Geschichtswissenschaft bloß Literaturwissenschaft?

H

Honigbienenstich

Gast
Erlaubt mir diese kleine Provokation.

Rudolf Schnepf schreibt in Geschichte erklären: Grundprobleme und Grundbegriffe: "Wenn sich Geschichtswissenschaft als Wissenschaft verstehen will, ist ihr das Interesse an der Wahrheit nicht fremd. Dabei geht es mir weniger um den immer wieder tobenden Streit, ob Wahrheit in der Geschichtswissenschaft überhaupt ein sinnvolles Ziel sei, ob die Geschichtswissenschaft nicht viel mehr der Literatur ähnele."

Ist Geschichtswissenschaft nicht eigentlich bloß Literaturwissenschaft?
 
Genau genommen nicht. Geschichtswissenschaften und Archäologie sind zwei paar Schuhe.

Der Unterschied zur Literaturwissenschaft ist, dass es zumindest theoretisch eine Wahrheit gibt, der man sich annähern kann. Caesar hat tatsächlich ein Leben gelebt, das sich rekonstruieren lassen könnte; Hamlet nicht.
 
Nein, wieso sollte das so sein? Oder zählt z.B. die Archäologie nicht hierzu?
Wo die Archäoloie angesiedelt ist, ist durchaus eine Frage des Standpunkts. In der deutschsprachigen Wissenschaftstradition ist die Archäologie ein historisches Fach, wenn wir von Ur- und Frühgeschichte oder Prä- und Protohistorie sprechen. Im anglophonen Sprachraum ist sie eher Teil der Anthropologie.

Bzgl. zu der Frage, ob Geschichtswissenschaft eine Literaturwissenschaft ist:

Alfred Gercke wusste schon 1909: "Philologie ist Geschichte, und Geschichte ist Philologie."

Man kann man sich natürlich auf diesen Standpunkt stellen:
Gähn, Geschi is nich Philo-logie. Gottseidank.
Oder:
Aber Geschichte sollte doch mehr als Literaturwissenschaft sein.

Ich habe mich in den letzten Jahren hin und wieder mal dazu geäußert:

(Ich dachte übrigens, Historiker würden auch zu den Philologen gezählt, danke für den Hinweis.)
Ich sehe die Geschichtswissenschaft tatsächlich durchaus als eine Art Philologie. Weil sie mit Texten agiert und diese analysiert und interpretiert.

Vielleicht hilft dir ein leicht verändertes Geschichtsverständnis weiter. Ich bin von der Ausbildung her Historiker und Philologe, sehe mich aber in erster Linie als Historiker. Gleichzeitig sehe ich aber auch die Geschichtswissenschaft als Philologie, also als eine Sonderform der Sprach- und Literaturwissenschaften an. Anstatt also irgendwelche aus dem Ärmel geleierte und deswegen vielleicht fragwürdigen Überlegungen anzustellen, leiste doch einfach eine vergleichende sprachliche Analyse der Texte. Das kann, richtig aufgezogen, B.A.-Arbeit-füllend sein.

Die Geschichtswissenschaft hat in der Vergangenheit immer wieder kostbare und fruchtbare Anregungen von außen erhalten, aus der Juristerei, aus der Psychologie, aus der Philologie sowieso (ich würde sogar behaupten, dass die Geschichtswissenschaft im Kern eine philologische Wissenschaft ist) und sicherlich auch aus anderen Wissenschaften.

Natürlich agiert die Geschichtswissenschaft nicht nur mit Texten, sondern auch mit Sachquellen. Und wenn diese Sachquellen nicht zufälligerweise Träger von Inschriften sind, dann ist die Geschichtswissenschaft natürlich keine philologische Wissenschaft. Aber(!!!) im Regelfall operieren Historiker nun mal mit Textquellen und berühren somit auch sprach- und/oder literaturwissenschaftliche Sachverhalte

in der Literaturwissenschaft gilt dasselbe wie in der Geschichtswissenschaft: ad fontes!

Man kann nicht einmal zwingend unterscheiden, dass Literaturwissenschaftler sich mit fiktionalen und Historiker mit nonfiktionalen Texten befassen:

Nun sehe ich als Historiker ja Historiker auch als eine Art Philologen an, weil wir uns hauptsächlich mit Texten befassen. Im Unterschied zur Literaturwissenschaft befasst sich die Geschichte mit nichtfiktionalen Texten, wohingegen sich die Literaturwissenschaft mit fiktionalen Texten befasst.

Nur... so wie ich diesen Satz geschrieben habe, stimmt er natürlich in der Praxis nicht.

Wenn ein Historiker sich mit dem Gilgameshepos oder dem Nibelungenlied befasst, befasst er sich mit einem fiktionalen Text. Und Literaturwissenschaftler untersuchen auch nichtfiktionale Texte. Sprich: In der Literatur- und der Geschichtswissenschaft gibt es jede Menge Parallelen und Gemeinsamkeiten. I.d.R. sind die Fragestellungen an einen Text einfach andere, aber selbst das muss nicht zwingend so sein.

Die Literaturwissenschaft als Anleihe für den Historiker:
Allerdings darf man deswegen solche Stellen nicht als ereignishistorische Quellen lesen. Stattdessen sollte man sich hier mal bei der Literaturwissenschaft inbesondere der Literaturtheorie des Kriminalromans bedienen. Die Apostel sind, insbesondere Petrus, der Dr. Watson von Jesus. Dr. Watson ist ja gewissermaßen der Prototyp des Assistenten des genialen Ermittlers (Sherlock Holmes). Bis heute ist es so, dass in den meisten Krimis es einen Dr. Watson und einen Sherlock Holmes gibt, ob das nun William von Baskerville und sein Novize Atzorn sind (beide Namen Zitate, Atzorn soll phonetisch an Watson erinnern, Baskerville an den Hund von ~) oder ob die Rollen weniger klar getrennt sind, also beide Ermittler sowohl Züge von Holmes als auch von Watson haben. Diese Rollenverteilung, egal ob strikt eingehalten oder aufgeweicht, ermöglicht es dem Autoren, seinen Ermittler sprechen zu lassen. Er kann/muss Dialoge führen. Holmes oder William von Baskerville brauchen Watson nicht. Der Leser braucht Watson.
Und so dürfte es auch bei vielen der Gespräche sein, die Petrus stellvertretend für die Jünger mit Jesus führt: Der Leser bzw. Hörer braucht Watson bzw. Petrus. Die Gespräche sind das Instrument der Evangelisten ihre jesuanische Theologie zu erklären.
 
Ich kann "Geschichtswissenschaft" nicht ohne zuarbeitende Wissenschaften sehen, deshalb ist die Archäologie für mich ein Teil davon.
Wozu betreibt man denn Archäologie? Wohl in erster Linie um zeitgeschichtliche Entwicklungen zu ergründen-
 
Ich kann "Geschichtswissenschaft" nicht ohne zuarbeitende Wissenschaften sehen, deshalb ist die Archäologie für mich ein Teil davon.
Es gibt in der Tat Historiker (bescheuklappte Geschichtsstudenten), welche die Archäologie als Hilfswissenschaft der Geschichtswissenschaft sehen (was insbesondere Archäologiestudenten, die mit einem mangelnden Selbstbewusstsein ausgestattet sind, gerne mal in Rage treibt). Eigentlich ist es reziprok. Die Archäologie fördert Dinge zu Tage, welche historische Quellen ergänzen oder sie in Zweifel ziehen können. (Ob man das ergänzen jetzt als Infinitiv liest, oder als flektiertes Verb, das sei jedem selbst überlassen.) Andererseits kann aber auch die Geschichtswissenschaft helfen, archäologische Funde zu machen oder einzuordnen. (In der Chance steckt manchmal aber auch eine Gefahr.)
 
Wo die Archäoloie angesiedelt ist, ist durchaus eine Frage des Standpunkts. In der deutschsprachigen Wissenschaftstradition ist die Archäologie ein historisches Fach, wenn wir von Ur- und Frühgeschichte oder Prä- und Protohistorie sprechen. Im anglophonen Sprachraum ist sie eher Teil der Anthropologie.
Hier ist was schief gelaufen. In Dtld. ist die Archäologe (oder sind die Archäologien) historische Fächer, die Klass. Archäologe geiwssermaßen antike Kunstgeschichte (Ich warte auf den Protest der Archäologen). Prähistorie oder Ur/Vorgeschichte sind per definitionem Archäologien, die sich mit Sachverhalten befassen, die vor den ersten schriftlichen Überlieferungen stattgefunden haben, Proto- oder Frühgeschichte Sachverhalte, die in den Anfängen der schriftlcihen Übelrieferungen stattfanden bzw. z.B. bei den Germanen, die noch keine eigene Überliefeurng haben, aber n römischen und griechischen Quellen mehr oder weniger ausführlich behandelt wurden. Aber natürlich befassen sich auch Mittelalterarchäologie oder Industriearchäologie mit Geschichte, dies nur, damit mein obiger Satz nicht Diskussionen auslöst, die aus einer Unkonzentriertheit erwachsen.
 
Ok, das meiste Material, mit dem die Geschichtswissnschaft arbeitet, sind Texte. Aber die Wirtschaftsgeschichte zum Beispiel arbeitet zu einem großen Teil quantitativ. (Man kann natürlich auch mit Texten quantitativ arbeiten.)
Letztlich geht es in den Literaturwissenschaften doch vor allem um die Texte um ihrer selbst Willen, in der Geschichtswissenschaft werden sie benutzt, um Erkenntnisse über die menschliche Vergangenheit zu erlangen (deren Teil sie natürlich selber sind).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hier ist was schief gelaufen. In Dtld. ist die Archäologe (oder sind die Archäologien) historische Fächer, die Klass. Archäologe geiwssermaßen antike Kunstgeschichte (Ich warte auf den Protest der Archäologen). Prähistorie oder Ur/Vorgeschichte sind per definitionem Archäologien, die sich mit Sachverhalten befassen, die vor den ersten schriftlichen Überlieferungen stattgefunden haben, Proto- oder Frühgeschichte Sachverhalte, die in den Anfängen der schriftlcihen Übelrieferungen stattfanden bzw. z.B. bei den Germanen, die noch keine eigene Überliefeurng haben, aber n römischen und griechischen Quellen mehr oder weniger ausführlich behandelt wurden. Aber natürlich befassen sich auch Mittelalterarchäologie oder Industriearchäologie mit Geschichte, dies nur, damit mein obiger Satz nicht Diskussionen auslöst, die aus einer Unkonzentriertheit erwachsen.
Ja, aber wie definierst Du dann den Begriff "Geschichtswissenschaft"?
Was ist denn das dann genau?
Und wenn es dann um literarisches Schaffen geht, wer überprüft Aussagen z.B. antiker "Historiker" auf geographische Plausibilität, wer ordnet beschriebene Gegenden zu?
Das ist doch ohne entsprechende Ortskenntnis, hier im besonderen auch durch Ansicht, nicht möglich!??
 
Ist wirklich eine Definitionsfrage; die mE übliche ist, dass Geschichtswissenschaftler va mit schriftlichen Quellen arbeiten, Archäologen mit nicht-schriftlichen Artefakten. Sicher gibt es da Überschneidungen, sicher probieren beide Wissenschaften, etwas über die Geschichte der Menschheit zu herauszufinden, aber es sind halt unterschiedliche Arbeitsweisen.

In dem Sinne fällt eine Tontafel-Sammlung, die das Gilgamesch-Epos enthält, in den Arbeistbereich von Historikern, Archäologen und Literaturwissenschaftlern; ist wie die Geschichte mit den Blinden, die einen Elefanten beschreiben sollen...
 
Aber(!!!) im Regelfall operieren Historiker nun mal mit Textquellen und berühren somit auch sprach- und/oder literaturwissenschaftliche Sachverhalte

Entscheidend ist doch hier das "auch". Dass die meisten Quellen literarischer Natur sind, reduziert doch die Geschichtswissenschaft nicht auf die bloße Beschäftigung mit Texten. Das wäre wie Astrophysik auf Teleskoptechnik zu reduzieren.
Ein Historiker wird doch keine Quelle verwerfen, weil sie etwa nicht literarisch ist. Er versucht sich ein Gesamtbild einer Epoche zu machen, unabhägig von der pysikalischen Gestalt seiner Quellen. Das können, wie erwähnt, Sachquellen, aber auch mündliche Überlieferungen, Ausgrabungen, Gen-Analysen oder sonstiges sein.

Dennoch hat @dekumatland natürlich recht mit seiner Kritik des "bloß". Wertende Abstufungen verschiedener Wissenschaften sollte man unterlassen.
 
Letztlich geht es in den Literaturwissenschaften doch vor allem um die Texte um ihrer selbst Willen, in der Geschichtswissenschaft werden sie benutzt, um Erkenntnisse über die menschliche Vergangenheit zu erlangen (deren Teil sie natürlich selber sind).
Oh... Diese Unterscheidung wird der Literaturwissenschaft nicht gerecht.

Ist wirklich eine Definitionsfrage; die mE übliche ist, dass Geschichtswissenschaftler va mit schriftlichen Quellen arbeiten, Archäologen mit nicht-schriftlichen Artefakten. Sicher gibt es da Überschneidungen, sicher probieren beide Wissenschaften, etwas über die Geschichte der Menschheit zu herauszufinden, aber es sind halt unterschiedliche Arbeitsweisen.
Naja, spätestens bei der klassischen Archäologie (oder in der Altorientalistik bzw. Ägyptologie) werden historische und archäologische Arbeitsweisen miteinander verwoben. Zieht man eines der meist- ad nauseam -diskutierten Themen hier im Forum heran: Die Varusschlacht: Wer würde da die archäologischen Funde ohne die schriftlichen Quellen diskutieren wollen, oder die schriftlichen Quellen ohne die archäologischen Funde? Klar, man kann die Funde von Kalkriese ohne die schriftlichen Quellen auszuwerten, betrachten und auswerten. Das wäre eine empirische Archäologie ohne Bestätigungs-Bias, also dass man die Funde von Kalkriese nur durch die Brille der Schriftquellen sähe. Das hat methodisch seine Berechtigung. Dennoch wäre es ignorant, die Schriftquellen unberücksichtigt zu lassen.

Entscheidend ist doch hier das "auch". Dass die meisten Quellen literarischer Natur sind, reduziert doch die Geschichtswissenschaft nicht auf die bloße Beschäftigung mit Texten. Das wäre wie Astrophysik auf Teleskoptechnik zu reduzieren.
Ein Historiker wird doch keine Quelle verwerfen, weil sie etwa nicht literarisch ist. Er versucht sich ein Gesamtbild einer Epoche zu machen, unabhägig von der pysikalischen Gestalt seiner Quellen. Das können, wie erwähnt, Sachquellen, aber auch mündliche Überlieferungen, Ausgrabungen, Gen-Analysen oder sonstiges sein.
Richtig. Hier sind wir wieder bei der Unterscheidung in Dokument und Monument bzw. Überrest und Tradition. Die - schriftliche - Traditionsquelle ist mit literaturwissenschaftlichen Methoden zu untersuchen, die Überrestquelle eher nicht. Zeitungsartikel, die üblicherweise den Überrestquellen zugeordnet werden, mitunter schon. Eine mittelalterliche Urkunde, die auch eine Dokument/Überrest ist, obwohl stark formalisiert, enthält i.d.R. die sogenannte Narratio, das ist der Punkt, der den mit der Urkunde vollzogenen Rechtsakt durch einen beschriebenen Sachverhalt begründet.

Die Geschichtswissenschaft verfügt über eine ganze Reihe an Hilfswissenschaften: Diplomatik (Urkundenkunde), Sphragistik (Siegelkunde), Heraldik (Wappenkunde), Epigraphik (Inschriftenkunde), Numismatik (Münzkunde), Paläographie und Kodikologie, Genealogie..., die teilweise kaum, teilweise nichts mit Literaturwissenschaft (oder?) gemein haben. Und dennoch: Meistens arbeiten wir am Ende doch wieder mit schriftlichen - erzählenden - Quellen. Monumenten.

Wenn ein klassischer Archäologe bei der Fundbearbeitung aus einer Grabung auf Fragmenten eines Kraters Delphine und Weinreben sieht, wird er natürlich an die Geschichte von der Entführung des Dionysos durch die Piraten denken.
(Piraten entdecken Dionysos am Strand, halten ihn für einen Prinzen und entführen ihn. Er wird an den Mast des Schiffes gebunden. Auf hoher See verwandelt sich der Mast in einen Rebstock und die über Bord springenden Piraten verwandeln sich in Delphine. Einer der Piraten wird (zumindest in Varianten der Erzählung) verschont, da er die anderen vor der Entführung des vermeintlichen Prinzen gewarnt hatte, aber überstimmt wurde.)
 
Wenn ein klassischer Archäologe bei der Fundbearbeitung aus einer Grabung auf Fragmenten eines Kraters Delphine und Weinreben sieht, wird er natürlich an die Geschichte von der Entführung des Dionysos durch die Piraten denken.

Das dürfte er ja nach der Eingangsthese überhaupt nicht, da er das Lesen dem Historiker überlassen müsste, und somit keine Ahnung hätte, was mit den Delphinen gemeint sein könnte.
 
Richtig. Hier sind wir wieder bei der Unterscheidung in Dokument und Monument bzw. Überrest und Tradition. Die - schriftliche - Traditionsquelle ist mit literaturwissenschaftlichen Methoden zu untersuchen, die Überrestquelle eher nicht. Zeitungsartikel, die üblicherweise den Überrestquellen zugeordnet werden, mitunter schon. Eine mittelalterliche Urkunde, die auch eine Dokument/Überrest ist, obwohl stark formalisiert, enthält i.d.R. die sogenannte Narratio, das ist der Punkt, der den mit der Urkunde vollzogenen Rechtsakt durch einen beschriebenen Sachverhalt begründet.

Die Geschichtswissenschaft verfügt über eine ganze Reihe an Hilfswissenschaften: Diplomatik (Urkundenkunde), Sphragistik (Siegelkunde), Heraldik (Wappenkunde), Epigraphik (Inschriftenkunde), Numismatik (Münzkunde), Paläographie und Kodikologie, Genealogie..., die teilweise kaum, teilweise nichts mit Literaturwissenschaft (oder?) gemein haben. Und dennoch: Meistens arbeiten wir am Ende doch wieder mit schriftlichen - erzählenden - Quellen. Monumenten.

Wenn ein klassischer Archäologe bei der Fundbearbeitung aus einer Grabung auf Fragmenten eines Kraters Delphine und Weinreben sieht, wird er natürlich an die Geschichte von der Entführung des Dionysos durch die Piraten denken.
(Piraten entdecken Dionysos am Strand, halten ihn für einen Prinzen und entführen ihn. Er wird an den Mast des Schiffes gebunden. Auf hoher See verwandelt sich der Mast in einen Rebstock und die über Bord springenden Piraten verwandeln sich in Delphine. Einer der Piraten wird (zumindest in Varianten der Erzählung) verschont, da er die anderen vor der Entführung des vermeintlichen Prinzen gewarnt hatte, aber überstimmt wurde.)
Wie sollen Kaufverträge, Steuerverzeichnisse, Testamente, Gesetzeserlasse, Bauvorschriften, Wechsel, Zahlungsanweisungen, Lehrverträge, Soldverträge, Ablassurkunden, etc. literaturwissenschaftlich untersucht werden ? Oder handelt es sich dabei um Überrestquellen ? Beschäftigt sich die Literaturwissenschaft mit Preislisten ?
Hinzu kommt: Gilt "Erdgeschichte" / Historische Geologie und Paläontologie nicht mehr als Geschichte ? Zeitgenössische Textquellen zu diesem Bereich der Geschichte gibt naturgemäss nicht - also keine Literaturwissenschaft. Und was ist mit "Kunstgeschichte." Bezeichnungen und Begriffe wie Romanik und Gotik sind ja wohl nicht durch literaturwissenschaftlichen Methoden entstanden.
 
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