(eigentlich sollte nur die Rheingrenze von Lörrach bis Wesel in 50km Breite entfestigt werden, alle anderen Festungen blieben bestehen (Küstenverteidigung & Ostgrenze (Graudenz, Thorn, Posen, Boxen/masur.Seenplatte usw.))
Da war aber doch klar, dass die künftig in jedem Fall wertlos sein würden, selbst bevor klar war, wie die endgültige Grenze aussehen würde und dass Graudenz, Thorn und Posen allesamt an Polen gehen würden.
Spätestens mit Wilsons 14-Punkte Plan war doch klar, dass es im Fall einer deutschen Niederlage im 1. Weltkrieg wieder einen polnischen Staat geben würde und dass auf Grund der Bevölkerungszusammensetzung mindestens die preußische Provinz Posen dem zugeschlagen würde.
Damit waren die Weichselfestungen als militärische Bedeckung gegen Osten aber nutzlos, weil ein neugegründetes Polen als potentieller militärischer Gegner mit dem Posener Gebiet inklusive Bydgoszsc/Bromberg als Verkehrsknotenpunkt im Norden direkt auf dem Westufer der Weichsel, keine zu überwindende Weichsellinie mehr vor sich haben würde, die sich irgendwie effektiv verteidigen ließe.
Eine polnische Armee, die von Bydgoszcz aus hätte operieren können, hätte selbst wenn es keinen bis zur Ostsee reichenden "Korridor" gegeben hätte die Weichselstellung einfach umgehen und bei Vorstoß nach Norden rechts liegen lassen können.
Die Befestigung in der masurischen Seenplatte war effektiv auch nur so lange wirklich interessant, wie ein Zangenangriff auf Ostpreußen von Süden und Osten drohte, um die beiden Teile der Zange auseinander halten zu können.
Einen realen militärischen Wert hätte dass nur dann gehabt, wenn im Zuge der Abwicklung des Krieges es in irgendeiner Form zu einer Vereinigung zwischen Polen und Litauen gekommen wäre.
Ohne dem, so dass Zangenangriff auf Ostpreußen von Süden und Osten her keine Option mehr war, war das eigentlich wertlos, gegen die neue Option eines Zangenangriffs von Süden und Westen, half diese Befestigung nichts.
Die logischen Optionen eines polnischen Kriegsgegners im Besitz von Posen oder Posen und eines Korridors, zur Ostsee, mussten bei hinreichender Stärke für eine Offensivbewegung, sofern es den Norden betrifft in einem Vorstoß westlich der Weichsel von Bydgoszcz aus in richtung Danzig liegen (wenn Westpreußen vollständig bei Deutschland geblieben wäre), in einer Süd-West-Umfassung und einem entsprechenden Zangenangriff auf Ostpreußen von dieser seite her oder in einem Vorstoß vom Posener Raum oder von Bydgoszcz aus in Richtung auf Kolberg oder Stettin, um die Gebiete und Verkehrsverbindungen östlich der Oder abzuschneiden.
Insofern könnte man sagen, war der Erhalt diverser Festungswerke im Osten möglicherweise auch deswegen angedacht, weil man um ihre strategische Nutzlosigkeit in veränderter Situation wusste.