Erfundenes Mittelalter?

Dieses Thema im Forum "Sonstiges im Mittelalter" wurde erstellt von William Wallace, 7. Dezember 2005.

  1. Brecht

    Brecht Neues Mitglied


    Nein, aber sie sind in bestimmten Bereichen nicht so gut ausgewiesen. Ich würde zum Beispiel auch keine Gehirnoperation von einem Prof. der slawistischen Literaturwissenschaft durchführen lassen, nur weil er einen Prof. Titel hat. Man sollte schon mal auf die venia legendi gucken…Achso, wenn Herr Nimitz keine habil. hat, hat er nicht einmal diese…



    Nana, mal nicht ausweichen, dass Kalenderproblem kannst du hier zehnmal besser mit anderen diskutieren. Wir sind bei den Quellen. Also wo hat er Schieffer Unrecht bei seinen Aussagen zu der Quellenlage? Inwiefern passt sein Argument nicht und wo ist die Gegendarstellung dazu, die auf methodisch ordentlichen, Boden erstellt wurde?


    Wer streitet das ab? Herr Illig oder die Wissenschaft? Und ja die Frage wann abgeschrieben wurde ist spannend. In den letzten Jahrzehnten wurde sehr viel dazu gearbeitet, nur wo ist da nun ein Beweis für deine These?



    *lach* Das ist mal wieder eine Aussage, die soviel Aussagt wie, dass Milch weiß ist. Nur mal vom logischen her betrachtet. Wir haben heute eine Anzahl von gefälschten Quellen (n), morgen entdeckt jemand, dass eine davon gefälscht ist (+1). Und jetzt versuchst du mir zu beweisen, dass n+1> n ist. Unsagbar schwer und überhaupt nicht zuträglich für die Diskussion. Achso, welche großen Historien wurden in letzter Zeit als Fälschung enttarnt?



    Würde ich es schreiben, wenn es nicht wahr wäre?



    Du vermischst schon wieder abschreiben und fälschen. Und ich warte immer noch auf Beweise. Welches größere Quellenwerk (keine Diplomata!!!) der „Fantomzeit“ wurde nachträglich gefälscht? Also nicht ein paar Passagen verändert, sondern komplett in einer anderen Zeit im „illigischen Sinne“ gefälscht?



    Zum Glück ;)



    Hier wird gar nichts gedreht. Die Mediävistik hat seit dem 19. Jahrhundert eine Menge der Quellen beleuchtet. In der Monument Germaniae Historica wirst du zu fast allen (,wenn nicht allen Quellen) ein Überlieferungsschemata finden. Die Wissenschaft hat ihren Teil erfüllt nun seit Ihr dran.



    1. Welche Texte?
    2. Nein bin ich nicht, aber um in dieser Diskussion überhaupt noch Land zu sehen, solltest schon ein wenig dafür tun…


    Welche Texte? Und bitte nicht wieder Urkunden….
    Wann habe ich von Bauwerken gesprochen, wir sind erst bei den Quellen und da habe ich noch so viele Fragen und Probleme, dass ich gar keine Zeit finde die anderen Sachen zu besprechen. Also mal nicht so schnell ausweichen… ;)


    Also ich ticke noch sehr gut. Das zeigt zum Beispiel dein lamentieren und deine angegriffene Schreibweise.


    Ich liebe es, wie Erkenntnisresistent du bist. Noch einmal, wir reden nicht über Urkunden, wir waren bei den großen Historien, Annalen, Chroniken.



    Habe ich zum Teil und da sind mir dieselben Fragen gekommen und konnten nicht beantwortet werden. Naja schon klar, dass du dich vor einer ausführlichen Diskussion drücken willst, die könnte ja deine Thesen widerlegen. Nur wenn, du hier Thesen aufwirfst musst du dir dazu auch Fragen und Bitten um Beweise gefallen lassen.



    Das ist ja das Schöne, ich weiß es. J


    @Mercy: Lass Ihn doch, er ist mit dem Rücken an der Wand und muss sich herauswinden. Beleidigungen tun hier im Internet niemanden weh, es zeigt nur wessen Argumentative Grundlage etwas dünner ist ;)
     
  2. hyokkose

    hyokkose Gast

    Sie sind in meinen Beiträgen nachlesbar. Jeder kann sie nachlesen, nur Du scheinst sie bislang nicht zur Kenntnis zu nehmen zu wollen.


    Wo lege ich Dir in den Mund, daß er das Geburtsdatum Augustus' kennen mußte?


    Darum habe ich ja auch das Buch von Herrn Schaldach zitiert, der die Argumente beider Seiten überprüft und nachgerechnet hat.

    Und wenn Du nichts von blindem Glauben hältst und außerdem noch Lust und Zeit hast, kannst Du ebenfalls die Argumente beider Seiten überprüfen.




    Warum soll ich davon ausgehen? Ich bin nicht Eck und weiß nicht, ob er Schütz kennt und sich im Rahmen einer Kurzbiographie mit Detailfragen zu einer Sonnenuhr befaßt hat. Die Frage ließe sich eventuell dadurch beantworten, indem man einen Blick in das Literaturverzeichnis wirft (falls ein solches vorhanden und vollständig ist).


    Ich brauche noch nicht einmal nachzuweisen, daß Buchner falsch liegt. Für unsere Zwecke genügt es bereits, aufzuzeigen, daß er für die fraglichen Behauptungen keine Belege hat, sondern mit Spekulationen operiert. (Wenn ich falsch liegen sollte: Her mit dem Beleg, und ich bin widerlegt.)

    Das von ihm vermutete Liniennetz wird weder von antiken Schriftstellern bestätigt, noch wurde es bei den Ausgrabungsarbeiten gefunden. Gefunden wurde eine Meridianlinie, hingegen keine Äquinoktiallinie, die zur Ara pacis verläuft. Am 23. September gab es auf dem Marsfeld um den Obelisken herum absolut nichts Besonderes zu sehen.

    (Daß Buchner tatsächlich in vielen Details nachweislich falsch liegt, läßt sich ganz einfach nachweisen, indem man seine Angaben überprüft und nachrechnet. Und diejenigen Leute, die sich diese Mühe gemacht haben, haben auch prompt die Fehler gefunden. Für unsere Diskussion ist allerdings unerheblich, diese Fehler Punkt für Punkt aufzuzählen. Wen's interessiert, schlage bitte bei der angegebenen Literatur nach.)


    Du nicht, aber das Nicaenum hat das Äquinoktium definiert, und zwar auf den 21. März.
    Und das Argument? Hier ging es um die Frage, wie streng astronomisch und wissenschaftlich die Festlegung von Nicaea war. Und ich sage: Streng wissenschaftlich war sie natürlich nicht, sondern ganz pragmatisch. Und wie hat das funktioniert? Ganz einfach: Man hat um den 21. März herum auf die Sonnenuhr geschaut und mit dieser simplen Methode das korrekte Datum der Tagundnachtgleiche gefunden.



    Ich weiß ja nicht, wie gut Du Dich auskennst, aber nachprüfen konnte man das ohne weiteres. Aus dem frühen 4. Jahrhundert stammt z. B. die Sonnenuhrenschrift des Cetius Faventinus aus "De Diversis Fabricis Architectonicae", wo er diverse Sonnenuhren beschreibt und aus der damaligen Fachliteratur über Gnomonik zitiert. Die notwendigen Kenntnisse waren also auf jeden Fall da.

    Jeder Sonnenuhrkonstrukteur, der sein Handwerk gelernt hat und in der Lage ist, eine waagerechte Linie zu ziehen, kann an jedem 21. März durch eine ganz simple Beobachtung feststellen, ob der Schatten des Gnomons entlang der waagerechten Linie verläuft oder einen Bogen beschreibt. Dazu sind keine weiteren astronomischen Spezialkenntnisse nötig.


    Eben: Da gibt es kein Problem. Man hat beschlossen, das Datum des Äquinoktium dem Beschluß von Nicaenum anzugleichen, womit man wieder auf dem 21. März landete.


    Dann habe ich Dich wohl hier falsch verstanden. Das "eigentlich nicht" bezog ich auf die "tragende Rolle". Aber nun ist es ja klar. Illig erwähnt jedenfalls in seinem Buch das Kalenderargument gleich in der Einführung als Anlaß, "die Geschichte zwischen den beiden Kalenderkorrekturen, die Zeit zwischen Caesar und Gregor XIII., daraufhin abzuklopfen", so daß der geneigte Leser zur Ansicht kommt, dies sei ein grundlegendes (natürlich nicht das einzige) Argument. Aber darüber zu streiten, halte ich für müßig. Auf Illigs Argumentationsweise gehe ich ggf. im nächsten Beitrag noch ein.


    "Tatsache" oder pure Behauptung? Bisher ist es von Deiner Seite bei puren Behauptungen geblieben.

    Aber nehmen wir doch einfach einmal an, zur Zeit der Errichtung des solarium Augusti wäre Augustus' Geburtstag am 23. September tatsächlich auf die Herbst-Tagundnachtgleiche gefallen. Was wäre daraus zu folgern?

    Zunächst einmal ist verbürgt, daß der Julianische Kalender 36 Jahre lang falsch gehandhabt worden war (jedes 3. Jahr wurde ein Schaltjahr statt jedes 4.) und infolgedessen zur Zeit der Errichtung des solarium Augusti 3 Tage vorging.

    Das heißt nach Adam Riese: Zu Iulius Caesars Zeit muß die Herbst-Tagundnachtgleiche auf dem 26. September gelegen haben, sonst hätte sie zu Augustus' Zeit nicht auf dem 23. September liegen können.

    Nun nahm Augustus seine (ebenfalls verbürgte) Kalenderreform vor, indem er drei Schaltjahre hintereinander ausfallen ließ und somit den Kalender wieder auf den Stand Caesars brachte. Ab 8 n. Chr. lag somit die Herbst-Tagundnachtgleiche wieder auf dem 26. September.

    Erst im 4. Jahrhundert war sie dann im Kalender wieder drei Tage nach vorne gewandert. Und damit ist die Chronologie wiederum in allerbester Ordnung. Wo liegt das Problem?


    Doch, eigentlich schon.


    Da bin ich aber froh.

    Ja, danke - da habe ich mich natürlich verformuliert. Aber Du weißt ja, was ich meine.

    Na: Im 1. Jahrhundert fällt das Herbstäquinoktium auf den 23. September (und das Frühjahrsäquinoktium folglich auf den 21. März).
    Und im 4. Jahrhundert fällt das Frühjahrsäquinoktium auf den 21. März (und das Herbstäquinoktium folglich auf den 23. September.)
    Was bedeutet das für einen Zeitsprungtheoretiker logischerweise?


    Das kann schon sein. Ich möchte es aber wirklich verstehen und lasse es mir von Dir gerne noch einmal erklären. Vielleicht stehe ich auf dem Schlauch, weil mir eine Sache bislang noch absolut unklar ist. Daher möchte ich sie als Frage (genauer gesagt: zwei Fragen) formulieren:

    1. In welchem Jahr bzw. in welchem Zeitraum genau fiel Deiner Meinung nach der Geburtstag des Augustus (23. September) mit der Herbst-Tagundnachtgleiche zusammen?

    2. Durch welche Quelle wird belegt, daß das in diesem Jahr/Zeitraum tatsächlich der Fall war?
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 4. Januar 2006
  3. hyokkose

    hyokkose Gast

    Auch wenn sie Dir nicht wehtun - wir haben hier nun mal Forenregeln, zu deren Beachtung sich jedes Mitglied bei der Registrierung verpflichtet hat:

     
  4. Saint-Just

    Saint-Just Neues Mitglied

    die sache fängt an, mich zu beschäftigen ...

    Soweit ich sehe, stellt Ilig im Grunde zwei Thesen auf:

    1.) Karl d.G. (u.a.) hat es nie gegeben- bei dieser argumentation sind v.a. chroniken u.a. aufzeichnungen relevant

    um für archäologische funde mal einen neuen aspekt auzuwerfen:

    http://www.flegel-g.de/Bilder-Grafiken/karolinger-02.jpg

    Münze des Frankenkönigs Pippin (r. 751-768) .. und man hat mehr als eine karolingische münze entdeckt ..


    2.) die verschwundenen Jahrhunderte;(theretisch könnten die jahrhunderte ja trotzdem verstrichen sein, und wäre "gar nichts" passiert)- hier ist interkultureller kalendervergleich nützlich
     
    Zuletzt bearbeitet: 4. Januar 2006
  5. Ashigaru

    Ashigaru Premiummitglied

    @ Saint-Just: die Münzen sind ein sehr gewichtiges Argument gegen Illig, auf
    das ich auch noch zu sprechen kommen wollte. Es gibt ja nicht nur Pippin, sondern auch zahlreiche Münzfunde von Karl und einigen seiner Söhne, besonders Ludwig dem Frommen, also Kaisern, von denen Illig ganz eindeutig schrieb, sie hätten nicht existiert. Und hier wirds dann langsam absurd: Die Fälscher müssen dann so geschickt gewesen sein, dass sie nicht nur Münzen der imaginären Kaiser geprägt haben, sondern diese auch noch unter den ottonischen Schichten vergruben.

    Aber genauso stehts da zur Dendrochronologie. Das Buch dreht sich ja auch eher um "C14", auf Dendro gehen sie nur in einem Abschnitt ein. Ihr zweites
    Argument ist, dass die älteren Dendrodaten (+ 2500) Jahre unzuverlässig seien, weil sie per "C14" vordatiert würden. Nehme ich ihnen auch nicht ganz ab, aber es tut in unserem Zusammenhang sowieso nichts zur Sache, weil das Problem die Phantomzeit nicht mehr berührt.

    Wie wärs mal mit Titeln/Autoren etc.? Zum Thema "Frühmittelalter" gibts meines Wissens von Illig doch nur das "Erfundene Mittelalter" bzw. einige Repliken-Texte im Internet von Illig auf die Kritik.
     
  6. Ashigaru

    Ashigaru Premiummitglied

    Übrigens hier noch ein schöner Abschnitt aus der Schieffer-Rezension, der ganz deutlich macht, wie sich Illig methodologisch vergaloppiert hat und wo sein Hauptproblem liegt:

    " Spätestens hier ist gebührend zu betonen, daß Illig sich wohl kaum hinreichend klar gemacht hat, über was für Mengen von Quellen er mit großer Geste den Stab bricht. Es geht nicht bloß um die relativ wenigen und durchweg recht bekannten Zeugnisse, die er in seinem Buch aufs Korn nimmt, denn zumal aus dem 9. Jahrhundert sind im Bereich des lateinischen Europa Tausende von Handschriften und Tausende von Urkunden überliefert, deutlich mehr als aus dem nachfolgenden 10. Jahrhundert. Selbst wenn man, wie es Illig beliebt, alle Erkenntnisse der Paläographie und der Diplomatik als nicht nachvollziehbare Subjektivismen weniger Spezialisten beiseite schiebt, bleiben die inhaltlich vielfältig miteinander verflochtenen Texte übrig, die zugleich mannigfache lokale und regionale Gegebenheiten, Interessen und Gegensätze widerspiegeln. Ihre nachträgliche Erfindung hätte sich, von zentralen Vorgaben ausgehend, an Hunderten von Orten abspielen müssen, komplizierte Abstimmung über weite Distanzen erfordert und doch trotz ungezählter Mitwisser kein vernehmliches Echo hinterlassen. Wenn dafür laut Illig "der mittelalterliche Dauerkonflikt zwischen Kirche und Kaiser, zwischen Welf und Waibling, zwischen zentralistisch-römischer Klerikalherrschaft und zentrifugalen, romfeindlichen Kräften" (342) sowie das Streben von "Hunderten von Abteien und Diözesen . . . wie zahlreichen Kommunen" nach "ganz irdischen Vorteilen" (343) den Impuls abgegeben haben sollen, so bleibt doch unerfindlich, wozu sich jemand z.B. das Reichenauer Verbrüderungsbuch von 824, die Korrespondenz des Abtes Lupus von Ferrieres (+ nach 862), die Gedichte Gottschalks des Sachsen (+867/70) oder die Raffelstetter Zollordnung von 903 später hätte einfallen lassen."
     
  7. Brecht

    Brecht Neues Mitglied

    Auf den Text spielte ich die ganze Zeit an....aber wir wollen doch Fabcaesar och die Chance zum Gegenbeweis geben. Wenn er das schafft, dann erntet das Forum w
    Weltruhm! *lach*
     
  8. Fabcaesar

    Fabcaesar Neues Mitglied

    Nein, DU bist bei den Quellen, ich wollte lediglich das Kalenderargument richtig stellen.

    Unglaublich, welchen Ton du dir anmaßt!



    Und nochmal: DU bist bei den großen Historien und was auch immer.




    Ich habe hier von Anfang an gesagt, dass ich lediglich Argumente, die hier falsch genannt worden sind, lediglich richtig stellen will, mit drücken hat das nichts zu tun. Ich weiß ja nicht, wie das bei dir aussieht, aber ich arbeite und promoviere noch nebenbei und wie du dir ja sicher denken kannst, würde so eine Diskussion (zu) viel Zeit beanspruchen.

    ICH habe hier überhaupt keine Thesen aufgeworfen. In diesem Thread - den nichtmal ich eröffnet habe - wird schon seit langem (wenn ich mich recht erinnere seit 2004) die These von Illig diskutiert.

    Welche Beleidigung? Dass ich dich Major nenne? Wo ist denn da die Beleidigung? DU aber willst mir Befehle erteilen...
     
  9. Fabcaesar

    Fabcaesar Neues Mitglied

    Sind eigentlich leicht zu finden. Neben dem erfundenen MA gibt es auch von Illig noch zwei weitere Bücher, dazu noch von Weissgerber eins über Ungarn...
     
  10. Fabcaesar

    Fabcaesar Neues Mitglied

    Man kann ein Äquinoktium nicht definieren, es fällt eben auf einen bestimmten Tag, so wie man auch den Vollmond nicht definieren kann.

    Eben, man hat es einfach festgelegt.

    Genau dies ist ja gerade nicht möglich. Da das Äquinoktium zur Zeitenwende auf den 21. März fiel, fiel es somit logischerweise im Jahre 325 entsprechend des Fehlers des julianischen Kalenders von 11 min pro Jahr nicht auf den 21. März.

    Gruß
     
  11. Leopold Bloom

    Leopold Bloom Neues Mitglied

    Lieber Fabcaesar!

    Ein für alle mal und endgültig:

    Sätze wie die folgenden

    gehören hier nicht her. Eine Kommunikation unter erwachsenen Menschen läuft anders ab. Ich bitte, dies zur Kenntnis zu nehmen.

    Danke.
     
  12. hyokkose

    hyokkose Gast

    D'accord.

    Oder noch besser auf den Punkt gebracht: Man hat einfach festgestellt, daß es am 21. März stattfand.


    Doch, wenn man Zeitsprünge in Betracht zieht, es "möglich": Indem man einfach die Jahre zwischen Augustus und Konstantin ausfallen läßt.


    Aber was meinst du ganz genau "zur Zeitenwende"? Da gerade in den Jahren um die Zeitenwende wegen der Kalenderreform sich alle paar Jahre das Datum der Tagundnachtgleichen verschoben hat, ist das immer noch ein wenig ungenau, und um endlich einmal hinter die Logik Deiner Argumentation kommen zu können, möchte ich noch einmal meine Fragen stellen:

    1. In welchem Jahr bzw. in welchem Zeitraum genau fiel Deiner Meinung nach der Geburtstag des Augustus (23. September) mit der Herbst-Tagundnachtgleiche zusammen?

    2. Durch welche Quelle wird belegt, daß das in diesem Jahr/Zeitraum tatsächlich der Fall war?
     
  13. Brecht

    Brecht Neues Mitglied

    Salve Fabcaesar, schade, dass du im Folgenden nicht auf eine von mir aufgeworfnen Fragen eingegangen bist, sondern nur auf meine Ausdrucksweise. Schade, schade, ich habe doch so gehofft noch was zu lernen. Wenn ich meine Fragen noch einmal wiederholen soll, dann sag es bitte…


    Stimmt, du hast mich zitiert und hast was dazu geschrieben. Ich hingegen habe weder in dem zitierten Beitrag, noch in irgendeinem davor, dass Kalenderproblem angesprochen. Also war unsere Diskussion ganz woanders.

    Unglaublich oder? Finden meine Profs. und meine Komolitionen auch spitze. Aber ich kann es mir ganz gemütlich erlauben. ;)


    Eigentlich war die Diskussion zwischen uns bei den Quellen, ich habe gesagt, dass man zwischen Urkunden und Historien unterscheiden muss. Bei den Urkunden haben wir uns kaum gestritten, nur bei den Historien, was ja auch eins meiner Hauptgegenargumente war. Ich habe darum gebeten, dass wir das weiter erörtern, mit der Chance mich zu überzeugen. Du brauchtest mir doch nur mal ein Beispiel zu nennen um meine Argumentation zu entkräften, aber es kam nichts. L



    Du kannst dir alle Zeit der Welt nehmen um dass zu tun, was du willst: Die falschen Argumente richtig zustellen. Also wenn du die Zeit findest, tu es bitte. Soll ich meine noch einmal wiederholen, damit sie nicht in Vergessenheit geraten?



    Also du stellst Behauptungen (ob die nun von Illig abgeschrieben sind oder nicht) in den Raum. Für mich ist das ein Thesen aufwerfen…

    Nö…ich fordere dich nur heraus. Du hast den Fehdehandschuh geworfen, ich habe ihn aufgenommen. ;)
     
  14. eden

    eden Neues Mitglied

    So... ich bin in diesem C14 Buch etwas weitergekommen.
    Interessant ist die Grafik auf Seite 94 und die daraus gezogenen schlüsse:

    Das Problem der Autoren scheint generell veraltetes Material zu sein. Sie beziehen sich da auf ein Diagramm mit dem Forschungsstand von 1974! :autsch: Das die Dendrochronologie da noch in den Kinderschuhen steckte, ist allgemein bekannt. Vielleicht glauben aber auch die Autoren, das sich seit dem auf dem Gebiet nichts mehr getan hat?
    Anders kann ich mir das nicht erklären.

    Schön ist auch, das sie die Nachteile von Libbys Messmethode Aufzählen, aber soweit wie ich bis jetzt gelesen habe, nicht auf die AMS Methode zu sprechen gekommen sind, von einer Randbemerkung mal abgesehen.

    Besonders sticht auch noch das Kapitel über andere Radiometrische Datierungsmethoden hervor, das sich als Anti-Evolutionär eingestellt entpuppt. Zitat:

    Aus diesen und weiteren Gründen erscheint mir das Buch als eine ziemliche Augenwischerei. Es wird versucht der Dendrochronologie und den Radiometrischen Datierungsmethoden die Grundlage zu entziehen ohne sich jedoch auf aktuellem Materials zu beziehen. Das ist in meinen Augen grob fahrlässig und das Buch somit als Wissenschaftliches Werk durchgefallen.
    Amüsant zu lesen ist es jedoch.

    @Fabcaesar:

    Kann es sein, das du auch im Forum dieser Seite hier mitdiskutierst?
    Link

    Mfg
    eden
     
  15. hyokkose

    hyokkose Gast

    Vielleicht ist das nicht das "Problem", sondern die Methode.

    Pseudowissenschaftliche Arbeiten zeichnen sich sehr oft dadurch aus, daß - sowohl zur Beweisführung wie zur Widerlegung - veraltetes Material herangezogen wird.
     
  16. eden

    eden Neues Mitglied

    In der Tat. Habe das falsch formuliert. :autsch:
     
  17. CrisP

    CrisP Neues Mitglied

    Hallo hyokkose,

    sehe gerade, dass in meiner laaaangen Pause ein doch ziemlich interessantes Thema diskutiert wurde. Mit einem Diskutanten, den ich auch schon eher negativ kennenlernen durfte.

    Zu Deiner Frage hatte ich irgendwo mal gelesen, dass dieser Geburtstag des Augustus ein "künstlich definierter Staatsfeiertag" war. Aber das kommt aus der tiefsten, unbelegbaren Erinnerung.

    Was Fabcaesars Argumentation angeht, so lernt man hier die Illigsche Sichtweise auf Thema und Argumentation kennen.
    Man kommt bei der Wahl des 21.März auch ohne Verschwörungstheorien aus, wenn man einfach akzeptiert, dass aus Sicht Gregors das kanonisch festgelegte Osterdatum auf dem Konzil von Nicäa auf den 21. März gelegt wurde und dieses Datum korrigiert werden sollte. Ob das in Nicäa nun auch wirklich so beschlossen wurde oder nicht, ob es aus unserer heutigen naturwissenschaftlichen Weltsicht eine korrekte Korrektur darstellt oder nicht, mit dem Unfehlbarkeitsdogma hat sich die Diskussion hierüber aus Kirchensicht ziemlich elegant erledigt. Cheers,

    Chris.
    P.S.: Demnächst hoffentlich wieder häufiger dabei...
     
  18. derigon

    derigon Neues Mitglied

    Ich habe ein, zwei Bücher von Illig gelesen.
    Es hat mich nicht überzeugt, aber einige Fragen hinterlassen:
    1. Gibt es Bauwerke, deren Errichtung einwandfrei einem Datum zuzuordnen ist, und ist das dendrochronologisch einzuordnen? (Die Technik gibt ja nur relative Altersangaben her)
    2. Ist das im Verhältnis zu anderen Kulturen bzw. deren Zeitrechnung einzuordnen? Die Araber haben ja eine ganz andere Zeitordnung ... und die Japaner auch. Eine Zeit-/Geschichtslücke müßte doch EINDEUTIG nachzuweisen sein.
    Warum also diese Diskussion, wenn alles so eindeutig wäre ...

    Ich bin kein Fachmann, halt nur interessiert ...
     
  19. Brissotin

    Brissotin Aktives Mitglied

    @ derigon
    Ich habe da: http://www.geschichtsforum.de/showpost.php?p=184056&postcount=106 schon recht genau Stellung bezogen. Natürlich haben es die Baustilkundler nicht direkt nötig eine Theorie wie die Illigs anzufechten. Sie beschäftigen sich aber ebenso mit Geschichte, da ja ohne den Zusammenhang Geschichte-Architektur garkeine Rückschlüsse möglich sind. Gerade für die geleugneten 300 Jahre finden sich allerdings einige Bauten. Ich weiß nicht inwieweit diese dendrochronologisch untersucht sind. In der Regel wird eine Zuordnung anhand historischer Fakten (Klostergründungen etc.) und architektonischer Vergleiche vorgenommen.
     
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 20. Juli 2006
  20. Ashigaru

    Ashigaru Premiummitglied

    Zumindest in dem zeitlichen Raum, in dem wir uns bewegen, ist die Dendrochronologie eine absolut datierende Methode. Soweit ich weiß, muss sie erst in Epochen wie der Bronze- und Jungsteinzeit, wenn die vorliegenden Hölzer nicht mehr so zahlreich sind, abgeglichen werden mit der C 14-Methode.
    Bei den mir so bekannten frühmittelalterlichen Bauten mit vorliegenden dendrochronologischen Daten (bezieht sich auf Hessen) geben diese Daten nur den "terminus post quem" an, da es sich soweit ich weiß in allen Fällen um Hölzer handelt, die in größeren Anlagen wie Burgen oder einer Kirche verbaut sind.
     
    Zuletzt bearbeitet: 20. Juli 2006

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