Meine Hypothese geht davon aus, das Rom sich die Erzregionen erschließen wollte und sich daher ab Paderborn östlich orientierte, in der sumpfigen norddeutschen Tiefebene ab Minden nördlich gab es nichts zu holen.
Wenn es den Römern in erster Linie um Erze ging, warum machten sie dann keine Anstalten zunächstmal das Siegerland mit einer entsprechenden römischen Infrastruktur zu durchdringen und die dortigen Erzvorkommen anzuzapfen?
Man sollte ja meinen dass es dann ein gesteigertes Interesse an den Erzregionen gegeben hätte, deren Bodenschätze man auch abtransportieren konnte.
Warum also nicht das relativ nah zum Rhein gelegene Siegerland, dafür aber den relativ fernen Harz hunderte Km von den größeren römischen Zentren an Rhein und Donau entfernt, ohne entsprechendes Flussystem um Material in Richtung der römischen Grenzen verfrachten zu können, ohne ausgebaute Straßen um entsprechende Transporte abzuwickeln?
Gibt es Belege über einen eventuellen Silberbergbau im Harz zu römischen Zeiten?
Jedenfalls der Erz-Bergbau im Harz scheint bis in die Bronzezeit zurückverfolgbar zu sein
Auf JSTOR findet sich ein Artikel mit dem Titel "Drei Jahrtausende Harzer Montanwirtschaft"
Source:
Archäologie in Deutschland , Jan.–März 2001, No. 1 (Jan.–März 2001), pp. 28-32
Der ist nicht sehr ergiebig, behauptet ohne näheren Beleg allerdings unter anderem:
"Bereits in der Römischen kaiserzeit wurden Rammelsberger Erze über weite Strecken zur Verhüttung transportiert Ihre bisher nur in Teilen des Harzes untersuchte Verbreitung gibt einen Eindruck von der schon früh entwickelten Infrastruktur."
Jedenfalls wird man für die Region grundsätzlich Bergbau wahrscheinlich annehmen können.
Inwiefern die Römer allerdings wussten/bestimmen konnten, woher das kam, wäre eine andere Frage.