Saint-Simone
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Und es stellt sich die Frage welches Interesse Dick Turpin an dem allen haben sollte und warum? Es wurde alles romantisiert und ist jetzt leider Legende, die als Wahrheit wiederholt wird.
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Man muss hier zugeben, dass damals in den 1950ern praktisch kein Zugang zu Infos war wie heute (Wikipedia) und man praktisch einem Großteil des Publikums irgendwas verkaufen konnte als historischer Hintergrund. Man kann sagen, klar in den 1730ern gab es ein österreichisches Herrscherhaus. Dass Kaiser Karl VI. ausgerechnet gegen Walpole intrigiert hätte, entlockt mir einfach ein breites Lächeln.Und es stellt sich die Frage welches Interesse Dick Turpin an dem allen haben sollte und warum? Es wurde alles romantisiert und ist jetzt leider Legende, die als Wahrheit wiederholt wird.
Du hast natuerlich recht, dass der Zugang zu Informationen stark beschraenkt war und freilich wollte man eine gute Geschichte verkaufen, statt historische Wahrheiten. Karl Mays "Winnetou" und die folgenden Filme biedern sich geradezu als Paradebeispiel dessen an - wenig akkurate Information und eine Geschichte, die sich hervorragend verkaufen liess und noch immer verkauft wird. Es gibt unzaehlige Beispiele dergleichen.Man muss hier zugeben, dass damals in den 1950ern praktisch kein Zugang zu Infos war wie heute (Wikipedia) und man praktisch einem Großteil des Publikums irgendwas verkaufen konnte als historischer Hintergrund. Man kann sagen, klar in den 1730ern gab es ein österreichisches Herrscherhaus. Dass Kaiser Karl VI. ausgerechnet gegen Walpole intrigiert hätte, entlockt mir einfach ein breites Lächeln.
In dem Film soll er sich besinnen, dass er auch etwas sinnvolles aus seinem Leben machen kann. Der Film ist ja sehr unlogisch. Es gibt in dem Film praktisch Steckbriefe wie man sie aus Spaghetti-Western kennt, also mit Konterfei des Gesuchten. Also sowas, was ich noch nie in der Form aus dem 18. Jh. gesehen habe (und ich kenne schon sehr sehr viele Steckbriefe). Dennoch kann Turpin teilweise einfach durch England laufen und wird nicht erkannt und wenn es der Plot-Convinience passt, wird er erkannt. Irgendwann entdeckt er seinen Patriotismus für sich und es scheint auch so, als ob er damit seiner Frau imponieren kann, die er als Mr. Palmer geheiratet hat.
Ich denke, dass es auf die Region ankommt. Ich kenne eigentlich recht viele Formate, welche das thematisiert haben. Ich erinnere mich an eine Reihe, welche den Aufstand von 1745 darstellte und wie die Motivation auf den verschiedenen Seiten aussah und ich denke da auch beispielsweise an "Culloden" von 1964, wo auch die Hintergründe der anwesenden Kämpfer vorgestellt wurde. Selbst der schlecht ausgestattete Streifen "Chasing the Deer" behandelt ja, dass die Lage weitaus komplexer war (und das auch vor 1745).Was mich jedoch im stillen Kaemmerchen manchmal aergert ist das zumeist Halbwissen aus Filmen und Serien fuer bare Muenze genommen werden. Gaebe mir jemand auch nur mal eine solche Muenze fuer all die Zeiten zu denen ich dank "Outlander" erklaeren durfte, dass es bei den jakobitischen Aufstaenden nicht "England gegen Schottland" war, sondern viel komplizierter, waere mein Sparschweinchen gut gefuellt.
Warum? Wenn der Film im 18. Jhdt. spielt, stand Spanien nicht einmal mehr unter der Herrschaft eines "Hauses Österreich".Könnte vielleicht mit der "Austrian Grence" im Film die Grenze zwischen Frankreich und Spanien gemeint sein? Dann wäre der Fluss jedenfalls nicht der Rhein.
Wird mich sehr freuen.@Brissotin Natuerlich ist das etwas fuer mich! Ich werde jeden grausamen Moment geniessen und aufschreiben.
Sobald ich Zeit habe, werde ich das tun!Wird mich sehr freuen.![]()
Mir fallen sowohl in alten Historienschinken (Beispiele kommen noch) wie auch in modernen Produktionen vollkommen irre Motive auf, welche ein historisches Ereignis zu erklären versuchen, aber in sich vollkommen unsinnig sind. Vielleicht meint man, dass ein großes Ereignis als Hintergrund (wie Nelsons Sieg bei Trafalgar) irgendwie mehr Publikum ins Kino zieht - eine Erwartungshaltung und Spannung generiert. Hier mal ein paar Beispiele.
"Rani - Herrscherin der Herzen" (F, 2011)
Die Hauptfigur wird angeklagt an die Briten den Aufmarschplan der Franzosen für die Schlacht bei Dettingen ausspioniert zu haben.
Es ergibt natürlich null Sinn, weil Rani diesen Plan in einem Schloss in Frankreich (!) erfahren haben soll. Natürlich hat Noailles, der Oberkommandeur der Franzosen 1743 diesen Plan erst entwickelt als George II bzw. Stair seine Armee überhaupt in eine Lage brachte, dass eine Umzingelung der Armee möglich war und diese Entschlüsse wurden KURZ VOR der Schlacht gefällt und waren sicher nicht Wochen oder Monate im vorraus bekannt.
Wenn Spionage hätte Sinn ergeben sollen, dann unmittelbar vor der Schlacht, ein oder zwei Tage zuvor im Feldlager des Maréchal de Noailles...
Auch vor etwa 90 Jahren konnte man offenbar davon ausgehen, dass sich Zuschauer nicht über ähnlichen Unfug empörten. So zu sehen in diesem Blockbuster:
"Lloyd's of London" (USA, 1936)
Der Höhepunkt des Films spielt 1805. Angeblich will kein Handelsmann mehr Schiffe segeln lassen, weil die französischen Korsaren alle Schiffe kapern und keine Versicherung einstehen will. Daher beschließt der König und die Regierung Nelsons gesamte Flotte zur Jagd auf die Piraten einzusetzen. Nun aber tritt die Hauptfigur Jonathan Blake ein, der die Handelsschiffe trotz der Gefahren versichern will. Dadurch darf Nelson weiterhin die Flotte zusammenhalten und dankt kurz vor seinem Tod seinem alten Freund Blake für sein Handel, da dieses angeblich zum Sieg bei Trafalgar geführt habe.
Das ist offensichtlich vollkommener Quatsch. Wenn die französischen Korsaren so schrecklich waren, was hat sich daran 1805 geändert? Frankreich setzte auch in den 1790ern zahlreiche Korsaren ein. Wir denken da an Surcouf. Sämtliche zeitgenössische Autoren wie auch modernere wie Forester haben betont, dass die großen Schiffe wie die Linienschiffe zur Jagd nach Korsaren vollkommen ungeeignet sind. Dafür verwendete man Korvetten (auf einer solchen lässt der Zeitgenosse Marryat z.B. seinen Peter Simpel gegen Korsaren kämpfen) und Fregatten. Es bestand also garkeine Notwendigkeit und die Blockade der französischen Häfen durch die britische Flotte hatte ja auch viele Jahre einfach gut funktioniert, dass größere Flottenverbände oft garnicht unbemerkt hinausschlüpfen konnten. Man kämpfte also mit kleineren Schiffen gegen die Korsaren UND konnte mit den großen Linienschiffen den Franzosen zusetzen.
Fast dasselbe Thema wurde mit einer Naivität wie wir sie noch bei "Rani ..." erleben schon in den 1950ern bemüht.
"Sea Devils" (USA, 1953)
Die britische Spionage inhaftiert eine eigene Agentin im Tower, da sie sich als französische Spionin 1800 (sic.!) herausgestellt hat. Statt der französischen Agentin wird eine eigene Spionin unter ihrem Namen nach Frankreich eingeschleust. Die bescheuerte französische Geheimpolizei rund um Fouché (sic.!) erkennt nichtmal, dass es eine andere Person ist als die, die sie selber nach England geschickt haben!
Die Dummheit der französischen Spionage wird aber noch durch die englische übertroffen. Der ganze Sinn des Einschleusens ist, dass die englische Spionin in "ihrem" Schloss Napoleon und seinen Stab beherbergt (why?). Dort erfährt sie vom Lager von Boulogne und dass Villeneuve zum Kommandeur der französischen Flotte bestimmt worden ist [was freilich nicht auf 1800 sondern 1804/05 hindeutet].
Es ist wohl nicht zu glauben, dass die Briten eine Agentin auf gefährliche Mission nach Frankreich schicken, die keine Ahnung über die familiären Hintergründe ihres Nachbars hat und auch sonst fast nichts weiß und das alles mit einem enormen Aufwand, um genau das zu erfahren, das man in Frankreich oder Deutschland in einer TAGESZEITUNG!!! lesen könnte.Ich habe genug Zeitungen aus der Zeit gelesen, wo natürlich vom Lager in Boulogne die Rede ist und auch die Größe des französischen Heeres ist dort zu finden.
Kennt ihr ähnliche Motive in denen mit einem solchen Vehikel ein historisches Ereignis (bei mir sogar zweimal der britische Sieg bei Trafalgar) erklärt werden soll?
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