Turgot
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Ich will jetzt nicht bewerten, ob die Annektion nun klug war oder nicht. Frankreich wäre sicher bei einem Sieg gegenüber Preußen auch nicht zimperlich gewesen. Der Schacher mit Gebietsabtretungen war in jener Zeit durchaus nichts Unübliches, auch Frankreich war da beteiligt, und völkerrechtlich war es eher eine Zession und nicht eine Annektion. Aber die Franzosen waren nun einmal maßlos empört über den ihrer Meinung nach Frankfurter Schandfrieden von Mai 1871 und das wirkte bis 1919 in Versailles nach. Was viele Franzosen bei ihrer Ablehnung des Frankfurter Friedens übersahen, war die schlichte Tatsache, dass sie Krieg verloren, den sie erklärt haben, haben und diesen sehr in die Länge gezogen haben und damit auch für eine gewissen Erbitterung auf deutsche Seite gesorgt haben.
Thiers führte beispielsweise dazu aus: „ Eine etwaige Annektion östlicher Provinzen werde einen ewigen Krieg zwischen beiden Nationen heraufbeschwören.“ Nachzulesen in den Tagebuchblättern von Ranke. Oder: “Die Milliarden seien auf ewig verloren, aber die Provinzen zurückgeholt werden würden.“ Nachzulesen bei Antonmattei.
Die Annektion des Elsass und Lotringens war, ich führte es schon aus, eine schwere Belastung für die Zukunft des Deutschen Reiches gewesen. Und sie brachte im europäischen Ausland kein Vertrauen; obwohl, es nichts Ungewöhnliches war. Die Annektion ließ sich militärstrategisch zum Teil auch rechtfertigen. Die weitere Forderung nach Abtretung des Erzgebietes in Lothringen hat die Dinge auch nicht eben einfacher gemacht.
Frankreich hätte sich mit dem deutschen Einheitsstatt schon arrangiert. Und ein milder Frieden, wie man es beispielhaft gegenüber Österreich 1866 vorführte, hätte ganz gewisse nicht ganz Frankreich gegen Deutschland aufgebracht. Ein milder Frieden hätte auch in Europa Vertrauen geweckt. Ein milder Frieden hätte Frankreich die Niederlage besser verdauen lassen und man hätte sich irgendwann die Hand reichen können und zu einer konstruktiven Politik zurückfinden können. Dafür gibt es in der Geschichte nun hinreichend Beispiele, das ein Verlierer von heute schon morgen mit dem Sieger gedeihlich zusammenarbeiten kann.
Nein, ich hänge den Rückversicherungsvertrag nicht zu hoch. Ich habe dazu ja schon so einiges geschrieben. Entscheidend war jedoch, dass die Nichtverlängerung zu einen sehr schlechten Zeitpunkt stattfand. Russland stand auf einmal allein und nach Lage der damaligen außenpolitischen Gesamtsituation lag es für das Zarenreich eben nahe, Anlehnung bei Frankreich zu suchen. Das war folgerichtig und hätte für 5 weitere Jahre, eben durch die Verlängerung des Rückversicherungsvertrages, verhindert werden können.
Thiers führte beispielsweise dazu aus: „ Eine etwaige Annektion östlicher Provinzen werde einen ewigen Krieg zwischen beiden Nationen heraufbeschwören.“ Nachzulesen in den Tagebuchblättern von Ranke. Oder: “Die Milliarden seien auf ewig verloren, aber die Provinzen zurückgeholt werden würden.“ Nachzulesen bei Antonmattei.
Die Annektion des Elsass und Lotringens war, ich führte es schon aus, eine schwere Belastung für die Zukunft des Deutschen Reiches gewesen. Und sie brachte im europäischen Ausland kein Vertrauen; obwohl, es nichts Ungewöhnliches war. Die Annektion ließ sich militärstrategisch zum Teil auch rechtfertigen. Die weitere Forderung nach Abtretung des Erzgebietes in Lothringen hat die Dinge auch nicht eben einfacher gemacht.
Frankreich hätte sich mit dem deutschen Einheitsstatt schon arrangiert. Und ein milder Frieden, wie man es beispielhaft gegenüber Österreich 1866 vorführte, hätte ganz gewisse nicht ganz Frankreich gegen Deutschland aufgebracht. Ein milder Frieden hätte auch in Europa Vertrauen geweckt. Ein milder Frieden hätte Frankreich die Niederlage besser verdauen lassen und man hätte sich irgendwann die Hand reichen können und zu einer konstruktiven Politik zurückfinden können. Dafür gibt es in der Geschichte nun hinreichend Beispiele, das ein Verlierer von heute schon morgen mit dem Sieger gedeihlich zusammenarbeiten kann.
Nein, ich hänge den Rückversicherungsvertrag nicht zu hoch. Ich habe dazu ja schon so einiges geschrieben. Entscheidend war jedoch, dass die Nichtverlängerung zu einen sehr schlechten Zeitpunkt stattfand. Russland stand auf einmal allein und nach Lage der damaligen außenpolitischen Gesamtsituation lag es für das Zarenreich eben nahe, Anlehnung bei Frankreich zu suchen. Das war folgerichtig und hätte für 5 weitere Jahre, eben durch die Verlängerung des Rückversicherungsvertrages, verhindert werden können.