Es hat etwas gedauert, aber jetzt habe ich den Beweis.
Man kann einzig und allein aus der Geschichte lernen, da nichts schneller als das Licht ist.
Gut, ja. Aber wann fängt Geschichte an. Wenn der Lehrer gesagt hat, dass die Übersetzung von monstrum mit Monster nicht elegant ist, ist das sicher kein Lernen aus der Geschichte. [Wir haben dann die Übersetzung in Gemeinschaftsarbeit gereimt, an passender Stelle das Monster weggelassen, was ihn tatsächlich ärgerte.]
Wenn ich von Veteranen höre, dass ein Schießbuch mit guten Ergebnissen unvorteilhaft sei, und ich das bei der Bundeswehr umsetze, indem ich nicht gut ziele, ist es sicher grenzwertig. [Die Empfehlung bekam ich unabhängig voneinander durch 3 Weltkriegsveteranen als ich einberufen wurde. Daran gehalten habe ich mich leichtsinniger Weise nicht, da es gegen meinen Stolz als Sportschütze ging.]
Wenn ich aber höre, dass Cato Entscheidungen durch Dauerreden verhindert hat, und deshalb eine Verfassung oder eine Geschäftsordnung so gestalte, dass dergleichen verboten ist, habe ich durch die Geschichte gelernt. [Verfassungen fasse ich nicht an. Erstens aus Prinzip. Zweitens aus mangelnder Machtfülle.]
Was haben die beiden Beispiele gemeinsam? Es kommt nicht auf den aktuellen Anlass an. Das Verhalten generell wiederholt sich.
(Vom monstrum will ich das nicht sagen. Im Lateinischen gibt es zu viele Ausnahmen.
)
Dass die aktuelle Situation verschieden ist, hat nichts mit der Effektivität einer Verhaltensweise zu tun. Wäre das so, gäbe es keine Evolution. Denn ein Vorteil könnte nur ein einziges mal wirken.
(Und den eigentlich nicht gemeinten Trivialfall sollte man auch nicht vergessen:
Ich kann auch nur aus der Geschichte lernen, wie Uniformen unter dem alten Fritz aussahen, wie Cäsar Gallien eroberte und wann Karl der Große gekrönt wurde.)
Dazu gehört auch, dass wir bewährte Verhaltensweisen nicht aufgeben wollen. Das kann dann auf veränderter Grundlage zu Misserfolgen und dem Untergang von Reichen führen:
Denken wir an das Festhalten Preußens am Militär des alten Fritz, an das Ignorieren auswärtiger Gegner durch die Römer, wenn es einen im Innern gab und das Ignorieren neuer Forderungen aus den Kolonien in Frankreich Mitte des 20.Jahrhunderts.