Hat man in Kneblinghausen gar nichts gefunden? Oder nur recht wenig - und doch genug, um Aussagen über die historische Verortung machen zu können?
Der Unterschied liegt vielleicht darin, dass Kneblinghausen unzweifelhaft römisch ist und man daher die Baustruktur des Tores dort mit anderen Toren vergleichen kann und damit Aussagen treffen kann.
Natürlich glaube auch ich, dass Kneblinghausen römisch ist. Aber das möchte ich gerne unter den hier geforderten Bedingungen belegt haben.
Meines Wissens wurde sogar eine rein germanische Nutzung ernsthaft in Erwägung gezogen.
Wie genau finden sich diese Maße in Groningen?
Du hast gesagt, du hast mit google earth gemessen. Wie groß ist denn da die Abweichung? Mit welcher Präzision kann man da messen? Kann man da wirklich so genau messen, dass man sagen kann, dass hier Maße exakt so gewesen sind, die Maße von Oberarden genau kopiert werden oder sollte man eher sagen, dass es ca.-Maße sind?
Wenn man der Präzision von GoogleEarth nicht traut, kann man zumindest die Verhältnisse von zwei beliebigen Strecken in Oberaden und Groningen vergleichen. Dazu nimmt man den Originalplan von Oberaden und fügt ihn als Overlay in GoogleEarth ein.
Anhang anzeigen 11363
Für diesen Vergleich der Verhältnismäßigkeit der Strecken ist die Größe des Overlays unerheblich da uns nur die Relationen interessieren. Die Meßabweichungen treten bei beiden Messungen im selben Maße auf und sollten das Ergebnis nicht schwerwiegend beeinflussen. Um den Effekt noch weiter zu verbessern, nimmt man möglichst lange Strecken.
Der Strassenplan von Oberaden über der Stadt dient nur zur Orientierung. Gemessen wurde tatsächlich von den Hausecken der betreffenden Stadtteile.
Für diese Meßstrecken ergibt sich ein Verhältnis von 640/216=
2,963 für Groningen. Für das nicht grössen- aber proportionsgetreue Overlay von Oberaden entsprechend 526/176=
2,989
Das entspricht einer Abweichung von nur 0,87%, was einer Toleranz von 5,5m auf die grössere Meßstrecke(640m) ergibt.
Diese Strecke ist natürlich ausgesucht und deshalb
metergenau.
Die Schwierigkeit liegt darin zu erkennen wo im Stadtbild von Groningen das orthogonale Raster noch ursprünglich erhalten ist.
Hat man eine grössere Anzahl dieser Vergleichsstrecken, braucht man sich nur eine Strecke heraussuchen, und deren exakte Länge unabhängig ermitteln. Z.B. über die Katasterkarten der Stadt Groningen und dem Grabungsplan von Oberaden.
Aber für diese Zwecke finde ich die Präzision von GoogleEarth völlig ausreichend. Man kann schließlich nicht erwarten, das nach mehreren Jahrhunderten Stadtentwicklung noch alles an seinem Platz ist.
Wichtig ist, das es in Groningen nicht einzelne Bereiche der Übereinstimmung gibt, sondern die Toleranzen im gesamten Stadtgebiet relativ konstant bleiben. Die Toleranzen liegen nach meiner Interpretation <2 Prozent im Innenstadtgebiet und an der Stadtmauer bei bis zu 5 Prozent. Was aber daran liegen dürfte, das diese so genau im Stadtgebiet nicht mehr zu erkennen ist und wahrscheinlich eher mittelalterlich als antik sein dürfte.
Ich möchte auch klarstellen, daß es eben kein triviales Schachbrettmuster ist, das dort in Groningen im Stadtbild erscheint, sondern ein komplexes Ensemble von Strassen und Plätzen, das ausschliesslich nur Parallelen in der augusteischen Lagerarchitektur hat.
Eure Argumente machen bisher diese Struktur in keiner Art und Weise weniger römisch, lösen die Gegend der Struktur nicht aus ihrem wichtigen bei Strabo und Tacitus belegten Kontext der Drususfeldzüge, noch stellen sie die Aussagekraft des Ptolemaios bezüglich "Flevum" & "Manarmanis Portus" irgendwie in Frage. Alle drei Argumente zusammen sprechen aber eine klare Sprache.
Da ja nicht mal jemand ansatzweise versucht diese Struktur zu erkennen, trotz einer für dieses Forum über das normale Maß hinausgehenden grafischen Darstellung des Themas, dürft ihr jetzt wieder ohne mich Aliso in Haltern suchen.
Gruss
jchatt