DDR-Essen

Das typische DDR-Essen gab es nicht, obwohl die Speisepläne in den Werks- und Schulkantinen meist immer die gleiche Abfolge von 5-8 Gerichten hatten (Milchreis, Jägerschnitzel usw.).
Entscheidend ist die Region und kulinarisch sind Thüringen und Mecklenburg Lichtjahre auseinander. Ihr Süddeutschen, mögt ihr eingedicktes Schweineblut (sprich Grützwurst) mit Rosinen oder Apfel und Kartoffel (Himmel & Erde) mit grober Leberwurst auf dem Tellerrand? Oder norddeutsche Ananas bzw. Wrucken (Kohlrübeneintopf) mit Schweinebauch? Na also...
 
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Das typische DDR-Essen gab es nicht
Das sehe ich auch so. Als 'typisch' sind eher bestimmte Produkte zu sehen (siehe Rotkäppchen, Club-Cola etc) oder eben Übernahmen aus den sozialistischen Bruderländern, wie Soljanka oder Letscho. Aber damit läßt sich ja auch ein DDR-'typisches' Menu auf die Beine stellen.

Oder norddeutsche Ananas bzw. Wrucken (Kohlrübeneintopf) mit Schweinebauch? Na also...
Na, abrrr Mannche, nu näj doch - Wruken sinn Steckriebens.
Wie in: Madamke, tue Se Wruke bruke oder Mähre bejehre?**



[** In Übersetzung für die 'Ausländer': Gnädige Frau, tuen Sie Steckrüben brauchen oder Zwiebeln begehren.]
 
Das typische DDR-Essen gab es nicht, obwohl die Speisepläne in den Werks- und Schulkantinen meist immer die gleiche Abfolge von 5-8 Gerichten hatten (Milchreis, Jägerschnitzel usw.).
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So langsam kommt meine Erinnerung wieder...

Letscho fand ich garnicht schlecht. Als ich allerdings ein Jägerschnitzel bestellte, dachte ich, ich bekomme ein schönes Schnitzel mit Jägersoße.
So wie in NRW eben.

Mit der auf beiden Seiten gebratenen Jägerwurst, konnte ich allerdings nichts anfangen :D
 
Da wir nun schon mal dabei sind. Gab es überhaupt DDR-Gerichte als solche?
Das meiste bisher genannte sind ja nun maximal in der DDR verbreitete Gerichte (Pelmeni, Soljanka), wobei es diese Aufgrund von Einwanderern/Flüchtlingen auch schon gab.
Thüringer Klöße, Halberstädter Würstchen usw. gab es ja schon vor der DDR. Und ob ein gebratenes/gegrilltes Hähnchen nun Händel oder Broiler heißt, macht aus ihm ja nun auch kein landestypisches Gericht.
Es kann doch also nur um DDR-typische Lebensmittel gehen. Oder was meint ihr?
 
@Sascha66: Gab es überhaupt DDR-Gerichte als solche?
Nein. Siehe Post 21. Pelmeni habe ich übrigens nie vorgesetzt bekommen. Soljanka schon, dort wurde halt alles von vorgestern mit Paprika, Tomate und saurer Gurke zusammengekocht.
 
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Hm, habe mal ne Weile mit gelesen was so als typisch DDR- Rezept so läuft. Ganz amüsant. Erst mal vorweg = meine ersten 30zig Lebensjahre war ich Bürger dieses Staates. So richtig wirklich als typisch DDR- Essen fällt mir wirklich nichts ein. Sächsischer Sauerbraten ist, wie auch der Thüringer, wohl mehr ein Regionalrezept.
Gut, seit der Wende fand ich auch Geschmacksunterschiede. Vor allen was den Süßstoff betrieft. Am beeindruckenden war, kurz nach der Wende, für mich wohl der Genuss einer Waldmeisterlimonade. Aus den 60zigern kannte ich sie noch als Kind. Obwohl 20zig Jahre später, wurde mir sofort geschmacklich klar, das ist blanke Chemie. Nun was man als Kind schmeckt, vergisst man wohl nie.
Aber interessanter sind eigentlich Rezepte, welche, teils aus Not, nach dem Krieg geschrieben und gekocht wurden. Meine Oma, Jahrgang 03, heute leider tot, war da Spitze.
Leider hab ich mir nicht alles merken können. Eins aber schon.
Nannte sich Grießklösschen , oder Petersiliengemüse.
Hin und wieder mache ich mir die Mühe und koche es.
Im Grunde, selbst heute, spott billig.
Hier mal ganz kurz die Anleitung.
Du nimmst Grieß vermischen(trocken) mit Salz und Muskat. Dann Ei dazu und Milch(oder Wasser). Forme aus dem entstehenden Teig kleine Klöße.
Setze eine deftige Fleischbrühe an. Wurzelwerk dazu. Nun bringe die Grießklösse ein. Wenn sie oben schwimmen, kontrolliere ob sie durch sind.
Sollte die Brühe, durch das Kochen der Klöße, noch nicht sämig genug sein, kannst Du mit losem Grieß nach helfen. Hier Vorsicht! Grieß dickt nach.
Nimm das Ganze vom Herd. Zwischendurch hacke zwei, oder drei Büschel Petersilie klein.
Zum Schluss mengst Du die Petersilie in den Eintopf. Darf aber nicht mehr kochen. Laß es ein paar Minuten ziehen.
Und dann…, probier es mal.
 
Nein. Siehe Post 21. Pelmeni habe ich übrigens nie vorgesetzt bekommen. Soljanka schon, dort wurde halt alles von vorgestern mit Paprika, Tomate und saurer Gurke zusammengekocht.

Tja, habe völlig übersehen das es hier schon eine zweite Seite gibt.

Die Soljanka die wir aus Kantinen kennen, hatte aber wenig mit dem Originalgericht zu tun.

Es passt jetzt vileicht nicht hierher, aber ich habe auf dem Dachboden meiner Oma einige Hefte vom Beyer-Verlag gefunden. Ich nehme mal an sie sind aus der Zeit des 2. WK, da auf einem mit dem Titel "gut kochen mit dem, was es gibt" je eine Reichsbrot-, Reichsfleisch-, Reichsfettkarte und eine Reichskarte für Marmelade und Zucker abgebildet sind.
Einige Rezepte wie Fleischsalat aus Kuheuter oder Flecke zeigen deutlich den Mangel. Andere wiederum - Gräupcheneintopf u.ä. gibt es auch heute noch.
 
Ähm - kein DDR-Gericht, sondern wohl von noch weiter östlich:
Meine Großmutter kam aus Pommern (heute bekanntlich Polen), sie konnte einen Eierkuchen machen, den meine Mutter wohl auch mal versucht hat hinzubekommen, aber nicht gelang. Ich nannte ihn als kleines Kind immer den "dicken Eierkuchen", also nicht so, wie den meisten von euch sicher bekannt, sondern eben sehr viel dicker und der wurde mit Kartoffelbrei und mit süß-saurer Soße zum Mittag gegessen.
Kennt da jemand das Rezept?

Wie gesagt:
Meine Mutter kapitulierte da.
:red:
 
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