Die Bajonettattacke war sicher ein wirksames Mittel, dem Gegner einen Schock zu versetzen, ihn zu zersprengen und in die Flucht zu schlagen. Große Verluste konnte man dem Gegner damit aber kaum, und wenn dann vor allem indirekt, durch Desertion zufügen, denn in den allermeisten Fällen wich eine Seite unweigerlich aus, bevor es zur Bajonettattacke kam. Das Bajonett hatte noch Ende des 18. Jahrhunderts prominente Fürsprecher wie Marschall Suwurow, der ein eiserner Befürworter des Bajonetts war. Daher behaupteten auch so viele russische Kommandeure, Bajonettatacken geführt zu haben. Noch im Sezessionskrieg war "Stonewall" Jackson ein Anhänger des Bajonetts. Das auf den europäischen Schlachtfeldern wirklich einmal die Bajonette gekreuzt wurden, dafür habe ich nur ein einziges Beispiel aus den Befreiungskriegen gefunden, ich glaube, es war in der Schlacht an der Katzbach. Doch das lag daran, das beiden Seiten der Rückweg abgeschnitten war.
Zu Pistolen ist zu sagen, daß diese eigentlich nur bei der Kavallerie zur standardmäßigen Ausstattung gehörten. Unteroffiziere und Sergeanten, vor allem Werber führten auf Transporten oft Taschenpistolen, Terzerole, mit sich, die als Schutzwaffen auf kürzeste Entfernung gedacht waren. Dabei handelte es sich aber oft um Privatwaffen. Von diesen dürfte es aber gerade auf amerikanischer Seite viele unter den Offizieren gegeben haben, die wie später im Sezessionskrieg Privatwaffen mitbrachten. Auch die hessischen Offiziere brachten oft ihre privaten Pistolen mit nach Amerika. Die üblichen Duell- oder Sportpistolen, die man paarweise am Sattel trug, waren sicher im Nahkampf sehr wirkungsvoll, aber eben wenn man sie im Gürtel mit sich herumtragen mußte, auch sehr schwer und lästig. Vor allem konnte man sich auch leicht selbst in den Bauch schießen, wenn man vergaß, die Dinger nur auf Halbhahn zu spannen. Dann darf man auch nicht vergessen, daß auch die Steinschloßwaffen häufig versagten. Man hielt die Pistolen leicht schräg, da so die Zündung am besten funktionierte. Im Pulverdampf und Nahkampf war da ein kurzer Säbel oft effektiver. Pistolen waren eigentlich vor allem Reiter- und Offizierswaffen. Terzerole, die man versteckt in der Kleidung trug, betrachtete man allerdings als unfaire, unritterliche Waffen. Ein amerikanischer Offizier ergab sich bei Flatbush einem hessischen Grenadier. Als dieser ihn zur Sammelstelle abführte, zog er eine Pistole und legte auf den Grenadier an. Offenbar war er nicht schnell genug oder seine Waffe versagte, denn der Grenadier spießte ihn daraufhin mit dem Bajonett auf.