Sollten Nazi-Verbrecher heute noch verurteilt werden??

Das unterschlägt dann allerdings die Möglichkeit um Frontverwendung oder die eigene Versetzung in die Wehrmacht nachzusuchen.

Und von dem her ist kein Bereich der SS, so ohne weiteres mit den Strukturen eines konventionellen, regulären Heeres vergleichbar, denn neben denen pflegen in der regel keine Konkurrenzeinrichtungen aktiv zu sein, in die man sich zwecks anderer Aufgaben versetzen lassen kann.
Der Großvater meiner Frau war schon in den 1930er Jahren SS-Mitglied. Nach Info meiner Schwiegermutter hätte er seine Tätigkeit im Hinterland nicht mehr ertragen und um Versetzung an die Front gebeten. Er ist dann nachweislich in der Sowjetunion an der Front gefallen.

Ob die erwünschte Versetzung so stimmt, kann ich nicht beurteilen. Ich habe dazu nichts schriftliches gesehen, nur die Familiensaga dazu gehört. Wie hier im Faden in Bezug auf Gröning schon ausgeführt, konnte so eine Versetzung auch unfreiwillig freiwillig passieren.
 
Die Bundeswehr ist seit fast zwanzig Jahren in Afghanistan. Weder Afghanistan noch Europa ist dadurch freier oder sicherer geworden. Auftrag gescheitert.
Das halte ich für billige Polemik. So etwas ist in Deinen Beiträgen sonst nicht üblich. Da bin ich negativ überrascht.

Wo kommen wir her?
Die Taliban verjagten unter tatkräftiger Unterstützung der pakistanischen Sicherheitskräften die Mudschahedin von der Macht und besetzten weite Teile des Landes. Sie führten dann einen rigiden Islam ein. Kinos, Musik wurden verboten. Das Auftreten von Frauen in der Öffentlichkeit ohne Burka sowie ohne Begleitung eines männlichen Verwandten bzw. des Ehemannes verboten.

Heute:
Die aktuelle Situation der Frauen ist deutlich besser als unter den Taliban. Ebenso haben die Menschen im Alltag deutlich mehr Freiheiten als unter den vorherigen Machthabern.
Delbar Nazari - Wikipedia

Die Situation in dem Land ist schlecht. Durch den geplanten Abzug der USA werden die Taliban an die Macht zurück kommen. Jedoch sollte man hier nicht den Militärs verantwortlich machen. Was auch hier im Forum keiner tut. Sondern der Politik. Aus völkerrechtilchen Erwägungen verweigert man sich, einen gescheiterten Staat in regierbare Teile zu zerlegen. Warum werden die Usbeken nicht an Usbekistan angegliedert? Warum die Tadschiken nicht an Tadschikistan? Dort gibt es dann vernünftig ausgebildetes Militär, bürokratische Strukturen, welchen einen neuen Angriff der meistens paschtunischen Taliban vermutlich erfolgreich parieren könnten.Insbesondere mit russischer Lenkung im Hintergrund. Aber Diplomaten können halt nur die bestehenden Grenzen als sakrosant erklären und nichts zur Lösung beitragen.
 
Wann und wo hat die Bundeswehr darauf hingewiesen, dass sie nicht in der Lage ist die Freiheit am Hindukusch zu verteidigen? Die Leier wird dort seit 20 Jahren gedudelt. Es geht im Übrigen auch nicht um Klopapier.
Dein Ernst?
Weißt Du eigentlich wie alt die Transporthubschrauber der Bundeswehr sind? Die Dinger stammen aus den 1970 / 1980er Jahren. Erinnerst Du Dich an einen VW Golf aus den 1980er Jahren?
ABS, Airbag, etc. Unbekannt.

In Abstand von wenigen Jahren kriegen unsere Politiker über den Bundestagsfuhrpark bzw. der Fahrbereitschaft immer wieder neue Luxuskarossen hingestellt. Für unsere Soldaten genügen 30 Jahre oder ältere Ausrüstung. Da fliegen 25 Jahre alte Piloten 40 Jahre alte Tornado-Jagdbomber (wie sagte mir mal ein Fähnrich: Das Flugzeug hat mein Onkel auch in jungen Jahrem schon geflogen, jetzt wird das mein Arbeitsplatz)
Hast Du Deinem Bundestagsabgeordneten mal einen Brief geschrieben und Dich über diesen Zustand bei der Bundeswehr beschwert? Wenn das mal 40 Millionen Bürger machen würden, dann wäre vielleicht die Neigung der Politik etwas größer so etwas abzustellen.
Die Bundesrepublik finanziert anderen Ländern Rüstung. Mir fallen da Israel und die Türkei ein. Dann kann es passieren, dass mit deutschem Steuergeld ausländische Soldaten Waffen erhalten, von denen die Bundeswehr nur träumen kann. Hast Du bei der Partei, welche Du bei der letzten Wahl ausgesucht hast, mal diesen Sachverhalt kritisiert? Ich habe keine Ahnung, welche Partei Du wählst. Aber in eine Demokratie wäre es richtig, wenn man der Politik klarmacht, dass sie von den Bürgern kritisch beobachtet werden.
 
Das halte ich für billige Polemik. So etwas ist in Deinen Beiträgen sonst nicht üblich. Da bin ich negativ überrascht.
Die Terrorgefahr ist in Europa heute größer als 2001. Für Afghanistan sieht es nicht viel anders aus. Die Taliban stellen nach 20 Jahren Bundeswehr am Hindukusch immer noch eine Gefahr für Afghanistan da. Der IS konkurrierte teilweise mit den Taliban. Da fragt man sich, wer ist schlimmer.


Da fliegen 25 Jahre alte Piloten 40 Jahre alte Tornado-Jagdbomber (wie sagte mir mal ein Fähnrich: Das Flugzeug hat mein Onkel auch in jungen Jahrem schon geflogen, jetzt wird das mein Arbeitsplatz)
Auch neustes Material hilft der Bundeswehr nicht dabei, ein friedliches Afghanistan zu schaffen. Das kann keine Armee leisten.

Edit: Ich frage mich auch, wie man beispielsweise mit Jagdbombern ein Land aufbauen will. Man kann mit Jagdbombern etwas kaputt machen, aber aufbauen?
 
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Wir haben hier aber beispielhaft das Verhalten eines Trolls.

Unabhängig von der politischen Haltung sehen wir einen Argumentationsstil der in Fragen Tatsachenbehauptungen einbaut, der in Nebensätzen und Adjektiven Beleidigungen aufstellt.
Es ähnelt dem Stil von Herrn Trump, ein Stil der ja hinlänglich als gleichzeitig narrzisstisch und den Gegner herabwürdigend analysiert wurde.
Auch beim Thema "Framing" stolpert man über die gleichen Muster.
 
Auch neustes Material hilft der Bundeswehr nicht dabei, ein friedliches Afghanistan zu schaffen. Das kann keine Armee leisten.

Das steht m.E. außer Frage. Gleichzeitig hat flavius-sterius m.E. Recht, wenn man für die Exekutive fordern muss, dass sie mit Material versorgt wird, das zeitgemäß ist. Gesundheitsämter mit moderner EDV und die Bundeswehr mit einer Ausrüstung, die dem legitimen Verteidigungsanspruch einer europäischen Demokratie entspricht.

In diesem Kontext der Hinweis auf ein neues Buch von Neitzel: Deutsche Krieger: Vom Kaiserreich zur Berliner Republik - eine Militärgeschichte

Bundeswehr-Enthüllungen: Eine Welt für sich
 
Die Terrorgefahr ist in Europa heute größer als 2001. Für Afghanistan sieht es nicht viel anders aus. Die Taliban stellen nach 20 Jahren Bundeswehr am Hindukusch immer noch eine Gefahr für Afghanistan da. Der IS konkurrierte teilweise mit den Taliban. Da fragt man sich, wer ist schlimmer.
Auch neustes Material hilft der Bundeswehr nicht dabei, ein friedliches Afghanistan zu schaffen. Das kann keine Armee leisten.
Edit: Ich frage mich auch, wie man beispielsweise mit Jagdbombern ein Land aufbauen will. Man kann mit Jagdbombern etwas kaputt machen, aber aufbauen?

Mit Deinen Äußerungen über die Bundeswehr schlägst Du in meinen Augen auf die Falschen ein. Für Einsätze der Bundeswehr gilt nach wie vor das Primat der Politik. Die Bundeswehr ist eine Parlamentsarmee.
Sie hat sich nicht selbst dazu ermächtigt, jetzt nach Afghanistan zu gehen und Ihre Angehörigen - Deine und meine Soldatinnen und Nachbarn - praktisch unbewaffnet in irgendein halbschwer befestigtes Feldlager zu setzen und sich beim täglichen Militärgammel beschießen zu lassen.

Unser Bundestag - Deine und meine Abgeordneten - hat den Einsatz der Bundeswehr in Afghanistan legitimiert - was a) in der Form so auch richtig ist und b) in der Sache politisch diskutiert werden muss - sicherheits-, bündnis- und innenpolitisch.
Das ist keine militärische Angelegenheit und der Afghanistaneinsatz ist kein Hobby schießwütiger Hauptgefreiter und ordensgeiler Generale, die so doof sind, dass sie ohne Plan und angemessene Ausrüstung in ein Welteroberungsabenteuer ziehen.


Edith:
@ Land aufbauen mit Jagdbombern: Das Nationbuilding als Interventionsbegründung ("Make the world safe for democracy") ist im Irak und Afghanistan krachend gescheitert. Das dürften die maßgeblichen politischen Akteure inzwischen auch alle eingesehen haben.
@ Terrorgefahr: Die aktuelle Sicherheitslage in Europa und Deutschland ist mit einer ziemlich komplexen Gemengelage zu begründen. Mit dem Afghanistaneinsatz der Bundeswehr dürfte er aber sowas von gar nichts zu tun haben...
 
@Neddy Ich habe dir eine PN zu diesem Thema geschickt. Ich möchte das tagesaktuelle Thema "Bundeswehr in Afghanistan" im Forum nicht noch weiter vertiefen.
 
@Ugh, Du hast Recht. In diesem Thread hat die Bw schon doppelt nichts zu suchen.
Vielleicht ist ein Moderatrix so nett, die Bw-Beiträge bei Gelegenheit wegzusortieren? (Und sorry, dass ich nicht an mich halten konnte.)
 
Dass sie nicht vorstellig geworden ist, obwohl als verhandlungsfähig geltend, habe ich mitbekommen. Aber dass die Dame auf der Flucht ist. Was denkt die denn, was sie damit erreicht?
 
Dass sie nicht vorstellig geworden ist, obwohl als verhandlungsfähig geltend, habe ich mitbekommen. Aber dass die Dame auf der Flucht ist. Was denkt die denn, was sie damit erreicht?
Zumindest stellt sich so nicht die Frage nach ihrer Verhandlungsfähigkeit, sehen wir es positiv. Wer es wegzurennen schafft, schafft es auch in den Gerichtssaal.
Nur ein Satz der zum Nachdenken anregen sollte: "Auge um Auge, Zahn um Zahn!"
Sind wir das? Ist das unser Rechtsempfinden unserer Demokratie?
Je älter ich werde und umso mehr ich (aus beruflichen wie philosophischen Gründen) über solche Fragen nachsinne, umso mehr gelange ich zu der Ansicht, dass das Talionische Gesetz zu den tragisch verkannten Errungenschaften der Menschheitsgeschichte gehört und vielleicht rehabilitiert werden sollte.

Was besagt "Auge um Auge, Zahn um Zahn" im Grunde? Ersetzen wir die – vermutlich für den schlechten Ruf verantwortliche – körperliche Metapher durch eine materielle: Stiehlst Du mir 100 Euro, büßt du mit dem Verlust von 100 Euro. Wohlgemerkt: Du büßt nicht mit dem Verlust von 10 oder 1.000 Euro.

"Auge um Auge" meint, dass allein der verursachte Schaden die Strafbemessung beeinflussen sollte. Nicht Sympathie oder Antipathie der Richter, Machthaber, Öffentlichkeit; nicht die Identität von Opfer und Beschuldigtem; nicht parallel verfolgte, z.B. politische oder fiskalische, Ziele; nicht die Ehre.

Das Lex Talionis wird gern als ein archaisches Relikt dargestellt, das wir gottlob überwunden hätten, aber wurde es jemals wirklich angewandt? Rechtssetzung und -sprechung waren seit jeher eine komplexe Gemengelage. Bis heute ist das Unrecht nur ein Gewicht, und oft nicht das schwertste, auf Justitias Wage.

Wer sich mit der Entstehung neuer Strafgesetze befasst, wird etwa feststellen, dass die Kosten der Umsetzung in den Beratungen auf Ämter- und Parlamentsebene mit den breitesten Raum einnehmen. So gesehen könnte uns ein bisschen mehr "Auge um Auge" nicht schaden.

Es hat keinen Sinn, einen dement dahinsiechenden Greis in einen Gerichtssaal zu zerren und quasi in effigie zu bestrafen. Doch leben wir in einer Zeit, in der es möglich ist, bei guter Gesundheit ein biblisches Alter zu erreichen. In Deutschland leben über 20.000 Menschen, die älter als hundert Jahre sind.

Warum sollte jemand, der noch klaren Verstandes ist und für den die Prozessteilnahme nicht gerade körperliche Folter darstellt, nicht für seine Taten belangt werden? Weil er vielleicht noch während der Verhandlung eines natürlichen Todes stirbt? Das kann jedem Angeklagten so ergehen.

Weil 75 Jahre vergangen sind? Zu welchem Zeitpunkt gebietet die Moral aber das Ziehen der Grenze? Verjährungsfristen dienen vor allem der Prozessökonomie, sie sagen nichts darüber aus, ob das begangene Unrecht mit der Zeit seine Strafwürdigkeit verliert. Darum ist Mord auch von Verjährung ausgenommen.

Sollten Nazi-Verbrecher also heute noch verurteilt werden? Aber natürlich!
 
Was besagt "Auge um Auge, Zahn um Zahn" im Grunde? Ersetzen wir die – vermutlich für den schlechten Ruf verantwortliche – körperliche Metapher durch eine materielle: Stiehlst Du mir 100 Euro, büßt du mit dem Verlust von 100 Euro. Wohlgemerkt: Du büßt nicht mit dem Verlust von 10 oder 1.000 Euro.
Genau das wird zivilrechtlich seit Bestehen des BGBs ja auch so gehandhabt: "Wer vorsätzlich oder fahrlässig das Leben, den Körper, die Gesundheit, die Freiheit, das Eigentum oder ein sonstiges Recht eines anderen widerrechtlich verletzt, ist dem anderen zum Ersatz des daraus entstehenden Schadens verpflichtet." §823 BGB

Strafrechtlich sieht das zum Glück anders aus. Ansonsten müsste man ja 11.387 Personen anheuern, die dabei helfen die ehemalige KZ-Sekretärin zu töten.
 
Sollten Nazi-Verbrecher also heute noch verurteilt werden? Aber natürlich!
Dieser Conclusio deiner lesenswerten Überlegungen (wie auch diesen) kann ich mich anschließen, wobei ich davon ausgehe, dass die Conclusio wörtlich gemeint ist. Dass also Verbrecher sich vor Gericht verantworten müssen.

Im Zusammenhang mit der jurist. Aufarbeitung der Verbrechen im KZ Stutthof ist ein ehemaliger, damals 17jähriger Wachmann zu einer zweijährigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden. (Ich will nicht über dieses Urteil diskutieren, es ist rechtskräftig)

Ins Blaue hinein frage ich mich allerdings, wie eine Schreibkraft (Sekretärin - eine solche war die 96jährige Angeklagte) innerhalb der Hierarchie der KZ Leitung Stutthof hat mitschuldig werden können, und auch, was sie hätte tun können (in einem derart subalternen Job dürfte man weder die finanziellen Möglichkeiten noch die "dienstlichen" Befugnisse gehabt haben, um zu einem Schindler zu werden) - in diesem Sinne hoffe ich, dass das Gericht in Itzehoe mit vernünftigem Augenmaß abwägt.
 
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Ins Blaue hinein frage ich mich allerdings, wie eine Schreibkraft (Sekretärin - eine solche war die 96jährige Angeklagte) innerhalb der Hierarchie der KZ Leitung Stutthof hat mitschuldig werden können, und auch, was sie hätte tun können (in einem derart subalternen Job dürfte man weder die finanziellen Möglichkeiten noch die "dienstlichen" Befugnisse gehabt haben, um zu einem Schindler zu werden) - in diesem Sinne hoffe ich, dass das Gericht in Itzehoe mit vernünftigem Augenmaß abwägt.

Ich denke, dass das am Ende massiv davon abhängen wird, was die Dame in ihrer Funktion als Schreibkraft tatsächlich getan hat.
Wenn das beeinhaltete, etwa Tagesbefehle der Laerleitung betreffs durchzuführender Tötungen an die Wachmannschaften und das direkter in die Tötungen involvierte Personal weiterzuleite, könnte ich eine Anklage wegen Beihilfe zum Mord durchaus nachvollziehen, aber dazu müsste man Details dazu wissen.
Sie soll wohl den Schriftverkehr mit der Wirtschaftshauptverwaltng der SS abgewickelt haben, demnach wird sie wohl an der Bereitstellung von Waffen, Munition, gegebenenfalls Zyklon B (laut Wiki sollen damit in Stutthof bis zu 1300 Menschen ermordet worden sein.
Ob das aber, für eine Mitwirkung am Mord in über 10.000 Fällen reicht, da bin ich skeptisch. Natürlich gibt es Schreibtischtäter und wenn jemand vom Schreibtisch aus qua Befehlsgewalt die Tötung von Menschen anordnet und dass wird ausgefüht, dann wird es sicherlich nicht schwerfallen, hier eine Mittäterschaft zu konstatieren. Selbst wenn es nicht die eigenen Befehle waren, sondern nur Befehle anderer weitergeleitet wurden, könnte ich das nachvollziehen.
Inwiefern kann man das aber allein bei der logistischen Beschaffung von Material, dass für Tötungszwecke genutzt werden konnte aber nicht unbedingt musste und in deren Beschaffung auch so überhaupt nichts illegales an und für sich gelegen haben dürfte, damit auf die gleiche Stufe stellen?
Wie gesagt, wenn man der Dame nicht nachweisen kann Tötungsanordnungen der Kommandantur an die Mannschaften abefasst und verteilt zu haben, dürfte das schlimmste, was sie von dem Posten her tun konnte, gewesen sein, an der Bereitstellung von Verpflegung, Waffen und Munition für das Wachpersonal mitgewirkt zu haben und gegebenenfalls an der Beschaffung von Zyklon B in überschaubaren Mengen.

Ob das für eine vorsätzliche Beteiligung am Massenmord ausreicht, weiß ich nicht.



Bei Wachmannschaften, die bewaffnet waren und die Festgehaltenen selbst daran hinderten entkommen zu können, sehe ich das etwas anders, aber hier wäre ich jedenfalls aus den Inhalt der Anklageschrift sehr gespannt.
 
Ich denke, dass das am Ende massiv davon abhängen wird, was die Dame in ihrer Funktion als Schreibkraft tatsächlich getan hat.
Gemäß eines Berichts des NDR wirft ihr die Nebenklage vor, die gesamte Korrespondenz der Lagerleitung abgewickelt zu haben. Sie habe Deportations und Exekutionsbefehle nicht nur abgetippt, sondern auch mit ihrem Kürzel abgezeichnet.
Damit wäre sie ja die Chefsekretärin einer Mordmaschine gewesen und sich mithin in zentraler Rolle befunden.
So wie ich das verstehe, ist das ein wesentlicher Vorwurf.

Zumindest stellt sich so nicht die Frage nach ihrer Verhandlungsfähigkeit, sehen wir es positiv. Wer es wegzurennen schafft, schafft es auch in den Gerichtssaal.
:D:D
 
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