Im Falle von Eschwege gibt es bereits Deutungen des Ortsnamens:
Die sind mir bekannt, auch die Erklärungen von 1599, 1635, 1736, 1826, 1858 usw., die letzte war meines Wissens 1952.
Der vordere Teil des Namens dürfte wohl unbestritten sein (eskin = eschen).
Das bin ich bereit zu glauben wenn ich das Wort einmal in einer Urkunde aus dem 10. Jahrhundert sehe oder mir jemand schlüssig nachweisen kann warum das Eigenschaftswort zu ask nicht askin heißt oder sich das Wort eskin nicht aus ezzin oder
š (hessisch Esch, danke für das Zeichen) entwickelt haben kann.
Das Rolandslied habe ich mir bestellt, es dauert halt ein paar Tage bis es kommt, aber das ist ja aus dem 11. Jhd.
Weitere Schreibweisen sind:
Eskiniuuach in regione Thuringiae (974), Original erhalten verfasst und geschrieben von Willigis B., jüngeres Rubrum Eskinevvac,
Eskiniuuag in pago Germara marca (994), Original, verfasst und geschrieben von Hildibald H.,
Escinevuage (997) Urkunde in Eschwege ausgestellt, Original verfasst und revidiert von Hildibald H., geschrieben von Hildibald F.
Eschonouuaga (997) Urkunde in Eschwege ausgestellt, erhalten als Druck aus Piacenza 1651,
Eskeneuuage (1040) Urkunde in Eschwege ausgestellt, Original verfasst und geschrieben von einem Hilfsschreiber, wahrscheinlich italienischer Abkunft,
Eskineuuage (1040) Urkunden in Eschwege ausgestellt, erhalten im Merseburger Kopialbuch vom Anfang des 15. Jhd.
Eskeneuuage (1040) Urkunde in Eschwege ausgestellt, erhalten als Abschrift aus dem Ende des 18. Jhd. Im Kasseler Hofarchiv,
Eschenevvage (1057) Urkunde in Eschwege ausgestellt, verfasst und geschrieben von Eberhard A.
Eschinwach (1060), erhalten als Druck dr Vita Gebehardi 1854,
Heschenewege, Hescheneuuege (1070), Annales Lampertii,
Eskenenweg (1070) Annales Corbeienses,
Askinewage (1070) Annales Ottoburani,
Eschenewege (1073) Annales Lampertii,
Eskenewege (1073) annales s.Petri,
Eschenewege, Eschenwege (1075) Annales Lampertii,
Eschinewage (1075), Codexeintrag aus dem Ende des 13. Jhd.
Aeskinewag (1076), wohl Original aus Speyer,
Eschinewach (1101), Codex maior Speyer (ab 1430),
Eschinewach (1140) Eintrag in einem Speyrer Codex minor 14. Jhd.,
Eskenewege (1149) erhalten als Druck 1864,
Eskenwege (1152/1190) Tagelgüterverzeichnis sächsische Höfe, Kartular um 1200,
Eschenwege (1184) Codex maior Speyer 15. Jhd.
Eschenwege (1188) Urkunde auf der Boyneburg ausgestellt, Original,
Eschenewegen (1198), Speyrer Kopialbuch 1 Hälfte 16. Jhd.
Escenewege (ca.1233) Mainzer Bücher 14. Jhd.,
Escheneweg (1236) original,
Eschenevvege (1236), Ausfertigung A’ Original
Exenewege (1236) Ausfertigung A’’, Original,
Esgenewege (1236), Original.
Die Aufzählung ist noch nicht ganz vollständig, da arbeite ich noch daran. Als Überblick ist sie aber tauglich.
dass damals offensichtlich noch nicht zu Hessen, sondern zu Thüringen gehörte
Eschwege lag damals wirklich in Thüringen, vermutlich wurde es mit dem Kampf der Chatten und der Thüringer 531 nach Chr. in das Thüringerreich einbezogen. Hessen als Land oder Grafschaft gibt es erst ab 1264/66 wieder, als die Tochter der heiligen Elisabeth einen Teil des Thürigerreiches für Ihren Sohn sichern konnte.
Es grüßt freundlichst Dietemann