Inwiefern hatte Queen Victoria von Großbritannien und Irland Einfluss auf die Entstehung des Zulukrieges und der Opiumkriege?

Patrizier

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Ich bin zu der Frage gekommen, weil mehrerer Leute die sich gegenseitig pauschale Geschlechtervorwürfe machen und historischen Bezug nehmen wollen mich stutzig machen.

Aus einer eher den Damen wohlgesonnenen Aussage geht unter anderem hervor, dass Herrscherinnen in der Weltgeschichte, selbt keinen Krieg vom Zaun gebrochen hätten. Am Beispiel Queen Victoria wurde auch gesagt, dass jeweils der männliche Premierminister und das Parlament vom VK (also pauschal gesagt Männer) die Kriege wie den Zulukrieg oder die Opiumkriege befürwortet und umgesetzt hätten.

Doch was entspricht hier der Wahrheit? Kann man nicht sogar sagen, alle Machtpersonen im damaligen VK waren dafür, unabhängig vom Geschlecht?
 
In Großbritannien ist es ja so, dass der/die Monarch/in eher repräsentative Funktionen hat, die sich das Königreich auch einiges kosten lässt, aber politisch war es das fast (obwohl Vicky z.B. dem Duke of Atholl bewilligt hat, eine kleine Armee zu unterhalten); das geht ja sogar so weit, dass der König/die Königin vom Premierminister die Reden vorgelegt bekommt, die er/sie im Parlament halten muss. Die einzige Möglichkeit, sich dazu öffentlich zu äußern, sind Mimik, Gestik, Intonation.

Man könnte schauen,ob sich in Queen Victoria's Tagebüchern dazu etwas erhalten hat. Allerdings: Queen Victoria bat ihre Tochter Beatrice um eine Zensur, Beatrice hat - auf Wunsch ihrer Mutter - Passagen gestrichen oder abgeschwächt, die sie als zu privat, unangemessen oder politisch heikel empfand
 
Aus einer eher den Damen wohlgesonnenen Aussage geht unter anderem hervor, dass Herrscherinnen in der Weltgeschichte, selbt keinen Krieg vom Zaun gebrochen hätten. Am Beispiel Queen Victoria wurde auch gesagt, dass jeweils der männliche Premierminister und das Parlament vom VK (also pauschal gesagt Männer) die Kriege wie den Zulukrieg oder die Opiumkriege befürwortet und umgesetzt hätten.

Doch was entspricht hier der Wahrheit? Kann man nicht sogar sagen, alle Machtpersonen im damaligen VK waren dafür, unabhängig vom Geschlecht?
Im Bezug auf Victoria I. ist das durchaus nicht falsch, weil im 19. Jahrhundert die Parlamentarisierung in Großbritannien so weit war, dass die Beteiligung an Kriegen faktisch etwas war worüber das Parlament und die Regierung entschieden.
Im Bezug auf koloniale Kriege kommt noch hinzu, dass hinter diesen zum Teil auch mehr die "Men on the spot" standen, als Parlament und Regierung.

Wegen der langen Kommunikationswege (Reisen in entferntere Koloninen konnten vor der Erfindung der Dampfschiffahrt schonmal monatelang dauern, entsprechend langsam war auch der Nachrichtenverkehr), war es im Hinblick auf die Kolonien, ohnehin nur bedingt praktikabel, diese zentral vom "Mutterland" aus regieren.
Das bedeutet, dass sich Kolonialreiche nur dadurch aufrecht erhalten ließen, dass man lokale Gouverneure, Residenten, etc. mit erheblichen Machtbefugnissen ausstattete, worunter zum Teil auch das Ausheben und Unterhalten von Truppen zählte.
Das ist eine Praxis, die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts allmählich verschwand, aber im 18. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war das die gelebte Realität.

Das allerdings bedeutete, dass die entsprechenden Gouverneure, wenn sie skrupellos genug waren, Zwischenfälle inszenieren, de facto auf eigene Faust Krieg beginnen und versuchen konnten das "Mutterland" in die eigene Expansionspolitik mit hinein zu zwingen, in dem man vor Ort einen Krieg begann, und dann Nachricht nach Europa schickte und die eigene Regierung vor vollendete Tatsachen stellte.
Ein guter Teil der kolonialen Expansion hat sich genau auf diesem Weg vollzogen und war nicht unbedingt zentral geplantes Projekt der Metropole.


Was die Behauptung angeht, Herrscherinnen selbst hätten nie einen Krieg angefangen oder zummindest erheblich dazu beigetragen hätten, dass ist einfach Bullshit.
Maria-Theresia v. Habsburg z.B. hat durchaus Zielstrebig auf ihren Revanchekrieg gegen Preußen, wegen Schlesien hingearbeitet und ihre Herrscherkollegin Elisabeth I. von Russland zog da durchaus mit.

Die russische Regentin Sofja Aleksejewna (führte offiziell die Regentschaft für ihren regierungsunfänigen Sohn Ivan V. und Pjotr I. den wir später als "Peter den Großen" kennen), ließ Krieg gegen das Osmanische Reich um Gebiete in der Ukraine führen.

Katarina II. tat 100 Jahre später ähliches, war beim Erobern in der Ukraine und im Kaukasus durchaus erfolgreich und war auch diejenige, russische Herrscherin, die mit Friedrich II. und Maria Theresia dann später mit den "polnischen-Teilungen" anfing.

Magarethe I. von Dänemark hatte im Spätmittelalter Kriege gegen Schweden, Mecklenburg und gegen die Hanse geführt.

Maria Tudor zog in den Krieg gegen Frankreich.

Elsiabeth I. schickte Freibeuter gegen Spanien und das Spanischen Weltreich aus und trug dadurch mindestens mal ordentlich dazu bei, dass es zwischen England und Spanien knallte (Stichwort "Spanische Amarda").


Das wären nur ein paar ad-hoc-Beispiele, die mir da gerade einfallen.
Würde man gezielt suchen, man fände da einige Herrscherinnen, die durchaus keine Freidenstauben waren.

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Letztendlich sind solche Diskussionen aber auch nicht besonders sinnvoll. Weil sie auf der Vorstellungswelt des 20. und 21. Jahrhunderts beruhen, wenn man sie so führt, was anachronistisch ist.

Alleine die Annahme ein Krieg müsste einen irgendwie illegitimen Agressor haben, setzt ja zwei Dinge vorraus:

1. Das Kriegsführung zur Durchsetzung eigener Ziele selbst als illegitim angesehen würde, was sich aber erst nach dem 1. Weltkrieg allmählich ergab. Einem Herrscher oder einer Herrscherin des 18. Jahrhunderts z.B. wäre wenn er oder sie sich die Gelegenheit durch Krieg die eigene Macht zu vergrößeren wegen moralischer Skrupel hätte entgehen lassen, von den Zeitgenossen mit einiger Sicherheit vorgeworfen worden ein schwacher Herrscher oder eine schwache Herrscherin zu sein.
2. Das es sich um einen Staatenkrieg innerhalb eines rechtlich durchreglementierten Staatensystems handelte, der aus weitgehend unpersonellen, abstrakten Gründen geführt wird und bei dem man einen Agressor zweifelsfrei identifizieren kann.
Das trifft aber auf viele Konflikte gar nicht zu.
Zum Beispiel im Rahmen der alteuropäischen Erbfolgekriege war das nicht unbedingt der Fall.
Da konnten schon Unklarheiten innerhalb einer Erbfolgeregelung, oder Zweifen an der Gültigkeit einer solchen (War Herrscher XY, der nach schwerer Krankheit verstorben war überhaupt noch bei klarem Verstand, als er die Erbfolgeregelung Z verfügt hat?) dazu führen, dass mehrere Prätendenten, die sich alle im Recht glaubten, die Waffen gegeneinander erhoben.
Das Gleiche bei Grenzstreitigkeiten, in einer Zeit, in der es noch keine präzise Landvermessung und Kartographie gab und Grenzvereinbarungen sehr vage sein konnten.
Wenn in einem Vertrag von 1500 mal festgehalten worden war, dass die Grenze zwischen Fürstentum A und Fürstentum B um den Ort "Bauernhausen", von "Meiers Mühle" zum nächstgelegenen Wald oder Bach verläuft, kann es durchaus sein, das der konkrete Verlauf 200 Jahre später überhaupt nicht mehr nachvollziehbar war.
Vielleicht war die Mühle bereits vor 150 Jahren abgebrannt und es hatte niemand mehr einen Schimmer auf welcher Seite des Dorfes die mal stand. Vielleicht war der Wald, der mal die Grenze markierte längst abgeholzt, weil Metallhandwerk oder Schiffsbau in der Region gewachsen waren und Material benötigten?
Vielleicht hatte sich auch der Verlauf des Bachs geändert, sei es durch natürliche Ursachen, sei es weil irgendjemand das Gewässer an irgendeiner Stelle mal aufgestaut (z.B. um da einen Fischteich anzulegen) oder kanalisiert und irgendwo hin abgeleitet hatte, z.B. um damit ein Mühlrad oder ein Hammerwerk anzutreiben.

Eins ist aber sicher: Wenn sich da an den Gegebenheiten etwas tat, konnte das Streitpotential haben. Ändert sich z.B. der lauf des Bachs, der nach alten Verträgen die Grenze markiert auf natürlichem Weg und fließt jetzt auf der anderen Seite des Dorfes vorbei, welcher der beiden Fürsten hat dann recht? Derjenige, der darauf besteht, dass der Fluss die Grenze ist, das Dorf auf seiner Seite liegt und es somit sein Dorf ist, oder der der darauf besteht, dass als der Vertrag geschlossen wurde, das Dorf aber auf der anderen Seite lag?
Wer hat recht, wenn irgendein Wald, eine alte Grenze markiert, der längst abgeholzt ist und keiner mehr so ganz genau belegen kann, bis wohin der mal reichte?

Das gleiche auch bei "Terra Inkognita."
Zwischen Kolonialmächten wurden ja vielfach Grenzverträge nur über bestehende Kolonialgebiete geschlossen, aber die Ansprüche im noch nicht kolonisierten Hinterland nicht geregelt.
Der "French and Indian War" zwischen Großbritannien und Frankreich, der in Europa mit dem Siebenjährigen Krie teilidentisch ist, entzündete sich daran, dass sowohl französische, als auch britische Kolonisten versuchten in das Ohio-Territorium in Nordamerika vorzudringen und anfingen sich dort Auseinandersetzungen miteinander zu leisten.
Präzise Verträge zur Regelung der Ansprüche dort zwischen den Kolonialmächten gab es keine.
Wer hatte da die besseren rechte legitim dort zu sein und gab es da einen eindeutigen Agressor unter den Beiden?

Vielleicht sind dir die Aufteilungen der kolonialen Sphären zwischen Spanien und Portugal im ausgehenden Mittealalter und dem Beginn der FNZ bekannt. Sicherlich wirst du schon einmal etwas vom "Vertrag von Tordessias" gehört haben.
Auch diese Regelung etwa hatte einiges Disputoptential, weil man eine Aufteilung traf, ohne aber tatsächlich schon über eine präzise Möglichkeit zur Längengradmessung zu verfügen oder den wirklich exakten Erdumfang zu kennen und zu wissen, was das präzise für einen potentiellen "Antimeridian" (Stichwort "Gewürzinseln") bedeuten würde.

Solche Dinge gaben mitunter reichlich Anlass zum Krieg, aber ohne, dass man eindeutig einen der akteure benennen und behaupten könnte Akteur X habe wider besseren Wissens bestehende Abmachungen böswillig gebrochen, er sie also Agressor, Akteur Y daher Verteidiger.

Der Umstand, dass man das gar nicht so ohne weiteres präzise benennen kann, dürfte für die meisten Konflikte jedenfalls vor dem 18. Jahrhundert gelten.
Deswegen macht es einfach keinen Sinn, global vormoderne "Kriegsschuldfragen" (die sich die Zeitgenossen so überhaupt nicht gestellt hätten) aufzumachen und da globale Aussagen über die Neigung weiblicher Herrscher zum Krieg ableiten zu wollen.
Für einige Kriege wird man da zu sinnvollen Aussagen kommen können, der Großteil entzieht sich dem.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus einer eher den Damen wohlgesonnenen Aussage geht unter anderem hervor, dass Herrscherinnen in der Weltgeschichte, selbt keinen Krieg vom Zaun gebrochen hätten.
Von der ganzen Welt weiss ich nix. Nur von Westeuropa und von daher ist mir nichts bekannt dass Herrscherinnen Kriege vom Zaun gebrochen hätten.
Doch was meint der Ausdruck "vom Zaun gebrochen" ? Tatsache ist, dass nur Staatoberhaeupter dazu berechtigt sind, das Instrument einer Kriegserklaerung zu schreiben und durch einen Gesandten dem Aussenminister des feindlichen Landes uebergeben koennen.
Sicher es gibt kriegerische Handlungen die gleichbedeutend mit einer offiziellen Kriegserklaerung verstanden werden. Wir erleben das ja gerade jetzt mit.
Am Beispiel Queen Victoria wurde auch gesagt, dass jeweils der männliche Premierminister und das Parlament vom VK (also pauschal gesagt Männer) die Kriege wie den Zulukrieg oder die Opiumkriege befürwortet und umgesetzt hätten.
Das stimmt. Doch dazu und vor allem der Finanzierung bedarf es der Einwilligung des jeweiligen Souveräns der selber oft keine andere Wahl hat.
Doch was entspricht hier der Wahrheit? Kann man nicht sogar sagen, alle Machtpersonen im damaligen VK waren dafür, unabhängig vom Geschlecht?
Ganz verstehe ich die Frage nicht. Machtpersonen im damaligen VK? Jedenfalls nicht in der Regierung. Doch die britische Thronfolge ist tatsaechlich unabhängig vom Geschlecht. Das kam daher, dass es manchmal an maennlichen Thronnachfolgern gehapert hatte. Beide Elizabeths sind ein Beispiel dafuer. Queen Dowagers (Witwen des verstorbenen Koenigs) duerfen ihren Titel 'Queen' behalten, haben aber keine Machtbefugnisse.
 
Ich finde, das Threadthema zeugt immer noch von einem merkwürdigen Verhältnis der Geschlechter. Frauen sind weicher und Männer z.B.sind härter.
Abgesehen von ihrer Rollenaufgabe als Mann als Erzeuger und Frau als Mutter gibt es kaum oder garkeine Unterschiede
 
Ich bin zu der Frage gekommen, weil mehrerer Leute die sich gegenseitig pauschale Geschlechtervorwürfe machen und historischen Bezug nehmen wollen mich stutzig machen.

Aus einer eher den Damen wohlgesonnenen Aussage geht unter anderem hervor, dass Herrscherinnen in der Weltgeschichte, selbt keinen Krieg vom Zaun gebrochen hätten.
Das klingt ja fast so, als wären Frauen die besseren Menschen, als könnten sie nur hochschwanger, nicht aber genauso gemein und niederträchtig werden wie Männer.

Auch wenn rauf und runter alles was männlich ist als "toxisch" "sexistisch" verächtlich gemacht wird, muss man diesen Quatsch nicht mitmachen, solche Aussagen sind nicht feministisch, auch nicht den Damen wohlgesonnen, sondern abgrundtief dämlich.

Eine Reihe von Damen von Messalina und Agrippina der Jüngeren bis zu Elisabeth Bathory hat eindrucksvoll bewiesen:

Doch! Niederträchtig und gemein -das können Frauen auch, wenn sie die Chance dazu haben.



Doch was entspricht hier der Wahrheit? Kann man nicht sogar sagen, alle Machtpersonen im damaligen VK waren dafür, unabhängig vom Geschlecht?

Im Chinahandel hatte China bis Ende des 18. Jahrhunderts immer eine positive Handelsbilanz. Die Europäer gaben für Tee, Porzellan oder Seide eine Menge Geld in China aus. Der Handel war beschränkt, durfte nur über bestimmte Häfen abgewickelt werden. Das änderte sich seit der Wende zum 19. Jahrhundert.

Durch den Import von Opium, das die Briten in Bengalen in großer Menge produzierten, änderte sich das. Dadurch erzielten die Europäer erstmals eine positive Handelsbilanz, und mit der Zeit kamen da enorme Mengen an Silber zusammen, die aus China abgeführt wurden.

Das wurde mit der Zeit zu einem gewaltigen Problem für die chinesische Wirtschaft. In China stieg aber auch die Zahl der Opiumsüchtigen enorm an und das wurde mit der Zeit zu einem gesundheits- und kulturpolitischem Problem Chinas.

Das Problem wurde so massiv, dass später die Jesuiten Morphinpillen an Chinesen abgaben sozusagen als Substitutionsmittel.
Der Kaiser Daoguang und ein Provinzgouverneur reagierten mit Repression. Der Gouverneur wollte nach einem Jahr Karenzzeit alle Opiumsüchtigen exekutieren.

Der Kaiser stattete Lin Zexu mit Vollmachten aus, der dem Gouverneur von Kanton befahl, opiumnsüchtige Chinesen zu verhaften und Rauchgeräte zu beschlagnahmen. Es wurden mehrere Tausend Kilo Opium beschlagnahmt und Pfeifen vernichtet, schließlich kam es zur Eskalation. Lin >Zexu forderte die Europäer auf, ihre Faktoreien nicht mehr zu verlassen und alles Dope herauszugeben. Es wurden schließlich mehr als 20.000 Kisten Opium vernichtet, der Wert entsprach den Jahreseinkommen der britischen Krone

Nach den Spielregeln des 19. Jahrhunderts konnte GB sich kaum bieten lassen, dass Kaufleute festgesetzt, Ladungen und Waren beschlagnahmt wurden. Opium war damals eine legale Handelsware. Es existierten weder Konsumverbote, noch Rezeptpflicht. Lin Zexu versuchte in einem Brief an Queen Victoria, die Folgen des Opiummissbrauchs und seine Politik nahezubringen, und die Queen hatte nicht unbedingt Sympathien für die Opiumhändler der East India Company, die die britische Regierung sehr bald im Sepoy-Aufstand in Verlegenheit bringen sollte, andererseits konnte sich GB auch kaum gefallen lassen, wenn die Chinesen britische Händler einbuchteten und ihnen das Dope wegnahmen.

Einigen kam der Vorfall in Kanton aber durchaus gelegen, in der Folge wurde China zu den "ungleichen Verträgen" genötigt, der Freihandel knallhart durchgesetzt, und China wurde de facto zu einem halb kolonialen Land gemacht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Problem wurde so massiv, dass später die Jesuiten Morphinpillen an Chinesen abgaben sozusagen als Substitutionsmittel.
Wir hatten doch schon mal geklärt, dass das nicht stimmen kann:

Es gab nicht nur keine Jesuiten in China mehr, sondern auch noch kein Morphium. Besser gesagte es gab zwar schon Morphium, es wurde aber noch gar nicht in Serie in solcher Menge produziert dass Missionare es hätten verschenken können.

Morphin wurde 1806 (?) entdeckt und zum ersten Mal in reiner Form isoliert. [...]

Die Zeit, in der Missionare "Jesus Opium" an suchtkranke Chinesen abgaben, war deutlich später, kurz vor der Jahrhundertwende oder eher noch danach.
 
Wir hatten doch schon mal geklärt, dass das nicht stimmen kann:
Ja, ich erinnere mich an die Diskussion.
Für die Zeit des 1. Opiumkrieges kann die Geschichte mit dem "Jesus-Opium" nicht stimmen, da es zu dieser Zeit keine Jesuiten mehr in China gab, und auch Morphium noch nicht in großem Stil eingesetzt und produziert wurde.

Morphin wurde erstmals im Krimkrieg in großem Stil eingesetzt. Das Problem war aber nicht aus der Welt. In den Jahren nach den Opiumkriegen wurden mehr als 50.000 Kisten Opium nach China importiert. Das Rauchopium (Chandu) aus Bengalen war qualitativ besser als heimisches, und bis in die 1870er Jahre waren es vor allem Europäer, die das Geschäft dominierten. Nach 1870 wurde aber der Anteil chinesischer Händler immer bedeutender, und nach der erzwungenen Legalisierung von Opium durch die Europäer wurde auch in China in den Südprovinzen Schlafmohn angebaut und Opium produziert. Die Importe aus Indien gingen daraufhin von mehr als 6000 Tonnen zurück auf etwas über 3000 Tonnen. Allerdings stieg bis zur Jahrhundertwende die Zahl der Opiumsüchtigen massiv an.

Nach der erzwungenen Öffnung Chinas nach den Opiumkriegen kamen auch wieder Missionare nach China. In dem Wikipedia-Artikel "Opium" findet sich kein Literatur- oder Quellenverweis zu "Jesus-Opium". Da steht auch nichts von Jesuiten, sondern von Missionaren, und chronologisch geht es da um die Zeit nach 1880.

So völlig unglaubwürdig ist die Sache mit dem "Jesus-Opium" aber nicht. Seit Sertürner Anfang des 19. Jahrhunderts erstmals Morphin isolieren konnte, gab es die Hoffnung, dass reine Alkaloide ein geringeres Suchtpotenzial hätten.

Der Erfinder der Coca-Cola, John Pemberton erhoffte sich von der Brause und dem neuen Wundermittel Kokain nicht nur Profit, sondern auch eine Heilung oder Linderung seiner eigenen Morphinsucht.
Siegmund Freud experimentierte mit Kokain, wurde aber nicht abhängig. Er verschrieb einem Freund Kokain, der morphinabhängig war, mit dem Resultat, dass sein Freund von Fleischl-Marxow an einer Überdosis Kokain starb. Auch von Heroin, das 1898 auf den Markt kam, erhoffte man, dass es schmerzlindernd wirkt, ohne süchtig zu machen.
Morphin wurde Ende des 19. Jhds. bei vielen Beschwerden eingesetzt, bei denen man heute andere Mittel verwenden wurde. Die Suchtgefahr war prinzipiell seit der Antike bekannt, und Autoren wie Galen schrieben, dass Mohnsaft behutsam und mit Vorsicht anzuwenden ist.

Heroin wurde als Hustenmittel, Schmerzmittel, auch für Kinder eingesetzt, es wurde aber auch als eine Art Substitutionsmittel bei Morphinisten eingesetzt.



Solange Morphin oral eingenommen wurde, mochte es sogar zutreffend sein, dass Pillen, die über die Magen-Darm-Passage resorbiert wurden weniger bedenklich waren als Rauchopium, das sofort wirkte. Es muss gegen Ende des 19. Jahrhunderts Hunderttausende Opiumsüchtige in China gegeben haben, und die Verteilung von Morphinpillen war durchaus auch als Maßnahme zu verstehen, Not zu lindern. Erst unter Mao Zedong wurde der Schlafmohnanbau in China extrem reduziert, und Mao ging mit äußerster Brutalität vor. Auch Lin Zexu war nicht zimperlich. Er glaubte, dass auch langjährige Süchtige integriert werden konnten, und er fragte in Europa nach wegen Behandlungsmethoden gegen Morphin. Er wollte aber Opiumsüchtige, die nach 18 Monaten immer noch nicht "clean" geworden waren umbringen.
 
War es nicht.
Es wurde zwar erwogen Opium zu legalisieren, doch fiel die Entscheidung dagegen aus.
Wo? In China?

Zumindest setzten die Briten durch, dass sie legal und ziemlich unkontrolliert Opium nach China importieren konnten, und China versuchte, unabhängiger von Importen aus Indien zu werden und entschloss sich, den Opiumanbau in den Süd-Provinzen zu intensivieren. Bis 1870n war der Opiumhandel in den Händen der Europäer, Händler wie James Mathesson dominierten den Markt. Bis 1880 schafften es aber chinesische Händler, im Zwischenhandel und im Opiumhandel selbst eine dominante Position zu gewinnen.

Es gab in China Konsumverbote, und auch drakonische Strafen bis zur Todesstrafe, das war aber eher Aktionismus, und auch in China ließ sich das Konsumverhalten nicht durch Strafrecht bekämpfen.

Lin Zexu ging fälschlich davon aus, dass Opium auch in England illegal war, und er schrieb einen Brief an die Queen, der sie aber nie erreichte. Das war aber in Europa und Amerika nicht der Fall. Opiumhöhlen wie sie Oscar Wildes Roman-Antiheld Dorian Gray aufsucht, die waren um die Zeit des 1. Opiumkrieges noch selten. Dagegen gab es auch manchmal Gesetzes-Initiativen, aber da ging es eher um Konzessionen, die man Chinesen nicht erteilen wollte.

In Europa und Nordamerika war Opium jedenfalls nicht verboten. Es war Bestandteil von Arzneien wie Laudanum und Paregoric, es gab weder Rezeptpflicht noch Konsumverbote.

Die erste Opiumkonferenz, in der man zaghaft versuchte, den Handel mit Opium und Opiaten zu kontrollieren, fand 1909 in Shanghai statt. Da die Ergebnisse sehr bescheiden waren, das Empire stimmte nur einer minimalen Verringerung der Opium-Importe nach China zu, und über Kontrollen von Opiumderivaten und Kokain wurde keine Einigung erzielt, weshalb man die Sache vertagte, und 1912 in Den Haag fand die nächste Konferenz statt.

Seit etwa 1880 gab es eine Reihe von Produkten die Opium, Morphin, Kokain enthielten.

Kurz vor dem Weltkrieg 1914 verabschiedeten die USA die Harrison Act, in der Opium und seine Derivate, Kokain unter Kennzeichnungs- und Rezeptpflicht gestellt wurden.

Nach dem 1. Weltkrieg erließen europäische Staaten ähnliche Betäubungsmittelgesetze, seit 1929 auch das Deutsche Reich, das das Reichsopiumgesetz verabschiedete.

Fast alle Drogen und Genussmittel ( bzw. ihre Konsumenten) wurden in ihrer Kulturgeschichte irgendwann und irgendwo kriminalisiert.

-In Russland verbot Zar Michail I. Tabak, und es gab sogar Todesurteile.
Zar Alexej lockerte das Verbot, und Peter I. legalisierte den Tabak und richtete eine lukrative Tabakregie ein.

-In Preußen wurde den unteren Volksschichten Kaffee verboten, und auch andere Fürsten verfolgten eine ähnliche Politik, um Abfließen von Kapital zu verhindern.

- Das Verbot von Absinth in Frankreich ging vor allem auf Initiative der Winzer-Lobby.
 
-In Preußen wurde den unteren Volksschichten Kaffee verboten, und auch andere Fürsten verfolgten eine ähnliche Politik, um Abfließen von Kapital zu verhindern.
So weit ich weiß, hat der Alte Fritz auch mal versucht seinen Ostfriesischen Untertanen Tee zu verbieten, was dann dazu führte, dass Schmuggel von niederländischem oder britischem Tee eine Art ostfriesischer Volkssport wurde.
Der Merkantilismus hat seltsame Blüten getrieben.
 
So weit ich weiß, hat der Alte Fritz auch mal versucht seinen Ostfriesischen Untertanen Tee zu verbieten, was dann dazu führte, dass Schmuggel von niederländischem oder britischem Tee eine Art ostfriesischer Volkssport wurde.
Der Merkantilismus hat seltsame Blüten getrieben.

Aus dieser Anordnung entwickelte sich ein sich über mehrere Jahre hinziehender Schriftwechsel zwischen der Kriegs- und Domänenkammer als oberster preußischer Verwaltungsbehörde in Ostfriesland mit den Landständen. Während die preußische Behörde die Schädlichkeit des Teetrinkens für die einheimischen Wirtschaft betonte und im gleichen Zuge die Förderung der einheimischen Brauereien einforderte, argumentierten die Stände, dass es a) gar keinen übermäßigen Teegenuss gäbe, b) ein Verbot die persönliche Freiheit zu sehr einschränke und seit „altersher“ Ausdruck der Genussfreude auch des kleinen Mannes sei, c) Tee auch für die arme ländliche Bevölkerung erschwinglich wäre und d) derart zur Natur der Einwohner Ostfriesland gehöre, dass ein Verbot schon allein deshalb nicht durchsetzbar sei. Zudem würde sich der einfache Mann wohl weniger dem gewünschten Biergenuss hingeben, sondern eher zu härteren Mittel wie Genever greifen, was sich wiederum ungünstig auf die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit auswirke.

Am Ende konnte sich Friedrich der Große in dieser Sache in Ostfriesland nicht durchsetzen und es blieb bei der Androhung von Maßregeln auf der einen und bei der Mitteilung, erneut über die Frage beraten zu wollen, auf der anderen Seite.

 
Aus dieser Anordnung entwickelte sich ein sich über mehrere Jahre hinziehender Schriftwechsel zwischen der Kriegs- und Domänenkammer als oberster preußischer Verwaltungsbehörde in Ostfriesland mit den Landständen. Während die preußische Behörde die Schädlichkeit des Teetrinkens für die einheimischen Wirtschaft betonte und im gleichen Zuge die Förderung der einheimischen Brauereien einforderte, argumentierten die Stände, dass es a) gar keinen übermäßigen Teegenuss gäbe, b) ein Verbot die persönliche Freiheit zu sehr einschränke und seit „altersher“ Ausdruck der Genussfreude auch des kleinen Mannes sei, c) Tee auch für die arme ländliche Bevölkerung erschwinglich wäre und d) derart zur Natur der Einwohner Ostfriesland gehöre, dass ein Verbot schon allein deshalb nicht durchsetzbar sei. Zudem würde sich der einfache Mann wohl weniger dem gewünschten Biergenuss hingeben, sondern eher zu härteren Mittel wie Genever greifen, was sich wiederum ungünstig auf die Arbeitsfähigkeit und Gesundheit auswirke.
Am Ende konnte sich Friedrich der Große in dieser Sache in Ostfriesland nicht durchsetzen und es blieb bei der Androhung von Maßregeln auf der einen und bei der Mitteilung, erneut über die Frage beraten zu wollen, auf der anderen Seite.


Ich weiß nicht mehr, in welcher Stadt das war, sobald ich wieder an meine Manuskripte ran kann mehr dazu,

aber in einer Stadt haben Bürger gegen ein Kaffeeverbot öffentlich demonstriert und haben demonstrativ Kaffee geröstet und getrunken, worauf die Obrigkeit tatsächlich einlenkte.
 
Wo und wann wurde erwogen, Opium zu legalisieren, und auf welche Quellen beziehst Du Dich?
Ich versuche das mal zusammen zu fassen.
Die chinesische Debatte um die Legalisierung von Opium am Vorabend des Opiumkriegs
Ich beziehe mich auf Lovell und Platt.

1729 ergeht ein kaiserliches Verbot des Opium ("first imperial prohibition"). - Lovell 32, s.a. Platt S.224
1796 wird dieses bekräftigt (ban of 1729 was reaffirmed..) - Lovell 33

Auf den steigenden Opium-Konsum im Land selber hat das wenig dämpfende Wirkung und die Durchsetzung des Verbot ist mindestens nachlässig, wenn überhaupt erkennbar.
Ab 1810 versucht der Kaiser Jiaqing dem rasant wachsenden Opium-Konsum gegenzusteuern.
Dieser breitete sich nach Norden aus und erreichte auch den kaiserlichen Hof.
1820 spricht sich sein Nachfolger Daoguang ebenfalls deutlich gegen den Opium-Missbrauch aus.
Platt 224-5

Es ist aber nicht einfach, ja sogar gefährlich den britischen Import, die deutliche Hauptquelle, zu unterbinden.
Und ebenso bestehen Zweifel, dass ein Konsumverbot durchsetzbar sein könne.
Befürworter einer Legalisierung des Opium machen auf sich aufmerksam.
Ein sehr leidenschaftlicher ist der "Governor-General of Guandong".
Platt 310ff, Lovell 51
Dieser Lu Kun wird auf ein Essay des Wu Lanxiu, Direktor einer konfuzianischen Akademie in Kanton, aufmerksam.
Der Wu Lanxiu argumentiert, dass weder eine Unterbindung der Importe, noch die Prohibition selber die Lage verbessern würden, sondern eher dazu führten die Situation zu verschlimmern.
Lu Kun schickt dieses Essay 1834 an den Kaiser Daoguang (Platt 325) und auch in einen Bericht über den schlechten Zustand der Kaiserlichen Marine. Er zeigt Sorge ob diese überhaupt der Aufgabe gewachsen sein könne den Warenverkehr zu überwachen und weist auf die Überlegenheit der englischen Flotte hin.
Platt 309
Juni 1836 trifft Xu Naiji, ein hoher Gesandter des Kaiserlichen Hofes in Kanton ein.
Und auch dieser kommt zu dem Schluss, dass eine Legalisierung unumgänglich sei.
1835 war der Gouverneur Lu Kun verstorben und sein Nachfolger wurde Deng Tingzhen.
Diesen beauftragt 1836 der Kaiser mit seinen Untergebenen über eine Legalisierung zu beraten.
Der Xu Naiji nimmt dies als Zeichen, dass der Kaiser einer Legalisierung zugeneigt sei.
Der Deng Tingzhen teilt dem Kaiser mit, dass er die Vorschläge Xu's ohne Vorbehalte unterstützt.
"The autumn of 1836 thus found the highest-ranking imperial official at Canton laying the groundwork for a legalization of the opium trade."
Platt 328-9
"And so, in 1836, a legalization lobby spoke up".
Lovell 51

Dauert aber nicht lange bis sich die Gegenlobby Gehör verschafft.
Am extremsten wohl Huang Jueci, der 1838 ebenfalls ein Memorandum an den Kaiser schickt.
In diesem fordert er nicht weniger als die Ausrottung der Konsumenten durch Exekution.
Andere Stimmen sehen die Lösung in der Unterbindung des Imports.
Der Kaiser scheint noch nicht entschlossen zu sein was tun sei und beauftragt den "grand council of advisers" mit einer Lösungssuche.
Am 8. November 1838 erhält der Kaiser Nachricht, dass in Tianjing, [ca. 150km von Peking entfernt] 3,5t Opium beschlagnahmt wurden. Der Größte Einzelfang seit 1729.
Schließlich ruft er am 9. November Lin Zexhu zu sich um mit ihm die Lösung der Misere zu beraten.
Dieser ist ein Unterstützer von Huang Jueci.
Lovell 51-7
Der Kaiser Daoguang schickt den Lin Zexu nach Kanton und die Debatte um die Legalisierung ist entschieden.

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Lovell, Julia (2012): The opium war. Drugs, dreams and the making of China. London: Picador.


Platt, Stephen R. (2018): Imperial twilight. The opium war and the end of China's last golden age. First edition. New York: Alfred A. Knopf (A Borzoi book).
 
Zuletzt bearbeitet:
Man moege mir eine kleine o/t Bemerkung erlauben: Geschichte wurde als grosses Meer aus [geschichtlichem] Material beschrieben und wir Nachfahren sitzen dort im Ruderboot und schoepfen mit einen kleinen Eimer aus dem Meer und untersuchen was dort drinnen ist. Eine schoene Analogie m.M.n.
Quelle: EMINENT VICTORIANS; by Lytton Strachey, Preface.

Es ist schwer vorstellbar dass es chinesische Mandarine gegeben haben soll, die die volkszersetzende Wirkung von Opiumgift tolerieren bzw foerdern wollten.
Und ja, Lin Zexhu ist ein Unterstützer von Huang Jueci, beide sind fuer die Todesstrafe die ja dann auch proklamiert wurde.
Mich wuerde interessieren was die Quellen waren fuer die Buecher von Lovell, Julia (2012) und Platt, Stephen R. (2018). Kann mir schon denken wer.

Zum Glueck gibt es den Hathi Trust, auf einer deren Seiten finden wir 'The Chinese repository v.8 (1839-40)'. Artikel 1 befassst sich mit der crisis in the opium traffic ppg 1 -8 | 10 - 37 | 57 - 83 |.
Es ist Kapitel 2 das heute beleuchtet werden soll: ein Brief des besagten Lin Zexhu an die 19 jaehrige Koenigin Elizabeth II in dem er das Dilemma China's und Englands Verwicklung hierein darlegt.
Besagter Brief kann nur als veritabler cri de coeur bezeichnet werden. Leider ohne Erfolg. ___________________
Lin Zexhu liess keinen Zweifel daran, dass China in Sachen Opiumgeissel bereit war hart durchzugreifen:

"Möge Eure Hoheit uns unverzüglich nach Erhalt dieser Mitteilung über den Stand der Dinge und über die Maßnahmen, die Ihr ergreift, um der Opiumgeissel ein für alle Mal ein Ende zu setzen, informieren.
Bitte antwortet uns umgehend. Macht unter keinen Umständen Ausreden oder zögert nicht. Eine äußerst wichtige Mitteilung.
P. S. Wir fügen eine Zusammenfassung des neuen Gesetzes bei, das nun in Kraft treten soll. „Jeder Ausländer oder Ausländer, der Opium in das Zentralgebiet bringt, um es dort zu verkaufen, wird mit Sicherheit enthauptet, und die Komplizen werden erwürgt; und alle Güter (die sich an Bord desselben Schiffes befinden) werden beschlagnahmt. Es wird eine Frist von anderthalb Jahren gewährt, innerhalb derer jeder, der versehentlich Opium mit sich führt, sich freiwillig melden und es abgeben kann, um von allen Folgen seines Vergehens freigesprochen zu werden.“


 
LIN ZEXU, LETTER TO QUEEN VICTORIA > https://media.bloomsbury.com/rep/files/primary source 13.0 - lin.pdf

"Kommissar Lin, hoher kaiserlicher Kommissar, Präsident des Kriegsrats, Vizekönig der beiden Keäng-Provinzen usw., Tang, Präsident des Kriegsrats, Vizekönig der beiden Provinzen Kwang usw., und E, Vizepräsident des Kriegsrats, Vizegouverneur von Kwangtung usw., richten hiermit gemeinsam diese öffentliche Depesche an die Königin von England, um​
ihr klare und eindeutige Informationen (über den Stand der Dinge) usw. zu geben." ______________________________________________________________________​

The Chinese repository v.8 (1839-40)--->https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=hvd.32044005277884&view=1up&seq=3
  • Crisis in the opium traffic ppg 1 -8 | 10 - 37 | 57 - 83 |
  • Article II Letter to the Queen of England from the imperial commissioner LIN ZEXU and the provincial authorities requiring the interdiction of opium. 9 - 10)
 
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