Ja, Freud ist richtig.
Sigmund Freud wurde zwar im Freiburg in Mähren geboren, ging aber in Wien in Schule. Dort studierte, lebte und arbeitete bis 1938. Er heiratete die Hamburgerin Martha Bernay, und weil auch sie keine Mitgift hatte, mussten sie 4 Jahre warten, bis sie heiraten konnten. Immerhin hatte sie und ihre Verwandtschaft etwas mehr Geld als er – sie musste ihm Geld schicken, dass er zu seiner eigenen Hochzeit anreisen konnte. Die Familie bezog eine Wohnung in der Wiener Berggasse 19, die zugleich auch seine ärztliche Praxis war. Dennoch musste die Familie seiner Frau ihn anfangs unterstützen. Aber nachdem seine Behandlungen mit Hilfe der Psychoanalyse bekannt wurde, rannten ihm vor allem die (sexuell unbefriedigten) Frauen die Bude ein. Wegen der vielen Arbeit kam zur Unterstützung Marthas Schwester Minna nach Wien – bald munkelte man, Freud lebe da in einer ménage à trois.
Sein wichtigster Unterstützer war anfangs der Schweizer C. G. Jung, aber die Verbindung zerbrach, weil sich Jung mehr auf Parapsychologie konzentrierte, die Freud als Unsinn bezeichnete, und gleichzeitig Freud’sche Fixierung auf (früh)kindliche Sexualität als Ursache für psychische Störungen kritisch sah. Anhänger Jungs werden als Jungianer und Anhänger Freuds als Freudianer bezeichnet, die sich gegenseitig nicht ausstehen können.
Wie sicher bekannt, musste Freud 1938 nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich emigrieren. Er, seine Frau Martha, seine Tochter Anna und die Haushälterin konnten nach London ausreisen, selbst sein Vermögen konnte transferiert werden. Aber seine Schwestern blieben zurück und wurden Opfer des Holocaust. Seine Krebserkrankung, die schon 1923 diagnostiziert wurde, verschlimmerte sich in London immer mehr, so dass er sich 1939 von seinem Arzt eine Überdosis Morphium spritzen ließ.