Eine Mitdiskutantin hat korrekterweise darauf verwiesen, dass es ein Gebot gab, sich keine Glatze zu rasieren und den Bart nicht zu beschneiden, und sie hat auch eine Stelle aus dem Tanach angeführt:
Leviticus (3. Mose) 21, 5
Im Buch Leviticus (Leviticus ( 3.Mose) 19, 27 gibt es eine weitere Stelle:
" Ihr sollt euer Haar am Haupte nicht rundherum abschneiden, noch euren Bart stutzen."
Viele orthodoxe Juden nahmen oder nehmen das sehr ernst, und das galt auch für Altgläubige der orthodoxen Kirche.
Viele Altgläubige hielten es für Sünde, sich den Kinnbart zu rasieren. Dem General Scheremetjew verweigerte sein Vater den Segen, weil sich Boris Scheremetjew nach europäischer Mode kleidete und den Kinnbart rasierte.
Im petrinischen Russland nahmen viele Altgläubige große Repressalien in Kauf, um ihren Bart behalten zu können, bis Peter teilweise nachgab und die Pflege eines langen Vollbartes gegen Gebühr erlaubte. Es wurde sogar eine eigene Bartsteuer eingeführt und Metallplaketten ausgegeben, auf denen ein Bart zu sehen war und die Aufschrift
"Steuer bezahlt"
Personen aus der engeren Umgebung des Zaren mussten freilich damit rechnen, dass der Zar ihnen höchstpersönlich die Rauschebärte rasierte und dabei so rücksichtslos vorging, dass manche eine bleibende Narbe behielten, nachdem Peter sich als Barbier betätigte.
Doch zurück zu Jesus und der Bartmode in Palästina und in der Diaspora. Wie Jesus ausgesehen hat, das weiß man natürlich nicht, da es aber zumindest ein Gebot gab/gibt im Judentum, den Bart nicht zu rasieren
gibt es zumindest eine schriftliche Quelle, die zu der Frage, ob Jesus bartlos war oder nicht plausible Indizien liefert. Der Vergleich mit Fellfarben von Einhörnern ist reine Polemik, auf die man in einer sachlichen Diskussion verzichten sollte. Das gleiche gilt auch für küchenpsychologische Deutungen