Die Angrivarier hatten den Austausch eingefädelt und wollten logischerweise auch davon profitieren. So meine Hypothese.
Das klärt keine meiner Fragen:
  • Warum liegt an einem Geiselaustauschort so viel zerstörtes Militärgerät?
  • Warum sind die Knochengruben dort, mit Leichnamen, die erste Jahre nach ihrem Versterben bestattet wurden?
  • Wieso hat man 2.300 Münzen dort gefunden? Sind die alle bei der Lösegeldübergabe verloren gegangen?
  • Wie kann es sein, dass bei dem Kölner Brand ein Siebtel bzw. Achtel der verlorenen Münzen postvarianisch sind, bei deinen hypothetischen Lösegeldern dreieinhalb Jahre später (du nanntest ja das Jahr 18) aber keine einzige und das, obwohl die in Kalkriese gefundenen Münzen ein Vielfaches der in Köln gefundenen Münzen darstellen?
  • warum solle die an der Weser lebenden Angrivarier ausgerechnet am Kalkrieser Berg, einer Engstelle zwischen Wiehengebirge und Moor, außerhalb ihres eigenen Territoriums, Geld entgegen genommen haben
  • Warum - wenn sie doch profitieren wollten - verstreuten sie dieses dann in der Gegend, anstatt es mitzunehmen?
 
Wenn du schon Cassius Dio zu Rate ziehst (der unsere einzige Quelle für Varus’ Start an der Weser ist!) dann berücksichtige auch, dass laut Cassius Dio Varus nicht auf dem Weg in Richtung Rhein war, sondern einen Aufstand niederzuschlagen. Ihn also auf die kürzeste Strecke zwischen die Weser und den Rhein zu setzen ist, wenn man die Weser mir Cassius Dio als Startpunkt des Varuszuges ansetzt, textwidrig.

Und nur so nebenbei: Von Minden nach Xanten sind es, heutige Wegeführung, 203 km. Von Minden über Kalkriese nach Xanten sind es 219 km. Also selbst wenn man einen direkten Marsch von der Weser nach Vetera unterstellt, sind es bloß 16 km Unterschied.

.....wenn sich das Sommerlager in Minden befand und das wäre der extremste Standort.
 
Sein Drusus ist immerhin lesenswert .
Aber wahrscheinlich doch ebenfalls nur vom humoristischem Gesichtspunkt aus? Was Du bisher darüber erzählt hast, ist jedenfalls Realsatire pur:
- Bei dem Drusus-Kastell an der Lippe soll es sich um Leipzig gehandelt haben.
- Zu Ehren des Drusus sollen noch bis ins Mittelalter festliche Umzüge auf der Monraburg veranstaltet worden sein.
- Die Kirche St. Dionysius in Bachra, deren älteste Teile aus der Zeit der Reformation stammen, soll auf einen römischen Bacchus-Kult zurückgehen.
 
.....wenn sich das Sommerlager in Minden befand und das wäre der extremste Standort.
In Minden hat man immerhin ein okkupationszeitliches Römerlager (undatiert, es würde gut zu Germanicus 16 passen). Wieso Minden „der extremste Standort“ gewesen sei soll, die Erklärung bleibst du, aber das ist man ja inzwischen von dir gewohnt, schuldig.
Minden ist als Ort zu extrem, in Kalkriese sind die Funde zu viel....
 
Wenn du schon Cassius Dio zu Rate ziehst (der unsere einzige Quelle für Varus’ Start an der Weser ist!) dann berücksichtige auch, dass laut Cassius Dio Varus nicht auf dem Weg in Richtung Rhein war, sondern einen Aufstand niederzuschlagen. Ihn also auf die kürzeste Strecke zwischen die Weser und den Rhein zu setzen ist, wenn man die Weser mir Cassius Dio als Startpunkt des Varuszuges ansetzt, textwidrig.

"laut Cassius Dio Varus nicht auf dem Weg in Richtung Rhein war, sondern einen Aufstand niederzuschlagen. Ihn also auf die kürzeste Strecke zwischen die Weser und den Rhein zu setzen ist, wenn man die Weser mir Cassius Dio als Startpunkt des Varuszuges ansetzt, textwidrig."

Allgemein nimmt man an, dass Varus auf dem Weg von der Weser zum Rhein war und dann in ein abseitiges Aufstandsgebiet gelockt wurde. Auf kölsch ausgedrückt = olle Kamelle"

Und nur so nebenbei: Von Minden nach Xanten sind es, heutige Wegeführung, 203 km. Von Minden über Kalkriese nach Xanten sind es 219 km. Also selbst wenn man einen direkten Marsch von der Weser nach Vetera unterstellt, sind es bloß 16 km Unterschied.
 
Allgemein nimmt man an, dass Varus auf dem Weg von der Weser zum Rhein war und dann in ein abseitiges Aufstandsgebiet gelockt wurde. Auf kölsch ausgedrückt = olle Kamelle"
Ich weiß nicht, wer „man“ ist, „man“ kann vieles annehmen.
Fakt ist: Die einzige Quelle, die Varus an der Weser verortet, ist Cassius Dio. Dieser behauptet, dass Varus loszog, einen Aufstand, von dem ihm die Germanen berichteten, niedezuschlagen. Die eine Info als Grundlage zu nehmen und die andere zu ignorieren und so zu tun, als müsse man Varus zwingend auf den direkten Weg zwischen Weser (die im Übrigen an der Nordsee endet!) und dem Rhein suchen, ist Willkür und kein sinnvoller Umgang mit Quellen.
 
In Minden hat man immerhin ein okkupationszeitliches Römerlager (undatiert, es würde gut zu Germanicus 16 passen). Wieso Minden „der extremste Standort“ gewesen sei soll, die Erklärung bleibst du, aber das ist man ja inzwischen von dir gewohnt, schuldig.
Minden ist als Ort zu extrem, in Kalkriese sind die Funde zu viel....

Meine Hypothese geht davon aus, das Rom sich die Erzregionen erschließen wollte und sich daher ab Paderborn östlich orientierte, in der sumpfigen norddeutschen Tiefebene ab Minden nördlich gab es nichts zu holen. Kein Ittergold und kein Goslar Silber etc. Die Langobarden drängte man über die Elbe, damit sie der Strategie die Varus umzusetzen hatte nicht gefährlich werden konnten. Aber wir reden doch über Varus 9 + und nicht über Germanicus 16 + ?
 
Meine Hypothese geht davon aus, das Rom sich die Erzregionen erschließen wollte und sich daher ab Paderborn östlich orientierte, in der sumpfigen norddeutschen Tiefebene ab Minden nördlich gab es nichts zu holen. Kein Ittergold und kein Goslar Silber etc.
Die Ausbeutung der Erzminen wurde an publicani verpachtet, das war also nicht Varus‘ vordringliche Aufgabe, zumal auch das nichts dazu beiträgt, woher Varus marschierte, wenn man Cassius Dio zugrundelegt: nach Cassius Dio marschierte Varus von einem unbestimmten Punkt an der Weser in eine unbestimmte Richtung um den Aufstand einer nicht näher definierten Gruppe niederzuschlagen.

Aber wir reden doch über Varus 9 + und nicht über Germanicus 16 + ?
Noch mal: das Mindener Römerlager ist undatiert. Es würde gut zu Germanicus 16 passen, das besagt aber nichts über den tatsächlichen Nutzungszeitraum. Nebenbei, auch das hast du offensichtlich immer noch nicht verstanden, ist mir völlig gleichgültig, ob Varus von der Weser losmarschierte. Was mich interessiert ist, dass, wenn man A sagt (also mit Cassius Dio davon ausgeht, dass Varus an der Weser losmarschierte) auch B sagt (nämlich dass man dann nicht alle anderen Angaben bei Cassius Dio ignoriert, sondern sich dann folgerichtig auch an ihn hält, eben nicht willkürlich Rosinen pickt).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß nicht, wer „man“ ist, „man“ kann vieles annehmen.
Fakt ist: Die einzige Quelle, die Varus an der Weser verortet, ist Cassius Dio. Dieser behauptet, dass Varus loszog, einen Aufstand, von dem ihm die Germanen berichteten, nieder zuschlagen. Die eine Info als Grundlage zu nehmen und die andere zu ignorieren und so zu tun, als müsse man Varus zwingend auf den direkten Weg zwischen Weser (die im Übrigen an der Nordsee endet!) und dem Rhein suchen, ist Willkür und kein sinnvoller Umgang mit Quellen.

Etwas eingekürzt zur Auffrischung (Wikipedia):
"Der Ausgangspunkt des Zuges war nach Dio die "Weser im Gebiet der Cherusker". Doch die Nachricht über einen vermeintlich kleinen, regionalen Aufstand habe Varus veranlasst, einen Umweg durch ein den Römern weitgehend unbekanntes Gebiet zu nehmen. "Man" geht davon aus, dass der Zug 15 bis 20 km lang gewesen sein muss. Historiker vermuten, dass es der Rückmarsch des Varus aus dem Sommer- ins Winterlager“ war."
 
Etwas eingekürzt zur Auffrischung (Wikipedia):
"Der Ausgangspunkt des Zuges war nach Dio die "Weser im Gebiet der Cherusker". Doch die Nachricht über einen vermeintlich kleinen, regionalen Aufstand habe Varus veranlasst, einen Umweg durch ein den Römern weitgehend unbekanntes Gebiet zu nehmen. "Man" geht davon aus, dass der Zug 15 bis 20 km lang gewesen sein muss. Historiker vermuten, dass es der Rückmarsch des Varus aus dem Sommer- ins Winterlager“ war."
Was soll das? Das ist genau das, was ich schreibe, wenn du A sagst (Varus marschierte laut Cassius Dio von der Weser los) musst du auch B sagen, nämlich dass laut Cassius Dio Varus nicht an den Rhein zog, sondern einen Aufstand niederzuschlagen. Kein genauer Startpunkt, keine Richtungsangabe, keine Angabe der angeblichen Aufständischen.
Noch einmal: die Weser ist kein definierter Punkt, sondern ein 400 km langer Fluss. Irgendwo an diesem Fluss soll Varus laut Cassius Dio - den du ja zugrundegelegt hast - gewesen sein.
Von diesem irgendwo ist er in eine unbekannte Richtung marschiert, nicht ins Winterlager, sondern, einen Aufstand unbekannter Menschen niederzuschlagen (sage nicht ich, sagt Cassius Dio, den du ja im- und explizit zugrundelegst).
Das ist - mathematisch ausgedrückt - eine Gleichung mit drei Unbekannten.
{x+y=z}
Wovon bei Cassius Dio überhaupt nichts steht - ist, dass Varus auf dem Weg vom „Sommer-“ ins „Winterlager“ war. Es ist Velleius Paterculus, der erwähnt, dass Asprenas seine Soldaten in die unteren hiberna führte.
Die zitierte Inhaltsangabe des Wikipedia-Artikels ist also - zumindest in der von dir vorgenommenen Kürzung - falsch.
 
Gibt es eigentlich analog zu o.g. eine Analyse des "Weissbuch Hermannschlacht"?
Eigentlich nicht nötig, die Autoren sind anerkannte Spezialisten für größtmöglichen Unfug auf historischem wie auf linguistischem Gebiet. Eine Rezension zu ihrem Buch "Varusschlacht" wird in dieser Rezension verlinkt:

VORSICHT: Nichts als Scharlatanerie!

Doch zunächst zu den drei Autoren selbst, die allesamt sprachwissenschaftliche und historische Laien sind, obwohl sie sich durchaus mit akademischen Titeln schmücken. Vater Siegfried G. Schoppe, ein studierter Wirtschaftswissenschaftler, war bis 2009 Professor an der Universität Hamburg. Seine Söhne und Mitautoren sind der Jurist Dr. Stephan A. Schoppe und der – zwar unbetitelte, aber ebenfalls mit Eindruck machender Mittelinitiale versehene – Steuerberater Christian M. Schoppe. Die Schoppes sind in der historischen Fachwelt bereits berühmt-berüchtigt, weil sie quasi im Vorbeigehen die großen Rätsel der Geschichte lösen: Sie meinen, den Ort der Varus-Schlacht gefunden oder das sagenumwobene Atlantis lokalisiert zu haben – um nur zwei prägnante Beispiele zu nennen.[2] Dabei fällt schon bei diesen beiden Abhandlungen auf, dass hier vielfach mit dilettantischen Ortsnamenherleitungen gearbeitet wird, um zum angeblichen Ziel zu gelangen. Auch darüber hinaus lässt die Methodik des Autoren-Trios sehr zu wünschen übrig, wie eine Rezension des Althistorikers Peter Kracht schonungslos dargelegt hat (Peter Kracht, Gemetzel an der Scherzgrenze).

[Kleine Zwischenbemerkung: Peter Kracht schrieb von Schmerzgrenze, der Freud'sche Verschreiber liegt aber hier wirklich nahe...]​

Diese Schoppes machen sich nun also auch über die Toponyme im Gebiet des Alten Reiches her. Sie behaupten, eine Kernsilben-Methode (KS) entwickelt zu haben, mit deren Hilfe sie 40.000 geographische Namen erklären können. Die „historische Methode der Urkundenforschung“ (S. 9) komme zu falschen Ergebnissen, weil zum einen die Schriftlichkeit nicht weit genug in die Vergangenheit zurückreiche, zum anderen die mittelalterlichen Urkunden z.T. Fälschungen seien, Abschriften-Mängel und krampfhafte Latinisierungen aufwiesen sowie zum Dritten falsche Formen bis zum heutigen Tag konserviert hätten. Schon anhand dieser platten Populär-Weisheiten wird dem historischen Sprachwissenschaftler klar, dass die Autoren allenfalls an der Oberfläche ernstzunehmenden sprachhistorischen Philologenhandwerks gekratzt haben.
[...]
Nachdem die Autoren nun also die „historische Methode“ mit wenigen Sätzen weggeschwatzt haben, was einzig dazu dient, sich recht einfach der mühevollen und zeitraubenden Quellenarbeit sowie des wissenschaftlich präzisen Arbeitens zu entledigen, wenden sie sich ihrer „etymologischen Methode“ mit der Identifizierung von mutmaßlichen Kernsilben (KS) zu, die angeblich komparatistisch-statistisch ermittelt worden seien. Was dann allerdings folgt, ist ein sprachwissenschaftliches Desaster namens „Forschungsstand und Forschungsansatz“, das den Untersuchungen der vergleichenden Sprachwissenschaft sowie jeglicher Beschreibung spottet. Jedem Indogermanisten werden hier die Haare zu Berge stehen, ob dieses himmelschreienden Unfugs. Kaum eine indogermanische Basis, die hier Erwähnung findet, ist korrekt wiedergegeben. [...]


Aus einer anderen Rezension:

Bekanntlich kann kein Buch so schlecht sein, dass man nicht irgendetwas daraus lernen könnte. Im vorliegenden Falle hat freilich das, was man lernen kann, nichts mit dem konkreten Inhalt zu tun, sondern mit der Methodik, die angewandt wurde. Man kann von diesem Buch lernen, dass man es genau so nicht machen sollte und auch so nicht machen kann, wenn man auch nur ansatzweise ein Ergebnis erzielen möchte, das irgendeinen ernstzunehmenden wissenschaftlichen Gehalt aufweisen soll.

Die Verfasser des Werks können offenbar weder im Bereich der Sprachwissenschaft noch im Bereich der Namenkunde auf auch nur ansatzweise vertiefte Kenntnisse zurückgreifen: Es werden die Erkenntnisse von 200 Jahren Indogermanistik, germanistischer Sprachwissenschaft und Onomastik ebenso konsequent ausgeblendet wie elementarste Vorgehensweisen aus diesen Bereichen.

Anzeige von Rezension zu Siegfried C. Schoppe, Christian M. Schoppe und Stephan A. Schoppe, Geographische Namen im Hl. Römischen Reich Deutscher Nation
 
Weil da ein paar Frage auftauchten, die zum Teil nicht beantwortet wurden, hier eine Zusammenfassung:

In der Wikipedia steht, dass bis zum Bürgerrechtsreform des Caracalla 212 n.Chr. Legionäre römisches Bürgerrecht haben mussten, also aus Rom/Italien stammen oder römisches Bürgerrecht verliehen bekamen. Bei einem Zensus im Jahr 70 n.Chr. wurden im Reich bei einer Bevölkerung von ca. 50 Millionen nur 900.000 mit römischem Bürgerrecht gezählt. Provinzbürger konnten nur bei den Hilfstruppen anheuern.

Legionärsrekruten der neu ausgehobenen Legionen wurden zu jeweils 8 Mann Zeltgemeinschaft zusammengestellt und blieben auch nach der Ausbildung zusammen. Sie durften während der Ausbildung keinen Kontakt zu Frauen haben und bildeten infolgedessen emotionale Bindung untereinander; sie waren stolz darauf, zusammenzugehören und konkurrierten mit anderen Zeltgemeinschaften.

Die Ausrüstung müssten sie selbst bezahlen, wer kein oder zu wenig Geld hatte, dem wurde es vom Sold abgezogen. Das spricht dafür, dass die Legionsverwaltung die Ausrüstung vorrätig hatte und Buch darüber führte. Es ist also denkbar, dass ein Veteran bei seinem Abschied die Ausrüstung an die Legion verkaufte.

Die neu ausgehobenen Legionen, die noch keine oder nur wenig Kampferfahrung hatten, marschierten am Ende der Kolone, jedoch vor der Nachhut.

Zitat zur Marschordnung:

Leichtbewaffnete Infanterie und Kavallerie der Auxiliartruppen wurden der Armee in kleinen Gruppen vorausgeschickt und sicherten diese an den Flanken der Marschkolonne. Diese Einheiten mussten schnell und beweglich sein. Ihre Aufgabe war die Aufklärung und Sicherung, neben der Geländeerkundung. Josephus beschreibt dann die Vorhut, die sich aus einer Legion und einer Abteilung der Reiterei zusammensetzte. Die dafür eingesetzte Legion wurde täglich durch das Los bestimmt. Dahinter kamen Abordnungen aller Zenturien der Armee, die das Lager absteckten, und die Pioniere, um etwaige Hindernisse wie Flüsse zu überwinden und Wegbereitung.

Diesen folgten der General und sein Stab. Zu seinem Schutz wurden Hilfstruppen, Reiterei und Infanterie eingesetzt. Schon Polybios beschrieb den Einsatz der verbündeten Truppen für diese Zwecke.[17] Das Gepäck der Stabsoffiziere wurde in die Mitte der Marschordnung eingefügt und von starken berittenen Einheiten bewacht, da dieses einen militärischen Schwachpunkt darstellte. Das Gepäck war zum einen ein beliebtes Angriffsziel, das reiche Beute versprach. Zum anderen bestand bei dessen Verlust die Gefahr, dass Soldaten ihre Reihen verlassen könnten, um ihr Hab und Gut zurückzuerobern.[18] Direkt hinter dem General und seiner Bagage folgte die Reiterei der Legionen.

Anschließend kamen die Legaten und Tribune, gefolgt von den restlichen Legionen der Armee. Jede Legion wurde von ihrem Aquilifer und den restlichen Standartenträgern angeführt. Diese wurden nach Darstellungen auf der Trajanssäule vermutlich von den Hornisten und Trompetern begleitet. Die Legion wurde beim Marsch, abhängig von den zur Verfügung stehenden Straßen oder Wegen, in die Länge gezogen. Das Gepäck, vor allem die Biwak- und Pionierausrüstung des Contuberniums der Legionäre, von der Zeltgemeinschaft auf ein Maultier verladen und von einem Maultierführer begleitet, folgte vermutlich unmittelbar der Kohorte, da dieses unmittelbar nach Eintreffen im Feldlager für den Biwak- und Feldlagerbau zur Verfügung stehen musste.

Am Ende des Zuges marschierten als Nachhut die restlichen Abteilungen der Hilfstruppen. Ein Tross von beträchtlicher Größe aus Marketendern, Sklavenhändlern, (illegitimen) Familien der Soldaten usw. folgte meist der Armee.[17]
 
Zuletzt bearbeitet:
Das klärt keine meiner Fragen:
  • (...)
  • warum solle(n) die an der Weser lebenden Angrivarier ausgerechnet am Kalkrieser Berg, einer Engstelle zwischen Wiehengebirge und Moor, außerhalb ihres eigenen Territoriums, Geld entgegen genommen haben
  • Warum - wenn sie doch profitieren wollten - verstreuten sie dieses dann in der Gegend, anstatt es mitzunehmen?
zumindest die beiden letzten Fragen lassen sich plausibel beantworten, wenn man sie in die richtige Reihenfolge bringt:
- sie verstreuten (in Jubellaune) den Profit, weil sie ähnlich schlau waren wie der (druidische) Urheber der Kalkriese=Lösegeldübergabe-"Theorie" :D
- aber irgendwie waren sie einen Tick gewitzter als besagter Urheber, indem sie diese absurde Hanswurstiade nicht daheim veranstalteten, sondern weit weg, denn daheim wären sie von der Mutti für diesen Blödsinn zünftig gestäupt worden, und dem wollten sie entgehen :D

bevor das gelöscht wird: was soll man denn auf kapitale Eseleien noch antworten, wenn Spott wie in #595 oder sachliche Widerlegungen wie in u.a. #597 auf keinen fruchtbaren Boden fallen?
 
Meine Hypothese geht davon aus, das Rom sich die Erzregionen erschließen wollte und sich daher ab Paderborn östlich orientierte, in der sumpfigen norddeutschen Tiefebene ab Minden nördlich gab es nichts zu holen.

Wenn es den Römern in erster Linie um Erze ging, warum machten sie dann keine Anstalten zunächstmal das Siegerland mit einer entsprechenden römischen Infrastruktur zu durchdringen und die dortigen Erzvorkommen anzuzapfen?
Man sollte ja meinen dass es dann ein gesteigertes Interesse an den Erzregionen gegeben hätte, deren Bodenschätze man auch abtransportieren konnte.
Warum also nicht das relativ nah zum Rhein gelegene Siegerland, dafür aber den relativ fernen Harz hunderte Km von den größeren römischen Zentren an Rhein und Donau entfernt, ohne entsprechendes Flussystem um Material in Richtung der römischen Grenzen verfrachten zu können, ohne ausgebaute Straßen um entsprechende Transporte abzuwickeln?

Gibt es Belege über einen eventuellen Silberbergbau im Harz zu römischen Zeiten?

Jedenfalls der Erz-Bergbau im Harz scheint bis in die Bronzezeit zurückverfolgbar zu sein

Auf JSTOR findet sich ein Artikel mit dem Titel "Drei Jahrtausende Harzer Montanwirtschaft"

Source:
Archäologie in Deutschland , Jan.–März 2001, No. 1 (Jan.–März 2001), pp. 28-32

Der ist nicht sehr ergiebig, behauptet ohne näheren Beleg allerdings unter anderem:

"Bereits in der Römischen kaiserzeit wurden Rammelsberger Erze über weite Strecken zur Verhüttung transportiert Ihre bisher nur in Teilen des Harzes untersuchte Verbreitung gibt einen Eindruck von der schon früh entwickelten Infrastruktur."

Jedenfalls wird man für die Region grundsätzlich Bergbau wahrscheinlich annehmen können.
Inwiefern die Römer allerdings wussten/bestimmen konnten, woher das kam, wäre eine andere Frage.
 
Aber soweit bekannt, gibt es darüber (Herkunft und Handel) keine schriftlichen Quellen!?
Ich kann mir so nicht vorstellen, das Rom hier ein verstärktes Interesse hatte, zumal ja, wie Du schon erwähntest, allein die Logistik schwierig war.
 
Gibt es Belege über einen eventuellen Silberbergbau im Harz zu römischen Zeiten?

Die ältesten Belege stammen aus dem 3. Jahrhundert:
Herrensitz Düna – Wikipedia

Wenn es den Römern in erster Linie um Erze ging, warum machten sie dann keine Anstalten zunächstmal das Siegerland mit einer entsprechenden römischen Infrastruktur zu durchdringen und die dortigen Erzvorkommen anzuzapfen?

Im Bergischen Land/Sauerland gab es römische Bergbauaktivitäten:
https://d-nb.info/992682231/34

Aber natürlich ging es den Römern nicht "in erster Linie" um Erze, und schon gar nicht um Eisenerz. Sie machten auch keine Anstalten, sich das Oberpfälzer Eisenerzgebiet ("das Ruhrgebiet des Mittelalters") zu sichern, sondern blieben an der Donau stehen.
 
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