Thomas Trauner
Aktives Mitglied
Verzeihung. Aber auch wenn Henry VIII heute so als "Ladykiller" dasteht - es hatte einen Hintergrund.
Er braucht, um die Dynastie der Tudors am Leben zu halten, einen Sohn. Einen legitimen, keinen "Bastard".
Den Tudors war sehr wohl bewusst, welche verheerenden Auswirkungen irgendwelche Nachfolge- und Erbschaftsstreits unter Königs auf das Wohl eines Landes hatten. Letztlich waren sowohl der "100"-jährige Krieg als auch der 1. Bürgerkrieg Englands ("War of the Roses") das Ergebnis höchst unklarer Nachfolgeregelungen.
Eine Tochter, die ja erbberechtigt war, hatte den Nachteil, dass sie, falls verheiratet, dann die Regentschaft praktisch an ihren Ehemann abgab.
Wenn ein Sohn eine Französin heiratet - sehr gut, Hat man die Finger in der französischen Erbfolge drin. Wenn eine Tochter einen Franzosen, oder gar einen Schotten...
Das war die Triebfeder, weniger irgendwelche persönlichen Zuneigungen oder Abneigungen. „Natürlich“ hatte er Liebschaften, erkannte aber nur eine Sohn als legitim an, aber für einen Thronfolger reichte ein „Bastard“ halt nicht.
Und dann das nicht existente Scheidungsrecht und die politischen Verwicklungen. Der Papst wollte einfach keine Scheidung von Katharina von Aragon, weil er offenbar weitere Schwierigkeiten mit Karl V befürchtete, etc.
Und Harry Tudor hatte ja nicht ganz unrecht, trotz seines typische Renaissance-zeitlichen Verhaltens.
Erstens stand England am Rande eines Bürgerkrieges, nach dem sein einziger überlebender Sohn Edward starb, zweitens starb seine Dynastie mit seiner Tochter Elisabeth I ja aus. Die heiratete aus eben angeführten Gründen bekanntermaßen nicht.
Das Ergebnis war James Stuart, ein Schotte auf dem englischen Thron.
Thomas
PS: Das Erbrecht gestattete einer Frau nur die Nachfolge, wenn kein Sohn (mehr) vorhanden war. Sonst wäre die Nachfolgerin E.IIs ja Anne, nicht Charles.
Er braucht, um die Dynastie der Tudors am Leben zu halten, einen Sohn. Einen legitimen, keinen "Bastard".
Den Tudors war sehr wohl bewusst, welche verheerenden Auswirkungen irgendwelche Nachfolge- und Erbschaftsstreits unter Königs auf das Wohl eines Landes hatten. Letztlich waren sowohl der "100"-jährige Krieg als auch der 1. Bürgerkrieg Englands ("War of the Roses") das Ergebnis höchst unklarer Nachfolgeregelungen.
Eine Tochter, die ja erbberechtigt war, hatte den Nachteil, dass sie, falls verheiratet, dann die Regentschaft praktisch an ihren Ehemann abgab.
Wenn ein Sohn eine Französin heiratet - sehr gut, Hat man die Finger in der französischen Erbfolge drin. Wenn eine Tochter einen Franzosen, oder gar einen Schotten...
Das war die Triebfeder, weniger irgendwelche persönlichen Zuneigungen oder Abneigungen. „Natürlich“ hatte er Liebschaften, erkannte aber nur eine Sohn als legitim an, aber für einen Thronfolger reichte ein „Bastard“ halt nicht.
Und dann das nicht existente Scheidungsrecht und die politischen Verwicklungen. Der Papst wollte einfach keine Scheidung von Katharina von Aragon, weil er offenbar weitere Schwierigkeiten mit Karl V befürchtete, etc.
Und Harry Tudor hatte ja nicht ganz unrecht, trotz seines typische Renaissance-zeitlichen Verhaltens.
Erstens stand England am Rande eines Bürgerkrieges, nach dem sein einziger überlebender Sohn Edward starb, zweitens starb seine Dynastie mit seiner Tochter Elisabeth I ja aus. Die heiratete aus eben angeführten Gründen bekanntermaßen nicht.
Das Ergebnis war James Stuart, ein Schotte auf dem englischen Thron.
Thomas
PS: Das Erbrecht gestattete einer Frau nur die Nachfolge, wenn kein Sohn (mehr) vorhanden war. Sonst wäre die Nachfolgerin E.IIs ja Anne, nicht Charles.