1.
Lully bitte nicht vergessen
2.
Besonders erfolgreiche Komponisten in Sachen Oper waren auch noch:
Johann Adolf Hasse
Nicolo Jommelli
3.
aber das trifft wohl alles nicht ganz Brissotins Frage, es geht ja um die Häufigkeit von Aufführungen bestimmter Werke.
Und da gibt es nur ganz wenige Komponisten, bei denen das der Fall ist.
4.
An erster Stelle Cavalli.
Seine Oper "Giasone" war die am häufigsten gespielte Oper des 17. Jahrhunderts (aber nach Praxis der Zeit, war jede Aufführung mit abgeänderter Partitur gemacht worden) Es gibt über 50 erhaltene Quellen für diese Oper und alle sind sie verschieden.
5.
Dann Lully, dessen Werke wurden meist unverändert bis zum Ende des Ancien regime regelmäßig gespielt. Seine Opern dürften die am meisten gespieltesten der gesamten Epoche sein.
Allerdings wurden im Laufe des 18. jahrhunderts zusätzliche Nummern aus anderen Opern integriert, gewissermaßen als "Ritterschlag" für einen Komponisten, es gab kaum eine größere Auszeichnung, wenn ein Tanz, ein Air in eine Lully Oper aufgenommen wurde.
Außerdem gab es auch in Deutschland, den Niederlanden, Spanien und England zu Aufführungen der Opern Lullys (anscheinend auch Schweden und Russland) selbst in Amerika finden sich zeitgenössische Abschriften seiner Opern.
6.
Rameau hat eben mit den beiden Ballettopern auch Dauerbrenner gelandet.
7.
die Italienier hatten alle das gleiche los, sie waren zwar berühmt und ständig ausgebucht, aber viele Opern verschwanden nach ein paar Aufführungen für immer in der Versenkung.
8.
Gretrys "Zemire et Azor" war übrigens noch erfolgreicher als die Caravane.
1.
Aber sicher doch.
Ich hatte ihn nur nicht gleich anfänglich genannt, da ich auf Dich gehofft hatte.
2.
Oh ja. Von Hasse liest man immer wieder was, der Herr war ja auch viel unterwegs Dresden - London - Venedig - Wien. Er scheint einer der Komponisten gewesen zu sein, der so wie ein moderner Superstar international herrum reiste. (Ist das mit Mozarts Berühmtheit als Wunderkind vergleichbar?) Seine Opern wurden allerdings auch mehrfach verrwendet und von anderen Komponisten erweitert, verändert usw.. Leider kann ich ihn musikalisch noch nicht einschätzen, weil ich noch nicht seine "Cleofide" gehört habe.
Trat er eigentlich als Sänger, der er ja genauso wie Graun war, auch mal mit seiner Frau Faustina Bordoni auf?
3.
Sagen wir es so, die Häufigkeit der Aufführung der Opern finde ich sehr interessant. Das bedeutet andererseits natürlich nicht, dass der Komponist besonders erfolgreich war. Mancher mag einfach einen Protegé an oberster Stelle für sich gewonnen haben, der dann durchboxte, dass die Opern eines bestimmten Komponisten ständig auf den Spielplänen standen. Ich glaube zumindest soetwas schon mal in Sachen Mannheim und Theater gelesen zu haben, wo auch weniger beliebte Stücke dennoch aufgeführt wurden, da sie eben bei der Leitung des Nationaltheaters beliebt waren... Andererseits kann auch mancher Komponist erfolgreich gewesen sein, aber dennoch war er gezwungen ständig neue Opern zu komponieren, welche dann die eigenen Werke vom Spielplan verdrängten.
Also die Einstufung von Erfolg kann ruhig auch facettenreich sein.
Man kann ja auch mal die Damen zählen, die bei Arien ihrer Helden in Ohnmacht fielen und daher Erfolg abrechnen...
4.
Cavalli kannte ich noch garnicht. Liegt aber auch daran, dass ich eben v.a. Komponisten des 18.Jh. höre. Kenntnis des 17.Jh. ist natürlich dringend notwendig. Dann merkt man erst wie Rameau z.B. Lully verwurschtete.
5.
Das ist mir auch schon aufgefallen. Erstaunlich ist es schon, dann gingen die selben Leute, die eben Gluck hörten in "Pirame et Thisbé" von Rebel/Francœur oder gar einem noch "älteren Stiefel" von Lully.
Dass die Franzosen auch nach dem Tod von Rameau, der ja manchmal als Schlussstrich unter das Kapitel der Musikgeschichte gezeichnet wird, eigentlich mit der französischen Oper weitermachten, finde ich sehr interessant. François Francœur bsw. lebte noch bis 1787 und war ein Verfechter der Ansichten des großen Rameau.
6.
Wenn ich mir vorstelle, was für diese Opern an Tricktechnik der Zeit und Aufwand an Tänzern usw. aufgeboten wurde, erscheint mir das auch nicht so verwunderlich. Man kann schier jede Oper von Rameau hernehmen, überall wird sehr auf Effekte gesetzt. "Les Boréades" sollte ja Fortschritte der Bühnentechnik ausnutzen, dafür war der Sturm in der Tragédie Lyrique besonders gut geeignet...
Du erwähnst selber ja einmal 360 Aufführungen von "Les Indes Galantes" im 18.Jh.. Wenn ich mir diese Oper anhöre, kann ich mir das aber auch leicht erklären. Ich wäre ja auch immer, wenn es geht, reingegangen.
:red:
7.
Tja, die armen Italiener... Da erging es also Vivaldi nicht besser als seinen Kollegen?
8.
Sehr interessant.