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Nachdem ich die Liste der Freien Reichsstädte durchgeflöht habe, ist Leutkirch die Stadt, die am nächsten kommt:

1. Als Freie Reichsstadt eben kein cuius regio

2. Überwiegend evangelisch

3. Gehörte zwischen 1803 und 1810 zu (Kurpfalz-)Bayern

4. Lag nahe genug an österreichischem Gebiet

5. Die Evangelischen bauten sich eine neue Kirche. ABER, sie hatten vorher schon die Spitalkirche übernommen.
 
Leutkirch ist richtig.

4. Lag nahe genug an österreichischem Gebiet
Und zwar sehr nahe; das direkte Umland gehörte größtenteils zur vorderösterreichischen Landvogtei Schwaben

5. Die Evangelischen bauten sich eine neue Kirche. ABER, sie hatten vorher schon die Spitalkirche übernommen.
Das war das erwähnte Provisorium. Die 1613-1615 erbaute Dreifaltigkeitskirche war angeblich der erste protestantische Kirchenneubau zwischen Donau und Bodensee.
 
Auf einer Kunstausstellung, die ich im Urlaub besuchte, stand an sehr prominenter Stelle ein Werk, welches seinen "Ursprung" in einer Bildungseinrichtung in A hat. In der Lokalpresse von A erschienen gleich mehrere Artikel darüber, dass diese Bildungseinrichtung nicht erwähnt wurde.

In gleicher Ausstellung fanden sich auch Werke von X. Irgendwie waren die Fehl am Platze, und irgendwie doch nicht. Auf jeden Fall gibt es zwischem dem oben beschriebenen Kunstwerk und X gleich mehrere "Verbindungen".

Die Frage ist aber eine ganz andere. X ist nicht nur Kunstliebhaber interessant, sondern auch für eine Unterscheidung verantwortlich, die es vorher nicht gab.

Welche Unterscheidung meine ich und wie lauteten die von X verwendeten Oberbegriffe?
 
Ich präzisere noch etwas.

In der Bildungseinrichtung in A steht das Original, die Kunstausstellung zeigte eine verfremdete Kopie.

Und noch ein Hinweis, die Kunstausstellung musste wegen eines "Großereignisses" verschoben werden.
 
Die Unterscheidung betrifft nicht die Kunst, auch nicht im weitesten Sinne.

Während ich von dem prominent platzierten Kunstwerk auf der Ausstellung wusste, u.a. aus der Lokalzeitung, hat mich die Anwesenheit von Werken von X in dieser Ausstellung verwundert.

Zwar wurde behauptet, die Ausstellung ist nicht daraufhin ausgerichtet, gab es doch eine eindeutige Tendenz bei der Auswahl von Kunstwerken, und dazu passte X dann doch. Eines der drei verbindenden Merkmale, von denen ich sprach.
 
Wir müssen ja irgendwie weiterkommen:

Die Bildungseinrichtung ist eine "normale" öffentliche Bildungseinrichtung.

A ist in Deutschland.

Gruß, muheijo
 
Da ich in Deutschland lebe und die Lokalzeitung aus A lese, stimmt das. Wo das ist, ist leicht herauszufinden.

Ich präzisiere weiter und sage Bildungs- und Forschungseinrichtung, die von jeder/jedem besucht werden kann. Und um es noch weiter einzugrenzen, diese spielte eine Rolle in der deutschen Geschichte.

Die Kunstausstellung, auf der ich die Werke gesehen hab, fand dagegen nicht in Deutschland statt. Sie ist weltbekannt.
 
Es scheint sich niemand für Kunst zu interessieren :(

Dann also die nächsten Hinweise.

X bzw. die Werke waren auf besagter Ausstellung ein Superlativ.

Ihre gezeigten Werke waren die Leihgabe einer Person, die kurz vor Ende der Ausstellung verstarb.
 
Ich habe verschiedene Ideen verfolgt, aber das sind wohl Blindspuren.
Trotzdem werfe ich mal ein paar Schnipsel hier rein, in der Hoffnung auf erkenntnisgewinnende oder erheiternde Kommentare:

Idee 1 - irgendwas mit Weltausstellung
Idee 2 - irgendwas mit Bundesadler, Norman Foster

Gruss, muheijo
 
Das Stichwort "Bildungs- und Forschungseinrichtung, die von jeder/jedem besucht werden kann" legt den Gedanken an eine Hochschule nahe. Die am ehesten geschichtsträchtige in und um Bonn wäre die
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, aber eine besondere Rolle in der deutschen Geschichte sehe ich nicht. Allenfalls könnte noch eine Institution wie das Beethoven-Haus als "Bildungs- und Forschungseinrichtung" bezeichnet werden. Habe ich etwas übersehen oder missverstanden?
 
Die Weltausstellung ist ja wohl keine Kunstausstellung. Aber auch "meine" Kunstausstellung ist auch kein einmaliges Ereignis (nu aber, weltberühmt, nicht in Deutschland, verschoben, öfters, was sollte selbst Kunstbanausen da sofort einfallen?)

Wie Du auf den Bundesadler kommst, ist mir rätselhaft. Aber mit der Bundesrepublik ist die Bildungs- und Forschungseinrichtung durchaus verbunden. Guckt denn niemand in meinem Profil nach??

Kombiniert man die Kunstausstellung mit der Bildungs- und Forschungdeinrichtung, erscheint als erstes das prominent platzierte Kunstwerk.

Geschaffen wurde es von Y, mit X verbindet Y mindestens 3 Merkmale, davon eins die Kunstwerke betreffend. Eins verrate ich jetzt, beide sind gebürtige Deutsche, wobei es ein Deutschland zur Zeit von X nicht gab.

Das zweite Merkmal ist dann auch nicht so schwer, wenn man die Kunstausstellung raus hat. Bringt zugegebenermaßen aber nicht viel, da es auf ca. 80% der ausgestellten Künstler zutrifft.

Die dritte, künstlerische Gemeinsamkeit betrifft das Objekt der Werke. Ich erwarte hier etwas Gehirnschmalzeinsatz.

Aber vielleicht bringt Euch ja auch der Hinweis auf die Superlative von X bezüglich der Ausstellung weiter. Oder die verstorbene Leihgeberin.
 
Das Stichwort "Bildungs- und Forschungseinrichtung, die von jeder/jedem besucht werden kann" legt den Gedanken an eine Hochschule nahe. Die am ehesten geschichtsträchtige in und um Bonn wäre die
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, aber eine besondere Rolle in der deutschen Geschichte sehe ich nicht. Allenfalls könnte noch eine Institution wie das Beethoven-Haus als "Bildungs- und Forschungseinrichtung" bezeichnet werden. Habe ich etwas übersehen oder missverstanden?

Allenfalls hast Du eine Bildungs- und Forschungseinrichtung vergessen/übersehen.
 
Na also geht doch. In Bonn kennt man es eigentlich nur als das Museum König, dass das eigentlich ein Leibniz-Institut ist, weiß so gut wie niemand.

Soll ich noch erzählen, dass der Parlamentarische Rat hier seine konstituierende Sitzung abhielt und Bundeskanzler Adenauer seinen ersten Amtssitz?

Das Original zum Kunstwerk war 1948/49 noch nicht Bestandtei der Sammlung. Aber jetzt habt ihr vielleicht ne Vorstellung, um was es sich handeln könnte.
 
Y muss Katharina Fritsch sein, deren Elefant im Zentralpavillon der Biennale Venedig 2022 ausgestellt war.

"Es handelt sich um den Abguss aus dem Bonner Naturkundemuseum Alexander Koenig, hergestellt nach einem Original aus dem Wuppertaler Zoo", lese ich hier: Katharina Fritsch im Interview – www.kunstforum.de

Mit X muss Maria Sibylla Merian gemeint sein, die zwischen Tag- und Nachtfaltern ("Kapellen" und "Eulen") unterschied.


Über die Angabe, zur ihrer Zeit habe es ein Deutschland nicht gegeben, habe ich eine Weile gegrübelt; gemeint war vermutlich ein 'Staat namens Deutschland'?
 
Zuletzt bearbeitet:
Soweit stimmt alles, nur bei der Bezeichnung vn Tag- und Nachtfaltern gibt es eine Diskrepanz.

Wikipedia schreibt, dass Maria Sybilla und ihre Tochter Dorothea Tagfalter "Kapellen" und Nachtfalter "Eulen" genannt hat. Eine Quelle wurde nicht aufgeführt.

Also hab ich im Internet rumgewühlt. Die Begriffe "Kapellen" und "Eulen" tauchen erst 1705 im niederländischen Original der Metamorphosis insectorum Surinamensium auf. Dies ist aber nicht das erste Mal, in der Merian diese Unterscheidung macht. Vielleicht fand Merian diese Begriffe im niederländischen passender als ihre eigenen deutschen.

Bereits einige Jahrzehnte vorher hatte sie nämlich ein anderes Buch veröffentlicht und dort Tag- und Nachtfalter anders benannt. Und diese Begriffe hatte ich eigentlich im Sinn.

Falls Du diese noch nennen würdest, wäre ich glücklich. Deine Lösung ist natürlich gültig.

Zur Verwirrung um den Begriff Deutschland. Ja ich meinte damit die Staatlichkeit. Und evtl. war ich von Bruno Preisendörfers Buch "Als Deutschland noch nicht Deutschland war" beeinflusst, welches ich vor ein paar Jahren gelesen habe. Aber Du hast es ja trotzdem herausgefunden.

Zu meinen Tipps, soweit von Sepiola nicht erwähnt.

Die Biennale fand letztes Jahr unter dem inoffiziellen Motto "Frauen in der Kunst" statt, 80% der ausgestellten Werke stammten von Künstlerinnen, so viele wie noch nie.

Da die Biennale der zeitgenössischen Kunst gewidmet ist, waren die 6 Bilder Merians, die Königin Elisabeth II. ausgeliehen hat, für mich eine freudige Überraschung. Als Künstlerin "passte" sie dann doch, zumal der Raum in dem die Bilder hingen, "Time capsule" benannt war.

Die dritte Gemeinsamkeit, neben deutsch und Frau ist das Objekt. Sowohl Fritschs Elefant als auch Merians Pflanzen und Insekten sind weitgehend naturgetreue Abbildungen, der Elefant allerdings in einem Grünton etwas verfremdet (es fiel mir nicht wirklich auf)

Zu den anderen Tipp, soweit von Sepiola noch nicht aufgelöst.

Maria Sybilla Merian war die älteste vertretene Künstlerin, ihre 6 Bilder die ältesten Werke.

Die Kunstbiennalen fanden bis 2019 in den ungeraden Jahren statt, durch Corona verschob sich das jetzt auf die geraden Jahre.
 
Ich bin noch tiefer in die Materie eingetaucht.

Die Begriffe, die ich eigentlich sehen wollte, waren "Sommervögelein" und "Motten". Genannt im 1679 erschienenen Buch Der Raupen wunderbare Verwandelung, und sonderbare Blumen-nahrung: worinnen, durch eine gantz-neue Erfindung, Der Raupen, Würmer, Sommer-vögelein, Motten, Fliegen, und anderer dergleichen Thierlein, Ursprung, Speisen, und Veränderungen, samt ihrer Zeit, Ort und Eigenschaften

Hierin hat Maria Sybilla Merian als erste die Metamorphose von der Raupe zum Schmetterling wortwörtlich aufgezeichnet. Und das verschiedene Falter- und andere Insektenarten unterschiedliche Pflanzen für ihr Raupenstadium brauchen. Das wusste man zwar von der Seidenraupe/Seidenspinner, aber nicht für Falter an und für sich.

Hier unterscheidet sie aber auch ihre "Sommervögelein" von den "Mottenvögelein", die "sind bey Tag fast unbeweglich / fliegen mehrentheils bey Nacht".

In den Metamorphosis insectorum Surinamensium von 1705 schreibt sie dann, dass sie die tagaktiven Tiere "Cappelen", die nachtaktiven "Uilen" nennen wird.

Dies hat Wiki so übernommen, vielleicht, weil das Surinambuch bekannter ist als das 3-bändige Raupenbuch.

Also zwei richtige Lösungen, Sepiola hat den nächsten Aufschlag.
 
Wikipedia schreibt, dass Maria Sybilla und ihre Tochter Dorothea Tagfalter "Kapellen" und Nachtfalter "Eulen" genannt hat. Eine Quelle wurde nicht aufgeführt.

Meine Quelle war das:

https://media.suhrkamp.de/mediadelivery/asset/e3062f78f8a24bb4b40f5a57876a3415/

"Ich habe die erste Verwandlung aller Insekten Puppen genannt, die zweite der Raupen Kapellen, die am Tage fliegen. Die in der Nacht fliegen, nannte ich Eulen, die zweite Verwandlung der Maden und Würmer Fliegen und Bienen."
 
Das ist die Übersetzung aus dem Surinambuch.

Fun facts zu Maria Sibylla Merian.

Sie ist die Tochter des Städtezeichners nd Kupferstecher Matthäus Merian, der von Basel nach Frankfurt am Main zog. Dort wurde Maria auch geboren.

Auf den Kalauer verzichte ich jetzt nicht, ich hatte ihn als Tipp in der Hinterhand: sie beschäftigte sich nicht nur mit Insekten, sie war auch in einer Sekte.

Ihr Mann ließ sich, nach mehrjähriger Trennung, 1692 von ihr scheiden.

Ihre Reise mit ihrer jüngeren Tochter Dorothea nach Surinam gilt als erste Forschungsreise von Frauen überhaupt. Sie war damals schon über 50 Jahre alt. Sie blieb 2 Jahre, 1699-1701, dort und erkrankte an Malaria. Die Zeichnungen zur Reise, sowie etliche andere wurden zum Teil von ihren Töchtern gefertigt.

Nach ihrem Tod ließ Peter der Große etlichr Originalzeichnungen für die russische Akademie der Wissenschaften aufkaufen. Ihre Tochter Dorothea lehrte dort und war die Kuratorin der Sammlung in St. Petersburg. Ungewöhnlich für eine Frau in dieser Zeit.

Deren Tochter Salome Abigail, Maria Sibyllas Enkelin, wurde die zweite Ehefrau des Mathematikers Leonhard Euler.

Wie leider so häufig, wurden ihr Anteil an den wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Insekten im Laufe der Zeit kleingeredet. Erst in den 1940ern wurden die Leistungen anerkannt.

Der letzte 500 DM-Schein zeigte Maria Sibylla und eine ihrer Zeichnungen. Eigentlich sollte sie auf den 100 DM-Schein, aber die zeichnerische Vorlage für den Druck musste überarbeitet werden und war deshalb nicht rechtzeitig fertig.
 
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