Herakleios
Aktives Mitglied
:fs:
Die geometrische Epoche ist eine der am wenigsten erforschten Gebiete der griechischen Geschichte, weshalb ich mich auch begonnen habe dafür zu interessieren. Da mich an einer Kultur immer zuerst das Militär und Heerwesen interessiert hat, habe ich auch hier damit begonnen.
Die zeitliche Periode von 900-700 vor Christus wird in der griechischen Geschichte aufgrund des speziellen Keramikstils allgemein als die geometrische Epoche bezeichnet. In der Zeit von 760-700 (die sog. Spätgeometrische oder protoarchaische Epoche) werden erstmals wieder Menschen auf Keramik abgebildet. Die meisten Szenen drehen sich um Bestattungsszenen, allerdings werden auch Krieger bzw. Soldaten dieser Zeit öfters in Rüstung abgebildet. Im Wesentlichen stütze ich mich bei meinen Formulierungen auf Keramikfunde aus der spätgeometrischen Epoche.
In die spätgeometrische Zeit fallen u.a. die homerischen Epen, wodurch wir auch eine literarische Quelle für diese Zeit besitzen. Die Tatsache dass Homer Epen dichtete, lässt für uns den historischen Wert seines Werkes gering erscheinen, allerdings können wir zumindest rudimentäre Tatsachen aus ihnen herauslesen.
Auf diesen spätgeometrischen Stamnos sehen wir unterhalb eines Bestattungszugs eine Aufreihung von Kriegern auf Streitwagen und zu Fuß. Beginnen wir mit den Kriegern zu Fuß:
Die Krieger sind ausgerüstet mit einem Schild der beinahe den ganzen Körper bedeckt. Er bedeckt ca. den Bereich ab den Schultern bis zu den Knien. Er hat auf beiden Seiten tiefe, runde Einbuchtungen von denen wir annehmen können dass sie nicht dermaßen stark ausgeprägt waren. Er erinnert an spätere böotische Schilder bzw. Schilder des Dipylon-Stils, bei denen vermutet wird dass sie ihre Ursprünge bei diesen Schildern der Bronzezeit liegen. Manche der Krieger tragen nur einen Speer andere wiederum mehrere (zumindest zwei). Man kann annehmen dass sie diese vor dem Kampf geworfen auf die feindlichen Krieger geworfen haben. Dies passiert auch in der homerischen Ilias. Auch hier warfen die Heroen erst ihre Speere auf den Gegner um dann in den Zweikampf zu gehen.
Die Streitwagen sind zweirädrig. Die Anzahl der Pferde schwankt zwischen einem einzelnen und drei. Auf den Wagen steht ein Lenker der unbewaffnet ist. Auf vielen steht er allein auf dem Wagen während es Krieger nur zu Fuß dargestellt werden, allerdings kann man auf einem anderen Fund (siehe Abb. unten) zwei Personen auf einen Wagen gemeinsam sehen. Die Krieger werden mit dem Streitwagen von Wagenlenkern ins Schlachtgetümmel gefahren worden sein, wo diese abstiegen und zu Fuß gekämpft haben. Auch dies kommt in der Ilias vor.
Bitte um Feedback und wenn notwendig Korrektur!:winke:
Die geometrische Epoche ist eine der am wenigsten erforschten Gebiete der griechischen Geschichte, weshalb ich mich auch begonnen habe dafür zu interessieren. Da mich an einer Kultur immer zuerst das Militär und Heerwesen interessiert hat, habe ich auch hier damit begonnen.
Die zeitliche Periode von 900-700 vor Christus wird in der griechischen Geschichte aufgrund des speziellen Keramikstils allgemein als die geometrische Epoche bezeichnet. In der Zeit von 760-700 (die sog. Spätgeometrische oder protoarchaische Epoche) werden erstmals wieder Menschen auf Keramik abgebildet. Die meisten Szenen drehen sich um Bestattungsszenen, allerdings werden auch Krieger bzw. Soldaten dieser Zeit öfters in Rüstung abgebildet. Im Wesentlichen stütze ich mich bei meinen Formulierungen auf Keramikfunde aus der spätgeometrischen Epoche.
In die spätgeometrische Zeit fallen u.a. die homerischen Epen, wodurch wir auch eine literarische Quelle für diese Zeit besitzen. Die Tatsache dass Homer Epen dichtete, lässt für uns den historischen Wert seines Werkes gering erscheinen, allerdings können wir zumindest rudimentäre Tatsachen aus ihnen herauslesen.
Auf diesen spätgeometrischen Stamnos sehen wir unterhalb eines Bestattungszugs eine Aufreihung von Kriegern auf Streitwagen und zu Fuß. Beginnen wir mit den Kriegern zu Fuß:
Die Krieger sind ausgerüstet mit einem Schild der beinahe den ganzen Körper bedeckt. Er bedeckt ca. den Bereich ab den Schultern bis zu den Knien. Er hat auf beiden Seiten tiefe, runde Einbuchtungen von denen wir annehmen können dass sie nicht dermaßen stark ausgeprägt waren. Er erinnert an spätere böotische Schilder bzw. Schilder des Dipylon-Stils, bei denen vermutet wird dass sie ihre Ursprünge bei diesen Schildern der Bronzezeit liegen. Manche der Krieger tragen nur einen Speer andere wiederum mehrere (zumindest zwei). Man kann annehmen dass sie diese vor dem Kampf geworfen auf die feindlichen Krieger geworfen haben. Dies passiert auch in der homerischen Ilias. Auch hier warfen die Heroen erst ihre Speere auf den Gegner um dann in den Zweikampf zu gehen.
Die Streitwagen sind zweirädrig. Die Anzahl der Pferde schwankt zwischen einem einzelnen und drei. Auf den Wagen steht ein Lenker der unbewaffnet ist. Auf vielen steht er allein auf dem Wagen während es Krieger nur zu Fuß dargestellt werden, allerdings kann man auf einem anderen Fund (siehe Abb. unten) zwei Personen auf einen Wagen gemeinsam sehen. Die Krieger werden mit dem Streitwagen von Wagenlenkern ins Schlachtgetümmel gefahren worden sein, wo diese abstiegen und zu Fuß gekämpft haben. Auch dies kommt in der Ilias vor.
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