in erheblichem Maße

Der Vorgang wird hier kurz beleuchtet:

Doorn: Hohganganenzollern forderten Exil-Schloss Wilhelms II. zurück - WELT

und interessant ist "die Meinung", der Deutschen zu diesem Vorgang:
"Eine Mehrheit der Befragten (53 Prozent) ist der Meinung, man solle auf keine Forderung der Adelsfamilie eingehen. 33 Prozent gibt sich konzilianter. Es ist dafür, den Ansprüchen zumindest teilweise stattzugeben. Sechs Prozent sprechen sich sogar dafür aus, den Hohenzollern all das zurückzugeben, was sie begehren."

und der Frage einer Akzeptanz der Monarchie.
"Auf die Frage „Fänden Sie es gut oder nicht so gut, wenn Deutschland ähnlich wie zum Beispiel England oder Schweden einen Kaiser oder König als formales Staatsoberhaupt hätte?“ antworten die Befragten klar: 85 Prozent halten die Idee für „nicht so gut“.

Restitution: Was die Deutschen von den Ansprüchen der Hohenzollern halten - WELT
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ging es weniger um Inhaltliche, als vielmehr um die (seine) wissenschaftliche Reputation.
....
Da indes, so kündet er, ist er dabei vorwärts zu rudern, auf einer Flut (plethora) von neuen Erkenntnissen, höchst gewissenhaft (painstaking research) hervorgebracht von dem hochgeschätzten Kollegen Malinowski des Gegengutachtens.
Ist wohl schon notwendig angesichts seiner dürren 19 Seiten, die er allenfalls teilweise selbst geschrieben hat, aber immerhin, er rudert.

Da drängt sich die Frage auf: Wie häufig kommt es wohl vor, dass geachtete Historiker der Versuchung erliegen, gegen Bezahlung Gefälligkeitsgutachten zu erstellen? Und wie viel kriegt man dafür und ist es im öffentlichen Interesse dies zu erfahren?
Und wie üblich ist es die Veröffentlichung wissenschaftliche Arbeiten (falls es sich nicht etwa um die Atombombe handelt) verhindern zu wollen?
Das ging gar nicht, auch ohne Code of Ethics.
Weil es die Gefahr eines Rufmordes in Suizidvariante beinhaltet?
Womöglich gar für die Zunft?

Wie Du sagst: "Das ging gar nicht,.. "
Das ist so schade, wie auch beim Pyta.

Da denkt man sich doch: wollen die künftig nur noch Blöd-Dokus a la Deutschlandsaga basteln oder vielleicht beschönigte Firmengeschichten, oder kommt noch was Gescheites?
 
Zuletzt bearbeitet:
Der "Prinz" Georg Friedrich geht mit großem Eifer und Aufwand juristisch gegen Historiker, Journalisten und Politiker vor, die ihm nicht genehme Ansichten über die Hohenzollern öffentlich äußern.
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Dokumentiert hat das ungewöhnliche Ausmaß nun der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e. V.
Fallgruppen Abmahnungen - Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. (VHD) - Wiki der HHU .
 
Der "Prinz" Georg Friedrich geht mit großem Eifer und Aufwand juristisch gegen Historiker, Journalisten und Politiker vor, die ihm nicht genehme Ansichten über die Hohenzollern öffentlich äußern.
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Dokumentiert hat das ungewöhnliche Ausmaß nun der Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e. V.
Fallgruppen Abmahnungen - Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands e.V. (VHD) - Wiki der HHU .
Nach der Zeit hat sich auch die FAZ des Themas angenommen:

Klagen der Hohenzollern: So schnell schießen die Anwälte der Preußen
 
Zur Frage der freien Meinungsäußerungen über die Rolle dieser Familie ist faktisch die Kassation der vorinstanzlichen Entscheidungen erfolgt:

Kammergericht: Ergebnis der Berufungsverhandlungen wegen Äußerungen im Rahmen der sog. „Hohenzollern-Debatte“ (PM Nr. 30/2021) - Berlin.de

„ Im Ergebnis hatte die Berufung in dem Verfahren 10 U 5/21 Erfolg, so dass der 10. Zivilsenat die gegen die Verfügungsbeklagte zu 1. – eine Gewerkschaft – und gegen den Verfügungsbeklagten zu 2. – einen Journalisten – von der Zivilkammer 27 des Landgerichts Berlin zum Aktenzeichen 27 O 312/20 erlassene einstweilige Verfügung vom 06. August 2020 aufgehoben und den auf ihren Erlass gerichteten Antrag zurückgewiesen hat. Damit hat der Verfügungskläger als Familienoberhaupt eines deutschen Adelsgeschlechts mit dem von ihm in diesem Verfahren geltend gemachten äußerungsrechtlichen Unterlassungsanspruch nach dem heutigen Urteil der zweiten Instanz keinen Erfolg.


In dem Verfahren 10 U 1007/20 hat der Verfügungskläger nach der Erörterung der Sach- und Rechtslage durch den 10. Zivilsenat des Kammergerichts seinen Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung in diesem Verfahren zurückgenommen. Damit sind die in diesem Verfahren gegen die Verfügungsbeklagte zu 1. – die Fraktion Bündnis90/die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus – und gegen den Verfügungsbeklagten zu 2. – deren parlamentarischen Geschäftsführer – am 12. November 2019 erlassene einstweilige Verfügung sowie das in der ersten Instanz zum Aktenzeichen: 27 O 663/19 ergangene Urteil des Landgerichts Berlin vom 03. März 2020 wirkungslos, ohne dass es einer ausdrücklichen Aufhebung bedarf.“
 
Erfreulich zu sehen dass historisch bedeutendem Irren des 20. Jahrhunderts nicht historischer juristischer Irrsinn des 21. Jahrhunderts folgt.

Erfreulich ist auch zu sehen dass dem streitlustigen Kläger vom Gericht die Narrenwürde bescheinigt wurde, die er sich selber mit seiner Klagewut als Narrenkappe übergezogen hat.
Narrheit adelt.
 
Ein Christopher Clark oder Konrad Canis haben diesen Preis für ihre wichtigen Werke nicht erhalten.
 
Ein Christopher Clark oder Konrad Canis haben diesen Preis für ihre wichtigen Werke nicht erhalten.
Der Preis wird ja auch heuer erst zum dritten Mal verliehen. Abgesehen davon ist das kein Historikerpreis, sondern ein Sachbuchpreis. Nur weil wir uns besonders für Geschichte interessieren, können wir nicht reklamieren, dass dieser Preis auf historische Sachbücher beschränkt wird.
Der Börsenverein wird auch sicherlich nicht innerwissenschaftliche Kriterien heranziehen, wie "Wichtigkeit" innerhalb der Fachdisziplin, sondern vermutlich eher Lesbarkeit und literarischen Anspruch.
 
Der Preis wird ja auch heuer erst zum dritten Mal verliehen. Abgesehen davon ist das kein Historikerpreis, sondern ein Sachbuchpreis. Nur weil wir uns besonders für Geschichte interessieren, können wir nicht reklamieren, dass dieser Preis auf historische Sachbücher beschränkt wird.
Wobei, immerhin, alle diesjährigen Juroren bis auf Denis Scheck und Tania Martini sind auch irgendwie Historiker, wenn auch Koldehoff "nur" Kunsthistoriker und Rubner Physikerin und Wissenschaftshistorikerin, also 5/7.
 
Der Preis wird ja auch heuer erst zum dritten Mal verliehen. Abgesehen davon ist das kein Historikerpreis, sondern ein Sachbuchpreis. Nur weil wir uns besonders für Geschichte interessieren, können wir nicht reklamieren, dass dieser Preis auf historische Sachbücher beschränkt wird.
Der Börsenverein wird auch sicherlich nicht innerwissenschaftliche Kriterien heranziehen, wie "Wichtigkeit" innerhalb der Fachdisziplin, sondern vermutlich eher Lesbarkeit und literarischen Anspruch.

Spannend was du alles so aus meinen Einzeiler herausliest.
 
Neues zum Streit:
Georg Friedrich Prinz von Preußen: Gropßvater sympathisierte kurz mit den Nazis

„ Zwei Klagen gegen die öffentliche Hand um Entschädigung in Millionenhöhe hat von Preußen indes zurückgezogen. Das bestätigte der 46-Jährige am Donnerstag in Berlin. Von Seiten des zuständigen Verwaltungsgerichts in Potsdam lag dafür weiter keine Bestätigung vor. „Aber Sie können davon ausgehen, dass ich auch dazu stehe“, sagte von Preußen am Rande einer Historikerdiskussion um die Rolle seiner Familie im Nationalsozialismus.“
 
Das ist fast ein wenig schade. Ich hätte es interesant gefunden, wie ein Gericht solche umstrittenen historischen Fragen aufgegriffen und verwertet hätte - auch wenn das sicher nicht einfach geworden wäre.
 
Das ist fast ein wenig schade. Ich hätte es interesant gefunden, wie ein Gericht solche umstrittenen historischen Fragen aufgegriffen und verwertet hätte - auch wenn das sicher nicht einfach geworden wäre.

Ich hätte es vor allem gut gefunden, wenn dabei ein klares Urteil herausgekommen wäre, dass den Ansprüchen des Herrn v. Preußen eine klare Absage erteilt hätte, denn ehrlich gesagt, die Art und Weise, wie der seinen Rückzieher nun als großzügigen Akt zu verkaufen versucht, geht mir schon wieder auf die Nerven.

Allerdings, im Sinne der Kulturarbeit und des muesalen Betriebs ist es sicherlich von Vorteil, dass das jetzt vom Tisch ist, denn zum Einen hängen da, gerade bei den öffentlich genutzten Immobilien auch Arbeitsplätze drann und natürlich dürfte es die muesale- und Öffentlichkeitsarbeit nicht gerade erleichtern, wenn man damit rechnen muss, dass in nächter Zeit möglicherweise ein Urteil gefällt wird, nachdem diverse Stücke nicht mehr ausgestellt werden können, sondern möglicherweise im Keller von Privatpersonen verschwinden, auf dem Kunstmarkt veräußert werden o.ä.
Aus dieser Perspektive sicherlich positiv, dass die Posse damit erstmal ein Ende hat.
 
Ich hätte es interesant gefunden, wie ein Gericht solche umstrittenen historischen Fragen aufgegriffen und verwertet hätte - auch wenn das sicher nicht einfach geworden wäre.
Georg Friedrich Prinz von Preußen hat das einzig Richtige getan, denn zuletzt wurde versucht, seinen Urgroßvater Wilhelm Prinz von Preußen als „politisch unfähig“ darzustellen, dem Nazionalsozialismus „erheblichen Vorschub“ zu leisten.

Das ist nicht weit weg vom „er wusste nicht, was er tat“. Deswegen ist der jetzige Rückzug richtig, alles andere wäre, angesichts der vielen Bilder, Briefe und öffentlichen Äußerung, die seine Nähe zu den Nazigrößen beweisen, einfach lächerlich. Er hat ihnen geholfen, als sie es nötig hatten – das steht fest.
 
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