Lieber Zaphod, die Belege habe ich Dir genannt (Klammer auf, dann so seltsame Worte wie "Wilkinson, Genesis of the Pharaohs" - auch Landströms "Schiffe der Pharaonen und Fabres "Seafaring in Ancient Egypt" hatte ich genannt  ).
).
Ägypten bzw. die ägyptischen Teilstaaten waren schon vor der Reichseinigung Schiffsbauer.
Über die Handelsbeziehungen steht alles in "From Egypt to Mesepotamia" - danach wurden die Seehandelswege nach Mesopotamien aber von ägyptischen Schiffen befahren. Daneben wurde ein umfangreicher Karawanenhandel betrieben. Auch so kommen Waren von A nach B..
Die Sonnanbarke von Cheops ist lediglich das älteste erhalten gefundene ägyptische Schiff, wenn Du Dir die Vorderseite der Narmer-Palette von ca. 3200 v. Chr. anschaust siehst Du da ein Boot drauf, was bis ins Detail der Sonnebarke von Cheops entspricht (Landström - Achtung, Belegstelle! - identifiziert es als Sonnenbarke des Königs und schließt auf eine Länge von rnd 25 m - S. 24). Auch das Schiff aus dem Naquada II-Grab 100 entspricht in vielen Details der Cheops-Barke was darauf hindeutet, dass dieser Schiffstyp schon seit Jahrhunderten im Einsatz war.
Und auch bei Punt können wir lediglich sagen, dass das älteste erhaltene Schriftzeugnis davon aus dem AR stammt - genauso wie lediglich die erste bezeugte Byblos-Fahrt aus der Zeit von Cheops' Vater stammt.
Da das aber bereits eine standardmäßige Handelsexpedition mit 50 Schiffen war, darf man davon ausgehen, dass dies zu der Zeit bereits altbekannte Routine war. Landström (Achtung, Belegstelle!) schreibt, dass der routinemäßige Import von Zedernholzstämmen schon in der 1. Dynastie nachgewiesen ist (S. 23 f)
Wie gesagt, meine Bücher über Schiffsarchäologie sind bei Mesopotamien bis auf die Lederboote schlicht Nieten, selbst das umfangreiche "The History of the Ship" von R. Woodman erwähnt Sumer oder überhaupt Mesopotamien mit keiner Silbe - hat aber ein eigenes Kapitel über die ägyptische Schiffsbaukunst. Auch eine Suche nach "sumerian ships" im Netz brachte außer Eso-Geschwafel zu Sitchin nichts - und irgendwie ist mir eine sumerische oder akkadische Seeflotte auch nicht geläufig. Im Gegensatz eben zur ägyptischen Flotte.
Das gesamte ägyptische Leben basierte auf Booten und Schiffen, die sind das Haupt-Darstellungsobjekt seitdem die erste bildliche Kunst in Ägypten auftauchte. Noch bevor erste Tiere dargestellt wurden, malte man Petroglyphen an die Felsen, die Boote mit vielen Ruderern zeigten, und lange vor der Reichseinigung bereits etlche mit Masten und Segeln - während die mesopotamischen Schilfflöße um 2800 v. Chr. noch gerudert wurden.
Landström (Achtung, Belegstelle!), der leider die neuesten Funde aus der Ostwüste, die Wilkinson (Achtung, Belegstelle!) in "Genesis of the Pharaohs" publizierte, nicht mehr kennen lernte, schreibt "Die Abbildungen von Fahrzeugen aus der prädynastischen Zeit zeigen Boote, die das primitive Stadium schon ein ganzes Stück hinter sich gelassen haben" und kommt zu dem Schluss, dass bereits die ältesten badarischen Schiffsmodelle Holzboote zeigen, schon mit Kabinen (S. 12f) - die datieren auf 4500-5000 v. Chr.
Hab mich übrigens geirrt, die älteste Schiffsdarstellung mit einem Segel aus Ägypten wird auf rund 6000 v. Chr. datiert...
Zu behaupten, eine Schiffsnation wie Ägypten habe ausgerechnet die Schiffsbaukunst von Leuten geklaut die praktisch nichts zu Schiffen hinterlassen haben (so wenig, dass kein einziges meiner schiffsarchäologischen Bücher - und ich habe nicht wenig davon - auch nur eine Randnotiz davon macht) finde ich schon ein wenig abenteuerlich.
Indien kann man vom Irak aus übrigens prima zu Land erreichen, für eine rege Handelsbeziehung dort hin braucht man keine Schiffe. Schiffe sind aber praktisch wenn man großes Stückgut transportieren will, wie Baumstämme aus dem Libanon, die z.B. auch in der Djoserpyramide verbaut sind. Und die, wie Landström schrieb, bereits seit der 1. Dynastie importiert wurden (Belegstelle s.o.)
Die von mir herangezogenen Bücher sind übrigens KEINE von Journalisten verfassten populärwissenschaftlichen Schwafelbücher, sondern von Experten verfasste akademische Fachliteratur, das nur um eventuellen Argumenten zuvor zu kommen :winke:
Für mich ist das Thema damit durch. Ich seh keinen Grund für die Annahme, dass die Ägypter nicht die Erfinder ihrer eigenen Schiffe waren. Und die Fachwelt der Schiffsarchäologen und Ägyptologen offenbar auch nicht.
Du kannst ja ein Buch über die These schreiben, mal sehen wie es in der Fachwelt ankommt


				
			Ägypten bzw. die ägyptischen Teilstaaten waren schon vor der Reichseinigung Schiffsbauer.
Über die Handelsbeziehungen steht alles in "From Egypt to Mesepotamia" - danach wurden die Seehandelswege nach Mesopotamien aber von ägyptischen Schiffen befahren. Daneben wurde ein umfangreicher Karawanenhandel betrieben. Auch so kommen Waren von A nach B..
Die Sonnanbarke von Cheops ist lediglich das älteste erhalten gefundene ägyptische Schiff, wenn Du Dir die Vorderseite der Narmer-Palette von ca. 3200 v. Chr. anschaust siehst Du da ein Boot drauf, was bis ins Detail der Sonnebarke von Cheops entspricht (Landström - Achtung, Belegstelle! - identifiziert es als Sonnenbarke des Königs und schließt auf eine Länge von rnd 25 m - S. 24). Auch das Schiff aus dem Naquada II-Grab 100 entspricht in vielen Details der Cheops-Barke was darauf hindeutet, dass dieser Schiffstyp schon seit Jahrhunderten im Einsatz war.
Und auch bei Punt können wir lediglich sagen, dass das älteste erhaltene Schriftzeugnis davon aus dem AR stammt - genauso wie lediglich die erste bezeugte Byblos-Fahrt aus der Zeit von Cheops' Vater stammt.
Da das aber bereits eine standardmäßige Handelsexpedition mit 50 Schiffen war, darf man davon ausgehen, dass dies zu der Zeit bereits altbekannte Routine war. Landström (Achtung, Belegstelle!) schreibt, dass der routinemäßige Import von Zedernholzstämmen schon in der 1. Dynastie nachgewiesen ist (S. 23 f)
Wie gesagt, meine Bücher über Schiffsarchäologie sind bei Mesopotamien bis auf die Lederboote schlicht Nieten, selbst das umfangreiche "The History of the Ship" von R. Woodman erwähnt Sumer oder überhaupt Mesopotamien mit keiner Silbe - hat aber ein eigenes Kapitel über die ägyptische Schiffsbaukunst. Auch eine Suche nach "sumerian ships" im Netz brachte außer Eso-Geschwafel zu Sitchin nichts - und irgendwie ist mir eine sumerische oder akkadische Seeflotte auch nicht geläufig. Im Gegensatz eben zur ägyptischen Flotte.
Das gesamte ägyptische Leben basierte auf Booten und Schiffen, die sind das Haupt-Darstellungsobjekt seitdem die erste bildliche Kunst in Ägypten auftauchte. Noch bevor erste Tiere dargestellt wurden, malte man Petroglyphen an die Felsen, die Boote mit vielen Ruderern zeigten, und lange vor der Reichseinigung bereits etlche mit Masten und Segeln - während die mesopotamischen Schilfflöße um 2800 v. Chr. noch gerudert wurden.
Landström (Achtung, Belegstelle!), der leider die neuesten Funde aus der Ostwüste, die Wilkinson (Achtung, Belegstelle!) in "Genesis of the Pharaohs" publizierte, nicht mehr kennen lernte, schreibt "Die Abbildungen von Fahrzeugen aus der prädynastischen Zeit zeigen Boote, die das primitive Stadium schon ein ganzes Stück hinter sich gelassen haben" und kommt zu dem Schluss, dass bereits die ältesten badarischen Schiffsmodelle Holzboote zeigen, schon mit Kabinen (S. 12f) - die datieren auf 4500-5000 v. Chr.
Hab mich übrigens geirrt, die älteste Schiffsdarstellung mit einem Segel aus Ägypten wird auf rund 6000 v. Chr. datiert...
Zu behaupten, eine Schiffsnation wie Ägypten habe ausgerechnet die Schiffsbaukunst von Leuten geklaut die praktisch nichts zu Schiffen hinterlassen haben (so wenig, dass kein einziges meiner schiffsarchäologischen Bücher - und ich habe nicht wenig davon - auch nur eine Randnotiz davon macht) finde ich schon ein wenig abenteuerlich.
Indien kann man vom Irak aus übrigens prima zu Land erreichen, für eine rege Handelsbeziehung dort hin braucht man keine Schiffe. Schiffe sind aber praktisch wenn man großes Stückgut transportieren will, wie Baumstämme aus dem Libanon, die z.B. auch in der Djoserpyramide verbaut sind. Und die, wie Landström schrieb, bereits seit der 1. Dynastie importiert wurden (Belegstelle s.o.)
Die von mir herangezogenen Bücher sind übrigens KEINE von Journalisten verfassten populärwissenschaftlichen Schwafelbücher, sondern von Experten verfasste akademische Fachliteratur, das nur um eventuellen Argumenten zuvor zu kommen :winke:
Für mich ist das Thema damit durch. Ich seh keinen Grund für die Annahme, dass die Ägypter nicht die Erfinder ihrer eigenen Schiffe waren. Und die Fachwelt der Schiffsarchäologen und Ägyptologen offenbar auch nicht.
Du kannst ja ein Buch über die These schreiben, mal sehen wie es in der Fachwelt ankommt
 
				 
 
		 
 
		