Wurden Hitlerfans, die es übertrieben wirklich weggesperrt?

Nein, das sind keine Stimmenanteile für Thüringen. Es sind "reichsweite Werte" basierend auf einer - verzerrten - Stichprobe, die schlecht an die Verteilung reichsweit angepaßt sind. Eher als "Trendaussagen" über das geschlechtsspezifische Wahlverhalten zu interpretieren.
 
Es sind "reichsweite Werte" basierend auf einer - verzerrten - Stichprobe, die schlecht an die Verteilung reichsweit angepaßt sind.

Das können doch keine "reichsweiten Werte sein"...

Marx erhielt reichsweit im ersten Wahlgang 14,47% - die "Stichprobe" weist 1,3% bzw. 1,5% aus. Wo soll denn bitte die "Stichprobe" herstammen, wenn nicht aus Thüringen?

"Bei der Reichspräsidentenwahl von 1925 ist eine derartige Trennung nur in Thüringen vorgenommen worden. Dieser Ausschnitt aus der Gesamtbevölkerung ist einerseits nicht groß genug und andererseits zu wenig repräsentativ für die ganze deutsche Bevölkerung, um allgemeingültige Schlußfolgerungen zuzulassen." VI. Die Reichspräsidentenwahl und die Frauen in: Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik Volume 138 Issue 1 (1933)
 
Wenn Du es besser weist und auch besser lesen kannst wie ich, dann hält Dich nichts davon ab, das Buch zu beschaffen und es zu lesen. Ich kann nur das wiedergeben, was dort geschrieben wurde.

So formulieren sie:
"Dagegen existieren relativ genaue, territorial ausreichend breit gestreute, wenn auch nicht vollständig repräsentative Resultate über das Stimmverhalten beider Geschlechter für die Reichstagswahlen bis einschließlich 1930 und für die Reichspräsidentenwahlen von 1925 und 1930."

Ansonsten bestätigt die erste für mich einsehbare Seite exakt das bisher dargestellte. (vgl. Link)
 
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Nein, das sind keine Stimmenanteile für Thüringen

Doch, es sind ganz offensichtlich die Stimmenanteile für das Land Thüringen:

"Bei der Reichspräsidentenwahl vom 26. April 1925 wurden in Thüringen die Stimmen der Männer und Frauen getrennt ausgezählt. In diesem Land wählten Hindenburg 54,14% der männlichen und 57,93% der weiblichen Wähler. Für Marx, den Kandidaten des Zentrums (nicht aber der Bayerischen Volkspartei), der SPD und der DDP wurden 34,44% bzw. 33,44%, für Thälmann 11,33% bzw. 8,6% der Stimmen abgegeben. (s. Statistik des Deutschen Reiches , Band 321, S. 49)"​

Wähler und Gewählte


.......................................1. WG..................................................2.WG
..............................m...................w............................m...............................w
Jarres..................47%...............52%..................................................................
Braun..................33%................32%.................................................................
Marx....................1,3%...............1,5...........................34,4%.......................33,4
Hindenburg...............................................................54,1%.......................57,9
 
Ja, vermutlich zutreffend. Hat Falter, Lindenberger und Schumann in der Darstellung der Unterschiede zwischen der Wahl 1925 und der von 1933 nicht korrekt unterschieden.
 
In diesem Land wählten Hindenburg 54,14% der männlichen und 57,93% der weiblichen Wähler. Für Marx, den Kandidaten des Zentrums (nicht aber der Bayerischen Volkspartei), der SPD und der DDP wurden 34,44% bzw. 33,44%, für Thälmann 11,33% bzw. 8,6% der Stimmen abgegeben.
Mit anderen Worten: Je linker, desto unbeliebter bei den weiblichen Wählerinnen. Wobei das damals noch sehr katholische geprägte Thüringen wohl nicht als Maßstab für das ganze DR gelten kann.
 
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Mit anderen Worten: Je linker, desto unbeliebter bei den weiblichen Wählerinnen.

Zum einen würde mich interessieren, was man denn unter nichtweiblichen Wählerinnen zu verstehen habe, zum Anderen glaube ich nicht, dass sich aus einer Persönlichkeitswahl, denn das war die Reichspräsidentenwahl ja im Gegensatz zur Reichstagswahl, bedonders gut, Ergebnisse über die programmatische politische Präferenz einzelner Wählergruppen ableiten lassen.
Auch sollte man, wenn man das denn versuchenn wollte da auch den ersten Wahlgang mit einbeziehen und wenn man sich dabei das erbärmliche Abschneiden Erich Ludendorffs als politisch am weitesten rechts stehender Kandidat anschaut, durfte sich damit auch erweisen lassen, dass eine eindeutige rechts-links-präferenz der weiblichen Wähler daran nicht festzustellen ist.
Eher schon, wenn man das betreiben möchte, eine klare Präferenz gegen politisch extreme Kandidaten von beiden seiten.
 
Wobei das damals noch sehr katholische geprägte Thüringen wohl nicht als Maßstab für das ganze Land gelten kann.
Außerhalb des ehemals Kurmainzischen Eichsfeldes dürften die Protestanten in Thüringen traditionell die Mehrheit gestellt haben. Luther studierte in Erfurt. Er war auf der Wartburg bei Eisenach im Exil. Der protestantische Schmalkaldische Bund benannte sich nach einer thüringischen Stadt.
 
Was für ein Quatsch.
1925 lebten in Thüringen 1.488.957 Evangelische, dagegen nur 45.646 Katholiken.
Wieder was gelernt. Es war wohl nur das (mir etwas näher bekannte) Eichsfeld vorwiegend katholisch.

Sind die Zahlen aus Thüringen also doch aussagekräftig für das DR?
 
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Sind die Zahlen aus Thüringen also doch aussagekräftig für das DR?
Nur seeehr bedingt.
Wie ich oben bereits feststellte, sind sie extrem zu Ungunsten des katholischen Kandidaten Marx verzerrt:
Marx erhielt reichsweit im ersten Wahlgang 14,47% - die "Stichprobe" weist 1,3% bzw. 1,5% aus.

Zurkuhlen wurde bereits zitiert:
"Dieser Ausschnitt aus der Gesamtbevölkerung ist einerseits nicht groß genug und andererseits zu wenig repräsentativ für die ganze deutsche Bevölkerung, um allgemeingültige Schlußfolgerungen zuzulassen


Falter et al. wurden ebenfalls bereits zitiert:
"Der Umfang der Sonderauszählung ermöglicht zwar eine im Ganzen zuverlässiges Bild des geschlechtsspezifischen Wahlverhaltens; die Auswahl der Bezirke, in denen sie durchgeführt wurden, ist aber zu wenig repräsentativ, um einen direkten Vergleich mit dem Wahlergebnissen auf Reichsebene zu erlauben."

Auch sollte man, wenn man das denn versuchenn wollte da auch den ersten Wahlgang mit einbeziehen und wenn man sich dabei das erbärmliche Abschneiden Erich Ludendorffs als politisch am weitesten rechts stehender Kandidat anschaut, durfte sich damit auch erweisen lassen, dass eine eindeutige rechts-links-präferenz der weiblichen Wähler daran nicht festzustellen ist.

Eher schon, wenn man das betreiben möchte, eine klare Präferenz gegen politisch extreme Kandidaten von beiden seiten.

Hier noch die kompletten Zahlen des Freistaats Thüringen für den ersten Wahlgang:

Ludendorff —— m: 1,8% —— w: 1,3% —— (gesamt: 1,5%)
Jarres —— m: 47,8% —— w: 52,0% —— (gesamt: 49,8%)
Held —— m: 0,2% —— w: 0,2% —— (gesamt: 0,2%)
Marx —— m: 1,3% —— w: 1,5% —— (gesamt: 1,4%)
Hellpach —— m: 4,2% —— w: 3,9% —— (gesamt: 4,1%)
Braun —— m: 33,0% —— w: 32,1% —— (gesamt: 32,6%)
Thälmann —— m: 11,5% —— w: 8,9% —— (gesamt: 10,3%)
sonstige —— m: 0,2% —— w: 0,0% —— (gesamt: 0,1%)
 
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Thüringen hatte schon 1930 eine Regierung, in der der Nazi und spätere Reichsminister Frick Innenminister war. 1932 wurde der Nazi Sauckel Ministerpräsident.
 
"Es gehört zu den zählebigsten Stereotypen deutscher Stammtische, dass Hitler und seine Bewegung schon früh weibliche Wähler geradezu in hellen Scharen zugeströmt seien." (Falter; S. 136) Und der Ausgang war eine Studie, die Falter stellvertretend zitiert, von Pratt von 1948 (MA-Thesis)(vgl. ebd. FN 160).

Die Frage, welche Rolle das Wahlverhalten in der WR gespielt hat und welche Rolle es für den Aufstieg der NSDAP gespielt hat, kann man mit Boak resümieren.

"....it can no longer be denied that women`s votes did, indeed, play a substantial part in bringing Hitler to power."

Dabei ist zu beachten, dass die historische Wahlsoziologie sich intensiv mit dem Wahlverhalten vor allem unter klassenspezifischen, konfessionellen, regionalen oder Stadt- Landunterschieden beschäftigt hat (vgl. Childers, Falter, 1991, Falter u.a. 1986, Mühlberger)

Das Wahlverhalten der Frauen, kurz gekennzeichnet über den Tingsten-Index (%-Frauen/%-Männer x 100) (Falter u.a. S. 83) weist für die Gebiete, die Sonderauszählungen vorgenommen haben, sowohl Stabilität wie Veränderungen auf.

Die Zugehörigkeit zu klassischen parteinahen Milieus, wie der Arbeiterschaft oder der katholischen Kirche, hat auch bei den Frauen für eine "stabile Wahl" für die entsprechenden Parteien gesorgt. Insgesamt haben Frauen, folgt man den Werten des Tingsten-Index, eher "konservativ" gewählt. Auch deswegen, weil Zentrum oder DNVP für traditionelle Werte der Familien stand und sich die Frauen stärker davon angezogen gefühlt haben.

Die Hinwendung der Frauen zum Nationalsozialismus erfolgte ähnlich wie bei den Männern aus den gleichen Motiven. Dabei zeigten, wie bei den Männern, verstärkt Frauen aus sozialen Milieus eine Affinität zur NSDAP, die nicht die gleiche "soziale Kontrolle" bzw. Bindung erzeugt haben. Betroffen waren davon im wesentlichen die Frauen mit einem protestantischen Hintergrund.

Der Handlungsdruck durch die Weltwirtschaftskrise und die politischen Probleme der "Präsidial-Regierungen" verschärfen die Wahrnehmung einer Krise in der Wählerschaft insgesamt und führten ähnlich wie bei den Männern zu einer schrittweisen Radikalisierung bis hin zur Wahl der NSDAP.

Die erstaunlicherweise, und darauf weist Boak (S. 302 ff) explizit hin, die NSDAP keine besondere programmatische Attraktivität für Frauen hatte und die inhaltlichen Positionen der Spitzenfunktionärinnen in der NSDAP innerhalb der Parteiführung auch nicht wahrgenommen wurden.

Methodisch ist mit einem Lieblingsthema von Falter und Lohmöller, dem ökologischen Fehlschluss, noch darauf hinzuweisen, wie sich individuelles Wahlverhalten und aggregiertes Wahlverhalten unterscheiden (vgl. Falter, 1991, S. 441 zur "ökologischen Regression")

Ökologischer Fehlschluss - Statista Definition

Boak, Helen L. (1989): "Our Last Hope"; Women's Votes for Hitler: A Reappraisal. In: German Studies Review 12 (2), S. 289.
Childers, Thomas (1983): The Nazi voter. The social foundations of fascism in Germany, 1919-1933. Chapel Hill: University of North Carolina Press.
Falter, Jürgen W. (1991): Hitlers Wähler. Die Anhänger der NSDAP 1924-1933. Frankfurt, New York: Campus Verlag.
Falter, Jürgen W.; Lindenberger, Thomas; Schumann, Siegfried (1986): Wahlen und Abstimmungen in der Weimarer Republik. Materialien zum Wahlverhalten, 1919-1933. München: C. H. Beck
Mühlberger, Detlef (2003): The social bases of Nazism, 1919-1933. Cambridge, New York: Cambridge University Press
 
Noch eine sozialpsychologische Anmerkung zu dem scheinbaren Paradox, dass die Parteien der "Linken", die sich massiv für das Wahlrecht der Frauen eingesetzt haben, nicht besonders davon profitiert haben.

Generell ist leider festzuhalten, dass aus der Phase der Weimarer Republik nur wenige empirische Studien vorhanden sind, die etwas zur politischen Sozialisation und zur politischen Einstellung von Wählerschichten etwas aussagen können.

Zwei Studien wurden aus dieser Phase von Mitgliedern des Institut für Sozialforschung vorgelegt. In "Autorität und Familie" beschäftigten sich u.a. Fromm, Horkheimer und Marcuse mit dem Einfluss der familiären Sozialisation auf die Art der politischen Einstellungen. Dabei betonen sie an vielen Stellen die konservative Erziehung, im besonderen für "Mädchen" sowohl aus einem proletarischen wie auch aus einem bürgerlichen Hintergrund. Die jungen Frauen sind anders wie ihre männlichen Gegenüber in einem deutlich stärkeren Maße der sozialen Kontrolle durch die Familie unterworfen worden und in einem ausgeprägteren Maße auf die Befolgung von Normen verpflichtet worden. Mit der Folge einer ausgeprägteren konservativen, familienorientierten Haltung vor allem in der bürgerlichen Mittelschicht. Die sich eher in den Vorstellungen der konservativen Parteien widerspiegelte.

Eine frühe Ausformulierung dieser sich radikalisierenden konservativen Haltung der bürgerlichen Mittelschicht findet sich bei Lipset`s (Political Man, S. 136ff).

Obwohl der Einfluss der geschlechterspezifischen Sozialisation in der Studie zur "Autorität und Familie" deutlich herausgearbeitet wird, greift Fromm diese "unabhängige Variable" der Determinierung von Wahlentscheidungen nicht in seiner Studie "Arbeiter und Angestellte" auf. Obwohl er sich immerhin mit der Frage der Akzeptanz der "Frauenmode" beschäftigt. (S. 168ff)

Fromm erklärt politische Einstellungen im wesentlichen aus einer berufsbedingten Zuschreibung von "Klasse".

Insgesamt wird allerdings aus der Studie deutlich, dass eine konservative Erziehung der Mädchen bzw. jungen Frauen und dann das agieren im Familienverband konservative Werte stabilisiert hatte. Die zunehmende gesellschaftliche Akzeptanz der radikalen NSDAP durch bürgerliche konservative Eliten machte die NSDAP in der Folge auch für Frauen wählbar.

Dabei kam es offensichtlich zu einem Prozess der gegenseitigen Annäherung, da die NSDAP als oberflächlich moderater auftrat und die Frauen, wie die Männer, die Lösung der Krise durch eine charismatische "Führungsperson" gelöst sehen wollten.

Fromm, Erich (1980 bzw. 1929): Arbeiter und Angestellte am Vorabend des Dritten Reiches. Eine sozialpsychologische Untersuchung. 1. Auflage. Stuttgart: DVA.
Fromm, Erich; Horkheimer, Max; Mayer, H.; Marcuse, Herbert (Hg.) (1936): Studien über Autorität und Familie. Forschungsberichte aus dem Institut für Sozialforschung. 2 Bände. Paris: Librairie Felix Alcan
 
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Ulshöfer hat einige Dokumente zu einer Frau Anna W. veröffentlicht, die über mehrere Jahre Briefe an Hitler schrieb. Am 6. September 1940 ersuchte die Reichskanzlei den Berliner Polizeipräsidenten, "Frau W. möglichst dahin zu beeinflussen, daß sie ihre völlig zwecklosen Schreibereien künftig unterläßt". In der Folge schrieb Anna W. allerdings ihre Briefe an Hitler unter falschem Namen. Das flog dann aber auch irgendwann auf. Diesmal wurde in einem Schreiben vom 17. Oktober 1942 auch Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei und des SD, gebeten, "den Unfug abzustellen".
Am 13. November 1942 teilte der Polizeipräsident mit, dass die Frau aufgrund eines amtsärztlichen Gutachtens am 9. November 1942 "polizeilich in die Heil- und Pflegeanstalt Wittenau" eingewiesen worden war.
Sie wurde am 30. November 1942 "zur Verlegung in die Provinz" (also wohl zur Deportation in eine Tötungsanstalt) vorgeschlagen, hatte dann aber doch Glück und wurde schließlich am 19. April 1943 zu ihren Eltern entlassen.

Danke für die Info. Das ist schon krass, dass Frauen wegen solcher Briefe in Irrenanstalten eingewiesen werden konnten. Dass Frauen verrückt nach Hitler waren, ist erschreckend, aber dass sie dafür sogar in Gefahr gerieten, ihr Leben zu verlieren, ist noch erschreckender
Diese Frau hatte Glück, dass sie nochmal entlassen wurde und nicht in T4 gelandet ist.
Hoffentlich hat ihr Hitlerwahn dann nach dem Krieg aufgehört und sie fand ins normale Leben zurück.
 
Das kann genausogut bedeuten das diese Frau bereits eine Vorgeschichte in solchen Anstalten hatte, also z.b. an irgendeiner psychischen Störung litt.

Es ist ein Phänomen das viel älter ist als die Nazis und bis heute andauert:
Selbst die brutalsten Verbrecher erhalten ab einem gewissen Bekanntheitsgrad Fanpost und es scheint auch immer Frauen zu geben die sich für sie mehr als nur Interessieren. (@beetle hat den Fachbergriff dafür verlinkt)

Ja, das könnte durchaus auch der Fall gewesen sein, auch in der heutigen Zeit gibt es manchmal Fälle, in denen psychisch kranke Menschen sich total an einen Star hängen, lauter Briefe an den schreiben oder vor seinem Haus campieren. So war im Fernsehen mal eine Doku über einen psychisch kranken Mann, der eine Hollywoodschauspielerin belästigt hat.
Gut möglich, dass die Frau schon psychisch krank war und sich dann in einen Hitlerverehrungswahn gesteigert hat.
 
Meine Oma war als Teenager einmal in der nächstgelegenen Stadt, weil Hitler zu Besuch war. Ihr Kommentar zu uns Enkeln dazu war "Da war halt was los. Das war wie, wenn heute die Beatles in der Stadt wären."
Gut das war in den 80ern oder 90ern und die Beatles waren eher ein Phänomen für meine Elterngeneration, aber das ändert nichts am Inhalt ihrer Aussage.

Die Cousine meines Opas tat damals alles, mit mit ihrer BDM Gruppe zu den olympischen Spielen nach Berlin zu dürfen, nur weil sie Hitler mal sehen wollte, die sagte später auch, das müsste ich mir so vorstellen wie heute Take That(sie sagte mir das in meiner Teenagerzeit, als ich Megafan von denen war)
Ihre Gruppe durfte dann aber doch nicht hin, eine andere Gruppe aus dem Nachbardorf wurde ausgewählt und sie war noch wochenlang enttäuscht und traurig.
Sie hat gesagt, damals hingen sich viele sogar ein Bild von Hitler an die Wand, das fand ich dann doch sehr ekelhaft...aber 1936 wussten die noch nichts von Krieg und Holocaust, man muss also versuchen, es im Kontext der Zeit zu sehen, was mir aber immer noch schwerfällt.
 
Erotomanie (Liebeswahn) – Wikipedia

Im Übrigen war das kein spezielles Frauenphänomen. Die Männer, die in SA-, SS- oder Parteiuniformen ("Goldfasanen") rumstolzierten, himmelten ihren "Führer" nicht weniger an.

Die Männer mussten aber sicherlich vorsichtig sein, damit sie nicht als homosexuell verschrien wurden. Richtiges Anhimmeln war in einem Land in dem Homosexuelle in KZs ermordet wurden, für die männlichen Nazis nicht möglich.
Die Goldfasanen himmelten sicherlich Hitler auch an, aber diejenigen von ihnen bei denen das wirklich homoerotische Züge hatten, mussten das verbergen. Bei den Goldfasanen zeigte sich die Verehrung sicherlich eher in hündischer Unterwürfigkeit, sie taten alles was er sagte
 
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