Abitur Präsentation - Die deutschen Revolutionen im Vergleich --> ein paar fragen

@votre

So geht es halt in einem Forum, die Threads haben immer die Tendenz zur Verselbstständigung.

Ich habe mir Deine Ideen-/Materialsammlung angeschaut. Da hast Du viel zusammengetragen, aber es geht alles noch etwas drunter und drüber. Zu der in Deinem Thema noch genannten "Revolution 1989" hast Du noch gar nichts. Dafür spannst Du den Bogen 1918 gleich bis zum Ermächtigungsgesetz in 1933, das geht natürlich nicht, einiges ist auch nicht ganz richtig interpretiert resp. fehlinterpretiert.

Du schriebst, daß Du 15 Minuten hast, danach aber noch eine Befragungsrunde überstehen mußt, korrekt?

Mein Tip, arbeite nicht mit Word sondern mit Powerpoint, das diszipliniert hinsichtlich der Materialfülle und Du kannst es gleich für Deine Präsentation verwenden. Als Gliederung schlage ich Dir vor:

1. Revolution 1918 (Novemberrevolution)
- sich abzeichnende Niederlage im Krieg
=> Eintritt der USA 1917, Seeblockade weiter erfolgreich, "Hungerunruhen", Streiks etc.
Vor 90 Jahren führte die katastrophale Versorgungslage zu Hungerunruhen in der Hansestadt. Gleichzeitig wuchs der Protest gegen den Ersten Weltkrieg: Als Hamburg sich nur noch von Steckrüben ernährte - WELT am SONNTAG - WELT ONLINE
- Reformversuch, "Parlamentarisierung" der Monarchie kamen zu spät

2. Revolution 1989 "Wende" in der DDR

- Außenpolitische war die DDR von der UdSSR abhängig
- unter Gorbatschow veranschiedete sich die UdSSR von der Breshenjew-Doktrin
Breschnew-Doktrin ? Wikipedia
- wirtschaftlicher Niedergang der DDR
- die besondere "nationale" Position der DDR, als DDR <=> BRD, eine geteilte Nation

3. Die beiden Revolutionen im Vergleich

Zeitökonomie, ca. 5-6 Minuten jeweils für Pkte. 1 und 2., der Rest für 3.

Das wäre halt so mein Vorschlag.

M.
 
1. Revolution 1918 (Novemberrevolution)
- sich abzeichnende Niederlage im Krieg
=> Eintritt der USA 1917, Seeblockade weiter erfolgreich, "Hungerunruhen", Streiks etc.

Also den Kriegeintritt der USA würde ich mehr im Zusammenhang des 1.WK sehen.
Viel wichtiger erscheint mir im Zusammenhang der Novemberevolution auf die Flottenaufstände von 1917 als erster revolutionärer Funken einzugehen und auf die fast ein Jahr später Okt/Nov 1918 erneute Meuterei in der Flotte, die den Anfang der Revolution in Deutschland darstellte.
Des Kaisers so arg geliebte Flotte, ausgerechnet Sie jagt den Kaiser zum Teufel.

Dabei sind wohl die Ursachen in der zwiespältigen wilhelminischen Gesellschaft zu suchen. Die alte starre Monarchie, gepaart mit der fortschrittlichen Moderne in Gesellschaft und Wirtschaft war doch das eigendliche Problem.

Der Krieg beschleunigte nur dass, was so oder so gekommen wäre...er wirkte mit seinen Nöten in jeglicher Art als Katalysator für den gesellschaftlichen Umschwung.
 
Zuletzt bearbeitet:
danke fürs lesen meiner zusammenfassung!!!
also dass die zusammenfassung zu 1989 fehlt hab ich ja schon geschrieben ;)

mich wundert, dass du meinst, dass ich etwas fehlinterpretiert hätte...denn das ist alles eine wiedergabe von mehreren quellen! ist nichts aus dem internet, alles aus büchern!

Ich hab das mit absicht so ausführlich gehalten, damit ich das dann für power point nur noch kürzen muss und die weiteren infos einfach nur noch aus dem text "rausziehen" muss...

zusammenfassung von 1989 folgt..

PS: Präsentation dauert 15 minuten - anschließende befragungsrunde

lg

EDIT: aufgrund von zeitmangel werd ich die 1989er Revolution kürzer zusammenfassen. meiner meinung nach ist sie auch übersichtlicher und nicht so verstrickt wie die 1918er!
 
Zuletzt bearbeitet:
EDIT: aufgrund von zeitmangel werd ich die 1989er Revolution kürzer zusammenfassen. meiner meinung nach ist sie auch übersichtlicher und nicht so verstrickt wie die 1918er!

Jetzt muß ich aber mal ganz doof Fragen, war die Wende 1989 in der DDR-Politik und die Haltung der Bevölkerung eigendlich eine Revolution?:grübel:
 
na ja, das hab ich mich auch gefragt..

aber das politische system wurde ja umgekrempelt..also die definition "revolution" passt da schon!
 
Jetzt muß ich aber mal ganz doof Fragen, war die Wende 1989 in der DDR-Politik und die Haltung der Bevölkerung eigendlich eine Revolution?:grübel:

Was soll es denn sonst gewesen sein, wenn nicht eine Revolution?
Und - wie war denn die Haltung der DDR-Bevölkerung in dieser Zeit?

Übrigens: Der Begriff "Wende" wurde ja eigentlich von Krenz geprägt und wurde vom Volksmund übernommen, nur beschreibt er mMn nicht die tatsächliche Tragweite der Ereignisse.

Edit: Über das Thema "Friedliche Revolution" in der DDR habe ich erst vor Kurzem eine Publikation (in 2 Teilen) geschrieben: http://geschichte-wissen.de/zeitges...am-vorabend-der-qfriedlichen-revolutionq.html
+
http://geschichte-wissen.de/zeitgeschichte/58-die-ddr/236-die-friedliche-revolution-in-der-ddr.html
 
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Nein, im Gegenteil gehörte Jugoslawien zu den Mitbegründern und Initiatoren der Organisation der blockfreien Staaten.

Das ist richtig. Jugoslawien gehörte zu den sogenannten "Nichtpaktgebundenen". Dennoch war die Rolle dieses Landes etwas zwiespältig, denn es gab eine lose Zusammenarbeit im RGW:
Am 17. September 1964[3] trat Jugoslawien einigen Organen des RGW bei.
Quelle: Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe ? Wikipedia
 
Was soll es denn sonst gewesen sein, wenn nicht eine Revolution?
Und - wie war denn die Haltung der DDR-Bevölkerung in dieser Zeit?

Übrigens: Der Begriff "Wende" wurde ja eigentlich von Krenz geprägt und wurde vom Volksmund übernommen, nur beschreibt er mMn nicht die tatsächliche Tragweite der Ereignisse.

Edit: Über das Thema "Friedliche Revolution" in der DDR habe ich erst vor Kurzem eine Publikation (in 2 Teilen) geschrieben: http://geschichte-wissen.de/zeitges...am-vorabend-der-qfriedlichen-revolutionq.html
+
http://geschichte-wissen.de/zeitgeschichte/58-die-ddr/236-die-friedliche-revolution-in -der-ddr.html

eines versteh ich nicht: die ausreise ueber die botschaft. wo befanden sich die jeweiligen botschaften? innerhalb oder außerhalb der DDR? wieso kann man einfach ueber eine botschaft auswandern?

das ist super mit deiner publikation! ist allerdings schon sehr umfangreich oder??
lg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die DDRler haben eine "Hausbesetzung" der BRD-Botschaft in Prag veranstaltet. Botschaften sind "exterritorial", also sozusagen Ausland. Die tschechische Polizei durfte also nicht rein. Allerdings konnten die Flüchtlinge auch nicht mehr raus. Insofern ist deine Verwunderung über die Ausreise über die Botschaft schon berechtigt. Aber die Besetzung erzeugte (kurz gesagt) soviel Druck, dass die DDR-Regierung schließlich zustimmte, dass die Leute in einen Zug in die BRD gesetzt wurden.
 
eines versteh ich nicht: die ausreise ueber die botschaft. wo befanden sich die jeweiligen botschaften? innerhalb oder außerhalb der DDR? wieso kann man einfach ueber eine botschaft auswandern?
Die Botschaften, über die die Ausreise damals lief waren hauptsächlich die bundesdeutschen Botschaften in Prag, Budapest und Warschau. In den Jahren davor gab es aber auch Besetzungen von Botschaften westlicher Staaten in (Ost-)Berlin.

das ist super mit deiner publikation! ist allerdings schon sehr umfangreich oder??
lg

Das ja. Mußt du das wichtigste in Kurzform herausarbeiten.
;)
 
eines versteh ich nicht: die ausreise ueber die botschaft. wo befanden sich die jeweiligen botschaften? innerhalb oder außerhalb der DDR? wieso kann man einfach ueber eine botschaft auswandern?

Einfach war das nicht! Aber dazu hat Liborius ja schon das Notwenige gesagt.
YouTube - Flucht in die Prager Botschaft - 03. Oktober 1989
YouTube - Genscher at the German Embassy in Prague 1989
Die Bundesrepublik hatte in der DDR keine Botschaft und vice versa. Es gab aber eine ständige Vertretung, die de facto nichts anderes, als eine Botschaft war. Dass man sie nicht so nannte, hatte juristische Gründe.
 
wieso kann man einfach ueber eine botschaft auswandern?

Da hast Du eigentlich Recht. Manchmal kann eine unverfälschte Sichtweise noch einmal deutlich machen, wie unglaublich manches eigentlich ist.

Ich habe mir dann jedenfalls Fragen gestellt, auf die ich sonst nicht gekommen wäre.
Wie kamen all die Menschen eigentlich in die Botschaft? Und warum erst 1989?

Schon 1984 hatten 70 bis 160 DDR-Bürger Zuflucht in der Prager Botschaft der BRD gesucht und ihre Ausreise mit Mitteln des passiven Widerstands erreicht. Sie wurden durch Vermittlung des ostberliner Rechtsanwalts W. Vogel freigekauft und konnten in die BRD einreisen. Allerdings erst, nachdem sie in ihre Heimatorte zurückgekehrt waren und dort formell ein Ausreisegesuch stellten. Sie sollte der Schein bewahrt werden.

„DDR - Flüchtlinge hat es in unserer Prager Botschaft immer gegeben, seit wir das Palais
Lobkowicz bezogen hatten.“ Hermann Huber

Neu war 1989 die Menge der DDR-Bürger, die versuchten auf das Gelände der Botschaft zu gelangen. Als diese nach Genschers berühmter „Balkon-Rede“ am 30.09.89 ausreisen durften, musste der Zug, der sie beförderte einen kleinen Umweg über das Staatsgebiet der DDR machen, wieder um den Schein einer formellen Ausreise zu wahren.
Nachdem am 4. Oktober 1989 erneut tausende DDR-Bürger in der Botschaft ihre Ausreise in die BRD forderten, brach der Damm schließlich. Sie durften ohne DDR-Genehmigung direkt in die BRD reisen. Im Folgenden wurden die Flüchtlingsströme von Botschaftsangehörigen direkt am Prager Hauptbahnhof in Züge in die BRD umgelenkt. Der Eiserne Vorhang war gefallen.
Es war offenbar üblich, die Prager Botschaft von tschechischer Polizei sichern zu lassen, die ein Eindringen verhindern sollten. Das kann aber 1989 offenbar nur noch zum Schein geschehen sein. Mit einem entsprechenden Aufgebot, hätte das Botschaftsgelände doch abgeriegelt werden können. Daran hatte die tschechische Regierung aber wohl gar kein Interesse.

1984 waren 40 DDR-Bürger in einen Hungerstreik getreten. Und auch 1989 haben die DDR-Bürger nicht nur zivilen Ungehorsam, sondern auch ihre Leben und ihre Gesundheit eingesetzt und die Regierungen der BRD, DDR und Tschechoslowakei gezwungen, eine Lösung zu finden. Wegen der Versorgungsprobleme und sicher auch den hygienischen Bedingungen in der Botschaft, konnte die Besetzung nicht ewig fortgesetzt werden. Die DDR-Bürger waren jedoch nicht bereit, die Botschaft freiwillig zu verlassen. Sie konnten nicht bleiben und sie konnten nicht in die DDR zurückgeschickt werden. Das wäre für die BRD eine politische Katastrophe gewesen.
Ich finde das ist ein wunderbares Beispiel für gewaltfreien, friedlichen Widerstand, der mich an Gandhi denken lässt. Deshalb teile ich @votres Verwunderung gerne.

Deutsche Botschaft Prag ? Wikipedia
http://www.prag.diplo.de/Vertretung..._botschafterhuber__1989__d,property=Daten.pdf
Goodbye, Honecker! - einestages
 
Super,verstanden;)


teil 1 deiner zusammenfassung beinhaltet ja die erklaerung von begriffen, das brauch ich ja weniger- also werd ich mich teil 2 widmen. der beinhaltet doch alles was ich dazu brauche?

lg

teil 1 d

Im wesentlichen schon. Wichtig zu wissen wäre jedoch, daß sich die Montagsdemos aus den montäglichen Friedensgebeten in Leipzig entwickelten (was wiederum im ersten Teil erklärt wird).
;)
 
aus zeitmangel werd ich eher wohl wikipedia nehmen..meint ihr das tuts auch?

könnt ihr mir helfen bezüglich des vergleichs zwischen 1918 und 1989? die zeit wird knapp..wär super wenn ihr mir da helfen könnt!!

lg votre
 
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noch einmal zu:
Was soll es denn sonst gewesen sein, wenn nicht eine Revolution?
Und - wie war denn die Haltung der DDR-Bevölkerung in dieser Zeit?

In einer Revolution muß ja nicht zwangsläufig Blut fließen.
Der Begriff "Revolution" umschreibt ja im Grunde einen politischen, wirtschaftlichen bzw. einen gesellschaftlichen Umwälzungsprozeß.
Und das war die friedliche Revolution in jedem Fall.
Siehe hierzu: http://de.wikipedia.org/wiki/Revolution
 
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@ votre:

Botschaften gelten als Territorium des betreffenden Landes, dass sie repräsentieren. Wenn ich mich auf dem Botschaftsgeländes des Landes xy befinde, dann befinde ich mich faktisch auf dem Gebiet des Landes xy, obwohl das Land rundherum zum Staat ABC gehört.

Aus diesem Grund sind in gewissen Ländern gewisse Botschaften hermetisch abgeriegelt, um eine Flucht in die Botschaft zu verhindern.

Ich würde noch auf die polnische Gewerkschaft Solidarnosc in Polen hinweisen, welche einen nicht unerheblichen Beitrag zur Wende im Osten geleistet hat.

Erwähnt sei noch, dass vor dem Mauerfall in Bulgarien der damalige Staatschef Schiwkow zum Teufel gejagt wurde. Man hatte - nebst Gorbatschow - noch anderen "Rückenwind".
 
Zuletzt bearbeitet:
...Ich würde noch auf die polnische Gewerkschaft Solidarnosc in Polen hinweisen, welche einen nicht unerheblichen Beitrag zur Wende im Osten geleistet hat.

Erwähnt sei noch, dass vor dem Mauerfall in Bulgarien der damalige Staatschef Schiwkow zum Teufel gejagt wurde. Man hatte - nebst Gorbatschow - noch anderen "Rückenwind".

Einen "erheblichen Einfluß" auf die Entwicklung in der DDR kann ich bei den genannten Beispielen nicht erkennen.
Richtig ist, daß die DDR-Bürger die Veränderungen in den "Bruderländern" sehr genau beobachteten.
Nur ließ die SED eben nichts unversucht, auch nur die geringsten Ansätze einer Bürgerbewegung bzw. Demokratisierung in der DDR zu unterbinden. So hatte Solidarnosc seit dem Ende der 70er Jahre in Polen sowie auch der Reformkurs von Gorbatschow seit 1986 in der SU eben keinen Einfluß auf die Innenpolitik der SED. Die Veränderungen, die in der DDR 1989/90 stattfanden, mußen sich die DDR-Bürger ganz alleine erkämfen.
Solange Honecker an der Macht war bestand sogar die Gefahr, daß die Demos wie in Peking nieder geschlagen werden konnten. Das hätte dann wohl das Ende der Revolution bedeutet und Krenz (als Nachfolger von Honecker) wäre vermutlich noch heute Staatsratsvorsitzender. :S
(Und es gäbe dann keinen Barbarossa hier im Forum... :cry: )
 
könnt ihr mir helfen bezüglich des vergleichs zwischen 1918 und 1989? die zeit wird knapp..wär super wenn ihr mir da helfen könnt!!

Die Unterschiede liegen doch auf der Hand.

1918 und 1989 hatte es sehr unterschiedliche Ausgangspositionen und
sehr unterschiedliche Verläufe.

Während man 1918 im Ergebnis des 1 .WK eine Zerfallssituation der
staatlichen Ordnung erlebte , aus welcher heraus verschiedene Gruppen und Parteien aktiv wurden ,

gab es 1989 eine durchaus stabile innere Ordnung in der DDR.
( man kann sie auch als Friedhofsruhe ansehen )
Zusätzlich muss man noch die Position als Grenzstaat zum "feindlichen "
Machtbündnis NATO und die Anwesenheit von 300.000 Mann
Sowjet-Kampftruppen vor Augen haben.

Während es 1918 ff zu blutigen Machtkämpfen innerhalb des Staates
zwischen den Parteigängern der Revolutionsidee nach russischem
Vorbild und den Anhängern der Idee der bürgerlichen Republik kam ,

fanden die Auseinandersetzungen 1989 ohne Gewaltausübung statt.
( bis auf einige Hundert Verhaftungen durch Polizei und Stasi)
 
danke dir! so haette ich das jetzt auch gesehen, dass die 89er mehr vom volk ausging!

des weiteren wuerde ich sagen , dass 1918 der druck aufgrund des 14 punkte programms von wilson (welches viel interpretationsraum bez. der kaiserfrage offen ließ) von außen groesser war und eine handlung mehr oder weniger herbeizwang.
zu 1989 wuerde ich sagen, dass der druck von der schlechten wirtschaftslage ausging..

noch weitere anregungen, kommentare oder vorschläge? ihr helft mir super!!

ps: bis wann waren in der DDR truppen der udssr stationiert?

lg
 
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