Nicht zu dumm, aber eben nicht willens. Die früheren vereinbarten Friedensverträge waren durch eben durch Verhandlungen zustande gekommen.
Der Friede von 1648 ist durch Verhandlungen zustande gekommen, aber eben vor allem deswegen, weil es keinen eindeutigen Sieger gab. Mal davon abgesehen, dass die Verhandlungen bescheidene 10 Jahre gedauert hatten.
Der wesentliche, für die Beendigung der Revolutions- und Napoléonischen Kriege und die Neuordnung Europas eigentlich relevante Frieden war der von 1814, nicht der von 1815 und 1814 saßen die Franzosen genau so am Katzentisch wie die Deutschen 1918, bis sich die Viererallianz wegen der Zukunft Polens und Sachsens zerstritt und Talleyrand die Situation nutzen konnte um Frankreich aus der Isolation heraus zu holen.
1815 bestätigte im Wesentlichen 1814 mit geringen territorialen Abstrichen für Frankreich.
1814 kommt ebenfalls hinzu, dass man den Frieden auf Kosten der Kirche (säkularisierte Gebiete), der medaitisierten Fürsten, der Einwohner der Kolonien und eines Teils der europäischen Bevölkerungen (Polen, Italien, Belgien) schließen konnte und deswegen die Siegermächte ihren Profit haben konnten, ohne Frankreich weh tun zu müssen.
Das war nun einmal 1918 so nicht mehr möglich, irgendwelche Klein- und Mittelstaaten, die man unter den Großmächten bequem verschieben konnte, gab es nicht mehr.
Es wurde sich so überhaupt keine Mühe seitens der Alliierten gegeben, die Deutschen in die Friedensordnung konstruktiv einzubinden.
Dazu hätte überhaupt erstmal eine konkrete Friedensordnung geschaffen werden müssen, aber das war ja nicht der Fall. Der Versailler Vertrag verschob ja die Verhandlung einer ganzen Menge relevanter Fragen aus technischen Gründen auf später und im Osten Europas konnte durch die ganzen Nachfolgekonflikte von "Friedensordnung" ohnehin keine Rede sein.
Insofern durch diesen Vertrag keine feste Nachkriegsordnung geschaffen wurde, fällt es mir schwer den Entente-Mächten anzukreiden Deutschland in eine Solche nicht eingebunden zu haben.
Die Reparationskommission der Alliierten verhandelte nämlich ebenfalls nicht, sondern diktierte.
Auch das ist nicht richtig, über Zahlungsaufschübe, Raten, Moratorien etc. wurde permanent verhandelt und mit dem Daws-Plan durch die Einrichtung der Institution des "Reparationsagenten" wurde auch ein Kontrollmechanismus etabliert, der dafür zu sorgen hatte, dass die Deutsche Wirtschaft nicht überfordert und abewürgt wurde.
Es gibt eine Phase, in der die Reparation relativ willkürlich und regellos war, aber das waren letztendlich vor allem die Jahre 1921 bis Anfang 1924, danach ging das in durchaus geregelte Verhältnisse über.
Im Hinblick auf die Willkühr gerade bei den Franzosen ist durchaus zu beachten, dass die Bevölkerung in den zerstörten Gebieten Not litt und es bei der Reparation, im Besonderen bei der Reparationskohle nicht darum ging sich zu bereichern, sondern darum, dass die eigene Bevölkerung wieder ein festes Dach über dem Kopf bekam, dass die Wirtscahft wieder in Gang gesetzt wurde, die Versorgung der Invaliden gewährleistet werden konnte etc.
Das die Franzosen hier bei Nichterfüllung oder signifikanter Verzögerung grantig wurden, ist nachvollziehbar, so lange es noch ganz konkret um den Wiederaufbau ging.
Was war mit der Gewaltherrschaft mit den ersten Napoleon? Der wird ja noch heute in Frankreich verehrt. Der Invalidendom ist eine Art von Wallfahrtstort für die Verehrer Napoleon I. . Im krassen Gegensatz dazu gibt man sich in Deutschland viel Mühe beispielsweise Persönlichkeiten wie Bismarck, das Kaiserreich sowieso und Friedrich II. sehr kritisch zu betrachten.
Neuerdings werden die einigermaßen kritisch betrachtet.
Damals errichtete man aller Orten Bismarck-Türme, Kyffhäuser-Denkmäler etc. etc.
1923 wurde der Höhepunkt erreicht. Französische und belgische Truppen marschierten in das Ruhrgebiet ein. Hinrichtungen, Erschießungen, Geiselnahmen, Deportationen, diverse und willkürliche Schikanen gegenüber den Firmen und der Zivilbevölkerung waren an der Tagesordnung.
Ne, ganz so schlimm war es denn auch nicht.
Es ist richtig, es hat Zwischenfälle und Zusammenstöße zwischen Bevölkerung und Besatzungstruppen gegeben, die im Besonderen auf dem Werksgelände der Konzerne, wo sich die Besatzer dann mitunter der versammeltn, aufgebrachten Belegschaft gegenübersahen, mitunter eskalierten.
Dabei gab es hin und wieder Tote, wobei hier dazu zu sagen ist, dass in Teilen die aufgebrachten Arbeiter an der Eskalation nicht so ganz unschuldig waren und man hier den Besatzern, auch wenn sie sich falsch verhalten haben zugestehen muss, dass einiges Bultvergiesen in diesem Zusammenhang eher auf nervöse Überrekationen zurückzuführen sein wird, als auf dezidierte Tötungsabsichten.
Es ist auch hin und wieder vorgekommen, dass funktionäre die sich weigerten zu kooperieren (das betraf einige Direktoren der großen Konzerne, unter anderem Krupp) von der Besatzungmacht kurzerhand in Gewahrsam genommen, in einem Scheinprozess abgeurteilt und für ein paar Monate irgendwo gefangengesetzt wurden und dazu, dass massenweise deutsche Beamte, die sich weigerten mit der Besatzungsmacht zu kooperieren aus dem besetzten Ruhrgebiet ausgewiesen wurden.
Aber das Geiselnahmen, Erschießungen und sonstige Hinrichtungen an der Tagesordnung gewesen wäre ist wirklich übertrieben.
Der neu begründete Völkerbund war für die junge Demokratie in Deutschland tabu. Die Mitgliedschaft wurde verweigert.
Die wurde zunächst mal verweigert, aber nicht dauerhaft. Das kam ja in der 2. Hälfte der 20er Jahre, als die schlimmste Zeit der Nachkriegsphase durchlaufen war und sich alle wieder etwas beruhigt hatten, ins Lot.
Ja, aber nicht wegen der Behandlung Deutschlands, sondern weil Wilson verschiedentlich in Europa Ideen propagiert hatte, die er zu Hause in den USA gegenüber dem Congress nicht durchsetzen konnte.Das war selbst den USA zu viel. Sie blieben den Völkerbund fern.
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