Die Waffen-SS

collo schrieb:
die verfügungstruppe waren die vorläufereinheiten der waffen-ss, z.b. die leibwache hitlers, die leibstandarte, zu kriegsbeginn einzelne regimenter, erst zum frankreichfeldzug in divisionen gegegliedert

die lagerkommandanten und wachmannschaften waren angehörige der totenkopfverbände.

ich vermute mal, dass die totenkopfverbände, so widersinnig dass sich jetzt anhören mag, auch aus rechtlichen gründen der waffen-ss zugeschlagen wurden. damit waren sie zum einen kombattanten und genossen (zunächst) den schutz der entsprechenden internationalen konventionen. anderseits wollte man vielleicht damit auch ausdrücken, dass (aus sicht des regimes) diese eine der kämpfenden truppe gleichwertige aufgabe erfüllten.

Ich bin wohl einwenig Begriffsstutzig heute. Aber in der Biographie von Rudolf Höss, Lagerkommadanten von Auschwitz, steht das er Obersturmbannführer der SS war. Also ein Angehöriger der SS, in keiner Biographie die ich von ihm gelesen habe kommt eine Zugehörigkeit zu den Totenkopfverbänden zur sprache.

Laut Wikipedia waren ddie Totenkopfverbände ein Teil der SS und wurden 1942 in die Waffen-SS einverleibt. Sie sollten nachdem Endsieg wieder getrennt werden. Und es steht da weiter das zahlreiche Kaderleute der Waffen-SS aus dem Stammpersonal der Totenkopfverbände kamen
Das Wachpersonal in den KZ's unterstand dem SS-Führungshauptamtes (SS-FHA)
 
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ursi schrieb:
In der Enzyklopädie des Nationalsozialismus von Wolfgang Benz hat es eine Abbildung der Gliederung der SS und zwar stammt diese Abbildung aus dem Organisationsbuch der NSDAP von 1940. (Leider kann ich nicht scannen, ich versuche es mal schriftlich darzustellen)

Zuerst kommt ein Organigramm vom Reichsführer SS abwärts. Und dann eine neue Abbildung von dem SS-Hauptamt abwärts und hier erscheinen die SS-Totenkopfverbände in gerader Linie, ebenso wie die Allgemeine SS und die SS-Verfügungs-Truppen.

In beiden Organigrammen fehlt die Bezeichnung Waffen-SS. Wo muss man nun diese Einordnen? Gehören sie zu der Gattung Allgemeine SS?

Und zu welchen SS-Einheiten gehörten denn die Lagerkommandant Waren das nun Angehörige der Waffen-SS oder der Totenkopfverbänden?

Vielleicht spielte die Befreiung eine "kleinere Rolle" aber gerade die Amerikaner wussten doch auch vom Massaker in Oradour-sur-Glane und das wurde von der Waffen-SS begannen. Und ich glaube nicht das es eine Minderheit war die in der Waffen-SS die Verbrechen begannen haben. Es waren wohl am Ende einfach die Jugendlichen wie Grass die am Ende den Kopf hinhalten mussten und weil sie die Uniform der SS trugen mit den Verbrechen, die die SS begannen hatte gleichgesetzt wurden.

Bei allem Verständnis aber ich mag nicht die Waffen-SS, die SS usw. nicht schön reden und glauben das in diesen Einheiten nur die Minderheiten Menschen ermordet haben. Es gibt genügend Berichte wo der Fanatismus dieser Männer bis zum 8.Mai 1945 beschrieben wird. Nein ich mag die nicht schön reden, nicht wenn ich die Bilder aus Auschwitz oder Oradour-sur Glane anschaue, oder die Erschiessungen von Frauen und Kinder in Riga.
Vergiss das obere Bild, wenn wir das diskutieren wollen, kommen wir in die Wüste. Das untere, "Gliederung der Schutzstaffeln der NSDAP", diskutiere ich unten noch einmal.

Die Organisation der staatlichen und Partei-Organisationen im Dritten Reich war sehr schlecht zu übersehen und wurde dazu vielfach geändert.
Im Internet sind zwei Quellen nach meiner Meinung recht zuverläsig, sie enthalten allerdings keine Organisationspläne und man muss etwas rumsuchen.
Diese Quellen sind:
1. http://axishistory.com/index.php?index=31
2. www.shoa.de/content/3/41 Auf der linken Seitenleiste suchen

Was die Verbrechen unter dem Namen SS angeht, muss man die organisatorischen Verknüpfungen berücksichtigen, die sich daraus ergaben, dass Himmler auch Chef der Deutschen Polizei war.

Die drei Grundorganisationen waren

a. Allgemeine SS, rechtlich wohl ein Verein, ob rechtsfähig oder nicht, weiß ich nicht, finanziert durch Mitgliedsbeiträge der Mitglieder der NSDAP und der SS. Unterschied sich von der SA durch besondere Bindung an Hitler ("Unsere Ehre heißt Treue"). Schwarze Uniform.

b. SS-Totenkopfverbände (bis 1936 SS-Wachverbände), die dem Inspekteur der Konzentrationslager Theodor Eicke unterstanden. Diese wurden aus dem Polizeietat finanziert. Rekrutiert aus Freiwilligen, die natürlich oft auch Mitglieder der Allgemeinen SS waren. Alle Kommandanten der KZ waren Mitglieder dieser Truppe, daneben aber wohl auch immer der Alllgemeinen SS. Schwarze Uniform der Allgemeinen SS, mit hellgrünen oder hellblauen Besätzen, ab Eingliederung in die Waffen-SS feldgrau.

c. SS-Verfügungstruppe (seit 1939 informell, später auch offziell (Wann?) Waffen-SS. Teil der bewaffneten Macht, finanziert aus Wehretat. Hitlers Armee für persönlichen Einsatz, ab 1939 OKH und OKW unterstellt. Zunächst Freiwillige, mussten SS-Rassekriterien entsprechen, als "politische Soldaten", später immer mehr auch Wehrpflichtige und in den letzten Kriegsjahren auch Verzicht auf besondere körperliche Merkmale (Größe etc.)
Schwarze Uniform, ab Kriegsbeginn feldgrau.

Daneben unterstand Himmler als Chef der Deutschen Polizei:

a. Die Ordnungspolizei (im wesentlichen Schutzpolizei und Gendarmerie).
Wurde 1936 gegründet und korporativ in die SS überführt.

b. Die Sicherheitspolizei (Kriminalpolizei und Gestapo). Kriminalbeamte wurden gedrängt auch - mit gleichem Dienstrang - in die Allgemeine SS einzutreten. 1939 erhielten sie mit Heydrich eine gemeinsame Führung mit dem Sicherheitsdienst der SS (SD).
Ab 1938/39, verstärkt ab Beginn des Unternehmens Barbarossa wurden "Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD" (EGr) aufgestellt.

Was nun die Verbrechen angeht, so sind die Verantwortlichkeiten im Groben wie folgt verteilt:

KZ: Totenkopfverbände, in die zum Teil während des Krieges auch Versehrte aus der Waffen-SS versetzt wurden.

Ermordungen von Zivilpersonen in den besetzten Gebieten (Juden, Partisanen, sonstige "Untermenschen"): EGr, denen zum Teil - in Hilfsfunktionen wie Kraftfahrer - auch Dienstverpflichtete angehörten, die mit der SS nichts zu tun hatten. Von der Ordnungspolizei gab es auch kasernierte Einheiten, von denen einige, die im Osten im Gefolge der Wehrmacht im Hinterland eingesetzt wurden, an solchen Verbrechen beteiligt waren.

Kriegsverbrechen im engeren Sinne: Sicher im Vergleich zur Wehrmacht überproportionale Beteiligung der Einheiten der Waffen-SS.

Eine Sonderrolle spielte hier die SS-Panzerdivision "Totenkopf", die aus den Totenkopfverbänden rekrutiert war, in denen eben besonders viele brutalisierte Fanatiker Dienst taten. Bereits 17 Tage nach dem ersten Einsatz wurden britische Kriegsgefangene bei Le Paradis in Frankreich mit Maschinengewehren niedergeschossen, was übrigens Himmler zu einem Wutausbruch gebracht haben soll, da er um den Ruf seiner Waffen-SS fürchtete. Die Wehrmacht verlangte eine strenge Bestrafung, aber der Fall wurde vertuscht. Gefangene von Kolonialtruppen machten die Angehörigen dieser Division in Frankreich grundsätzlich nieder, und auch später tat sich die Division besonders durch ihre Brutalität hervor.

Ein Angehöriger der "Leibstandarte Adolf Hitler" verübte das erste dokumentierte Kriegsverbrechen der Waffen-SS im 2. Weltkrieg, als er im September 1939 zusammen mit Feldpolizisten Juden in Polen in eine Synagoge trieb und erschoss. Er kam noch vors Krieggericht.

Generell kann man aber sagen dass die "klassischen" Divisionen der Waffen-SS insgesamt überwiegend sauber kämpften, vom Massaker von Ouradour durch die 2. SS-Panzerdivision "Das Reich" sowie Malmedy einmal abgesehen. Der Hauptteil der Kriegsverbrechen im Osten und Südosten entfiel auf die osteuropäischen Divisionen (außer den baltischen), die sich vielfach wie Barbaren aufführten und bei denen sich die 29. Waffengrenadier-Division der SS unter Bronislav Kaminski besonders übel hervortat. Die moslemischen Divisionen "Handschar" und "Skanderbeg" wurden in Jugoslawien bewußt in Gebieten mit orthodoxer Bevölkerung eingesetzt, um die religiösen Gegensätze militärisch auszunutzen, was vortrefflich gelang. Ihr Einsatz nahm sofort grausame Dimensionen an. Ebenso kam es zu Grausamkeiten , als die 30. weißruthenische Waffengrenadierdivision der SS, deren Angehörige sich freiwillig zum Kampf gegen die Sowjetunion gemeldet hatten, dann in Frankreich gegen die Widerstandsbewegung eingesetzt wurde. Dagegen werden den baltischen, niederländischen, wallonischen, französischen, norwegischen und dänischen Einheiten kaum Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Es ist keine Schönrederei der Waffen-SS, wenn man um eine differenzierte, den tatsächlichen Unterschieden Rechnung tragende Betrachtung der Verhältnisse bemüht ist. Ich meine, dass dies sogar dringend notwendig ist, weil heute die allgemeine Kenntnis über diesen betrüblichenTeil unserer Geschichte sich nicht gerade durch profundes Detailwissen auszeichnet und deshalb immer zu Pauschalierungen neigt. Das zeigt sich in den Medien, aber auch hier im Forum.

Dass von der Gesamtheit der Angehörigen der Waffen-SS insgesamt nur eine Minderheit gemordet hat, diese Aussage halte ich aufrecht, denn sie ist nach allen Quellen unbezweifelbar. Das schließt nicht aus, dass es Einheiten gab, in denen die Mehrheit oder sogar alle an Mordtaten beteiligt waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
ursi schrieb:
Ich bin wohl einwenig Begriffsstutzig heute. Aber in der Biographie von Rudolf Höss, Lagerkommadanten von Auschwitz, steht das er Obersturmbannführer der SS war. Also ein Angehöriger der SS, in keiner Biographie die ich von ihm gelesen habe kommt eine Zugehörigkeit zu den Totenkopfverbänden zur sprache.
(SS-FHA)

Da kann ich Dir helfen:

Aus Wikipedia:
Ich, Rudolf Franz Ferdinand Höß, sage nach vorhergehender rechtmäßiger Vereidigung aus und erkläre wie folgt: Ich bin sechsundvierzig Jahre alt und Mitglied der NSDAP seit 1922, Mitglied der SS seit 1934; Mitglied der Waffen-SS seit 1939. Ich war Mitglied ab 1. Dezember 1934 des SS-Wachverbandes, des sogenannten Totenkopfverbandes.
Grüße Repo
 
kwschaefer schrieb:
Dass von der Gesamtheit der Angehörigen der Waffen-SS insgesamt nur eine Minderheit gemordet hat, diese Aussage halte ich aufrecht, denn sie ist nach allen Quellen unbezweifelbar. Das schließt nicht aus, dass es Einheiten gab, in denen die Mehrheit oder sogar alle an Mordtaten beteiligt waren.

Dann bitte ich um diese Quellen.
 
ursi schrieb:
Dann bitte ich um diese Quellen.

Hmm.ist nicht mein Gebiet, aber müsstest du nicht die Quellen zu Einheiten mit Kriegsverbrechen nehmen (die dir vermutlich weitestgehend bekannt sind) und die mit der Gesamtzahl der kämpfenden Truppe vergleichen?

Verlangst du Quellen, die "anständige" Einheiten beschreiben?
 
Arne schrieb:
Hmm.ist nicht mein Gebiet, aber müsstest du nicht die Quellen zu Einheiten mit Kriegsverbrechen nehmen (die dir vermutlich weitestgehend bekannt sind) und die mit der Gesamtzahl der kämpfenden Truppe vergleichen?

Verlangst du Quellen, die "anständige" Einheiten beschreiben?

Ich hab mal einwenig geforscht und bin auf dieses Buch gestossen:
Martin Cüppers
Wegbereiter der Shoah
Die Waffen-SS, der Kommandostab Reichsführer-SS und die Judenvernichtung 1939-1945

Der Mythos von der “unbefleckten” Waffen-SS hat sich in Teilen bis in die Gegenwart gehalten. Spätestens mit dem bahnbrechenden Buch von Martin Cüppers über den Kommandostab Reichsführer-SS und die ihm unterstellten Verbände ist dieser jedoch widerlegt.
Cüppers konnte bei seinen Forschungen auf die komplett erhaltenen Akten des Kommandostabes der Jahre 1941 und 1942 zurückgreifen. Erst die späteren Jahre und andere Bestände weisen Lücken auf, die er allerdings durch umfangreiche Ermittlungsunterlagen zum Teil ausgleichen konnte, ohne sich in den Fallstricken dieser schwierigen Quellengattung zu verfangen. Angesichts einer derart dichten Überlieferung ist es erstaunlich, daß erst jetzt ein solches Buch geschrieben wurde.

Rezenison WLA

Rezension H-Soz-Kult

Wenn ich diese beiden Rezensionen durchlese ist das ganze noch nicht wirklich erforscht worden.
 
Verallgemeinerung führt auch bei der SS nicht weiter.
Bei der "allgemeinen" SS gab es Mitglieder die 33/34 nicht zum "Pöpel" SA wollten, aber unter Druck standen. Für die war die SS eine Art Kriegerverein.

Meine Mutter erzählte, dass junge Frauen in ziemlicher Anzahl Kurse ablegten, die sie "berechtigten" einen SSler zu heiraten. (Meist war ein solcher Bräutigam noch gar nicht vorhanden) Die SS hatte demnach ein erhebliches Sozialprestige.

Bei der Waffen-SS gab es Einheiten, denen nichts vorzuwerfen ist, Beispiel "Götz von Berlichingen", andere begingen anscheinend nur Verbrechen, Beispiel "Dirlewanger".

Ich habe irgenwo emotionale Probleme diese ganzen Mordgeschichten zu lesen, kenne mich deshalb "nicht wirklich" aus.
Ich kannte und kenne aber etliche SSler, darunter verurteile Kriegsverbrecher, und andere denen ich nichts schlechtes zutraue.
Ich kannte einen Stammtisch an dem neben etlichen anderen ein Kommunist und mehrjähriger KZ-Häftling und ein ehemaliger SSler einträchtig ihre Viertele schlotzten. Berührungsängste gab es anscheinend da nicht.

Schwierig. Und jetzt Grass..... (Auch ein Idol meiner Jugend)

Die spinnen die Deutschen


Glaubt jedenfalls Repo so manches mal.


(Wenn jetzt Biermann noch bei der Stasi war fange ich das saufen an!)
 
ursi schrieb:
Dann bitte ich um diese Quellen.
Dann mach dir doch bitte mal die Mühe, dich durch die beiden links durchzuklicken, da findest du viele Quellen. Verlange bitte nicht von mir, dass ich sie alle noch einmal nachschlage.

Außerdem:
Gordon Williamson The SS: Hitlers's Instrument of Terror London 1994
Christopher Ailsby Waffen-SS Osceola 1998
Marc J. Rikmenspoel The Waffen-SS Encyclopedia 2004
Christopher William Huffmann The Waffen-SS Soldier in WWII: Fanatism, everyday-life, and the new military history (Dissertation) Ann Arbor 2006

Außerdem die allgemeinen Beurteilungen in
Raymond Cartier La seconde guerre mondiale Paris 1965
Liddell Hart History of the Second World War London 1970
John Keegan The Second World War London 1989

Ich stütze mich gern auf die angelsächsische Literatur, da sie insgesamt zu erheblich objektiveren Darstellungen historischer Vorgänge neigt als die deutschsprachige.
 
kwschaefer schrieb:
Raymond Cartier La seconde guerre mondiale Paris 1965
Liddell Hart History of the Second World War London 1970

Ich stütze mich gern auf die angelsächsische Literatur, da sie insgesamt zu erheblich objektiveren Darstellungen historischer Vorgänge neigt als die deutschsprachige.

Mindestens Hart und Cartier gibt es aber auf Deutsch.
Ob die US+Briten tatsächlich objektiver sind?

Grüße Repo
 
Generell kann man aber sagen dass die "klassischen" Divisionen der Waffen-SS insgesamt überwiegend sauber kämpften, vom Massaker von Ouradour durch die 2. SS-Panzerdivision "Das Reich" sowie Malmedy einmal abgesehen. Der Hauptteil der Kriegsverbrechen im Osten und Südosten entfiel auf die osteuropäischen Divisionen (außer den baltischen), die sich vielfach wie Barbaren aufführten und bei denen sich die 29. Waffengrenadier-Division der SS unter Bronislav Kaminski besonders übel hervortat .... Ihr Einsatz nahm sofort grausame Dimensionen an ... Dagegen werden den baltischen, niederländischen, wallonischen, französischen, norwegischen und dänischen Einheiten kaum Kriegsverbrechen vorgeworfen.

Mir fällt zumindest noch die 16. SS-Panzergrenadier-Division ein, die mehrere Massaker in Dörfern in Italien verübte. Außerdem die 7. SS-Gebirgs-Division "Prinz Eugen", die an der Partisanenbekämpfung in Jugoslawien beteiligt war. Beim Warschauer Aufstand begingen neben der Brigade Kaminski auch SS-Einheiten mit deutschen Soldaten Kriegsverbrechen, besonders die berüchtigte "Brigade Dirlewanger" (auch als 36. Waffen SS-Grenadier-Division bezeichnet, wenngleich sie - zum Glück! - nie Divisionsstärke erreichte), aber auch die sogenannten "Gruppe Reinefarth", deren Zusammensetzung wohl auch heute noch nicht völlig geklärt ist.

P.S.: lese gerade, dass auch die 5. SS-Division Wiking Kriegsverbrechen begangen haben soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
ursi schrieb:
Ich hab mal einwenig geforscht und bin auf dieses Buch gestossen:
Martin Cüppers
Wegbereiter der Shoah
Die Waffen-SS, der Kommandostab Reichsführer-SS und die Judenvernichtung 1939-1945



Rezenison WLA

Rezension H-Soz-Kult

Wenn ich diese beiden Rezensionen durchlese ist das ganze noch nicht wirklich erforscht worden.
Das Buch behandelt nur einen winzigen Teilaspekt, wie mir scheint.

Der erste Rezensent zeigt, dass er nicht in der Lage ist, zwischen den verschiedenen Formen, in denen "Himmler's Einheiten" hier auftraten, um es mal zusamengefasst so zu sagen, überhaupt zu unterscheiden. Alles geht munter durcheinander.

Der zweite Rezensent ist etwas ausführlicher, und man erkennt schnell, dass es sich vornehmlich un die Tätigkeit der Einheiten dieses "Tötungsstabes" Himmler's handeln muss, die sich aus den Totenkopfstandarten rekrutierten. Also nicht originäre Waffen-SS.
 
kwschaefer schrieb:
Das Buch behandelt nur einen winzigen Teilaspekt, wie mir scheint.

Der erste Rezensent zeigt, dass er nicht in der Lage ist, zwischen den verschiedenen Formen, in denen "Himmler's Einheiten" hier auftraten, um es mal zusamengefasst so zu sagen, überhaupt zu unterscheiden. Alles geht munter durcheinander.

Der zweite Rezensent ist etwas ausführlicher, und man erkennt schnell, dass es sich vornehmlich un die Tätigkeit der Einheiten dieses "Tötungsstabes" Himmler's handeln muss, die sich aus den Totenkopfstandarten rekrutierte. Also nicht originäre Waffen-SS.

Das kann ich jetzt nicht sagen, dazu müsste ich es lesen. Aber ich glaube halt nicht an die saubere Waffen-SS. Vor allem wenn ich solche Ausschnitte (diese Stammen aus dem Buch) lese, auch wenn es sich um die sog. Todesbrigaden geht, sie gehörten zur Waffen-SS:

Das kleine Kind der Juden, das Knäbel zuerst an der Hand führte und zuletzt auf dem Arm trug, mußte bei der Ermordung seiner Eltern zusehen. Hierauf fing es zu schreien an. Daraufhin nahm es Knäbel wieder auf den Arm, beruhigte es durch Streicheln und durch Worte. Als das Kind ruhig war, hat er es auch durch Genickschuß getötet. Im Augenblick der Schußabgabe trug er es auf dem Arm."
Knäbel gehörte zum SS-Infanterieregiment 8. Dieses war wiederum Teil der 1. Brigade der Waffen-SS. Und diese war, zusammen mit zwei weiteren Brigaden, dem Reichsführer SS Himmler direkt unterstellt. Für die 18 500 Mann der drei Brigaden hatte Himmler im Sommer 1941 einen Spezialauftrag: Sie sollten die "politische Befriedung" der besetzten sowjetischen Gebiete garantieren. Was darunter zu verstehen war, hatten Einheiten der Waffen-SS schon 1939 in Polen vorgeführt. Ihrem Terror waren vor allem Juden, aber auch Vertreter der polnischen Intelligenz zum Opfer gefallen. Nach dem Überfall auf die Sowjetunion wurde das Morden systematisiert. Bei den drei Brigaden der Waffen-SS handelte es sich um die "ersten Verbände überhaupt, die zur Massenvernichtung der jüdischen Zivilbevölkerung" übergingen. Dieser Umschlag fällt in die Zeit Ende Juli, Anfang August 1941. Was nun folgte, waren "Großaktionen": Die Brigaden ermordeten allein bis zum Ende dieses Jahres in der besetzten Sowjetunion mindestens 85 000 Menschen, darunter 57 000 Juden.

http://www.faz.net/s/RubA330E54C3C1...63B06EB46482AADED8~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Ich finde nur Hinweise für die Verbrechen der Waffen-SS, nicht für ihre "Sauberkeit".

Man muss aber schon hervorheben, dass wir hier von der Zeit sprechen, bevor Grass bei der Waffen-SS war. Ich kann mir schon vorstellen, das gegen Ende des Krieges auch die Waffen-SS "sauberer" wurde. Weil sie zur Verteidigung Deutschlands eingesetzt wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ashigaru schrieb:
Mir fällt zumindest noch die 16. SS-Panzergrenadier-Division ein, die mehrere Massaker in Dörfern in Italien verübte. Außerdem die 7. SS-Gebirgs-Division "Prinz Eugen", die an der Partisanenbekämpfung in Jugoslawien beteiligt war. Beim Warschauer Aufstand begingen neben der Brigade Kaminski auch SS-Einheiten mit deutschen Soldaten Kriegsverbrechen, besonders die berüchtigte "Brigade Dirlewanger" (auch als 36. Waffen SS-Grenadier-Division bezeichnet, wenngleich sie - zum Glück! - nie Divisionsstärke erreichte), aber auch die sogenannten "Gruppe Reinefarth", deren Zusammensetzung wohl auch heute noch nicht völlig geklärt ist.

Ich erhebe nicht den Anspruch, die Kriegsverbrechen der "klassischen" Waffen-SS-Divisionen abschließend aufgezählt zu haben. Kann man aus meinem Text auch nicht ableiten.

"Prinz Eugen" war übrigens keine klassische Division. Sie bestand aus Volksdeutschen aus Jugoslawien und enthielt auch die Reste der albanischen "Skanderbeg" Division.
Die "Brigade Dirlewanger" war eine Bewährungseinheit, bei der auch die Führer und Unterführer straf- und disziplinarrechtlich aufgefallene Waffen-SS-Angehörige waren.

Ursi benennt die Zahl der Waffen-SS-Angehörigen mit 600.000, davon 60.000 KZ-Wachpersonal, demnach originäre Waffen-SS 540.000.
Hat nun eine Mehrheit davon, also mehr als 270.000, Verbrechen verübt, wie ursi meint, oder waren es weniger als 270.000, möglicherweise sogar viel weniger, wie ich meine. Das ist doch der punkt, um den es geht.
 
Repo schrieb:
60.000 Mann KZ-Wachpersonal.
Wo steht das. Kann ich nämlich nicht glauben.

Grüße Repo

Beitrag 109

1944 wurden in den Kommandanturen und Wachabteilungen der Konzentrationslager rund 60 000 Angehörige der Waffen-SS eingesetzt (Quelle: Prof. Dr. Bernd Wegner, Universität der Bundeswehr Hamburg. Die Waffen-SS, S. 32, 1998). Aus der gleichen Quelle. Die Gesamtstärke der Waffen-SS betrug 1944 594 443 Mann (Feldtruppe, Führerkorps usw.).
 
ursi schrieb:
Das kann ich jetzt nicht sagen, dazu müsste ich es lesen. Aber ich glaube halt nicht an die saubere Waffen-SS. Vor allem wenn ich solche Ausschnitte (diese Stammen aus dem Buch) lese, auch wenn es sich um die sog. Todesbrigaden geht, sie gehörten zur Waffen-SS:



http://www.faz.net/s/RubA330E54C3C12410780B68403A11F948B/Doc~EA76BBD38CC2D4263B06EB46482AADED8~ATpl~Ecommon~Scontent.html

Ich finde nur Hinweise für die Verbrechen der Waffen-SS, nicht für ihre "Sauberkeit".

Man muss aber schon hervorheben, dass wir hier von der Zeit sprechen, bevor Grass bei der Waffen-SS war. Ich kann mir schon vorstellen, das gegen Ende des Krieges auch die Waffen-SS "sauberer" wurde. Weil sie zur Verteidigung Deutschlands eingesetzt wurden.
1. Ich spreche nicht von "sauberer Waffen-SS". Kannst oder willst du mich nicht verstehen?

2. Die hier so genannte 1. Brigade der Waffen-SS war das natürlich garnicht, sondern die beiden Infanterie-Brigaden und die Reiterbrigade waren entstanden durch Umbenennung der Totenkopf-Standarten 7 -10 in SS-(Nicht Waffen-SS)-Infanterieregimenter und der Totenkopf-Reiterstandarten 1 und 2 in SS(Nicht Waffen-SS)-Reiterregimenter.
Wieder ein Beispiel für die undifferenzierte Betrachtungsweise, wahrscheinlich aus Unkenntnis.
Dass die Totenkopfverbände zahlreiche Verbrechen begangen haben, daran habe ich nie einen Zweifel gelassen. Daran war wahrscheinlich sogar die Mehrheit ihrer Angehörigen beteiligt.
 
niemand bestreitet ernsthaft, dass einheiten der waffen-ss an kriegsverbrechen beteiligt waren oder dass es keine kz-bewacher in waffen-ss einheiten kämpften. aber man kann es nicht so einfach machen, und die gleichung aufstellen

waffen-ss = kriegsverbrecher und massenmörder

solche einheiten wie die ss-pz-divisionen wurden nicht zu dem zweck aufgestellt, im hinterland partisanen und juden zu vernichten, sondern als fronteinheiten mit der bestmöglichen ausrüstung.

in solchen einheiten lange zeit nur die vermeintliche elite aufgenommen wurde, d.h. ariernachweis bis annodunnemals, gefestigte nazi-weltanschauung, körperliche attribute, ist im kontext des selbstverständnis dieser truppe zu sehen, man wollte elite sein.
 
kwschaefer schrieb:
1. Ich spreche nicht von "sauberer Waffen-SS". Kannst oder willst du mich nicht verstehen?

2. Die hier so genannte 1. Brigade der Waffen-SS war das natürlich garnicht, sondern die beiden Infanterie-Brigaden und die Reiterbrigade waren entstanden durch Umbenennung der Totenkopf-Standarten 7 -10 in SS-(Nicht Waffen-SS)-Infanterieregimenter und der Totenkopf-Reiterstandarten 1 und 2 in SS(Nicht Waffen-SS)-Reiterregimenter.
Wieder ein Beispiel für die undifferenzierte Betrachtungsweise, wahrscheinlich aus Unkenntnis.
Dass die Totenkopfverbände zahlreiche Verbrechen begangen haben, daran habe ich nie einen Zweifel gelassen. Daran war wahrscheinlich sogar die Mehrheit ihrer Angehörigen beteiligt.

1. Ich verstehe dich ganz gut.

2. Dann hat der Autor in seiner Dis wohl was falsches geschrieben und die Quellen hatte er nicht verstanden? Oder meinst du meine schwarze Markierung als Unkenntnis und undifferenzierte Betrachtungsweise?
 
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