Mommsen: Triumph der Logik, der Quellenkunde, der disziplinierten archäologischen Befundinterpretation.

Bestätigt in einem Ausmass, das vor 35 Jahren undenkbar erschien, mit einem Fundspektrum das seinesgleichen sucht.

Zitat aus wikipedia:
"Clunns Hobby war das Auffinden römischer Münzen mit Hilfe von Metalldetektoren. Auf Hinweis von Schlüter, der zu diesem Zeitpunkt (1987) Kreisarchäologe in Osnabrück war, begann Clunn 20 km nördlich der Stadt zu suchen, obwohl in der Umgebung Osnabrück in den letzten achtzehn Jahren keine römischen Funde mehr entdeckt worden waren. Schlüters Empfehlung basierte auf Kartenstudien und einem Aufsatz von Theodor Mommsen. Clunn wurde bereits am ersten Tag fündig und entdeckte mehrere Münzen, die in der Zeit des Augustus geprägt worden waren."

Alle anderen Mutmassungen und schönen Theorien sind damit pulverisiert worden, oder eher "entmaterialisiert". Mangels Masse.
 
Zuletzt bearbeitet:
und heute immer noch ?
Nein, seitdem man erkannt hat, was Tony Clunn 1987 gefunden hat (die Funde lagen tatsächlich monatelang unerkannt in einer Schachtel, bis ein Kommilitone des zuständigen Archäologen diesen in seinem Büro in der Kreisarchäologie Osnabrück besuchte und ihn fragte, woher er denn die römischen Schleuderbleie habe) und darauf 1988 die systematischen Grabungen begannen, ist viel passiert. Mittlerweile bezweifeln fast nur noch Laien und Leyhen, dass Kalkriese ein Ort der Varusschlacht ist.
 
Nein, seitdem man erkannt hat, was Tony Clunn 1987 gefunden hat (die Funde lagen tatsächlich monatelang unerkannt in einer Schachtel, bis ein Kommilitone des zuständigen Archäologen diesen in seinem Büro in der Kreisarchäologie Osnabrück besuchte und ihn fragte, woher er denn die römischen Schleuderbleie habe) und darauf 1988 die systematischen Grabungen begannen, ist viel passiert. Mittlerweile bezweifeln fast nur noch Laien und Leyhen, dass Kalkriese ein Ort der Varusschlacht ist.

Schön, dass wir noch Scherzen können, so sollte es auch sein.
Muss allerdings etwas Wasser in den Wein gießen, denn auch Wikipedia, dass von bekannten und einschlägig bekannten Experten zensiert wird schreibt zu Kalkriese "möglicherweise".
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Es wird ziemlich sicher niemals ein 100% zu diesem Thema geben können!
Aber zwischen einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit und fachlich kaum begründbar ist es schon ein gewaltiger Unterschied.
Aber ich kann ja Mittelalter machen!
 
Die Belege für Bespitzelung und Strafen für Münzbearbeitung mit Dolchen im stillen Kämmerlein stehen aus.
Das verdreht meine Aussage um hundertachtzig Grad, die da lautete, dass jeder im stillen Kämmerlein ungstraft tun und lassen könne, was er wolle.
Aber an JEDEM öffentlichen Ort saß zumindest ein Denunziant. Und in der Armee sogar viele. Dazu wurde ja das "politische" Strafrecht erst erschaffen. Auch bei den Römern. Die Gestapo brauchte kein Heer von iMs. Es gab genügend missliebige Nachbarn.
 
Die römische Armee, zumindest die regulären Legionen, war eine Berufsarmee von Freiwilligen!
Es ist für mich schier nicht denkbar, das es da bei " Münzverhunzung" Strafen gab, da waren kleinere Dienstvergehen schon ein anderes Kaliber.
 
Es wird ziemlich sicher niemals ein 100% zu diesem Thema geben können!
Aber zwischen einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit und fachlich kaum begründbar ist es schon ein gewaltiger Unterschied.
Aber ich kann ja Mittelalter machen!
Es bestreitet doch niemand, dass bei Kalkriese Reste einer gewaltigen Schlacht gefunden wurden. Aber es ist wie mit meinen Mühlsteinen (die sind weder von Pflug noch von Schoppe oder Oak Island). Erst wenn das gesamte Gebiet abgeholzt und umgepflügt wurde, ist möglicherweise gesichert, wer dort wann kämpfte. Selbst die Metallanalyse hat noch nicht das erwartete Ergebnis gebracht.
 
Das verdreht meine Aussage um hundertachtzig Grad, die da lautete, dass jeder im stillen Kämmerlein ungstraft tun und lassen könne, was er wolle.
Aber an JEDEM öffentlichen Ort saß zumindest ein Denunziant. Und in der Armee sogar viele. Dazu wurde ja das "politische" Strafrecht erst erschaffen. Auch bei den Römern. Die Gestapo brauchte kein Heer von iMs. Es gab genügend missliebige Nachbarn.
Sollte ich dich missverstanden haben, dann tut es mir leid.
Wir sind uns also einig darüber, dass das Traktieren der Münzen mit Dolchen - wenn dieses denn überhaupt mit der Intention das Kaiserportrait zu zerstören geschah - im Normalfall keine reelle Folgen nach sich zog?
 
Selbst die Metallanalyse hat noch nicht das erwartete Ergebnis gebracht.
Die Metallanalyse hatte die Erwartung, dass man den "metallurgischen Fingerabdruck" einer oder mehrerer Legionen identifizieren könne und so ist die Frage {Varus oder Germanicus} anders als über die numismatische Frage lösen könne.
Das Bergbaumuseum Bochum sagt: Wir konnten bzw. unsere Doktorandin konnte anhand von Vergleichsproben aus Dangstetten den "metallurgischen Fingerabdruck" der 19. Legion identifizieren.
Ich habe mich demgegenüber skeptisch gezeigt, weil 18 Jahre zwischen der Auflassung Dangstettens und der Varusschlacht liegen. Allerdings hat @dekumatland richtigerweise darauf hingewiesen, dass man Kreislaufwirtschaft betrieb, was die Skepsis gegenüber den 18 Jahren deutlich mildert.
 
Sollte ich dich missverstanden haben, dann tut es mir leid.
Wir sind uns also einig darüber, dass das Traktieren der Münzen mit Dolchen - wenn dieses denn überhaupt mit der Intention das Kaiserportrait zu zerstören geschah - im Normalfall keine reelle Folgen nach sich zog?
Es könnte aber als Vorstufe oder Begleiterscheinung einer Meuterei erfolgt sein, das wäre das schwerste militärische Delikt.
 
Ah, ich vergaß, die neuen Legionäre bekamen ihre Ausrüstung von Standort, d.h. direkt von der Kommandantur, gekauft von Veteranen, örtlichen Händlern.
 
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