Als vor 175 Jahren die Sklaverei zum zweiten Mal abgeschafft wurde, herrschte in Frankreich, wie beim ersten Mal, Republik. Kaiser Napoleon hob die erste Befreiung des Sklaven ab, und in dem zweiten Kaiserreich gab es gleich Bestrebungen, die zweite Befreiung der Sklaven rückgängig zu machen. Der deutsch-französische Krieg verhinderte das, so dass dies der dritten Republik überlassen blieb, die eine konservative war.
An diesem Beispiel sieht man, wie unterschiedlich regiert wird, je nachdem, wer am Ruder ist.
Auch bei uns konnte man das gut beobachten: Die Regierung Brandt beschloss, das BAföG großzügiger auszustatten (Förderung muss nun nicht mehr zurückgezahlt werden), und die Kohl-Regierungen machen das sukzessive wieder rückgängig, was zur Folge hatte, dass am Ende nur noch 13 % der Studenten gefördert wurden, statt vorher 47 %. Und selbst diese 13 % starteten jetzt wegen der zurückzuzahlenden BAföG-Schulden, die u.U. 70.000 DM betragen konnten, mit einer schweren Hypothek ins Arbeitsleben. Zum Glück kamen erneut die Sozialdemokraten ans Ruder und erweitern wieder die BAföG-Leistungen.
Anhand dieser Beispiele in Frankreich und in Deutschland kann man sehen, wie die Rechten und wie die Linken ticken, denn hier wie dort waren die Konservativen, die fortschrittliche Gesetzgebungen sabotierten, sobald sie die Gelegenheit dazu bekamen.
PS: Das Gesagte ist kein Aktivismus oder Parteipolitik, sondern Geschichtsunterricht für jene, die zu jung sind, um dies alles zu wissen. Und dabei muss man genauso Ross und Reiter nennen, wie wenn es z.B. um das Römischen Reich geht. Aber wenn die Moderation meinen sollte, diese gehöre nicht in diesen Faden, dann kann man das auch woanders verschieben - z.B. "Vorteile/Nachteile konservativen Regierungen versus progressive Regierungen"