Tageskalender

, ist für andere der Bycicle Day. Der Schweizer Chemiker Albert Hofmann, der an der meidzinischen Verwendbarkeit von Mutterkorn forschte, hatte bei der Arbeit mit den Substanzen toxische Effekte bemerkt und startete einen Selbstversuch. Er fuhr dann, begleitet von einer Assistentin, zu sich nach Hause und hatte bereits während der Radfahrt erste Erscheinungen, etwa, dass er das Gefühl hatte, nicht vom Fleck zu kommen (seine Assistentin hingegen sagte, dass sie recht schnell unterwegs waren). Bei ihm zuhause wurde das ganze zu einem Horrortrip. Die Firma Sandoz vermarktete LSD dann als Delysid für den pharmakologischen Einsatz in der Psychiatrie.

Ja, das habe ich in einem Roman gelesen (TC Boyle):

T.C. Boyle: „Das Licht“ - Die LSD-Revolution
 
Heute vor 2776 Jahren, nein 2775 Jahren (denn das Jahr 0 gab es ja nicht) wurde der Legende nach die Stadt Rom gegründet. Laut Origo gentes Romanae gründete Romulus am 21. April 753 v.Chr. die Stadt Rom und baute eine Stadtmauer, über die sich Remus später lustig machte. Romulus tötete daraufhin seinen Bruder.
 
...und heute vor 150 Jahren kam es unter dem Schlachtruf "Mir wolle Batzebier" zum Frankfurter Bierkrawall. Hintergrund war eine Preiserhöhung von 12,5% von 4 Kreutzern (1 Batzen) auf 4 1/2 Kreutzer, die am 21.04. 1873 eingeführt wurde. Das Militär musste eingreifen. Es kam zu 20 Toten und später zu 47 gerichtlichen Verurteilungen der "Aufständischen". Die Brauereien nahmen hinterher die Preiserhöhung zurück.
 
Heute vor 175 Jahren schaffte Frankreich die Sklaverei endgültig ab. Mit einer besonderen Note: Die Sklavenbesitzer bekamen Entschädigung, die Sklaven nichts – sie mussten weiter auf den Latifundien ihrer vormaligen Besitzer arbeiten, wofür sie einen geringen Lohn bekamen, der aber kaum ausreichte, sie und ihre Familien zu ernähren. Aber es änderte sich immerhin ihr gesellschaftlicher Status, denn sie wurden zu vollwertigen Bürgern Frankreichs, mit allen Rechten und Pflichten.
 
Aber es änderte sich immerhin ihr gesellschaftlicher Status, denn sie wurden zu vollwertigen Bürgern Frankreichs, mit allen Rechten und Pflichten.
Nicht ganz: Denn am 09.02. 1875 trat der Code de l'indigénat in Kraft. Damit wurden zuerst nur die Muslime (und Juden) in Algerien, später aber alle nicht-Europäer in den französichen Kolonien, bestenfalls zu Bürgern zweiter Klasse. Es gab keine Versammlungsfreiheit. Sie durften ihr Gemeindegebiet nicht ohne Reiseerlaubnis verlassen, mussten sich "ehrerbietig" gegenüber Europäern verhalten, waren zu Zwangsarbeit verpflichtet. Kollektivstrafen bei Vergehen gegen dieses auch "Knüppelcode" - Code matraque - genannte Gesetz waren keine Ausnahme.
 
Man kann im Code de l'indigénat durchaus eine Fortsetzung der Sklaverei sehen, nur unter einem anderen Label. Deswegen zweifele ich daran, dass Frankreich die Sklaverei 1848 endgültig abschaffte.
 
Als vor 175 Jahren die Sklaverei zum zweiten Mal abgeschafft wurde, herrschte in Frankreich, wie beim ersten Mal, Republik. Kaiser Napoleon hob die erste Befreiung des Sklaven ab, und in dem zweiten Kaiserreich gab es gleich Bestrebungen, die zweite Befreiung der Sklaven rückgängig zu machen. Der deutsch-französische Krieg verhinderte das, so dass dies der dritten Republik überlassen blieb, die eine konservative war.

An diesem Beispiel sieht man, wie unterschiedlich regiert wird, je nachdem, wer am Ruder ist.

Auch bei uns konnte man das gut beobachten: Die Regierung Brandt beschloss, das BAföG großzügiger auszustatten (Förderung muss nun nicht mehr zurückgezahlt werden), und die Kohl-Regierungen machen das sukzessive wieder rückgängig, was zur Folge hatte, dass am Ende nur noch 13 % der Studenten gefördert wurden, statt vorher 47 %. Und selbst diese 13 % starteten jetzt wegen der zurückzuzahlenden BAföG-Schulden, die u.U. 70.000 DM betragen konnten, mit einer schweren Hypothek ins Arbeitsleben. Zum Glück kamen erneut die Sozialdemokraten ans Ruder und erweitern wieder die BAföG-Leistungen.

Anhand dieser Beispiele in Frankreich und in Deutschland kann man sehen, wie die Rechten und wie die Linken ticken, denn hier wie dort waren die Konservativen, die fortschrittliche Gesetzgebungen sabotierten, sobald sie die Gelegenheit dazu bekamen.

PS: Das Gesagte ist kein Aktivismus oder Parteipolitik, sondern Geschichtsunterricht für jene, die zu jung sind, um dies alles zu wissen. Und dabei muss man genauso Ross und Reiter nennen, wie wenn es z.B. um das Römischen Reich geht. Aber wenn die Moderation meinen sollte, diese gehöre nicht in diesen Faden, dann kann man das auch woanders verschieben - z.B. "Vorteile/Nachteile konservativen Regierungen versus progressive Regierungen"
 
Kann niemand nennen, weil ich mich für das Alter der User nicht interessiere. Aber ich nehme an, dass in diesem Forum auch jüngere unterwegs sind.

PS: Endgültig ist schon richtig, denn die Sklaverei, was kaufen und verkaufen von Menschen beinhaltet, wurde nicht wieder eingeführt.
 
Als vor 175 Jahren die Sklaverei zum zweiten Mal abgeschafft wurde, herrschte in Frankreich, wie beim ersten Mal, Republik. Kaiser Napoleon hob die erste Befreiung des Sklaven ab*...
* soll vermutlich heißen "auf"

Was gerne übersehen wird, zuletzt wohl auch von Macron anlässlichdes 200. Todestages des Kaisers 2021:
Napoleon hatte die Sklaverei mit der neuerer Verfassung nach seiner Rückkehr von Elba ebenfalls abgeschafft, diesen Fehler also korrigiert.

Gruß, muheijo
 
Heute vor 375 Jahren begann die osmanische Belagerung der venezianischen Festung Candia (Iraklion) auf Kreta. Sie sollte mehr als 21 Jahre andauern und schlußendlich mit einer osmanischen Eroberung enden. Die überlebenden Verteidiger aus halb Europa konnten abziehen. Mehr als 150.000 Menschen sollen allein in den letzten drei Jahren dieser Belagerung durch Kämpfe, Pest, im Minenkrieg, durch Hunger oder durch eine andere Todesursache ums Leben gekommen sein.
 
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