Der Afrikafeldzug 1941

Arne schrieb:
1940?! Die Franzosen und Briten planten einen bis dahin doch eigentlich neutralen Staat zu bombadieren, weil er die Deutschen mit Rohstoffen belieferte? Das höre ich zum ersten Mal.

so neutral war die SU ja nicht, wie die besetzung ostpolens und der der winterkrieg gegen finnlandzeigte (hast du nicht selber danach gefragt?)
 
collo schrieb:
so neutral war die SU ja nicht, wie die besetzung ostpolens und der der winterkrieg gegen finnlandzeigte (hast du nicht selber danach gefragt?)

Ja, nachdem ich mir über meine Frage hier mehr Gedanken gemacht habe ... :rolleyes:

Aber zumindest befand sich doch die SU nicht im Kriegszustand mit GB/F. Und dann gibt es eine Planung sie anzugreifen? Finde ich schon bemerkenswert. Gut für die Westmächte es doch nicht gemacht zu haben. Sie hätten einen späteren Verbündeten verloren.
 
Arne schrieb:
Ja, nachdem ich mir über meine Frage hier mehr Gedanken gemacht habe ... :rolleyes:

Aber zumindest befand sich doch die SU nicht im Kriegszustand mit GB/F. Und dann gibt es eine Planung sie anzugreifen? Finde ich schon bemerkenswert. Gut für die Westmächte es doch nicht gemacht zu haben. Sie hätten einen späteren Verbündeten verloren.

Zu der Zeit schien eine Konfrontation mit der UdSSR wohl wahrscheinlicher als eine Kooperation.
Hitler schien sich ja mit Stalin gütlich geeinigt zu haben, und wie collo an anderer Stelle schrieb, hätte es unter Umständen schon zum Kriegszustand zwischen der SU und GB/F kommen können.
Man wollte wohl für alle Fälle schon mal vorfühlen.
 
Am 16. Juni 1940 fielen der 9. deutschen Panzerdivision auf dem Bahnhofsgelände des Städtchens La Charite sur Loire wichtige Geheimunterlagen des französischen Hauptquartiers und vom Stab General Gamelins in die Hände. Es handelt sich um Protokolle von Besprechungen alliierter Befehlshaber. Außerdem wurden Pläne und Karten von der geplanten alliierten Kaukasusoperation gefunden und sofort nach Moskau weitergeleitet.
Hierin ist das große Mißtrauen Stalins gegenüber Churchill zumindest mitbegründet.
 
Arne schrieb:
1940?! Die Franzosen und Briten planten einen bis dahin doch eigentlich neutralen Staat zu bombadieren, weil er die Deutschen mit Rohstoffen belieferte? Das höre ich zum ersten Mal.

Die wollten auch Norwegen angreifen. Der deutsche Griff nach Norden galt hauptsächlich der Sicherung der Eisenerzlieferungen die von den Briten bedroht wurde.
 
Arne schrieb:
1940?! Die Franzosen und Briten planten einen bis dahin doch eigentlich neutralen Staat zu bombadieren, weil er die Deutschen mit Rohstoffen belieferte? Das höre ich zum ersten Mal.

Nicht nur die SU. Die wollten auch Norwegen angreifen, das wirklich neutral war..

Der deutsche Griff nach Norden galt hauptsächlich der Sicherung der Eisenerzlieferungen die von den Briten bedroht wurde.
 
Bdaian schrieb:
Nicht nur die SU. Die wollten auch Norwegen angreifen, das wirklich neutral war..

Der deutsche Griff nach Norden galt hauptsächlich der Sicherung der Eisenerzlieferungen die von den Briten bedroht wurde.

die wollten nicht nur, sondern haben auch, kurz bevor die deutschen norwegen überfielen. stichwort Narvik, wo die briten vor den deutschen landeten und ihnen heftige verluste beibrachten.

aber es ging nicht nur um erz, sondern auch um eine günstige maritime ausgangslage gegen england. und weil das eigentlich nicht hierher gehört, hör ich auch wieder auf damit.
 
Ich möchte hier mal auf den doch sehr ausgedehnten Afrikafeldzug der Deutschen und Italiener eingehen:

Die Deutschen gingen also am 11. Februar 1941 mit den ersten kampfbereiten Truppen in Trippolis an Land. Die Operation wurde von Erwin Rommel geleitet, der manchmal einfach über die Köpfe der Vorgesetzten entschied. Wieso entschied sich das Deutsche Reich sich in Afrika zu angagerieren, wo dort doch, laut dem Buch "Mein Kampf" von Adolf Hitler, keine weiteren Interessen der deutschen "Herrenrasse" liegen konnten? Soweit mir bekannt ist, gab es auch keine weiteren Verfolgerungen und Tötungen von Juden in großen Zahlen.

Nochmals was hatte das Deutsche Reich unter Hitler mit diesem Feldzug vor?

MFG

PS: Danke schön an alle die zum Thema posten
 
Der Afrikafeldzug war von Hitler nicht gewollt. Die Italiener griffen im Herbst 1940 Ägypten an - zum einen wollte Mussolini seine Träume von einem italienischen Mittelmeer erfüllen, zum anderen hätte das strategisch zumindest den Sinn gehabt, eine Landverbindung zu den italienischen Truppen in Abessinien zu schließen und den Suezkanal für die Briten zu schließen. Scheinbar waren die Chancen nicht schlecht - die Italiener hatten zahlenmäßig etwa drei bis vier Mal so starke Truppen wie die nur etwa 30 000 - 40 000 Mann starken Briten. Doch waren diese Einheiten für den Kampf in der Wüste ungenügend gerüstet, sie waren völlig untermotorisiert und der Vormarsch kam bald hinter der ägyptischen Grenze bei Sidi Barrani zum Stehen, ohne dass es zu großen Kämpfen kam. Im Dezember 1940 kam der britische Gegenangriff. Sie suchten und fanden rasch eine Lücke im italienischen Verteidigungssystem und stießen durch, wobei schon zu Beginn große italienische Verbände gefangen genommen wurden. Dabei kam den Briten zugute, dass die italienische Moral schlecht war und es kaum zu einer gut organisierten Gegenwehr kam. So fielen gerade die beiden starken Festungen Bardia und Tobruk ohne größere Kämpfe an die Briten.
Im Februar 1941 waren sie bereits weit nach Libyen hereingestossen und standen nicht mehr allzuweit von der wichtigen Stadt Tripolis entfernt, wobei es zu einer Kampfpause kam. Die Deutschen konnten es sich nicht leisten, dass die Briten noch weiter vorstoßen würden und auch noch die Kontrolle über die Seestraße zwischen Sizilien und Tunesien gewinnen würden, nachdem sie mit dem Suezkanal und der Straße von Gibraltar bereits zwei der drei wichtigsten strategischen Engstellen im südlichen Mittelmeer kontrollierten. Deshalb schickten sie zunächst nur zwei Divisionen, um den Vormarsch zu stoppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hitler hatte nicht mehr und nicht weniger in Afrika vor als zu verhindern das sein neuer italienischer Bundesgenosse aus Afrika herausgeworfen wurde von den Truppen des Empire. Er war eigentlich sehr Unglücklich darüber in Afrika intervenieren zu müssen.

Mussolini war mit der Einstellung 1940 in den Krieg eingetreten, dass Hitler den Krieg schon gewonnen habe und es nur ein wenig vergossenes italienisches Blut brauche, um mit am Tisch der Sieger bei Verteilung der Beute zu sitzen. Zwar wurde Frankreich besiegt, aber England weigerte sich zu kapitulieren. Unvorbereitet und schlecht motiviert verlangte Mussolini von seinen Generälen nun einen 'Parallelkrieg' ohne direkte Abstimmung mit Hitler gegen England. In Afrika marschierten die Italiener darauf hin wenig beeindruckend, aber propagandistisch wirkungsvoll in Ägypten ein. Sie gingen nicht weit vor und gruben sich sofort ein. Von Äthiopien aus, also weit abgeschnitten machte man ebenfalls keine großen Anstrengungen, sondern Besetzte geradezu die kleinen Gebiete der Alliierten am Horn von Afrika.
Die Engländer waren weniger Unentschlossen. Rücksichtslos konzentrierten sie ihre Truppen und zerschlugen die weit größeren italienischen Heere zuerst in Äthiopien und dann an der ägyptischen Grenze. Sie eroberten die Cyrenaika und es machte den Anschein als ob Italien Afrika verlieren würde. Mussolini hatte Hitler immer aus seinem Parallelkrieg heraushalten wollen um nicht bevormundet zu werden. Nun stand ihm das Wasser bis zum Halse! Sein Abenteuer von Albanien (Kolonie) aus Griechenland zu erobern war ebenfalls gescheitert. Da musste er über seinen Schatten springen und um Hilfe bei Hitler nachsuchen damit er sein Gesicht nicht vollens verlieren würde. Widerwillig befahl Hitler das Afrikakorps aufzustellen. Der eigentlich als Kommandeur vorgesehene General verlangte eine stärkere Truppe, die Hitler nicht zulassen wollte. So bekam Rommel das Kommando.

Noch 1941 wurden insgesammt 2 deutsche Panzerdivisionen nach Afrika gesendet. Das ist eine ganze Menge, denn Deutschland besaß zu diesem Zeitpunkt im Ganzen nur 21 Panzerdivisionen! Für einen Nebenschauplatz eine bedeutende Truppe, die Hilter lieber gegen die UdSSR eingesetzt hätte. Im Gegensatz zu anderen Kriegsschauplätzen gab es in Afrika aber keine deutsche Militärverwaltung oder gar Einsatzgruppen, weil es Mussolinis italienische "Spielecke" war. Der Part wurde also von Italienern übernommen. Durch deinen Atavar vermute ich das dir die Chose im Wesentlichen bekannt war?
 
@ tejason: Ja. Aber ich bin nicht italienischer Abstammung und habe auch keine Verwandten in Italien. :weinen:

To topic: Es macht doch eig. keinen Sinn einfach sich so in Ägypten einzugraben und dann auf den Strum zu warten. Wäre der Kanal zu, hätten die Briten ein kleines Problem, denn ohne diese Zufahrtsstraße zu ihren Kolonien, hätten die Engländer keine absolute Macht über die anderen Völker. Denn der Weg umdas Kap der Guten Hoffnung und Südarfrika wäre doch recht umständlich und anstrengend.
Was wäre passiert, wenn die Italiener den Kanal dicht gemacht hätten (mit Schiffsversenkungen oder einfach zugeschüttet)? Gab es eig. Ölvorkommen oder andere kriegswichtige und/oder kriegstechnische Rohstoffe oder Produktionsanlagen/Güter?
 
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Meine Bemerkung war kein Vorwurf Taiger11 :friends:

Die Frage 'Wenn' ist immer beliebt, man kommt kaum darum herum aber es bleibt Spekulation. Im Prinzip hast du das 'Wenn' schon ganz gut skizziert. Aber ein Krieg verlangt eine gute Vorbereitung und präzise Planung. Beides machten die Italiener in Afrika zu jener Zeit nicht. Die italienischen Streitkräfte waren nicht Kriegsbereit, die Mobilmachung langsam und von Pannen begleitet. Mussolini hatte ja eine Art von Parteimiliz, die Schwarzhemden. Diese Truppe war Parteitreu und vielleicht noch am besten motiviert. Bei Kriegsausbruch war nicht recht entschieden, ob die Schwarzhemden nun im Heer mit als eigene Verbände kämpfen oder... Gleichzeitig wurde eine Division von Schwarzhemden an die ägyptischen Grenze geschickt

Das zeigt wie wenig Kriegsbereit Italien war wenn über solche Details geredet wird. Ich erinnere an mein Zitat:
Mussolini war mit der Einstellung 1940 in den Krieg eingetreten, dass Hitler den Krieg schon gewonnen habe und es nur ein wenig vergossenes italienisches Blut brauche, um mit am Tisch der Sieger bei Verteilung der Beute zu sitzen.

Die Truppen haben genau das gemacht was von ihnen verlangt wurde: Minimaler Einsatz, damit man bei der Beute dabei ist, wenn der Krieg sowieso schon gewonnen ist. Das Militärische hat Ashigaru ja schon sehr gut angesprochen. Die Italiener haben nicht mit einer Gegenoffensive gerechnet und wollten den Krieg aussitzen.
 
Was wäre passiert, wenn die Italiener den Kanal dicht gemacht hätten (mit Schiffsversenkungen oder einfach zugeschüttet)? Gab es eig. Ölvorkommen oder andere kriegswichtige und/oder kriegstechnische Rohstoffe oder Produktionsanlagen/Güter?
Die Italiener waren nicht annähernd in der Nähe des "Kanals". Und sie konnten es auch nicht erreichen. Marschalll Graziani hat 1940 meines Wissens darauf hingewiesen, seine Warnung blieb ohne Konsequenzen.
Rommel schaffte es 1942 nur bis etwa 60 Kilometer vor das Delta. Und um deine zweite Fragezu beantworten: es gab keine kriegswichtigen Anlagen in Nordafrika, auch nicht wirtschaftlich. Das heißt nicht, dass all diese Feldzüge (bei denen in der Regel die Seite mit den kürzeren Nachschubswegen siegte) unwichtig gewesen wären. Es ging um die Beherrschung des Mittelmeers. Im Grunde - dass wurde lange besonders in der Rommel-Rezeption unterschätzt - wurden diese Kämpfe zur Luft und zur See entschieden. Ab Sommer 1942 wurden die Achsenmächte so stark durch See- und Luftkräfte geschädigt, dass sich alle ihre Verstärkungen - die gerade, als es viel zu spät war, nämlich im Dezember 42/Januar 43, hereingepumpt wurden - als viel zu schwach erwiesen und nicht mehr ausreichend durch die Blockaden kamen, um einerseits die Entscheidung in Ägypten zu erzwingen, andererseits später ihre Territorien in Nordafrika zu verteidigen.
 
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Meine beiden Vorredner (oder besser -schreiber) haben vollkommen Recht. Die Italiener hatten sich auf dem Balkan und in Nordafrika vollkommen übernommen. Um dem kleinem Bündnisspartner unter die Arme zu greifen, schickte Deutschland Anfang 1941 den sogenannten Panzersperrverband Afrika über das Mittelmeer. Der Name sagt eigentlich schon sehr viel aus.
Rommels Aufgabe war es eigentlich, den weiteren britischen Vormarsch zu stoppen. (sperren)
Heute wissen wir, das die Briten inzwischen alle kampfkräftigen Truppen abgezogen und auf den Balkan verlegt hatten. Entgegen der ursprünglichen Strategie nutzte Rommel diesen Umstand für sich aus und startete eine beachtliche Offensive.
Einmal in Gang gekommen, konnten (und wollten) die übergeordeten Stellen in Berlin diese Offensive nicht mehr stoppen. Es macht sich nunmal nicht gut, einen erfolgreichen General zurückzupfeifen, der gerade von Sieg zu Sieg eilt und in jeder Wochenschau gefeiert wird.

Um diese ganzen Vorgänge zu begreifen, ist es wichtig, die völlig unterschiedlichen Beweggründe der Deutschen zu beurteilen.
Die Generäle in Nordafrika, allen voran Rommel wollten natürlich nicht nur defensiv tätig sein und nutzten jede Gelegenheit, um aus ihren Befehlen das bestmögliche zu machen. Im Gegensatz zu den Planungen und strategischen Überlegungen in Berlin griffen sie an und starteten eine Offensive. Aufgrund der deutschen Erfolge in Nordafrika blieb der Heeresleitung in Berlin nichts anderes übrig, als Rommel zu unterstützen. Wäre Rommels Vorstoß abgeschlagen worden, er wäre mit Sicherheit abgelöst worden, wegen Befehlsverweigerung verurteilt worden und heute würden nur wenige Fachleute und Historiker seinen Namen kennen.
 
In wieweit ist Rommel also für die Niederlage in Afrika verantwortlich, wenn er durch eine groß angelegte Offensive seine Panzerverbände auseinanderzieht und dadurch das eigentliche Kernland, welches zu beschützen war, entblößt? Hat ihm die Kontrolle größerer Gebiete in Afrika wirklich einen Vorteil verschafft? Hat er für die eingesetzten Truppen einen adäquaten Ersatz in Form von wichtigen Häfen, größeren Kontingenten an Versorgung, oder an Nachschubwegen bekommen oder hat er den noch immer vorhanden Feind gar entscheidend geschwächt? Ich glaube nicht...

MFG
 
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Ich erinnere mich, irgendwo gelesen zu haben, dass es auch einmal den Plan gab, wichtige Erdölfelder zu erobern (Arabien/Irak) und sogar von Südwesten aus die Sowjetunion anzugreifen (Kaukasus).
 
Nachdem Frankreich verloren hatte und bevor Hitler sich definitiv entschied, die sowjetunion anzugreifen, gab es auch den plan einer mittelmeer-strategie, vertreten durch admiral raeder. um GB zu schlagen, sollten erst der suez-kanal und die ölfelder die mittleren ostenes erobert werden.
Hitler hat sich dann für einen kurzen Sommer-Herbst-Feldzug nach Russland entschieden.
 
Die Situation zwischen England und Deutschland war 1941 in der Tat recht seltsam. Deutschland wollte die Briten lediglich dazu zwingen, die deutsche Expansion in Europa anzuerkennen. Hätte England sich Deutschland gebeugt, dann wäre ihr Empire vollständig erhalten geblieben. Von daher war der deutsche Kampf gegen England immer nur ein Nebenkriegsschauplatz. Das eigentliche Ziel war Europa, insbesondere Osteuropa.
Die deutsche Kriegmarine hatte am Krieg gegen Osteuropa kaum Anteil und war daher immer bestrebt, mehr Aufmerksamkeit für den Kampf gegen die Briten zu bekommen. Im Kriegsschauplatz Nordafrika sahen die deutschen Admirale gute Chancen für ihre Ziele und Pläne und versuchten deshalb, die deutsche Führung mehr für diesen Nebenkriegsschauplatz zu gewinnen. Die deutsche Heeresführung aber interessierte sich fast ausschließlich nur für den Krieg gegen die SU.
Die Deutschen in Nordafrika versuchten 1941 bis 1943 immer wieder, mehr Ressourcen für ihre Truppen zu erhalten und schlugen als Begründung für ihre Forderungen immer wieder einen großangelegten Vorstoß nach Ägypten und weiter in den nahen Osten vor.

@Taiger11
Der nordafrikanische Kriegsschauplatz war recht ungewöhnlich. Im Norden vom Mittelmeer und im Süden durch die Sahara begrenzt, fanden die Kämpfe ausnahmslos in einem schmalen Küstenstreifen statt. Da sich die beiden Gegner kaum umgehen konnten, brauchten rückwärtige Gebiete kaum gesichert zu werden. Lediglich von Kommandounternehmen, die von See aus angelandet wurden, oder sich tagelang durch die unwegsame Wüste quälten, drohte Gefahr.
 
Warspite schrieb:
@Taiger11

Der nordafrikanische Kriegsschauplatz war recht ungewöhnlich. Im Norden vom Mittelmeer und im Süden durch die Sahara begrenzt, fanden die Kämpfe ausnahmslos in einem schmalen Küstenstreifen statt. Da sich die beiden Gegner kaum umgehen konnten, brauchten rückwärtige Gebiete kaum gesichert zu werden. Lediglich von Kommandounternehmen, die von See aus angelandet wurden, oder sich tagelang durch die unwegsame Wüste quälten, drohte Gefahr.

Ja, das weiß es, aber dennoch kostet es Geld und Arbeit einen Angriffskrieg zuführen, vorallem wenn die Gebiete in denen man operiert nicht über eine gute Infrastruktur verfügen und es nicht viele Möglichkeiten für eine sichere Operationsbasis gibt, die gleichzietig auch noch relativ nahe am Geschehen liegt. In Nordafrika herrschte doch Bewegungskrieg oder nicht? Die Deutschen mussten sich also immer neue Basen bauen. Das wiederrum ist ein Problem für den Naschub, der nicht immer an die gleiche Stelle transportiert werden konnte, wie z. B. bei den Italienern in Ägypten, die auf die Briten gewartet haben und "nur" durch britische Schiffe im Mittelmeer Probleme mit dem Nachschub hatten.
 
Das Problem war eigentlich nur der Nachschub mit Kraftstoff.
Wurde in Tripolitanien gekämpft, dann kamen von 100 Tonnen Kraftstoff, die angelandet wurden, ca. 95% an der Front an. Als die Deutschen vor El Alamein standen, kam nur noch ein Bruchteil des kostbaren Treibstoffs an, weil der größte Teil für den Transport desselben verbraucht wurde.
Ein weiteres "Kuriosum": Mit dem Vormarsch der DAK Richtung Ägypten wurden auch die Fliegerverbände weiter nach Osten verlegt. (so auch von Sizilien nach Griechenland) Dadurch verringerte sich die Luftgefahr im zentralem Mittelmeer und über Malta und die Briten erholten sich sehr rasch und konnten ihre Angriffe auf die Nachschubkonvois der Achse verstärken.
 
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