balticbirdy
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Hast ja recht, vielleicht kann ein Mod die letzten Beiträge schieben. Obwohl Renfrew ja genau diesen Zusammenhang zu sehen glaubt.
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Hast ja recht, vielleicht kann ein Mod die letzten Beiträge schieben.
Gegen Vermutungen ist nichts einzuwenden, siehe Stichwort "Hunnen" und "drei Schuß frei". Es war vor allem Victor H. Mair, der mit großem Enthusiasmus die Tocharer-Hypothese propagiert hat. In einer Rezension des von Mair herausgegebenen zweibändigen Buchs "The Bronze Age and Early Iron Age Peoples of Eastern Central Asia" (Washington 1998) resümiert Stefan Zimmer in Kratylos 45 (2000):Was die Tocharer betrifft, ich schrieb nichts von derselben Zeit, sondern dass die Schriftdokumente SPÄTER entstanden - und dass ich in dieser Weltgegend doch einenZusammenhang vermute.
Die Bände sind in keiner Weise geeignet, die oben referierte Skepsis so bedeutender Gelehrter wie Mallory und Sinor zu widerlegen. Mairs These kann ad acta gelegt werden, bis ältere Sprachzeugnisse ans Licht treten.
Da müßte man den Pelasgern schon einen gewaltig weit reichenden sprachlichen Einfluß zubilligen:Zu den Nutzpflanzen muss ich erstmal nachsehen, wo gelesen - gedulde dich bitte bis morgen. Wein ist z.B. wohl aber ein Lehnwort altmediterraner (Pelasger???) Herkunft.
@Jemand: Da müßte den Pelasgern schon einen gewaltig weit reichenden sprachlichen Einfluß zubilligen:
Hethitisch: "wiyana"
Weinbau kann aus klimatischen Gründen weder in der Steppe Eurasiens noch im Bergland Anatoliens entstanden sein.
Na, vielleicht weil man da auf den geringsten Widerstand seitens einer ansässigen Vorbevölkerung gestoßen ist. Oder darf man sich frühe indogermanische Gruppen nur als unbesiegbares Herrenvolk vorstellen?Also warum in die Halbwüste Turkmenistans ziehen...
Siehe http://www.geschichtsforum.de/406601-post122.htmlIst es nicht eher denkbar, dass verschiedene Sprachfamilien (Indoeuropäisch, Südkaukasisch und Semitisch) es aus dem Mittelmeerraum von einer heute ausgestorbenen Sprache übernommen haben? Solche gab es, ich erinnere nur an die Etrusker oder Pelasger.
Da müßte den Pelasgern schon einen gewaltig weit reichenden sprachlichen Einfluß zubilligen:
Hethitisch: "wiyana"
Luwisch "wiana"
Mykenisch: "wo-no"
Armenisch "gini"
Albanisch: "venë"
Latein: "vinum"
Gotisch: "wein"
Altkirchenslawisch: "vino"
Wie verträgt sich das denn mit Occam's Razor?
@Jemand: Die Region südlich des Kaukasus gehört allerdings (meinem bescheidenen Halbwissen nach) zu den frühesten Stätten des Weinanbaus. Die Hethiter betrieben nachweislich Weinbau.
Für welche Theorie dieser Umstand ein Argument sein könnte, darüber muß ich nachdenken.
Für hethitischen Weinbau würde ich gern eine Quelle sehen.
Nach Aussage der Texte spielte der Wein eine erstaunlich große Rolle, der schon hethitisch wijana- hieß (...) Innerhalb des Kultes werden Trankopferspenden mit den verschiedensten Arten von Wein - es gibt roten, guten, süßen, sauren und anderen mehr - häufig erwähnt. Die Hethitischen Gesetze enthalten eine spezielle Regelung für den Fall, daß jemand einen Weinstock schädigt; die Strafe für den Diebstahl eines Weinstockes wird in der jüngeren Fassung der Gesetze sogar versechsfacht.
Sagen wir so: Sie gilt im allgemeinen als widerlegt, wird aber trotz allem noch von einigen besonders treuen Anhängern geglaubt.Die Hypothese der Gimbutas gilt keineswegs als widerlegt, sondern ist - wie alle einschlägige Hypothesen - umstritten.
Warum muß Geist eine Alternative anbieten?@Geist, wenn du die Kurgan-Theorie ablehnst (Gimbutas hat sicher die komplexen Prozesse vereinfacht), musst du aber auch eine Alternative anbieten. Colin Renfrews Anatolien-Hypothese halte ich als solche für nicht geeignet.
Zur kompletten Gimbutas'schen Theorie gehören allerdings die wilden Reiterhorden auch dazu.Eine militärische Überlegenheit hängt nicht zwangsläufig mit der Nutzung des Pferdes zusammen. Die alteuropäische Bevölkerung war, so die Hypothesen, eine relativ friedfertige matriarchalische Bauernkultur, womöglich egalitär. Und dann kommen plötzlich Leute ins Land, straff patriarchalisch organisiert, mit Streitäxten ausgerüstet und schon von ihrer kargen Heimat her auf Krawall gebürstet. Kein Wunder, dass sie rasch die Oberhand über die Urbewohner gewannen und zumindest die Eliten bildeten.
JungsteinzeitStreitäxte wurden über die ganze Jungsteinzeit in Mittel- und Nordeuropa hergestellt und verwendet. In Mittel- und Nordeuropa spricht der Archäologe geradezu von "Streitaxt-Kulturen". Eine typische Streitaxt der Trichterbecherkultur ist die "flache Hammeraxt"
Das behauptet heute wohl keine seriöse Studie mehr, deshalb sagte ich "modifizierte Theorie". So wie bei Schmoeckel dargestellt, war es sicher nicht. Das Reiten ist ohnehin jünger, bei Homer fahren die Helden noch auf Streitwagen in den Kampf.Zur kompletten Gimbutas'schen Theorie gehören allerdings die wilden Reiterhorden auch dazu.
...... Zur kompletten Gimbutas'schen Theorie gehören allerdings die wilden Reiterhorden auch dazu.
Läßt man alle Details beiseite, die der Phantasie entsprungen sind, bleiben als harte Fakten die sogenannten Streitäxte übrig - ob die wirklich als Waffen genutzt wurden, sei einmal dahingestellt. Wie auch immer, Streitäxte gab es allerdings schon lange vor der Zeit der angeblichen Invasionen, auch in der "friedfertigen matriarchalischen Bauernkultur" der Trichterbecherleute:
[FONT=Verdana,Arial,Helvetica,sans-serif][SIZE=-1]Jungsteinzeit[/SIZE][/FONT]
Zu den Kulturpflanzen. Den Wein hatten wir schon gestern, ebenso den Roggen (Obwohl der in der Tat ein guter Kandidat für eine gemeinsame Wortwurzel ist - als Kulturpflanze aber zu "jung").
Ich habe mal in diversen Online-Wörterbüchern gestöbert und auch Litauisch als einen Vergleich gewählt, da diese Sprache als sehr urtümlich innerhalb des IG gilt. Für Sanskrit fand so schnell ich keine brauchbare Quelle. Als letztes dann Latein.
Flachs (besser Lein, Leinen)
UIG: [FONT="]*[/FONT][FONT="]lÂno-[/FONT][FONT="],[/FONT]
[FONT="]LIT: [/FONT]linas; linai
LAT: linum
In der Tat scheint es eine gemeinsame Wurzel zu geben. Aber Kulturpflanze? Manche Faserpflanzen, auch der Lein, wachsen in ihrer Wildform oft in Massenbeständen.
Gerste:
[FONT="]UIG: *[/FONT][FONT="]alb[/FONT][FONT="]h[/FONT][FONT="]i[/FONT]
[FONT="]LIT: [/FONT]miežis; miežiai
LAT: hordeum
Hier kann ich als blutiger Laie keine Gemeinsamkeiten erkennen.
Weizen:
UIG: kein Wort gefunden
LIT: kviečiai
LAT: tricitum
Kommentar siehe Gerste.
Betr. UIG-Sprecher geistert bei den Kurgan-Anhängern wahrscheinlich das Bild von Steppennomaden im Hinterkopf. Diese Wirtschaftsform entstand aber m.W. später, als man dann wirklich das Reiten gelernt hatte.
Ich sehe bei der "modifizierten Theorie" die Argumente nicht. Wenn die Modifikation darin besteht, daß die Argumente wegfallen, die Theorie aber bleibt (in diese Richtung bewegen sich Gimbutas' letzte Publikationen), würde ich auch nicht mehr von "Theorie" sprechen.Das behauptet heute wohl keine seriöse Untersuchung mehr, deshalb sagte ich "modifizierte Theorie".
Da mußt Du als Biologe besser Bescheid wissen. Ich kann nur Wikipedia beisteuern, demnach ist Lein eine Kulturpflanze par excellence, die Wildform soll im Mittelmeergebiet heimisch sein:Flachs (besser Lein, Leinen)
UIG: [FONT="]*[/FONT][FONT="]lÂno-[/FONT][FONT="],
LIT: [/FONT]linas; linai LAT: linum
In der Tat scheint es eine gemeinsame Wurzel zu geben. Aber Kulturpflanze? Manche Faserpflanzen, auch der Lein, wachsen in ihrer Wildform oft in Massenbeständen.
Gemeiner Lein ? WikipediaDer Gemeine Lein ist nur aus Kultur bekannt. Nur selten tritt er verwildert auf. Er stammt vom Zweijährigen Lein (Linum bienne) ab, der im Mittelmeergebiet heimisch ist. Diese Art wurde in Mesopotamien ab dem frühen Neolithikum (ab 7500 v.Chr.) kultiviert. Die Entstehung des Gemeinen Leins dürfte in Mesopotamien oder Ägypten erfolgt sein.
Deutsch "Gerste" und Latein "hordeum" sollen auf dieselbe Wurzel zurückgehen (die unterschiedliche Entwicklung wird allgemein mit dem Ablaut) erklärt, dazu kommen griechisch krithe, albanisch drithë, armenisch gari.
Gerste:
[FONT="]UIG: *[/FONT][FONT="]alb[/FONT][FONT="]h[/FONT][FONT="]i
LIT: [/FONT] miežis; miežiai
LAT: hordeum
Hier kann ich als blutiger Laie keine Gemeinsamkeiten erkennen.
Griechisch puros, Sanskrit pura (bezeichnet ein Gebäck aus Weizenmehl), Litauisch purai (bezeichnet den Winterweizen), Lettisch puriWeizen:
UIG: kein Wort gefunden
LIT: kviečiai LAT: tricitum
Kommentar siehe Gerste.
Deine Argumentation damals ging so:Ich will ja gar nicht abstreiten, dass die UIG-Sprecher Kulturpflanzen anbauten, immerhin gibt es Pflug und Joch als Wörter mit gemeinsamer Wurzel. Deshalb ist es für das Anliegen nicht entscheidend, ob manche Pflanzen einem gemeinsamen Wortschatz entspringen oder nicht.
Also: Wir haben im Indogermanischen Bezeichnungen für Kulturpflanzen, wir haben Wörter für "Pflug", "Ackerfurche", "Mühlstein". Und es herrscht auch Einmütigkeit, daß die verschiedenen Bezeichnungen für das Schwein (es lassen sich unterschiedlichen Bezeichnungen für das Wildschwein und das Hausschwein nachweisen, beim Hauspferd/Wildpferd ist das nicht der Fall) als Indiz für die Lebensweise (wenn auch nicht unbedingt für eine konkrete Urheimat) der Indogermanen gewertet werden können. Schweinezucht verträgt sich schlecht mit der Lebensweise von Steppennomaden.Eigenartigerweise aber gibt es im UIG keine Bezeichnungen für Kulturpflanzen.
Daraus kann man folgern, dass die Sprecher des UIG in erster Linie Hirten, weniger Bauern waren. Wo mag wohl die Weltgegend liegen, in der die natürlichen Voraussetzungen genau diese Wirtschaftsweise favorisieren?
Meine Antwort: Die kann sonstwo liegen, nur Wüste und Arktis scheiden aus.Wo mag wohl die Weltgegend liegen, in der die natürlichen Voraussetzungen genau diese Wirtschaftsweise favorisieren?
Stefan Zimmer, Indogermanische Altertumskunde, in: Kratylos 47 (2002)Man hat früher lange geglaubt, aus Lexemen auf den Lebensraum, die Urwelt des 'Urvolkes' schließen zu können. Dieser Irrtum ist heute überwunden.
...
Die alten Vorstellungen von einer überwiegend nomadischen Wirtschaftsform mit nur gelegentlichem Ackerbau dürften überwunden sein
...
An planmäßigem Ackerbau ist nicht mehr zu zweifeln...
Kein Thema, ich hätte nur gern gewußt, wer sowas allen Ernstes behauptet. Einem Reinhard Schmoeckel hätte ich das zugetraut, aber es ist schon etliche Jahre her, daß ich das Buch gelesen habe.Meine Behauptung gestern (keine gemeinsamen Kulturpflanzenwörter), die ich irgendwo mal gelesen habe, ziehe ich dennoch zurück - ich kann das Zitat nicht so schnell finden und mag nicht Hunderte Buchseiten überfliegen, um es zu finden.
Dieses Bild ist grundlegend für die Gimbutas'sche Theorie. Die indogermanischen Invasoren waren demnach (O-Ton Gimbutas) "patriarchal, horse-riding steppe pastoralists, fighting on horseback with dagger, spear, shield, bow and arrows", ihre alteuropäischen Opfer hingegen waren "sedentary, matrifocal, peaceful, art-loving and possessed of a matriarchal earth- and water-bound pantheon of goddesses". Selbstverständlich hat sich dieses Bild eingeprägt.Betr. UIG-Sprecher geistert bei den Kurgan-Anhängern wahrscheinlich das Bild von Steppennomaden im Hinterkopf. Diese Wirtschaftsform entstand aber m.W. später, als man dann wirklich das Reiten gelernt hatte.
Ist mit dem UIG-Wort wirklich der Gemeine Lein (Linum) gemeint? Die Gattung umfasst viele Arten. Es gibt viele potenzielle Faserpflanzen, sogar die Brennessel zählt dazu.@Jemand: Ich kann nur Wikipedia beisteuern, demnach ist Lein eine Kulturpflanze par excellence, die Wildform soll im Mittelmeergebiet heimisch sein:
Man ist ja lernfähig...Deine Argumentation damals ging so:...
Ich sagte bereits, dass das Steppennomadentum jünger ist. Eine halbsesshafte Lebensweise der UIG-Sprecher an günstigen Stellen (Ufer der großen Flüsse Eurasiens) ist also durchaus denkbar, mit Viehzucht (inkl. Schweine) UND Ackerbau.Schweinezucht verträgt sich schlecht mit der Lebensweise von Steppennomaden.
Alles was man zum Thema "Kurgan-Hypothese" so liest, baut anscheinend letztendlich auf Gimbutas auf. Es würde mich selbst einmal interessieren, ob es neue unabhängige Resultate gibt. Um das einzuschätzen zu können, fehlt mir leider die spezifische Quellenkenntnis.Welche seriöse Untersuchungen sind Dir bekannt, die seit Gimbutas mit neuen Argumenten die Kurgan-Theorie bestätigt hätten?
"patriarchal, horse-riding steppe pastoralists, fighting on horseback with dagger, spear, shield, bow and arrows", ihre alteuropäischen Opfer hingegen waren "sedentary, matrifocal, peaceful, art-loving and possessed of a matriarchal earth- and water-bound pantheon of goddesses".
Inwieweit die Urindogermanen mit der botanischen Taxonomie vertraut waren, vermag ich nicht zu beurteilen. Daß die Brennessel zur Gattung Linum zählt, hätte ich nicht gewußt. Mir wäre auch nicht bekannt, daß im Deutschen das Wort "Lein" für die Brennessel oder x-beliebige andere Faserpflanzen verwendet wird. Ähnliches dürfte vom "lein" der Goten und vom "linum" der Römer gelten. Und meiner unmaßgeblichen Vermutung nach auch vom griechischen linon, Litauischen linai, Altkirchenslawischen linenu, Albanischen lini...Ist mit dem UIG-Wort wirklich der Gemeine Lein (Linum) gemeint? Die Gattung umfasst viele Arten. Es gibt viele potenzielle Faserpflanzen, sogar die Brennessel zählt dazu.
Denkbar ist vieles, beweisbar nichts. Denkbar sind alle großen Flüsse Eurasiens, seien es Rhein oder Donau, Kızılırmak oder Euphrat. Hier eine Liste, jeder hat drei Schuß frei:Ich sagte bereits, dass das Steppennomadentum jünger ist. Eine halbsesshafte Lebensweise der UIG-Sprecher an günstigen Stellen (Ufer der großen Flüsse Eurasiens) ist also durchaus denkbar, mit Viehzucht (inkl. Schweine) UND Ackerbau.
Ich bin - wie einige Zitate in meinen letzten Beiträgen erkennen lassen - gerade dabei, die "Kratylos"-Bände ("Kritisches Berichts- und Rezensionsorgan für indogermanische und allgemeine Sprachwissenschaft") der letzten 15 Jahre durchzugehen. Da wird eigentlich alles Relevante besprochen, was zu diesem Thema erscheint. Eine Neuauflage der Kurgan-Theorie, unabhängig von Gimbutas, habe ich bislang nicht gesehen. Der Tenor der Fachwissenschaft scheint in etwa zu lauten: Das Thema "Urheimat" ist bis auf weiteres ausgelutscht, die Hypothesen von Gimbutas, Renfrew, Gamkrelidze & Co. gehören ad acta.Alles was man zum Thema "Kurgan-Hypothese" so liest, baut anscheinend letztendlich auf Gimbutas auf. Es würde mich selbst einmal interessieren, ob es neue unabhängige Resultate gibt. Um das einzuschätzen zu können, fehlt mir leider die spezifische Quellenkenntnis.
Das tut sie auch nicht - trotzdem kann man daraus Fasern gewinnen und verarbeiten. Aber kann das Wort "Lein" nicht ursprünglich irgendwelche beliebigen Faserpflanzen bezeichnet haben und später dann speziell auf den kultivierten Flachs (Ich wüsste keine anderen so nutzbaren Kulturpflanzen aus jener Zeit; Baumwolle ist im Zusammenhang mit dem Thema mal außen vor) angewendet worden sein?Daß die Brennessel zur Gattung Linum zählt, hätte ich nicht gewußt.
Es bleibt wohl nur das Fazit, dass das UIG-Problem wohl nie gelöst wird, wenn nicht grundlegend neue Erkenntnisse in Form von Schriftzeugnissen oder Bodenfunden auftauchen. Bis dahin darf man glauben und spekulieren, wissen kann man nicht.Der Tenor der Fachwissenschaft scheint in etwa zu lauten: Das Thema "Urheimat" ist bis auf weiteres ausgelutscht, die Hypothesen von Gimbutas, Renfrew, Gamkrelidze & Co. gehören ad acta.
Die Erbse (lateinisch ervum, griechisch orobos bzw. erebinthos) steht im Verdacht, ein altes Lehnwort aus dem Mittelmeerraum zu sein.Wie wurden Erbse, Bohne, Linse in den alten indoeurop. Sprachen genannt?
Das tut sie auch nicht - trotzdem kann man daraus Fasern gewinnen und verarbeiten. Aber kann das Wort "Lein" nicht ursprünglich irgendwelche beliebigen Faserpflanzen bezeichnet haben und später dann speziell auf den kultivierten Flachs (Ich wüsste keine anderen so nutzbaren Kulturpflanzen aus jener Zeit; Baumwolle ist im Zusammenhang mit dem Thema mal außen vor) angewendet worden sein?
Wenn der Flachs später die einzige echte Kulturpflanze zur Fasergewinnung im IG-Spachraum war, warum nicht?Das heißt, das Wort hätte dann nachträglich in allen indogermanischen Einzelsprachen - unabhängig voneinander - jeweils die Bedeutung "kultivierter Flachs" angenommen?
Können sein hätten mag vieles, aber wie war das nochmal mit Occam's Razor?
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