thanepower
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Aus meiner Sicht nimmt Hoffmann eine sehr einseitige Analyse der RKKA vor. Fakten, die in seine Argumentation passen werden, werden hervorgehoben.
Einzelne Darstellungen sind verzerrt, wie die Darstellung der offensiven Doktrin der RKKA, dieals Angriffsabsicht umgedeutet wird. Wesentlich bessere und differenziertere Darstellungen finden sich bei Erickson (The Soviet High Command), der sich auf das sehr ausführliche Buch von Garthoff (Die Sowetarmee) bezieht.
Ansonsten berücksichtigt Hoffmann (auch in späteren Areite zu dem Thema) fast pauschal die komplette Diskussion aus dem angloamerikanischen Bereich nicht. Wie beispielsweise die Arbeiten von Glantz (Stumbling Colossus) oder von Ziemke (The Red Army 1918-1941), wenngleich letzteres nach "Stalins Vernichtungskrieg 1941-1945) publiziert wurde.
Zur Rede vom 05.Mai ein nochmaliger Verweis auf Besymenski (Stalin und Hitler, S. 373). Es wird der Text kritisch dargestellt und kommentiert. Aus meiner Sicht die bisher beste und umfangreichste Darstellung.
Ansonsten halte ich die Interpretation von Hoffmann von Volkogonow in Bezug auf die Rede für selektiv und irreführend. Da die Ausführungen von Volkogonov zu Stalin schwerlich als Beleg für eine genuine Angriffsabsicht auf das 3. Reich gedeutet werden können, da Volkogonow eine derartige Haltung von Stalin für unwahrscheinlich hält.
Was natürlich richtig ist, und das ist das zentrale Mißverständnis mit dem gerne "gespielt" wird, das die historisch-materialistische Geschichtsanalyse, und in diesem Kontext bewegte sich die Analyse der außenpolitische Analyse Stalins und der kompletten Riege der Kreml-Führer, zunächst den Krieg der kapitalistischen Staaten antizipierte und dann natürlich auch den Krieg der rivalisierenden politischen Ideologien, Faschismus vs Marxismus.
Eine Auseinandersetzung, die bereits Trotzki Anfang der zwanziger Jahre prognostiziert hat. Und Stalin ging bereits 1931 im Rahmen einer Rede davon aus, dass der SU ca. 10 Jahre Zeit verbleiben würden, bis es zu einem europäischen Krieg kommt.
In diesem Sinne rüstete Stalin die SU seit den zwanziger Jahre in Richtung eines Krieges im Rahmen der Fünfjahrespläne und einer sehr starken Konzetration auf die Tiefenrüstung. Allerdings eher aus der Perspektive eines Staates, der zu dem Zeitpunkt weitgehend international isoliert und stark interessiert war an "kollektiver Sicherheit".
In den späten dreißiger Jahren (39) verfolgte er dabei durchaus revisionistische und in diesem Sinn auch eindeutig aggressive Zielsetzungen, wie im Fall der baltischen Staaten, im Fall von Finnland und auch in Bezug auf Polen (Curzon-Linie).
Ansonsten: Über die Ausführungen von Hoffman kann man sehr unterschiedlicher Meinung sein. Richtig ist, er ist kein Neo-Nazi. Seine Sichtweise ist eher die eines klassischen Anti-Stalinisten. Das belegen zumindest auch teilweise seine professionellen Kontakten zu beispielsweise Nekritch. Einem der wichtgsten und kompetentesten Kritiker Stalins in der Chrutschow-Ära und ebenfalls mit Grigorenkow bekannt, soweit ich gelesen habe.
Einzelne Darstellungen sind verzerrt, wie die Darstellung der offensiven Doktrin der RKKA, dieals Angriffsabsicht umgedeutet wird. Wesentlich bessere und differenziertere Darstellungen finden sich bei Erickson (The Soviet High Command), der sich auf das sehr ausführliche Buch von Garthoff (Die Sowetarmee) bezieht.
Ansonsten berücksichtigt Hoffmann (auch in späteren Areite zu dem Thema) fast pauschal die komplette Diskussion aus dem angloamerikanischen Bereich nicht. Wie beispielsweise die Arbeiten von Glantz (Stumbling Colossus) oder von Ziemke (The Red Army 1918-1941), wenngleich letzteres nach "Stalins Vernichtungskrieg 1941-1945) publiziert wurde.
Zur Rede vom 05.Mai ein nochmaliger Verweis auf Besymenski (Stalin und Hitler, S. 373). Es wird der Text kritisch dargestellt und kommentiert. Aus meiner Sicht die bisher beste und umfangreichste Darstellung.
Ansonsten halte ich die Interpretation von Hoffmann von Volkogonow in Bezug auf die Rede für selektiv und irreführend. Da die Ausführungen von Volkogonov zu Stalin schwerlich als Beleg für eine genuine Angriffsabsicht auf das 3. Reich gedeutet werden können, da Volkogonow eine derartige Haltung von Stalin für unwahrscheinlich hält.
Was natürlich richtig ist, und das ist das zentrale Mißverständnis mit dem gerne "gespielt" wird, das die historisch-materialistische Geschichtsanalyse, und in diesem Kontext bewegte sich die Analyse der außenpolitische Analyse Stalins und der kompletten Riege der Kreml-Führer, zunächst den Krieg der kapitalistischen Staaten antizipierte und dann natürlich auch den Krieg der rivalisierenden politischen Ideologien, Faschismus vs Marxismus.
Eine Auseinandersetzung, die bereits Trotzki Anfang der zwanziger Jahre prognostiziert hat. Und Stalin ging bereits 1931 im Rahmen einer Rede davon aus, dass der SU ca. 10 Jahre Zeit verbleiben würden, bis es zu einem europäischen Krieg kommt.
In diesem Sinne rüstete Stalin die SU seit den zwanziger Jahre in Richtung eines Krieges im Rahmen der Fünfjahrespläne und einer sehr starken Konzetration auf die Tiefenrüstung. Allerdings eher aus der Perspektive eines Staates, der zu dem Zeitpunkt weitgehend international isoliert und stark interessiert war an "kollektiver Sicherheit".
In den späten dreißiger Jahren (39) verfolgte er dabei durchaus revisionistische und in diesem Sinn auch eindeutig aggressive Zielsetzungen, wie im Fall der baltischen Staaten, im Fall von Finnland und auch in Bezug auf Polen (Curzon-Linie).
Ansonsten: Über die Ausführungen von Hoffman kann man sehr unterschiedlicher Meinung sein. Richtig ist, er ist kein Neo-Nazi. Seine Sichtweise ist eher die eines klassischen Anti-Stalinisten. Das belegen zumindest auch teilweise seine professionellen Kontakten zu beispielsweise Nekritch. Einem der wichtgsten und kompetentesten Kritiker Stalins in der Chrutschow-Ära und ebenfalls mit Grigorenkow bekannt, soweit ich gelesen habe.
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