abgeblasen .
Falsch. Sie wurde überhaupt nicht erst anberaumt. Es gab keine Etablierung entsprechender Kommandustrukturen, keine Dislozierung von Truppen in diesem Sinne, auch keine Wiederbewaffnung deutscher Kader zu diesem Zweck.
wegen "Undurchführbarkeit"Der Grundgedanke war aber da, Die Russen in ihre asiatische Steppe zurück zu jagen, wohin sie gehören.
Nein. Der Grundgedanke war mit dem, was die Sowjets da "Kommunismus" schimpften aufzuräumen und die Etablierung eines hegemonialen Übergewichts auf dem europäischen Kontinen zu verhindern.
Koalitionen gegen eine aufstrebene Hegemonialmacht in Europa hat es immer gegeben. Ich verweise auf die Kriege Karl V. die von Frankreich gestützten und durchgeführten Interventionen im 30-Jährigen Krieg, Ludwig XIV, den spanischen erbfolgekrieg, die Revolutionskriege, die Kriege der Koalitionen gegen Napoléon und die Anti-Hitler-Koalition.
Das für sich genommen ist nichts besonders, sondern dass, was die europäischen Mächte immer getan haben, wenn sie der Meinung waren, dass einer der Akteure zu mächtig wird.
Wenn es welcher wäre, wärst es du, der ihn ins Spiel gebracht hat. Fakt ist, dass die Qualifikation der Russen als "Asiaten", wesentlich älter ist, als die Nazis es sind und nicht zuletzt in Russland ja selbst Identitätsdebatten geführt wurden und werden, ob sie sich nun für Europäer, Asiaten oder einen davon gesonderten Zustand halten.
Insofern betrachteten die Nazis die Russen als Asiaten, die Slawophilen taten das allerdings in Teilen auch schon, insofern ist der Schluss, dass jemand der Russen als Asiaten betrachtet per se Nazi sein oder sich deren Jargon bedienen müsste, grober Unfug.
Was das "in die Steppe zurückjagen" betrifft, so begann die asiatische Steppe für Adenauer ja bereits an der Elbe, wenn man sein Verhältnis zu Preußen bedenkt.
Darüber hinaus, darfst du mir auch sehr gerne begründen, was nun falsch daran gewesen wäre, die unrechtmäßige Okkupation Osteuropas durch die Sowjetunion nicht zu dulden und dagegen vorzugehen?
Undurchführbarkeit bedeuten aber keine moralischen Bedenken, die Gebiter, die unter Opfern befreit worden sind, wieder mit Krieg zu überziehen. Wir können von Glück sagen, dass es in Moskau Verantwortungsvollere gegeben hat als Kanzler in Bonn, die nach Atomwaffen gierten.
Meist du mit den Verantwortungsvolleren so Typen wie Stalin und Molotow, die durch ihr Zusammengehen mit Hitler (sicherlich eine sehr antifaschistische Tat) erst kräftig daran mitgewirkt hatten, den Schlamassel herauf zu beschwören? Die selben Typen, die die KPD seinerzeit instruiert hatten auf die Sozialdemokraten loszugehen und die Nazis gewähren zu lassen? Die selben Typen, die im eigenen Land Menschen nach Quoten erschießen ließen? Die selben Typen, die dafür zustündig waren, dass 3/4 der deutschen Exilkommunisten unter Vorwänden erschossen wurden oder in sowjetischen Gulags verschwanden, ein guter Teil davon auf Nimmerwiedesehen?
Meist du die gleichen Typen, die unter anderem einen gewissen Kim-Il-Sung aufstachelten, gegen Süden loszuschlagen etc.
Wahrlich verantwortungsvoll, wirklich.
Du bist auch nicht voll informiert. Hier nördlich von Hamburg in Hasenmoor lagen bis Mitte 1946 auf dem Gelände des in den 80 Jahren geplanten Flughafens Kaltenkirchen intakte Wehrmachts und SS-Einheiten mit compl. Befehlsstruktur, zwar unter britischer Regide, aber in vollem Wichs
Zum einen darfst du das gerne bequellen, zum zweiten darfst du mir auch gerne erklären, was das mit dem Thema zu tun hat, schließlich wurde Unthinkable als Offensivplan ja bereits im Sommer 1945 aufgegeben, zumal Truman ohnehin von Beginn an dagegen war.
Was sind "faire" Konditionen ?
So man zu einer Einigung zu kommen wünscht solche, die keine Seite übervorteilen. Wären die BRD und die DDR neutralisiert worden, hätte das eine eindeutige Verschiebung zu Gunsten der Sowjetunion ergeben.
Die Westallierten hatten ihren Zonen ein politisches System übergestülpt, was sie für gut und richtig hielten, ,
Wie gut, dass das die Sowjets nicht taten. Der Unterschied ist, dass das übergestülpte System im Westen den Präferenzen der Bürger weitgehend entsprach, welches der Grund dafür ist, dass es die Zeit überdauert hat, im Gegensatz zum Osten.
Wenn aber die CCCP das in ihrem Einflussgebiet macht, was sie für gut und richtig hält ? Unverzeihlich.
Ich könnte jetzt zurückfragen:
Wenn die UdSSR in ihrem Einflussgebiet machten, was sie für gut und richtig hielt, soll das richtig gewesen sein und wenn die Nazis das taten, war das unverzeihlich? Merkste wohl selbst.
Der Unterschied besteht nicht in der Installation eines Systems, sondern in dem Freiraum, den die jeweiligen Vormächte den von ihnen kontrollierten Gebieten ließen.
In Washington war man durchaus nicht glücklich darüber, als sich in der Bundesrepublik die sozialliberale Koalition abzeichnete, weil man dort der SPD und ihrer Meinung zum Thema Ostpolitik nicht über den Weg traute.
trotzdem ließ Washington keine Panzer anrollen, um eine Änderung der politischen Verhältnisse zu verhindern, so wie die Sowjets das in ihrem machtbereich zu tun pflgeten.
Das nur als Beispiel.