1. Zu El Quijote: Ich habe gesagt, dass die Kimmerer in Spanien siedelten, nicht dass sie Iberokelten waren. Die Gruppe, die als iberokeltisch bezeichnet wird, ist nur eine von den zahlreichen keltischen Gruppen, die in Spanien wohnten. Vielleicht gab es eine Verbindung, vielleicht gab es nicht.
Hier reden wir aneinander vorbei. Der Begriff der
Iberokelten (= auf der iberischen Halbinsel siedelnde Kelten) ist nicht identisch bzw. nur teilidentisch mit dem der
Keltiberer.
Beim Begriff Keltiberer gibt es eine unauflösbare Polysemie:
1. Keltiberer = Iberokelten - gemeint sind damit alle auf der iberischen Halbinsel siedelnden Kelten; so wird der Begriff
Keltiberer immer wieder verwendet, ist aber unglücklich, da bei Komposita im Deutschen normalerweise das zweite Element das bestimmende ist. Daher ist
Iberokelten im Deutschen definitiv vorzuziehen.
2. Keltiberer = keltisch-iberische Mischkultur - eine etwas arithmetische Vorstellung, die auf den antiken Geographen Strabon zurückgeht und heute zugunsten der dritten Bedeutung verworfen wird:
3. Keltiberer = in Zentralspanien ansässige Teilmenge der Iberokelten - nämlich die Teilmenge, die man in der Antike für eine Mischkultur hielt und die man heute sprachlich und archäologisch den Kelten zurechnet.
Es ist bekannt, dass die Iberokelten in den zentralen und südlichen Teilen der Halbinsel wohnten.
Was du meinst, das sind die Keltiberer. Nicht die Iberokelten.
Meiner Vermutung nach, wohnten die Nachfolger der ausgewanderten Kimmerer im Norden, an der atlantischen Küste.
Dass du das vermutest dürfte allen Mitlesern auch schon beim ersten Mal klar gewesen sein. Dunkel bleibt, wie du auf diese Vermutung kommst, wenn du das nicht darlegst, ist die ganze Diskussion unsinnig.
Von dort wanderten sie noch ein Mal nach Irland um 1. Jahrhundert B. C.
Wie gesagt, dass das Inselkeltische vom Iberokeltischen abgeleitet sei, ist heute offenbar
nicht mehr Stand der Forschung.
2. Anderseits könnten die Iberokelten tatsächlich die Nachfolger der Kimmerer sein, die sich später von Süden nach Norden Spanien ausbreiteten.
S.o.
3. Offenbar haben wir eine Serie von Auswanderungen – vom Schwarzen Meer nach Spanien um 700 B. C, und dann von Spanien nach Irland um 100 B. C.
Wo ist das offenbar?
4. Die gut bekannten Legenden der Inselkelten liefern uns direkte Beweise, dass die Theorie solcher Auswanderungen glaubwürdig sein könnte. Diese Legenden erzählen uns darüber, dass die Vorfahren von den Inselkelten von Spanien kamen, und noch früher aus dem „Land der Skythen“!
Ich kenne zwar tatsächlich eine Legende, die von Breoghan, die von einer Einwanderung aus Spanien nach Irland berichtet, aber keine davon, dass Breoghan oder seine Vorfahren aus Skythien gekommen seien.
Aber selbst wenn, die entsprechenden Legenden stammen aus Büchern mittelalterlicher Mönche, die zum Teil die biblischen Geschichten fortspinnen und "irisieren". Da könnten wir genauso gut den Trojamythos der Franken erst nehmen.
- Die griechischen und lateinischen Quellen über die Vertreibung der Kimmerer, die chronologisch perfekt mit der Erscheinung der Iberokelten und die Verbreitung der hochentwickelten Technologien nach Westen übereinstimmen?!
Wo passen diese denn "chronologisch perfekt"?
Wäre doch mal nett, wenn du deine angeblichen Beweise präsentieren würdest und uns hier nicht raten lassen würdest, woher du deine Weisheiten schöpfst.
Die Kimmerer waren Kelten
Ich kann nur wiederholen, was ich schon in der ersten Antwort schrieb: Der Begriff
Kelte ist ein sprachwissenschaftlicher Begriff, der eine keltische Sprachgruppe bezeichnet. Die
Sprache der Kimmerer ist eine
Trümmersprache, die
Verbindungen zum Iranischen aufweist. Nix mit Kelten.
Ein zweiter Zugang zu den Kelten ist der Archäologische - wobei man hier berücksichtigen muss, dass archäologischer Befund und linguistischer Befund sich nicht hundertprozentig decken müssen: Angehörige der
Hallstatt- und der
La Tène-Kultur fassen wir normalerweise als Kelten.
Die
Kimmerer waren aber auch keine Angehörigen dieser Kulturen. Insofern gibt es nach wie vor keinen Grund, die Kimmerer als Kelten zu fassen, da hat sich in den letzten fünf Wochen nichts Entscheidendes getan.