Hier wurde strickmusterartig die Wirtschaft nach sowjetischem Vorbild nachgeäfft
Erster Fehler. In der Sowjetunion gab es nie private Betriebe in dem Zeitraum als die DDR existierte. Des weiteren wurde die NÖS grundlegend abgelehnt, aber sie bestand und das gab es in der Sowjetunion nicht. Also kann sie nicht strickmusterartig nachgeäfft worden sein
Aber den "Preis" dafür kennen wir auch.
Ja, die größtmögliche Abschaffung (zu diesem Zeitpunkt) des Privateigentums an Produktionsmitteln.
Lügen wurden auch häufig verwendet, um die Bürger zu beruhigen.
Ulbricht war ziemlich transparent( Er bezeichnete ehrlich den aktuellen Stand der DDR als „Embryonalzustand“ und im Januar 1963 stellte er fest, dass die Arbeitsproduktivität immer noch 25% niedriger als in der BRD sei).
Ähnlich war es am 17. Juni 1953: Indem die SED verbreitete, der Streik wäre ein vom Westen gesteuerter Putschversuch
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Dass er nicht faschistisch war, ist klar, bis jetzt konnte aber die entscheidende Rolle des Westens bei diesem Versuch der Konterrevolution nicht entkräftet werden.
wieder andere gewöhnliche Kriminelle, wie man sie in jeder radikalen Partei findet.
Was? Ist dir das Aufnahmeverfahren bekannt? So leicht kam man da nicht rein. Nicht so wie heute, wo man nur unterschreiben muss.
nur eine Meinung wurde akzeptiert, "die Meinung der Partei".
Das stimmt so nicht. In der Basis liefen viele heftige Diskussionen ab, die noch heute protokollarisch einsehbar sind. Sowie das hier
In allen entscheidenden Fragen, von der Bodenreform über die Enteignung der Kriegsverbrecher und Naziaktivisten bis zur Verabschiedung der Verfassung der DDR von 1949 und 1968, der Beschlußfassung über alle grundlegenden Gesetze bis in die 70er Jahre waren die Massen einbezogen. Sie nahmen Teil - zu Hunderttausenden! - an den Diskussionen der Verfassungs- und Gesetzestexte, unterbreiteten Kritiken, Abänderungs-vorschläge, die auch berücksichtigt wurden oder es wurde begründet, warum dieser oder jener Einwand nicht berücksichtigt werden konnte. Die Verfassung der DDR wurde dann - wie bekannt - durch Volksentscheid bestätigt. Masseninitiativen gab es in den Betrieben, LPG, kulturellen Bereichen, im Wohngebiet in vielfältigen Formen. Hier sei nur die "Macht-mit-Bewegung" genannt, an der Millionen Werktätige teilnahmen und Wertzuwächse in Milliardenhöhe zum Plan erzeugten. Hunderttausende Bürger arbeiteten in den örtlichen Volksvertretungen, in deren Kommissionen, in Massenorganisationen und übten damit konkrete politische Funktionen aus. aus
Ulrich Huar[3]: Sozialistische Demokratie in der DDR: Entstehung -Entwicklung - konterrevolutionäre Zerstörung Auferstanden aus Ruinen
Über das revolutionäre Erbe der DDR
20./21. November 1999:
50 Jahre DDR - Für Sozialismus und Frieden -
Konferenz zur Verteidigung des revolutionären Erbes
Ihre 2 Millionen Parteimitglieder waren doch nur schweigende Mitläufer, die Angst um DDR-Privilegien bekamen, wenn sie den Mund aufmachten. Die hatten nun überhaupt keine eigene Meinung
.
Danke für diese außerordentlich präzise Sozialstruktur und Milieubildung innerhalb der SED.
Man mußte Angst vor Konsequenzen haben, wenn man etwas sagte oder tat, was ihnen nicht gefiel
Hier führe ich die bis heute unentschädigte Verfolgung von Andersdenkenden in der BRD an. Aber gut, dass es eine „SED-Opfer“ Rente gibt….
Und wenn eine Regierung, bzw. ein Staat gegen international anerkannte Menschenrechte verstoßen hat - wie die DDR, so kann man solch einen Sachverhalt durchaus erwähnen.
Welche jetzt ganz genau? Und wie sieht es mit anderen Staaten aus?
Traurig ist aber auch, dass diese Menschen sich für eine Ideologie hingegeben haben, deren ökonomischer Hintergrund zwar phantastisch interessant und streitwertig war, deren Realitätsbezug und ökonomische Grundlage (und das bleibt im Rahmen der historischen Wertung) nach heutigen Erkenntnissen gegen Null geht.
Stimmt die Planwirtschaft kann dem nur entgegensteuern. Der Kapitalismus geht gegen 0, aber das ist aktuelle Tagespolitik und ich hab weiter oben schon eine Anspielung.
primitiven Ansatz wie dem von Marx/Engels nicht zu lösen ist.
Marx und Engels präsentierten ja auch nicht ein Lösungsbuch, sondern eine Skizze des Kapitalismus, mit der Analysen angestellt werden können und müssen. Die Lösungsansätze ergeben sich von ganz alleine beim Leser. Durchaus hatten beide in bestimmte Punkten unrecht( Absterben des Staates, usw.) aber dafür gibt es ja auch noch andere kommunistische Klassiker, wie Lenin oder Gramsci.
Und die ökonomische Realität des Jahres 2007 ist Lichtjahre von der Ausgangsgrundlage Marxscher Überlegungen entfernt, nicht nur hinsichtlich der proletarischen Massen der heutigen Ökonomie, die im tertiären Sektor bereits Südostasien etc. erreicht hat
. Die fortschreitende Internationalisierung des Kapitals hat Marx aber erkannt. Viel interessanter ist doch, dass die Bildung neuer proletarischer Massen in den „3.Welt“ Ländern gerade erst begonnen hat. Und das Verhältnis der Massen zum Kapital war das gleiche wie vor 150 Jahren. Marx ist in kleinster Weise bereit für die historische „Müllkippe“, sondern ist nach Süd- und Lateinamerika gereist. Marx Überlegungen sind brisant, wie eh und je.
Es fehlt jede empirisch-statistische Basis
Finanziert ja auch kaum einer, aber es gibt wiedererstarkende Ansätze.
Noch ein Buchtipp:
Was geschah am 17.Juni? von Hans Bentzien (ja Mercy, du darfst jetzt wieder deine Rezension einfügen. Jedoch muss erwähnt werden, dass die Hälfte des Buches aus Quellen besteht.