Ich weiß nicht, ob die Gesellschaft der Jagdflieger und "flying aces", ganz egal von welcher Seite, aus heutiger Sicht eine sehr erfreuliche war. Sicher muss man die Ideologie der Zeit berücksichtigen und das es unbedarfte junge Männer waren, die noch nicht viel erlebt hatten. Aber viele von ihnen waren ausgesprochen großspurig, nassforsch, eitel und ordenssüchtig bis dort hinaus.
5 Abschüsse und den Pour le Merite, das Victoria Kreuz oder das der Ehrenlegion war das Ziel, und bei den Mitteln war man nicht gerade wählerisch. Allerdings brachte der Luftkampf auch enorme psychische Belastungen, die sich bei sensitiven Typen wie Albert Ball oder Georges Guynemer deutlich niederschlugen. Das Handwerk war riskant. Etwa beim Angriff auf Fesselballons kam zum Risiko der Flak auch die Gefahr von der Explosion der Ballonkugel erfasst zu werden.
Was die Piloten so geeignet für die Propaganda machte, war dass es von ihnen nicht viele gab, zumal von den "flying aces" mit 5 Abschüssen und mehr. Es waren daher noch Individualisten und das Sterben nicht so anonym wie in den Gräben. Dazu war ein Erfolg weithin auf Kilometer deutlich sichtbar. Remarque berichtet, dass seine Kameraden Wetten auf die Flieger abschlossen, wenn sie Luftkämpfe beobachteten.