das hat nun wenig mit Bögen zu tun
Zum Thema Armbrust gegen Bogen
Die Eingebrachte Arbeit in den Bogen , auch den einer Armbrust ist:
1/2x f x s²
mit f als Kraft und s als Weg. Also doppelter Auszug, 4 fache Energie, Doppelte Kraft, doppelte Energie. Nun hat zwar eine Armbrust mächtig viel Spannkraft, aber konstruktionsbedingt nen kleinen Auszug, während ein Bogen eben nicht soviel Kraft zum Spannen braucht, aber mächtig Federweg hat. Beide Standhöhe ~ 7" oder 17-18 cm, Auszug einer Armbrust ~ 50 cm , also ~30 cm Federweg, Langbogen Auszug 32-35", also 81- 88 cm, somit nen Federweg von ~ 70 cm. Also mehr als das Doppelte. So´´n oller Bogen von100 engl. Pfund hat also genausoviel "Punch" wie ne italienische Armbrust mit 400 engl Pfund Zugkraft. Durch das höhere Pfeilgewicht verliert dann so ein Pfeil unterwegs deutlich weniger Energie als ein Bolzen ...
Also ein bischen mehr bumms kommt beim Pfeil eines ELB gegenüber einer Armbrust auf 100 m schon an. Und auch gegenüber einer Arkebuse mit dem geringen Kugelgewicht und der hohen Vo
Das ist ja alles schön und gut, aber wie erklärst du dir dann die Tatsache, dass der Bogen, sieht man mal von einigen Ausnahmen wie den Highlandfeldzügen des 17.Jhd. ab, doch recht schnell von den Schlachtfeldern verschwand? In Kontinentaleuropa meine ich war seit den Burgunderkriegen Schluss mit Bogenschiessen (in Bezug auf dessen größere militärische Verwendung). Bögen stellen sicherlich eine der außergewöhnlichsten und effektivsten Waffensysteme der Menschheitsgeschichte dar, aber ähnlich wie beim Schwert (vor allem dem japanischen) wird deren Wirkung oftmals übertrieben.
Davon mal abgesehen kann ich deiner kleinen Physikstunde nicht ganz folgen:
W(Arbeit bzw. Energie)= F(Kraft) x s(Strecke) - wo kommt da der Faktor 1/2 her?
Beim Bogen wie auch bei der Armbrust sprechen wir aber von kinetischer bzw. erst einmal potentieller Energie für die folgende Formeln gelten:
W(potentiell)= m(Masse) x g(Erdbeschleunigung) x h(Höhe oder hier Auszugslänge)
W(kinetisch)= 1/2 x m x v zum Quadrat
--> du siehst also; da die Erdbeschleunigung konstant ist, kann sie vernachlässigt werden.
Masse und Auszugslänge fallen ins Gewicht, das stimmt.
Gehen wir nun mal davon aus, dass für einen möglichst guten Schuss die gesamte potentielle Energie in die kinetische übergeht (was natürlich nie der Fall ist, allein schon aufgrund der Reibung nicht), dann erhalten wir folgendes m x h = 1/2 x m x v zum Quadrat
Löst man nach v auf, so erhält man v = Wurzel aus 2 x h --> die Masse fällt raus und ist also gar nicht so entscheidend! Auch die Auszugslänge ist verschwinden gering von Bedeutung. Was nun? Irgendwie also über die Geschwindigkeit, aber wie?
In einer gleichmäßig beschleunigten Bewegung gilt v = a(Beschleunigung) x t(Zeit)
Im Interesse der Leser kürze ich an dieser Stelle ein wenig ab,
letzten Endes erhält man für die Energie eines Projektils das von einem Bogen oder einer Armbrust aus abgeschossen wird, nach der Integration der obigen Erkenntnisse und der Zuhilfenahme zweier weiterer Formeln zur Berechnung von t bei beschleunigten Bewegungen
und der Beschleunigung a selbst (a =F/m)
folgendes Endergebnis: W(Energie) = F (Zugkraft) x s (Auszugslänge)
Der Punkt ist der, die Zugkraft einer spätmittelalterlichen Armbrust ist gut und gerne 2 bis 3 mal größer als beim stärksten Langbogen, wohingegen der Auszug mit plus minus 40cm nur rund 30cm geringer ist als bei einem Langbogen, dessen max. Auszugslänge ja immer nur brutto zu verstehen ist. Ende vom Lied, eine Armbrust hatte immer wesentlich mehr "Punch" als ein Bogen und ich sage das, obwohl ich Bögen tausendmal geiler finde!