Hans forscht
Aktives Mitglied
Ich finde die Diskussion zur Definition von Waffen interessant, zumal wir hier sonst ja aneinander vorbei reden, wenn wir diese Diskussion nicht auf einen grünen Zwei bringen.
Zunächst würde ich einschränken, dass wir nicht darüber sprechen, wozu ein Gegenstand zweckentfremdet werden kann, sondern darüber, zu welchem Zweck er gemacht ist. Der menschliche Körper würde da weit weg führen. Er ist zumal gar nicht mit Absicht gemacht.
Wir sprechen also über Gegenstände, die gemacht wurden, um einem bestimmten engeren oder weiteren Zweck dienlich zu sein.
Eine Bratpfanne ist demnach zunächst so wenig eine Waffe wie ein Baseballschläger. Während die Bratpfanne auch weiterhin ein Kochgerät bleibt, auch wenn sie jemand benutzt, um einem anderen über den Schädel zu ziehen, ändert sich die Lage beim Baseballschläger womöglich, wenn diese Gegenstände nicht mehr in der Absicht hergestellt und gekauft werden, Baseball zu spielen, sondern eine als Sportgerät getarnte Waffe mit sich zu führen. Man mag sich fragen, ob die Hersteller und Verkäufer dieser scheinbar unschuldigen Sportgeräte noch ernsthaft damit rechnen, dass in Deutschland Baseball gespielt wird. Hier könnte der übliche Gebrauch also die Klassifizierung ändern. Baseballschläger sind auf das Schlagen optimiert. Ob Bälle oder Köpfe lässt sich da konstruktiv kaum noch ausmachen. Künftige Archäologen sollten also darauf achten, ob sie im Fundzusammenhang eher Schlagringe und Messer oder Bälle und Handschuhe zum Fangen finden, bevor sie diese Gegenstände einordnen. Nun ist ein Baseballschläger auch im Zusammenhang mit Schlagringen allerdings keine Kriegswaffe. Aus der Zeit von Keulen und Morgensternen sind wir raus.
Ich würde sagen, eine Waffe hat mit Kampf zu tun. Ob der Gegner ein Mensch oder ein wildes Tier ist, finde ich dabei zweitrangig. Die Abgrenzung zu einem bloßen Jagdgerät würde ich nach der Art oder Gefährlichkeit des Kampfes vornehmen. Ein Gegenstand, mit dem ich im Kampf mit einem Bären bestehen können soll, ist bestimmt eine Waffe, ein Casher für kleine Fische ist sicherlich keine.
Also würde ich fragen: Ist der Gegenstand darauf optimiert, im Kampf bestehen zu können? Ganz klar ist mir die Abgrenzung aber auch noch nicht: Wie komme ich umhin eine Fliegenklatsche als Waffe zu bezeichnen, wenn ich davon ausgehe, dass sie nicht gegen harmlose Schmeißfliegen sondern gegen tödlich gefährliche Moskitos gedacht sei? Offenbar geht es nicht um subtile sondern um brachiale Gewalt.
Danach können wir dann feiner unterscheiden, z.B.
Jagd- und Abwehrwaffen
Distanz oder Nahkampf
Kriegswaffen setzen voraus, dass Kampfsituationen auf Leben und Tod mit anderen Menschen in Aussicht genommen werden und die Erfahrung besteht, dass diese sich in ihren Anforderungen an die Waffen wesentlich von Kämpfen mit wilden Tieren unterscheiden. Zudem macht es natürlich einen großen Unterschied, ob ich mit einem wilden Tier kämpfe, um mich oder andere zu verteidigen oder ob ich das Tier jage, um es zu verwerten. In diesem Fall wäre mir daran gelegen, meine Beute nicht mehr zu beschädigen als unvermeidlich.
Noch ein Gedanke: Spezialisierte Waffen und Geräte setzen fast schon Sesshaftigkeit voraus. Wer sich zu Fuß als Jäger und Sammler in wechselnden Gebieten aufhält, wird so wenig bei sich tragen, wie unbedingt nötig. Hier muss die Jagdwaffe auch zur Verteidigung taugen und womöglich noch als Leiter, um auf Bäume zu klettern. Mit der Domestizierung von Lasttieren und der Herausbildung von Kriegern als spezieller Aufgabenzuweisung mag sich das dann ändern.
Wäre ich ein Jäger und Sammler, würde ich mich zuerst auf meine zur Bejagung von Rehen, Wildschweinen oder Gazellen optimierten Waffen verlassen, wenn ich feindliche Menschen abwehren müsste.
Zunächst würde ich einschränken, dass wir nicht darüber sprechen, wozu ein Gegenstand zweckentfremdet werden kann, sondern darüber, zu welchem Zweck er gemacht ist. Der menschliche Körper würde da weit weg führen. Er ist zumal gar nicht mit Absicht gemacht.
Wir sprechen also über Gegenstände, die gemacht wurden, um einem bestimmten engeren oder weiteren Zweck dienlich zu sein.
Eine Bratpfanne ist demnach zunächst so wenig eine Waffe wie ein Baseballschläger. Während die Bratpfanne auch weiterhin ein Kochgerät bleibt, auch wenn sie jemand benutzt, um einem anderen über den Schädel zu ziehen, ändert sich die Lage beim Baseballschläger womöglich, wenn diese Gegenstände nicht mehr in der Absicht hergestellt und gekauft werden, Baseball zu spielen, sondern eine als Sportgerät getarnte Waffe mit sich zu führen. Man mag sich fragen, ob die Hersteller und Verkäufer dieser scheinbar unschuldigen Sportgeräte noch ernsthaft damit rechnen, dass in Deutschland Baseball gespielt wird. Hier könnte der übliche Gebrauch also die Klassifizierung ändern. Baseballschläger sind auf das Schlagen optimiert. Ob Bälle oder Köpfe lässt sich da konstruktiv kaum noch ausmachen. Künftige Archäologen sollten also darauf achten, ob sie im Fundzusammenhang eher Schlagringe und Messer oder Bälle und Handschuhe zum Fangen finden, bevor sie diese Gegenstände einordnen. Nun ist ein Baseballschläger auch im Zusammenhang mit Schlagringen allerdings keine Kriegswaffe. Aus der Zeit von Keulen und Morgensternen sind wir raus.
Ich würde sagen, eine Waffe hat mit Kampf zu tun. Ob der Gegner ein Mensch oder ein wildes Tier ist, finde ich dabei zweitrangig. Die Abgrenzung zu einem bloßen Jagdgerät würde ich nach der Art oder Gefährlichkeit des Kampfes vornehmen. Ein Gegenstand, mit dem ich im Kampf mit einem Bären bestehen können soll, ist bestimmt eine Waffe, ein Casher für kleine Fische ist sicherlich keine.
Also würde ich fragen: Ist der Gegenstand darauf optimiert, im Kampf bestehen zu können? Ganz klar ist mir die Abgrenzung aber auch noch nicht: Wie komme ich umhin eine Fliegenklatsche als Waffe zu bezeichnen, wenn ich davon ausgehe, dass sie nicht gegen harmlose Schmeißfliegen sondern gegen tödlich gefährliche Moskitos gedacht sei? Offenbar geht es nicht um subtile sondern um brachiale Gewalt.
Danach können wir dann feiner unterscheiden, z.B.
Jagd- und Abwehrwaffen
Distanz oder Nahkampf
Kriegswaffen setzen voraus, dass Kampfsituationen auf Leben und Tod mit anderen Menschen in Aussicht genommen werden und die Erfahrung besteht, dass diese sich in ihren Anforderungen an die Waffen wesentlich von Kämpfen mit wilden Tieren unterscheiden. Zudem macht es natürlich einen großen Unterschied, ob ich mit einem wilden Tier kämpfe, um mich oder andere zu verteidigen oder ob ich das Tier jage, um es zu verwerten. In diesem Fall wäre mir daran gelegen, meine Beute nicht mehr zu beschädigen als unvermeidlich.
Noch ein Gedanke: Spezialisierte Waffen und Geräte setzen fast schon Sesshaftigkeit voraus. Wer sich zu Fuß als Jäger und Sammler in wechselnden Gebieten aufhält, wird so wenig bei sich tragen, wie unbedingt nötig. Hier muss die Jagdwaffe auch zur Verteidigung taugen und womöglich noch als Leiter, um auf Bäume zu klettern. Mit der Domestizierung von Lasttieren und der Herausbildung von Kriegern als spezieller Aufgabenzuweisung mag sich das dann ändern.
Wäre ich ein Jäger und Sammler, würde ich mich zuerst auf meine zur Bejagung von Rehen, Wildschweinen oder Gazellen optimierten Waffen verlassen, wenn ich feindliche Menschen abwehren müsste.