Frankreich stand mittlerweile in Fes als Sir Arthur Nicolson seine Zustimmung zu einem "höchst vernünftigen Programm" der französischen Regierung gab.
Der französischen Botschafter in Madrid, Geoffray, das der Sultan sowohl wie der Machsen, seit einiger Zeit von Frankreich gegängelt werden...und dieses Verhältnis auf ein Protektorat hinauslaufe.
Nun meldete auch Spanien seine Ansprüche aufgrund der spanisch-französischen Geheimkonvention an. Frankreich hatte aber kein großes Interesse sich daran zu halten und wurde hierbei von London unterstützt.
Die Engländer wollten ein erneutes Aufrollen der Marokkofrage verhindern und übten Druck auf Madrid aus.
Crowe meinte hierzu, "wenn wir dies unterließen, fast unvermeidlich zu einer europäischen Krise kommen würde, die abzuwenden in unserer Macht liegt.
Stellt sich die Frage, warum eigentlich nicht der Hebel in Paris angesetzt wurde, denn dort saß der Rechtsbrecher. Der Hebel wurde an der falschen Stelle angesetzt.
Und je mehr die französischen Truppen in Marokko eindrangen, desto schwieriger wurde es den spanischen Tatendrang zu zügeln.
Der englische Protest bei den Spaniern zeigt zunächst kurzfristig Wirkung, wofür die Franzosen sehr dankbar waren. Doch dann besetzten die Spanier die Höhen von Ceuta und fanden die Zustimmung Frankreich und Englands, die da der Meinung waren, man müsse die Spanier ein wenig gewähren lassen, um seine Empfindlichkeit nicht zu verletzen.Das englische Bemühen lief klar darauf hinaus, Spanien aus der Gegnerschaft gegen Frankreich herauszubringen.
Die Deutschen waren in der Marokkokrise Partei. Die Engländer waren es nicht im gleichen Maßen. Um eine Krise zu vermeiden, wäre es von der britischen Diplomatie klug gewesen, zügig den Kontakt mit Berlin herzustellen, um die Rolle eines Vermittlers zu übernehmen. Aber so eine diplomatische Lösung wurde im Foreign Office überhaupt gar nicht erwogen, obwohl man auch dort wußte, das Frankreich das Völkerrecht gebrochen hatte. Im Prinzip hatte hier die eroberungslustige Politik Frankreichs und die Unterlassungen und Versäumnisse der englischen diese Lage geschaffen, in der in England der trügerische Glaube an eine vielleicht noch glückliche Lösung und schlechter Wille den Sieg über die Erkenntnis, die dagewesen war, und über das Gewissen feierten.
Jules Cambon, der französische Botschafter in Berlin, meinte, die britische Unterstützung würde die Deutschen in Schranken halten. Wenn es aber sehe, das die Unterstützung entzogen werden oder nur widerwillig gewährt werde, werde es sofort daran gehen die Lage für sich auszunutzen. Als Pfund für Frankreich wurde Sir Arthur Nicolson gesehen, denn er war ja auch britischer Gesandter auf der Konferenz von Algeciras. Cambons Gedanke fiel auf fruchtbaren Boden. England und Frankreich müssen zusammenstehen, dann wird Deutschland schon zurückweichen.
Kein Gedanke, das man selbst das Völkerrecht gebrochen hatte, kein Unrechtsbewußtsein, sondern nur Überlegungen, wie man sich durchsetzt.